Sightseeing & Geocaching: Die Schlossberghöhlen in Homburg

Im Saarland befinden sich Europas größte Bundsandsteinhöhlen: die Schlossberghöhlen in Homburg. Der Eingang ist gut über den dort platzierten Earthcache zu finden.

An einem Samstag nutze ich das regnerische Wetter für einen Besuch und schaue, dass ich morgens zu den ersten gehöre, die in die Höhle dürfen. Mit meiner Kamera gelingt es mir, meinen Rundgang fast ohne jegliche Touristen festzuhalten. Kommt mit auf die virtuelle Tour durch die Schlossberghöhlen in Homburg!

 

 

Die Schlossberghöhlen in Homburg

Die Schlossberghöhlen in Homburg sind ein Höhlensystem im Schlossberg. Sie sind die größten Buntsandsteinhöhlen Europas und entstanden durch den Abbau von Buntsandstein. Die Höhlen wurden im Laufe der Geschichte für verschiedene Zwecke genutzt, unter anderem als Wohnraum, Lager, Schlachthaus und Bunker.

Die ersten Höhlen wurden vermutlich im 12. Jahrhundert von den Grafen von Saarbrücken angelegt. Die Grafen nutzten die Höhlen als Wohn- und Lagerräume. Im 13. Jahrhundert ließ Graf Simon IV. von Saarbrücken die Burg auf dem Schlossberg errichten. Im 14. Jahrhundert ging die Burg in den Besitz der Grafen von Nassau-Saarbrücken über.

Im 17. Jahrhundert wurde die Burg im Dreißigjährigen Krieg zerstört. Danach wurden die Keller als Schlachthaus und Lagerraum genutzt. Im 18. Jahrhundert ließ der französische König Ludwig XIV. die Höhlen zu einem Bunker ausbauen. Im Zweiten Weltkrieg wurde der Bunker von deutschen Truppen genutzt.

Nach dem Zweiten Weltkrieg wurden die Höhlen von der Stadt Homburg übernommen. Die Höhlen wurden teilweise restauriert und sind heute ein beliebtes Ausflugsziel. Es finden regelmäßig Führungen statt. Die Höhlen können jedoch während der Öffnungszeiten auch ohne Führung im eigenen Tempo besichtigt werden. Von den insgesamt zwölf Stockwerken können heute die oberen drei besichtigt werden.

 

Meine Motivation

Als Kind und Jugendlicher habe ich die Schlossberghöhlen mehrfach besucht, in den letzten Jahren jedoch nicht mehr. Dann brachte die Juli/August-Ausgabe des Geocaching-Magazins einen Beitrag über Geocaching im Saarland, worin auch die Schlossberghöhlen erwähnt wurden und zwei Bilder zu sehen waren.

Da ich schon immer mal die neu renovierten Schlossberghöhlen besuchen wollte, nutzte ich einen “freien” Samstag und plante, gleich zu Beginn der Öffnungszeiten am Eingang zu sein.

 

Parken und Zugang

Von meinem Wohnort bis nach Homburg ist es nicht weit. Eigentlich wollte ich in der Nähe des Marktplatzes parken, musste aber feststellen, dass es kaum noch Parkplätze gibt und die wenigen nur mit Parkscheibe maximal zwei Stunden genutzt werden dürfen. Nach dieser Erkenntnis fahre ich hinauf auf den Schlossberg und parke auf einem der vielen freien und kostenlosen Parkplätze an der Straße. An der Felswand vor mir fällt mir dieses Hinweisschild ins Auge.

Ich folge dem Pfeil in Richtung des Schlossberghotels. Ein weiteres Schild weist mich darauf hin, den rechten Fußweg zu nehmen, der rechts am Hotel vorbeiführt.

Neben dem Hotel hallte ich mich weiter rechts, da ich nicht auf der Panoramaterrasse einkehren will.

Vor der nächsten Terrasse muss ich rechts abbiegen und es folgen 140 Treppenstufen nach unten.

Unterwegs komme ich an einem der Notausgänge des Höhlensystems vorbei.

Etwas weiter unten habe ich einen schönen Blick über Homburg. Von hier kann ich schon das Dach des Eingangsbereichs der Schlossberghöhlen sehen.

Noch eine letzte Linkskurve und ich stehe vor dem Eingang, wo sich auch die Kasse befindet.

