Für unsere erste Wanderung auf Zypern fahren wir mit einem historischen Reisebus ins Troodosgebirge zum Picknickplatz Kionia. Von dort wandern wir durch eine tolle Landschaft mit wirklich grandiosen Ausblicken hinunter zum ehemaligen Kloster Profitis Ilias, wo der Reisebus wieder auf uns wartet. Auf der Wanderung loggen wir unsere ersten beiden Tradis auf Zypern.
Im Anschluss an die Wanderung machen wir in Vavatsinia Mittagspause und verbringen danach den Nachmittag mit einem Stadtbummel in Pano Lefkara, wo ein besonderer Geocache auf uns wartet. Kommt mit auf die virtuelle Wanderung!
Inhaltsverzeichnis
Über den Nature-Trail von Kionia zum Kloster Profitis Ilias
Der Nature-Trail von Kionia zum Kloster Profitis Ilias ist ein knapp acht Kilometer langer Wanderpfad, der vom Picknickplatz Kionia, welcher über eine kleine Teerstraße gut erreichbar ist, hinunter zum ehemaligen Kloster Profitis Ilias führt. Dabei werden 570 Höhenmeter im Abstieg und 70 Höhenmeter im Aufstieg überwunden. Dieser Nature-Trail ist Teil des Fernwanderwegs E4, wodurch die Wegmarkierungen überwiegend vorhanden sind. Unsere Wandergruppe benötigt mit einer Pause, Fotografieren und Geocaching sowie einer anschließenden kleinen Besichtigung des Klosters dafür drei Stunden und 40 Minuten.
Unsere Anreise im historischen Reisebus
Von Tochni bis zum in 1200 Metern Höhe gelegenen Picknickplatz sind es gerade mal 37 Kilometer. In unserem „Oldtimer“ benötigen wir über die kurvigen Bergstraßen jedoch etwa eineinhalb Stunden. Kurz vor dem Picknickplatz taucht der 1423 Meter hohe Kionia Peak auf, der gut an seinem Radarturm zu erkennen ist.
Wenige Minuten später erreichen wir mit unserem betagten Gefährt den Picknickplatz.
Der alte Bedford-Bus hat uns zuverlässig auf den Berg gebracht.
Wir steigen aus und machen uns fertig für die Wanderung.
Immer abwärts durch ein Tal
An der Straße zeigen uns Wegweiser den richtigen Weg.
Auf den Schildern ist gut zu erkennen, dass unser Nature-Trail Teil des Fernwanderwegs E4 ist. Die Zeitangaben auf den Schildern sind sehr ambitioniert: Für die acht Kilometer werden nur 1,75 Stunden veranschlagt. Wir folgen der Markierung nach unten. Schnell geht der Weg in einen schmalen Bergpfad über.
Nach kurzer Zeit gelangen wir in ein Tal, an dessen rechtem Hang wir nun talauswärts wandern. Ab und an kommen wir an ein paar Felsen vorbei, die jeweils eine tolle Aussicht ins Tal ermöglichen.
Im Oktober ist der Sommer gerade zu Ende und die Vegetation ziemlich vertrocknet. Laut unserer Reiseführerin blüht es hier im Frühjahr überall.
Langsam kommen wir tiefer. Unser kleiner Bergpfad schlängelt sich durch den Hang, immer weiter nach unten.
Ich drehe mich um und schaue zum Talschluss – hier kann ich deutlich den Radarturm auf dem Kionia-Peak sehen.
Dann wird das Tal breiter und unser Bergpfad biegt nach rechts ab.
Von einem Aussichtspunkt kann ich das erste Mal sehr weit nach Norden schauen: Dort ist die große Mesaoria-Schwemmland-Ebene, in der die geteilte Hauptstadt Nikosia liegt, gut zu erkennen.
Dann piepst mein GPS: Wir nähern uns dem Tradi platanouthkia, den ich recht schnell finden kann.
Leider ist das Logbuch total durchnässt und stockig. Sowas möchte ich nicht mehr anfassen. Wir legen einen Logzettel in die Box und wandern weiter.
