Am letzten Sonntag habe ich endlich mal Zeit gefunden, die 7 Burgen Tour bei Schönau im Pfälzerwald anzugehen. Die Wanderung zählt zu den Geocaching-Klassikern in der Region. Im Listing ist sie als Zwei-Tages-Wanderung mit 32 Kilometern angegeben.
Da ich aktuell knapp an Zeit bin und die meisten Burgen schon kenne, habe ich die Tour als Eintagesversion mit 26 Kilometern geplant und alle nicht notwendigen Berge weggelassen. Kommt mit auf die virtuelle Wanderung …
Inhaltsverzeichnis
- Die 7 Burgen Tour
- Los geht’s in Schönau
- Hinauf zu einem bizarren Felsen
- Weiter zur Wegelnburg
- Weiter über die Hohenburg zur Burg Löwenstein
- Abstieg zur Burg Fleckenstein
- Der anstrengende Aufstieg zur Froensbourg
- Weiter zur Burg Wasigenstein
- Weiter zur Burg Blumenstein
- Am Final
- Der lange Rückweg über die Landstraße
- Interaktive Karte der Wanderung
Die 7 Burgen Tour
Schon im Jahr 2004 wurde der besondere Multi Die 7 Burgentour – Pfälzer Wald/Nordvogesen veröffentlicht und konnte seitdem 1542 Log und 938 Favoritenpunkte verzeichnen, was für einen so langen Wandercache beachtlich ist. Die Favoritenquote liegt derzeit bei 95%, was, denke ich, für sich spricht! Der Multi besteht aus sieben Stationen, die bis auf die erste alle in der Nähe einer Burg liegen. Dazu kommt dann am Ende noch der Final, der mitten im Nirgendwo platziert wurde. Da nur die Koordinaten der ersten Station gegeben sind, hangelt Ihr Euch von Station zu Station, wo Ihr jeweils die Koordinaten der folgenden findet. Solltet Ihr eine nicht finden können, seid Ihr normalerweise raus aus dem Spiel …
Die Tour ist als Zwei-Tages-Wanderung angelegt und als Übernachtung wird die Burgruine Froensbourg empfohlen. Dazu ist eine passende Outdoor-Ausrüstung notwendig. Auch sollte alles, was unterwegs benötigt wird, mitgenommen werden. Die einzige Möglichkeit zur Einkehr ist im Besucherzentrum der Burg Fleckenstein, die zu Beginn des zweiten Drittels der Tour liegt. Wer es etwas komfortabler haben möchte, könnte nach dem Col de Hichtenbach nach Niedersteinbach absteigen und dort in einem Hotel übernachten. Leider sind die Unterkünfte in der Region zur Haupturlaubszeit meistens komplett ausgebucht.
Da ich aktuell recht knapp an Zeit bin, habe ich mal geschaut, ob ich diesen Multicache auch an einem Tag erwandern kann. Schon bei der Planung wurde mir klar, dass ich dafür die Stecke so kurz und einfach wie möglich halten muss. Da ich die meisten der sieben Burgen schon auf früheren Wanderungen besucht habe, war klar, dass ich mir diese nicht mehr anschauen werde. Pro Burgruine könnt Ihr für eine ordentliche Besichtigung eine halbe bis eine Stunde zusätzlich einplanen. Mit diesen Vorgaben habe ich eine Route gefunden, die mit 26 Kilometern und 800 Höhenmetern für mich als machbar erschien. Dafür habe ich alle unnötigen Berge, wie den großen Adelsberg zu Beginn oder den Maimont nach der Burg Wasigenstein, aus der Route entfernt und einen leichteren Weg ausgesucht. Um Gewicht zu sparen lasse ich meine Kamera zuhause und fotografiere mit meinem iPhone 12 Pro.
Am Ende meiner Wanderung hatte ich die folgende Anzeige auf meiner Uhr:
Da ich öfter in dieser Gegend unterwegs bis, habe ich mir die entgangenen Highlights entweder schon angeschaut oder werde es noch nachholen. Wenn Ihr von weiter entfernt extra für diesen Multi anreisen solltet, wäre meine Empfehlung an Euch, die komplette Zwei-Tages-Tour zu wandern.
Los geht’s in Schönau
Am Sonntagmorgen um 8:20 Uhr erreiche ich die Ortsmitte von Schönau, wo ich neben dem großen Wanderinformationsschild noch genügend freie Parkplätze vorfinde.
Falls die Parkplätze an der Straße schon belegt gewesen wären, so wäre gleich gegenüber noch ein weiterer großer Parkplatz.
Wenige Minuten später habe ich schon meinen Rucksack geschultert und schlendere durch den kleinen Ort. An einer Hauswand entdecke ich diesen kleinen Brunnen.
An der nächsten Straßenkreuzung biege ich nach links ab und folge der Straße bis zum Ortsausgang.