Im Sommer öffnen die Höhlen um 9 Uhr. Es ist jetzt 9:11 Uhr und ich scheine aktuell der erste und einzige Besucher zu sein. Die aktuellen Öffnungszeiten und Eintrittspreise findet Ihr auf der Webseite der Schlossberghöhlen.

 

Fertigmachen für die Besichtigung

An der Kasse werde ich freundlich begrüßt und bekommen einen A3-Plan des Höhlensystems ausgehändigt. Leider muss ich ihn knicken, um ihn in die Tasche zu bekommen. Gut gefällt mir, dass ich lese, dass Fotografieren und Filmen erlaubt ist!

Anschließend informiert mich der nette Kassierer über die Sicherheitsbestimmungen und dass ich mir am Eingang einen Helm nehmen muss, den ich während der kompletten Besichtigung tragen muss.

 

Durch die Ebene 10

Ich folge dem beschilderten Rundgang. Gleich zu Beginn laufe ich durch eine größere Halle, die mittels Bergbautechnik abgesichert wurde.

Die Wege dürfen nicht verlassen werden – was aber auch nicht nötig ist, da diese so geschickt angelegt wurden, dass von ihnen alles Interessante gut gesehen werden kann.

Nach der Halle biege ich nach rechts ab und gehe durch einen breiten Durchgang, der ebenfalls in der Mitte abgestützt wurde. Dabei wurde ein Verfahren verwendet, welches ich bei meinem Besuch im Kalkbergwerk Wolfstein erklärt bekommen habe: Zunächst werden Metall oder Synthetik-Stützen gestellt und anschließend die Hohlräume zwischen Stützen und Decke mit Säcken gefüllt, in die dann flüssiger Beton eingefüllt wird. Sobald dieser ausgehärtet ist, ist das ganze fest und stabil.

Hinter diesem Gang öffnet sich die Höhle wieder und hier ist deutlich zu sehen, dass sie von Menschenhand angelegt wurde. Ausgehend vom Hauptgang wurden hier viele kleinere Gänge an den Seiten angelegt.

In einer dieser Nischen steht ein beleuchtetes Modell der Festung Homburg, so wie sie ca. 1697 zur Zeit Ludwigs XIV ausgesehen haben soll. Es ist unverkennbar, dass die Festung von seinem Festungsbaumeister Vauban entworfen wurde.

Ich halte mich immer an der rechten Wand und suche mir einen Weg durch dieses Labyrinth.

Nach ein paar Biegungen erreiche ich eine Stelle, von der aus ich in den Thronsaal, das ist die größte Halle in den Schlossberghöhlen, sehen kann.

Von hier aus habe ich einen tollen Blick in die gigantische Halle und auf den gesicherten Weg, der auf der anderen Seite durch die Halle führt. Da an meinem “Aussichtspunkt” der Weg zu Ende ist, drehe ich um und gehe zurück. Unterwegs fällt mir dieses “Kunstwerk” ins Auge.

Dann komme ich zu einer Treppe.

 

Hinauf zur Ebene 11

Ich steige hinauf und gelange so in die Ebene 11.

Oben angekommen, schaue ich unmittelbar auf einen der vielen Notausgänge. Tageslicht scheint von draußen herein.

Ich schaue mich auf der Ebene um: Sie ist geprägt von vielen Gängen und einigen wenigen größeren Räumen.

Da es hier keine Absperrungen gibt, versuche ich mir alles anzuschauen und halte mich dabei immer an der rechten Wand.

Nach einiger Zeit komme ich zu einem Hinweisschild, welches mich auf die nächste höhere Ebene hinweist und darauf, dass ich mit meinen 1,82 m dort nicht mehr aufrecht stehen werden könne.

Zum Glück ist der saarzwerg heute auf ihrem Mädels-Wochenende – sonst bekäme ich sicher wieder zu hören, dass es auch von Vorteil sein kann, kleiner zu sein!

 

Durch die Ebene 12

Im Gegensatz zur Stahltreppe eben scheint dieses Mal der Zugang zur nächst höheren Ebene einfach in den Fels gehauen worden zu sein.

Durch einen engen Gang steige ich nach oben und erreiche ziemlich schnell die nächste Ebene.

Leider behält die Informationstafel recht: Es gibt hier oben kaum eine Stelle, an der ich aufrecht gehen kann.

Auch hier halte ich mich an der Außenwand und “erforsche” die Ebene. Auf mich wirkt sie wie ein einziger großer Raum, in dem große Stützen aus Fels stehen gelassen worden sind.