Kurzes Picknick in der Hälfte des Weges
Nach einiger Zeit erreichen wir eine große Abzweigung mit einer schattigen ebenen Fläche. Wir haben etwa die Hälfte unserer Wanderung hinter uns gebracht und machen nun eine kleine Picknickpause.
Ich esse nur eine Banane und schaue mich dann etwas um: Von hier oben habe ich einen schönen Weitblick in die Hügel des Troodosgebirges.
Nach einer guten halben Stunde brechen wir wieder auf.
Über eine Bergschulter mit tollen Ausblicken
Es folgt ein sehr kurzer Aufstieg, über den wir auf eine flach auslaufende Bergschulter gelangen.
Wegen der spärlichen Vegetation bekommen wir hier im Folgenden auf Schritt und Tritt eine wirklich atemberaubende Aussicht geboten. Für mich ist dies der schönste Abschnitt der ganzen Wanderung.
Unser Pfad schlängelt sich entlang der Bergschulter nach unten.
Immer wieder schaue ich nach rechts über die Hügel des Troodosgebirges weit ins Land hinein.
Selbst beim Blick nach vorne bietet sich mir eine tolle Aussicht – eine echte Panorama-Wanderung.
Am nächsten Aussichtspunkt auf der linken Seite sammelt unsere Reiseführerin die Gruppe und erklärt uns, dass wir in der Ferne die Hauptstadt Nikosia sehen und dahinter das Pentadaktylos-Gebirge, welches im Nordteil von Zypern liegt.
Während unseres Abstiegs mache ich unzählige Fotos. Gegen Ende unserer Wanderung kommen wir zu einer Abzweigung, an der wieder die großen Wegweiser zu sehen sind. Nun ist es nicht mehr weit bis zum ehemaligen Kloster. Über einen weiteren Bergpfad steigen wir weiter nach unten und genießen die Aussicht.
Nach einem kurzen Steilstück erreichen wir das ehemalige Kloster.
Am Kloster Profitis Ilias
Die Rückseite des Klosters ist eingezäunt, um dort Renovierungsarbeiten durchzuführen. Ich gehe um das Hauptgebäude herum und gelange in den großen Innenhof.
Die Arkaden rechts gefallen mir besonders gut – ich mache schnell ein paar Fotos.
Dann schaue ich auf mein GPS und mir fällt auf, dass hier der Tradi 40 PROFITIS ILIAS gesucht werden kann. Gemeinsam mit saarzwerg und einer Mitcacherin werden wir schnell fündig. Nachdem das erledigt ist, schauen wir uns die Kapelle an, die im Gegensatz zu den anderen Gebäuden offen ist. Drinnen sind viele Ikonen ausgestellt.
Auch die Altarwand ist mit vielen Ikonen geschmückt. Von unserer Reiseleiterin erfahren wir, dass der Aufbau der Ikonostase, der Wand aus Ikonen, die den Altarraum einer orthodoxen Kirche vom restlichen Kirchenraum trennt, aus zwei bis drei Reihen von Ikonen besteht, die in einem bestimmten Schema angeordnet sind. Die Hauptreihe in der Mitte der Ikonostase ist die Deesis. Sie zeigt Jesus Christus, der auf dem Thron sitzt, umgeben von Maria und Johannes dem Täufer. Die beiden Heiligen bitten Christus um Erbarmen für die Gläubigen. Die beiden äußeren Reihen der Ikonostase zeigen Szenen aus dem Alten und Neuen Testament. In der oberen Reihe sind die zwölf Apostel dargestellt, in der unteren Reihe sind die wichtigsten Ereignisse aus dem Leben Christi dargestellt, wie die Geburt, die Taufe, die Kreuzigung und die Auferstehung.
Nach etwa zwanzig Minuten steigen wir in unseren Reisebus und fahren über acht Kilometer über eine Offroad-Piste, die ein normaler Reisebus sicher nicht geschafft hätte, in Richtung des nächsten Dorfes.
Vavatsinia ist das Heimatdorf unseres Busfahrers und er lädt uns zu sich in seine Taverne ein.
Gerne folgt die Gruppe seiner Einladung und so werden wir bei Ankunft zunächst mit kaltem Tsivania, einem zyprischen Tresterbrand, begrüßt. Und es bleibt nicht bei einem! Danach benötige ich etwas zu beißen und so bestelle ich mir ein Halloumi-Lountza-Sandwich, was mir super lecker schmeckt.