Obwohl ich an einem schönen See vorbeilaufe, bin ich nicht wirklich entspannt, da ich für einen knappen Kilometer an der Landstraße entlang laufe und die Autos an mir vorbeifahren und zum Teil rasen.
Ich bin froh, als ich hinter dem Campingplatz nach rechts in den Wald einbiegen kann. Leider war bei meiner Planung nicht zu erkennen, dass dieser Weg wohl nur noch selten benutzt wird und schon an einigen Stellen etwas zugewachsen ist. Ich spüre die Brennnesseln an meinen nackten Beinen. Wenn Ihr noch etwas länger der Landstraße folgt, könnt ihr diese Stellen umgehen. Den alternativen Einstieg habe ich Euch weiter unten in der interaktiven Karte als Wegpunkt eingezeichnet.
Hinauf zu einem bizarren Felsen
Nun biege ich in einen breiten Forstweg ein, der auf der rechten Seite durch das Tal des Schobbachs verläuft. Jetzt beginnt der Aufstieg hinauf zur ersten Station des Multis. Den empfohlenen Weg über den Adelsberg, der hier aus dem Tal gut zu erkennen ist, habe ich mir geschenkt.
Unterwegs läuft mir eine Blindschleiche über den Weg.
Auf 2,3 Kilometern steigt mein Wanderweg nun gute 150 Höhenmeter an. Da es heute morgen noch recht kühl ist, komme ich gut voran. Nach 30 Minuten habe ich einen kleinen Pass an einer großen Wegkreuzung erreicht. Zu meiner Überraschung geht es zunächst auf der anderen Seite wieder etwas hinunter, bevor ein letzter sanfter Anstieg folgt. Danach erreiche ich eine kleine, aber feine, bizarre Felsformation.
Um 9:20 Uhr lese ich die benötige Information am Holzschild über dem Felsen ab und berechne die Koordinaten der zweiten Station.
Weiter zur Wegelnburg
Die nächsten 2,5 Kilometer sind überwiegend flach – auf der Strecke werden gerade einmal 50 Höhenmeter überwunden. Ich wandere zunächst über einen kleinen Pfad, der später in einen breiten Forstweg mündet.
Etwas später erreiche ich die Schutzhütte am Schlüsselfels, die ich schon von einer früheren Wanderung kenne.
Von dort folge ich dem breiten Forstweg, der den Kuhnenkopf links liegen lässt.
Danach erreiche ich eine große Wegkreuzung. Von unten kommt der Wanderweg von Nothweiler herauf, den ich bei der Vier-Burgen-Tour kürzlich erst gewandert bin. (In jenem Blogbeitrag findet Ihr auch viele Bilder der ersten vier Burgen.) Etwas weiter zweigt links der kleine Wanderpfad zur Wegelnburg ab. Am Wegweiser informiert eine kleine Tafel, dass die Burg derzeit noch wegen Renovierungsarbeiten gesperrt ist.
Naja, das Schild sollte mal aktualisiert werden: Wir haben schon Mitte August und die Bauarbeiten sind immer noch in vollem Gange. Es folgt nun ein knackiger Aufstieg: Auf nur 900 Metern Länge werden 100 Höhenmeter überwunden. Um 10 Uhr erreiche ich die Wegelnburg.
Die Bauarbeiten sind immer noch im Gange …
Hier habe ich echt Mühe die 2. Station zu finden. Ich komme über einen gut sichtbaren Pfad bis auf 20 Meter heran und stehe vor einem steilen und dicht zugewachsenen Abhang. Ich suche mir einen anderen Zugang und muss durch ein endloses Brennnesselfeld stampfen. Nach einer längeren Suche erreiche ich dann endlich die Koordinaten und finde das kleine Metallschild, welches mir die Koordinaten der 3. Station zeigt.
Weiter über die Hohenburg zur Burg Löwenstein
Nun folgt ein kleiner Abstieg hinunter zu einem kleinen Felsturm, dem Kaiser-Wilhelm-Turm.
Kurz dahinter passiere ich die deutsch-französische Grenze und beginne am Maidenbrunnen einen kleinen Aufstieg hinauf zur Hohenburg.
Da ich auch diese Burg schon kenne, folge ich dem Wanderweg zur nächsten Burg.
Unterwegs lese ich die Koordinaten der 4. Station ab. Aus dem Listing erfahre ich, dass die Station verlegt werden musste und ich deshalb die neuen Koordinaten aus den alten berechnen muss. Ich gebe die berechneten Koordinaten in mein GPS ein und laufe weiter zur Burg Löwenstein, die nur ein paar Hundert Meter weiter liegt.
Ich komme an einem großen in den Fels gehauenen Durchgang vorbei …
… und an den Treppen und Leitern, die zum oberen Plateau hinauf führen.