Danach gehe ich wieder hinunter zur Ebene 11 und gleich weiter zur Ebene 10.

 

Durch den Thronsaal (Ebene 10)

Von der Treppe gehe ich durch einen gesicherten Gang …

… der mich in den Thronsaal bringt.

Wie schon erwähnt ist der Thronsaal die größte Halle der Homburger Schlossberghöhlen. Er liegt 47 Meter unter dem Schlossberghotel und bekam seinen Namen während der Höhlenfeste, die in den 1960er Jahren hier gefeiert wurden. Dabei gab es eine Höhlenkönigin, die hier ihren Thron hatte.

Heute gibt es in der Mitte statt eines Thrones nur noch einen kleinen Hügel, in dem sich ein Scheinwerfer befindet, der die Höhlendecke nach einem Knopfdruck anstrahlt.

 

Weiter durch die Luftschutzanlage

Gleich hinter dem Thronsaal beginnt ein verklinkerter Bereich: die ehemalige Luftschutzanlage.

Ich laufe durch einen langen Gang, von dem rechts und links Gänge abgehen. Am anderen Ende befindet sich ein 30 Meter tiefer Schacht, durch den Lasten zwischen den unteren Ebenen bewegt werden konnten.

Anschließend laufe ich durch den Gang wieder zurück. Etwa in der Hälfte des Ganges befindet sich ein weiterer Schacht, der 30 Meter nach oben führt – ebenfalls zum Transport von Lasten.

Mein ausgeschilderter Rundgang biegt nun links ab und ich gelange in einen großen Raum.

Die Luftschutzanlage wurde in die ehemaligen Höhlengänge hinein gebaut. Ursprünglich sollte dieser moderne Teil des Höhlensystems als Regierungsbunker für die damalige Regierung von Johannes Hoffmann dienen. Die Bauarbeiten wurde jedoch eingestellt, als das Saarland 1957 an die Bundesrepublik angegliedert wurde.

 

Zurück zum Eingang

Nachdem ich den großen Raum über eine Treppe verlassen habe, befinde ich mich wieder auf dem Rundweg. Durch den gesicherten Gang gehe ich Richtung Ausgang.

An der letzen Abzweigung biege ich aber nicht nach links zum Ausgang, sondern gehe nach rechts zu einem weiteren zugänglichen Teil des Höhlensystems, den ich bisher noch nciht gesehen habe. Ich komme in eine große Halle, die in der Mitte von einer riesigen Stütze gesichert wird.

Ich folge dem Gang rechts an der Stütze vorbei und komme an eine Stelle, wo die Wurzeln eines Baumes zu sehen sind, der draußen über der Höhle wächst. Hier riechte es ziemlich moderig.

Ich gehe weiter und komme zurück zur Halle. Dort drücke ich den Schalter für die Beleuchtung und die Stütze taucht in ein blaues Licht.

Nachdem ich auch diesen Bereich ausgiebig erforscht habe, gehe ich zum Eingang zurück.

Dort lege ich meinen Helm zurück und verabschiede mich von dem netten Kassierer, der mir noch einen schönen Tag wünscht. Anschließend steige ich die 140 Treppenstufen wieder zum Parkplatz hoch und fahre nach Hause.

 

Die interaktive Karte

Auf der folgenden Karte habe ich Euch die wichtigen Punkte markiert, an denen ich während meinem Besuch in den Schlossberghöhlen vorbeigekommen bin. Die Karte ist interaktiv: Ihr könnt hinein- und herauszoomen und die Marker anklicken, um weitere Informationen zu bekommen.

Meine gpx-Datei, die ich für diese Tour erstellt habe, könnt ihr hier herunterladen.

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Wie hat Euch mein Beitrag gefallen? Wären diese Höhlen auch für Euch interessant? Was sind Eure Empfehlungen für das Saarland? Wie immer freue ich mich auf Eure Kommentare unter diesem Beitrag!

Saarfuchs

Jörg (Saarfuchs) betreibt Geocaching seit 2008. Sein besonderes Interesse galt zunächst Mysteries, dann den T5-Caches und mittlerweile den Lostplaces. Zu seinen Hobbies gehören Reisen, Fotografieren, Bergwanderungen und Hochtouren. Er geht weltweit auf Dosen-Suche und berichtet in seinem Blog regelmäßig mit vielen Fotos über sein “Geocaching” und damit verwandte Themen.

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