Nach einer knappen Stunde Pause fahren wir weiter nach Pano Lefkara.
Geocaching und Sightseeing in Pano Lefkara
Pano Lefkara ist ein Bergdorf im Bezirk Larnaka in Zypern und befindet sich in den südöstlichen Ausläufern des Troodos-Gebirges auf bis zu 600 Metern Höhe. Das Dorf ist vor allem seit dem 16. Jahrhundert für seine traditionelle Stickerei bekannt. Diese Stickerei, das sogenannte „lefkaritiko“, wird aus Baumwolle oder Seide hergestellt. Lefkaritiko wurden 2010 in die UNESCO-Liste des immateriellen Kulturerbes der Menschheit aufgenommen. Die Muster sind oft floral oder geometrisch und sind sehr filigran und detailliert. Lefkaritika sind sehr begehrt und werden in der ganzen Welt gehandelt.
Unsere Gruppe wird an der Haupteinkaufsstraße aus dem Bus gelassen.
Wir folgen zunächst der breiten Straße und schlendern anschließend etwas durch die kleinen Gassen.
Auf meinem GPS sehe ich, dass es hier im Dorf einen Tradi mit recht vielen Favoritenpunkten gibt. Langsam nähern wir uns seinen Koordinaten.
Nachdem wir die richtige Gasse erreicht haben, ist zunächst Suchen angesagt. Gerade der einzige Muggle in unserer Gruppe findet die richtige Stelle. So können wir gemeinsam den Tradi Indiana Spiros & the Secret of the Glass Face loggen. Bei diesem Geocache handelt es sich um eine tolle Bastelarbeit mit Beleuchtung!
Während wir loggen, kommt eine Frau aus dem Haus und gibt uns zu unserem Fund noch eine Woodcoin. Wir lassen uns nicht lumpen und werfen etwas in ihre Spendenbox! Danach setzen wir unseren Stadtbummel in Richtung der Kirche fort.
Pano Lefkara hat viele wirklich sehr idyllische Gassen.
Kurze Zeit später erreichen wir die Kirche, an der sich gerade ein Brautpaar professionell fotografieren lässt.
Von dem Aussichtspunkt neben der Kirche haben wir einen tollen Blick weit ins Land. Dann gehen wir hinein und schauen uns die toll bemalte Kuppel an.
Langsam wird es Zeit zu unserem Bus zurückzukehren. Auf dem Weg zum Parkplatz kommen wir an der örtlichen Schule vorbei, die sich in einem besonderen Gebäude befindet.
Kurze Zeit später sitzen wir schon wieder im Bus und fahren zu unserer Unterkunft in Tochni zurück.
Interaktive Karte der Wanderung
Auf der folgenden Karte könnt Ihr den genauen Verlauf unserer Wanderung über den Nature-Trail von Kionia zum Kloster Profitis Ilias, über den auch der Fernwanderweg E4 verläuft, sehen. Die Karte ist interaktiv: Ihr könnt hinein- und herauszoomen und die Marker anklicken. Bei den Geocaches öffnet ein Klick auf den Namen das zugehörige Listing auf geocaching.com.
Falls Euch unsere Tour interessiert, so könnt Ihr hier meine gpx-Datei herunterladen. Unsere Wanderung habe ich ebenfalls bei komoot eingestellt.
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Dieser Beitrag gehört zu einer Artikelserie über eine geführte Wanderreise durch Zypern, die wir im Oktober 2023 unternommen haben. Der Übersichtsartikel „Eine Woche Wanderreise Zypern mit Geocaching“ erläutert den genauen Verlauf der Reise und verlinkt zu den weiteren Detailbeträgen, wo ich bestimmte Orte oder Aspekte genauer vorstelle.
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Wie hat Euch der Bericht zu dieser Wanderung gefallen? Kennt Ihr diese Tour und wäre sie etwas für Euch? Was sind Eure Empfehlungen für das Troodosgebirge auf Zypern? Wie immer freue ich mich auf Eure Kommentare unter diesem Artikel.