Auch diese Besichtigung schenke ich mir heute. Dass sich eine Besichtigung dieser Burgen lohnt, könnt Ihr in meinem Beitrag „Vier Burgen Tour: Tolle Burgen mit grandiosen Aussichten“ nachlesen.
Abstieg zur Burg Fleckenstein
Auf 1,5 Kilometern geht es nun fast 200 Höhenmeter kontinuierlich nach unten. Unterwegs kann ich schon die Burg Fleckenstein sehen, deren mächtiger Felsen aus dem Wald herausragt.
Nach einiger Zeit komme ich an eine große Kreuzung, wo es geradeaus zum Felsenpfad („Sentier des Roches“) geht. Diesen solltet Ihr nur nehmen, wenn Ihr trittsicher seid und es trocken ist. Ansonsten kann dieser Pfad über den Weg nach rechts umgangen werden. Ich laufe heute morgen den Felsenpfad, der an einigen sehr schönen Felsformationen vorbeiführt.
Um 11 Uhr erreiche ich das Besucherzentrum der Burg Fleckenstein, wo ich erst mal die Waschräume aufsuche.
Danach zeige ich meinen digitalen Impfausweis und bekomme einen „pass sanitaire“ mit dem ich das kleine Café aufsuchen darf. Dort gönne ich mir ein kleines isotonisches Getränk und mache eine kleine Pause.
Nach einer Viertelstunde setze ich meine Wanderung fort und laufe hinüber zur Burg Fleckenstein.
Leider kann ich an den von mir berechneten Koordinaten die 4. Station nicht finden. Als Plan B will ich nach dem ursprünglichen Metallschild schauen, aber auch das kann ich nicht erreichen, da der Weg dorthin inzwischen so zugewachsen ist, dass ohne eine Machete wohl nichts zu machen ist. Durch die erfolglose Sucherei habe ich hier knappe 40 Minuten vergeudet.
Eigentlich wäre an dieser Stelle der Multi für mich zu Ende gewesen. Vor ein paar Jahren, als ich die Tour begonnen habe zu planen, ist mir jedoch auf einer der gängigen GPS-Outdoor Webseiten ein GPS-Track der 7-Burgen-Tour aufgefallen, den ich mir näher angeschaut habe. Dabei sind mir Stellen aufgefallen, bei denen es sich um die einzelnen Stationen handeln könnte. So habe ich noch eine kleine Hoffnung, dass ich das nächste Metallschild doch noch finden könnte …
Ab der Burg Fleckenstein folge ich einen guten Kilometer dem markierten Wanderweg hinunter zum Parkplatz an der Landstraße D925 unmittelbar an der Grenze. Hier habe ich nach meinen Berechnungen etwa die Hälfte der Tour geschafft.
Der anstrengende Aufstieg zur Froensbourg
Am Parkplatz mache ich noch schnell ein Selfie. Im Hintergrund sieht man das Schild, welches die deutsch-französische Grenze markiert.
Wäre man mit zwei Autos unterwegs, so könnte man eines hier abstellen und Getränke und Proviant auffüllen, um nicht alles mitnehmen zu müssen. Auch könnte die Tour hier geteilt werden.
Nun beginnt für mich der lange Aufstieg: Auf 1,2 Kilometern sind 140 Höhenmeter zum Teil recht steil zu bezwingen. Inzwischen ist es Mittag und es ist unangenehm warm geworden – wir haben sicher schon über 30°C. Nach etwa 25 Minuten habe ich den Aufstieg geschafft und erreiche die Schutzhütte.
Danach geht es auf der anderen Seite leicht nach unten. Nach weiteren 500 Meter erreiche ich die Burgruine Froensbourg.
Wow – was für ein Anblick. Ich setzte mich in den Schatten und mache zuerst einmal meine Mittagspause. Appetit habe ich nicht wirklich, ich zwinge mir ein Brötchen auf. Obwohl ich noch nicht hier war, habe ich nicht wirklich Lust dazu die Burg zu besichtigen. Es ist mir einfach zu heiß in der Sonne …
… und dann fehlt ja auch noch die 5. Station. Ich gehe zu den vermuteten Koordinaten und habe Glück – sie passen zum Spoilerbild. Ich kann das kleine Metallschild finden und bin wieder im Rennen. Insgesamt verbringe ich 20 Minuten an der Burg mit Essen und Suchen. Danach setze ich meine Wanderung fort.
Weiter zur Burg Wasigenstein
Es folgt nun eine recht flache längere Passage über breite Forstwege und kleine Wanderpfade hinüber zur Burgruine Wasigenstein. Auf knapp 5 Kilometern Länge werden nur 120 Höhenmeter überwunden. Leider gibt es mehrere längere Stellen, wo ich durch die pralle Sonne wandern muss, was ziemlich am meiner Kraft zehrt. Unterwegs komme ich an der Schutzhütte am Col de Hichtenbach vorbei, wo ich mir im Schatten der Hütte eine Trinkpause von 10 Minuten gönne. Dabei werde ich aus dem Gebälk der Hütte von diesem putzigen Siebenschläfer beobachtet.
