Im vierten Teil meiner Artikelserie über unseren Geocaching- und Wanderurlaub auf Mallorca berichte ich Euch von unserer kleinen Wanderung im Osten der Insel zur verlassenen Tropfsteinhöhle Cova Tancada.
Nach einer kurzen Wanderung und einem schwierigen Abstieg durch die Klippen schauen wir uns in der Tropfsteinhöhle Cova Tancada um. Auf der Tour können drei Geocaches geloggt werden. Schaut doch mal rein!
Inhaltsverzeichnis
Die Wanderung zur Cova Tancada
Der Weg vom Parkplatz zur Tropfsteinhöhle und wieder zurück ist laut meinem GPS „nur“ 3,4 Kilometer lang und dabei werden etwa 250 Höhenmeter jeweils im Auf- und im Abstieg überwunden. Für die komplette Wanderung mit der Besichtigung der Cova Tancada haben wir trotzdem fast drei Stunden benötigt. Bis zu den Klippen ist der Weg gut zu gehen. Für den Abstieg durch die Klippen zum Höhleneingang benötigt ihr jedoch unbedingt absolute Trittsicherheit und müsst dabei auch das ein oder andere Mal die Hände zur Hilfe nehmen und etwas klettern.
Zur Geschichte der Cova Tancada konnte ich kaum etwas finden: Es ist zu lesen, dass die Höhle einmal von Schmugglern genutzt wurde. Die hätten auch einen Steig zum Eingang angelegt. Danach sollte die Höhle mal für Touristen geöffnet werden. Dafür wurde ein Weg in die Felsen betoniert. Davon ist heute jedoch nur noch wenig zu sehen. In der Höhle wurde ein Weg für Touristen angelegt, dem wir gut bis zur großen Halle folgen konnten. Natürlich gibt es kein Licht in der Höhle – ihr solltet daher eure Taschenlampen mitnehmen.
Obwohl ich nun schon das zweite Mal in dieser Höhle bin, ist es immer wieder ein tolles Abenteuer! Über unseren ersten Besuch habe ich den Beitrag „ Cachingtour: Mallorca – Gipfel- und Höhlentour im Osten“ verfasst.
Anfahrt & Parkplatz
Der kleine Parkplatz mitten im Wald, den ich euch unten in der interaktiven Karte eingezeichnet habe, ist nur gut mit dem Auto (oder Fahrrad) zu erreichen. Das letzte Stück des Teerweges, der zum Parkplatz führt, ist recht holprig.
Als wir dort morgens gegen 10:20 Uhr ankommen, ist der Parkplatz fast noch leer.
Die Wanderung zum Meer
Wir schultern unsere Rucksäcke und packen die Taschenlampen ein. Dann folgen wir dem breiten Fahrweg Richtung Norden.
Nach gut 300 Metern biegen wir rechts in einen abzweigenden Fahrweg ein, über den wir jetzt bergauf wandern. Nach mehreren Kurven erreichen wir eine kleine Anhöhe. Hier verlassen wir den breiten Weg und biegen nach links in einen kleinen, steil nach unten verlaufenden Pfad ab. Diesem folgen wir nun eine Zeit lang auf der linken Talseite.
Unterwegs kommen wir am Traditional Cache Vista Alcanada vorbei, den wir schon bei unserem letzten Besuch loggen konnten. Kurze Zeit später können wir das erste Mal das Meer und die Bucht von Alcúdia sehen.
An dieser Stelle ist der Weg ziemlich zugewachsen und wir müssen aufpassen, dass wir unseren Pfad nicht verlieren.
Wir gehen an den linken Rand einer kleinen Klippe.
Hier beginnt der Abstieg zum Eingang der Cova Tancada.
Durch die Klippen zum Eingang
Wir folgen dem kleinen Pfad, der sich kaum sichtbar in großen Serpentinen durch den Grashang schlängelt.
Da wir an diesem Morgen scheinbar alleine unterwegs sind, können wir noch wilde Ziegen sehen, die sich im Steilhang auf der Suche nach Futter mühelos bewegen.
Wir erreichen eine kleine Senke, durch die wohl ein Bach fließt, der jedoch gerade ausgetrocknet ist. Auf der anderen Seite geht unser Wanderpfad in einen echten Steig über. Ab dieser Stelle wird der Weg felsig und ausgesetzt.
Da hier höchste Konzentration gefordert ist, bleibe ich immer mal wieder stehen und schaue nach unten aufs Meer.
In engen Serpentinen windet sich der Steig durch die steil abfallenden Felsen kontinuierlich nach unten. An einigen Stellen muss ich meine Hände zur Hilfe nehmen und etwas abklettern. Besonders unangenehm empfinde ich die Stellen, wo ich über einen sandigen und mit kleinen Steinen versetzten Pfad steil nach unten laufen muss. Da sind mir die Wege über den Fels doch wesentlich lieber. Für den steilen Abstieg benötigen wir etwa eine Dreiviertelstunde.
Am Einstieg der Cova Tancada
Leider befindet sich die Schlüsselstelle der gesamten Tour unmittelbar am Eingang zur Höhle. Hier ist eine Felsplatte zu queren, die jedoch gut griffig ist, und anschließend etwa 1,5 Meter nach oben zum Eingang zu klettern. Hier ist es von Vorteil mindestens zu zweit zu sein und sich gegenseitig Hilfestellung geben zu können.
Hat man es zum Eingang hinauf geschafft, so beginnt das Höhlenabenteuer! Am Eingang ist eine mittlerweile kaum noch lesbare Tafel mit den Verhaltensregeln zu finden.
Wir schalten unsere Taschenlampen ein und gehen in die Cova Tancada hinein.
Durch die Cova Tancada
In der Höhle ist der angelegte Weg gut zu sehen, von daher besteht eigentlich kein Risiko, sich in der Höhle zu verlaufen. Schon am Anfang befinden sich einige recht große und beeindruckende Tropfsteine.
Langsam folgen wir dem Weg und schauen dabei nach rechts und links, wo immer mehr Tropfsteine im Lichtkegel unserer Taschenlampen erscheinen.
Natürlich fasse ich die Tropfsteine nicht an, denn es wäre schade, wenn ich in einem Sekundenbruchteil etwas zerstören würde, was Millionen Jahre gedauert hat, um erschaffen zu werden.
Ich drehe mich um und schau zurück zum Eingang, wo der letzte Rest natürlichen Lichts zu sehen ist.
Wir gehen tiefer in die Höhle. Da es hier drinnen recht feucht ist, wird es langsam ziemlich schwül in der Höhle.
Wir kommen aus dem Staunen nicht mehr heraus: Je tiefer wir in die Höhle gehen, um so größere Tropfsteinformationen sehen wir.
Kurze Zeit später kommen wir zu einer Stelle, wo uns der Weg durch eine Engstelle zwischen zwei riesigen Tropfsteinen hindurch führt.
Wir gehen weiter, sind ganz still und lasse diese besondere Atmosphäre auf uns wirken.
Hinter jeder Biegung des Weges tauchen immer neue Tropfsteine auf. Ich bin überrascht, dass diese tolle Höhle nicht touristisch erschlossen ist.
WOW – dann tauchen plötzlich diese beiden Säulen auf und unser Weg verläuft mitten zwischen ihnen hindurch.
Ich komme aus dem Staunen nicht mehr heraus!
Nachdem ich unzählige Fotos gemacht habe, folge ich wieder weiter dem Weg.
Kurze Zeit später öffnet sich die Höhle zu einer großen Halle.
An dieser Stelle ist der Weg zwar noch gut zu erkennen, wird jedoch im Abstieg recht rutschig. Ich gehe vorsichtig nach unten.
… und kämpfe mich auf der anderen Seite der Halle steil nach oben, wo ich diese riesigen Säulen fotografieren kann.
Grundsätzlich könnten wir noch tiefer in die Höhle gehen. Da es aber recht rutschig ist, verzichten wir darauf – wir haben ja auch keinerlei Sicherungsmaterial dabei. Wir drehen um und laufen den gleichen Weg, den wir gekommen sind, wieder zurück.
Am Eingang angekommen, klettern wir nach unten und queren die Felsplatte. Dann steigen wir den gleichen Weg durch die Klippen nach oben, den wir auch gekommen sind. Im Aufstieg ist der Weg jedoch einfacher und schneller zu gehen. Als wir wieder an unserem Auto ankommen, ist der Parkplatz mittlerweile überfüllt. Ein Glück, dass wir so früh dran waren!
Interaktive Karte unserer Wanderung
Auf der folgenden Karte könnt Ihr den genauen Verlauf unserer Rundwanderung vom Waldparkplatz zur Tropfsteinhöhle Cova Tancada und wieder zurück sehen. Die Karte ist interaktiv: Ihr könnt hinein- und herauszoomen und die Marker anklicken. Bei den Geocaches öffnet ein Klick auf den Namen die zugehörige Beschreibung.
Falls Euch unsere Tour interessiert, so könnt Ihr hier meine gpx-Datei herunterladen. Unsere Wanderung habe ich ebenfalls bei komoot eingestellt.
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Dieser Beitrag gehört zu einer Artikelserie über eine überwiegend selbst organisierte Wanderreise auf Mallorca, die wir über Ostern 2024 unternommen haben. Der Übersichtsartikel „Eine Wanderwoche auf Mallorca mit Geocaching und Sightseeing“ erläutert den genauen Verlauf der Reise und verlinkt zu den weiteren Detailbeträgen, wo ich bestimmte Orte oder Aspekte genauer vorstelle.
Wie hat euch der Bericht zu dieser Wanderung gefallen? Habt ihr diese Höhle schon einmal selbst besucht? Was sind eure Empfehlungen für den östlichen Teil von Mallorca? Wie immer freue ich mich auf eure Kommentare unter diesem Artikel.