Danach geht es wieder leicht nach oben. Immer mal wieder gibt es Lücken am Weg und ich habe eine tolle Weitsicht über die Hügel der Nordvogesen.
Nach gut eineinviertel Stunden erreiche ich um 14 Uhr die Ruine Wasigenstein.
Auch diese Ruine schaut sehr interessant aus. Für die Zukunft werde ich eine weitere Wanderung hierher planen, um mit mehr Zeit die Ruine ausführlich zu „erforschen“ und den Multi dort zu spielen.
Vor der Ruine fällt mir diese Öffnung in der Felswand auf – dabei handelt es sich um den ehemaligen Brunnen der Burg.
Nachdem ich die Burg Wasigenstein wieder verlassen habe, schaue ich noch nach dem Metallschild mit den Koordinaten der 7. Station, welches ich gut und schnell finden kann.
Weiter zur Burg Blumenstein
Bis zur nächsten Abzweigung geht es noch ein letztes Mal nach oben. Danach schließt sich ein breiter Forstweg an, der kaum noch Steigung aufweist. Kurze Zeit später überquere ich die Grenze zu Deutschland. Nun ist es nicht mehr weit: An der nächsten Kreuzung biege ich nach rechts ab und wandere den Hang hinunter. Um 14:40 Uhr erreiche ich die Burg.
Die Burg Blumenstein sitzt auf einem mächtigen Felsen. Auf meiner Wanderung „Wandermulti: Keep on rockin’ – Maimont“ hatte ich sie schon mal besucht uns ausgiebig angeschaut.
Dieses Mal schaue ich nur nach dem Metallschild der 7. Station, welches ich ebenfalls wieder schnell finden kann. Nun steht dem Heben des Finals nichts mehr im Weg.
Am Final
An der Ruine Blumenstein schaue ich auf mein GPS und plane mir einen Rückweg über die Finaldose nach Schönau. Dazu biege ich in einen kleinen (derzeit wohl nur noch sehr selten benutzten) Pfad ein, der leicht zu übersehen ist und der einmal um die Ruine verläuft. Ich habe Mühe den Weg zu finden, da die Pfadspuren nicht immer sichtbar sind. Meter um Meter nähere ich mich den eingestellten Koordinaten. Und wirklich, als mein GPS piepst, sehe ich auch schon die große Dose, die am Fuß eines Baumes versteckt ist. Ich öffne die Box …
… und suche das Logbuch heraus, wo ich mich eintrage!
Damit habe ich diesen echten Geocaching-Klassiker erfolgreich zu Ende bringen können.
Der lange Rückweg über die Landstraße
Doch noch ist diese anstrengende Tour für mich nicht zu Ende. Ich muss zu meinem Auto zurückkommen. Dazu folge ich dem Weg weiter bis zu Landstraße K43. Von dort sind es noch 2,1 Kilometer bis zur Ortsmitte von Schönau. Ich laufe am Rand der Straße entlang und muss feststellen, dass hier doch einige übermotorisierte Fahrer mit mehr Testosteron als Hirn unterwegs sind, die auf Wanderer keine Rücksicht nehmen.
Ich bin froh, als ich unversehrt den Ortseingang erreiche und auf den Bürgersteig wechseln kann.
Auf dem Weg zum Auto komme ich an diesem tollen Baum vorbei.
Nach der nächsten Kurve sehe ich dann schon mein Cachemobil, welches ich um 15:38 Uhr wieder erreiche. Damit geht eine tolle, aber auch anstrengende Tour für mich zu Ende.
Interaktive Karte der Wanderung
Auf der folgenden Karte könnt Ihr den genauen Verlauf meiner Geocaching-Tour entlang der Sieben-Burgen-Wanderung sehen. Die Karte ist interaktiv: Ihr könnt hinein- und herauszoomen und die Marker anklicken. Bei dem Geocache öffnet ein Klick auf den Namen das zugehörige Listing auf geocaching.com. Natürlich wurden die Koordinaten des Multis nicht korrigiert und der Weg zu einzelnen Stationen und dem Final aus dem Track entfernt.
Falls Euch meine Tour interessiert, so könnt Ihr hier meine gpx-Datei mit allen Wegpunkten und Geocaches herunterladen.
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Wie hat Euch diese Tourempfehlung gefallen? Seid Ihr selbst schon im Pfälzerwald unterwegs gewesen? Was sind Eure Empfehlungen für diese Region? Wie immer freue ich mich auf Eure Kommentare unter diesem Beitrag!