Provence – Sightseeing & Labcaching in Arles

Am vierten Tag unseres Roadtrips Provence fahren wir durch die Camargue nach Arles, wo wir uns von einem Lab Adventure durch die historische Altstadt führen lassen.

Wir schauen uns les Alyscamps, die römische Arena, das römische Theater, den Kryptoportikus, ein Kloster und die römischen Konstantin-Thermen an. Kommt mit auf die virtuelle Reise …

 

 

Les Alyscamps – Die Straße der Sarkophage

Als wir gegen viertel nach elf Uhr Arles erreichen, haben wir Glück einen der wenigen noch freien Parkplätze unterhalb der Stadtmauer ergattern zu können. Wir füttern den Parkautomaten und haben nun fünf Stunden Zeit, um uns Arles in Ruhe anzuschauen.

Als Erstes laufen wir von der historischen Altstadt weg in Richtung Südsüdwesten. Dort befindet sich der Eingang zu “Les Alyscamps”, der ehemaligen Gräberstraße von Arles. Am Kassenhäuschen lesen wir, dass ein Ticket angeboten wird, mit dem wir in alle Sehenswürdigkeiten kommen, die wir uns heute anschauen wollen: Es kostet uns nur 12€ pro Person, was ich persönlich echt günstig finde.

Die les Alyscamps ist ein breiter Weg, an dessen Seiten unzählige Sarkophage aufgestellt wurden. Schon zu den Zeiten der Römer wurde diese Nekropole genutzt. Die einstige römische Begräbnisstätte wurde später ein christlicher Friedhof. Auf einer Informationstafel können wir lesen, dass die Toten einst sogar mit dem Boot oder in Fässern hierher transportiert wurden. Dabei wurde ihnen einen Münze zwischen die Zähne gesteckt, um die Kosten für das Begräbnis zu begleichen.

Gleich zu Beginn der Straße stehen links die Überreste einer Kirche. Die Tür ist offen.

Ich bin neugierig und schaue hinein. Der Boden ist mit Schieferplatten ausgelegt und es ist noch ein Altar zu erkennen.

Wir folgen weiter der Gräberstraße bis zur Kirche St. Honorat, die das Ende markiert. Sie stammt aus dem 12. und frühen 13. Jahrhundert. Mit zahlreichen Unterbrechungen wurde immer wieder an dieser Kirche gearbeitet, ohne dass sie jemals fertiggestellt wurde.

So fehlt im Langschiff das Dach und es wachsen Bäume in diesem Bereich.

Nur im hinteren Teil ist die Kirche abgeschlossen und hat ein Dach. Wir gehen hinein. Drinnen fällt mir diese Nische auf, in der ein Sarkophag steht.

Im Inneren tragen mächtige Säulen ein tolles Gewölbe. Ich schaue mich um und mache noch einige Bilder. Die Kirche wirkt irgendwie verlassen auf mich.

Wir verlassen die Kirche durch den Seiteneingang und laufen den gleichen Weg über die Gräberstraße zurück, den wir gekommen sind.

 

Weiter zur historischen Altstadt von Arles

Von les Alyscamps gehen wir wieder zur Stadtmauer zurück und folgen dann der Ausschilderung in die Altstadt nach links.

Als wir kurz nach zwölf Uhr durch die Gassen laufen, ist noch nicht viel los.

Wir kommen zu einem Platz und sehen an dessen Ende die riesige römische Arena.

Das wird unser nächstes Sightseeing-Ziel.

 

Die römische Arena

Wir laufen einmal an der kompletten Arena entlang und finden am unteren Ende den Eingang mit dem Ticketschalter. Hier können wir an der Schlange vorbei gehen, zeigen unser vorher gekauftes Ticket und werden eingelassen.

Es ist gar nicht so einfach sich hier unten zurecht zu finden. Wir folgen einem Gang, biegen dann ab …

… und finden irgendwann den Eingang ins Innere der Arena, wo gerade eine Gladiatorengruppe zu Gange ist.

Über die römischen Überreste wurden hier Tribünen gebaut. Die Arena wird auch heute noch für Veranstaltungen genutzt. Aktuell scheinen am Abend Stierkämpfe angeboten zu werden.

Wir laufen einmal durch die Gänge der riesigen Arena und schauen, dass wir nach oben kommen.

Nachdem wir oben angekommen sind, sehen wir, dass es über dem Eingang einen Turm mit einer Aussichtsplattform gibt. Wir schließen unsere Runde durch die Arena ab und steigen den Turm hinauf. Wow – hat sich gelohnt, von hier oben können wir über die Dächer der Altstadt bis zur Rhône schauen.

Danach gehen wir hinunter zum Eingang und verlassen die Arena.

Vor dem Eingang beginnen wir das Lab Adventure, welches auf fünf Labcaches besteht. Die erste Station ist an der Arena und schnell beantwortet.

 

Unsere Restaurant-Empfehlung für Arles

Inzwischen ist es kurz nach 13 Uhr und wir bekommen Hunger. An dem kleinen Platz finden wir einen freien Tisch bei Chez Mam Goz, wo Galette, eine herzhafte Crêpes angeboten wird. Galette ist die französische Bezeichnung für einen runden flachen Kuchen, Küchlein oder Pfannkuchen aus Kartoffeln oder Getreide.

Da wir uns diese Spezialität aus der Provence nicht entgehen lassen wollen, kehren wir dort ein und werden nicht enttäuscht. Wir bestellen eine Galette mit Schinken, Champignons und Käse. Dazu nehmen wir stilecht einen Pichet des offenen Rosé-Weines, was echt lecker ist.

 

Das römische Theater

Gegen 14 Uhr setzen wir unsere Besichtigungstour fort und gehen die paar Schritte zum Eingang des römischen Theaters. Auch hier müssen wir nur unser Ticket vorzeigen und werden eingelassen.

Zunächst gehe ich über die Sitzreihen bis ganz nach oben. Um diese Zeit ist hier schon etwas mehr los. Gerade ist eine Schulklasse angekommen.

Auch hier gibt es einen Zugang zur “Unterwelt”, die aber nicht so ausgeprägt ist wie in der Arena. Wir laufen einmal um das Theater herum.

Auf der Seite wurden einige schön behauene Steine aufgetürmt, die bei den Ausgrabungsarbeiten hier gefunden wurden. Sie gehören sicher zur Rückwand der Bühne, die aber hier – bis auf ein paar Säulenreste – nicht mehr erhalten ist. Da haben wir in Orange mehr sehen können.

Nachdem wir uns hier ausgiebig umgeschaut haben, verlassen wir das Theater wieder.

 

Hinunter in den Kryptoportikus

Unser nächstes Ziel ist die Unterwelt des ehemaligen römischen Forums mit dem Namen Kryptoportikus. Zum Glück hatte saarzwerg darüber erst einen Tag vorher in unseren Reiseführern etwas davon gelesen. Der Eingang samt Ticketkontrolle befindet sich im Erdgeschoss des Rathauses.

Über ein paar Treppen steigen wir in diese ehemaligen römischen Gewölbe hinunter.

Hier unten ist es angenehm kühl.

Bei Wikipedia erfahre ich, dass ein ganz oder teilweise unterirdisch gelegener Gewölbegang als Kryptoportikus bezeichnet wird. In Arles ist er in Form eines großen “U” erschlossen. Es macht Spaß mich hier unten umzuschauen und bei mir kommt sowas wie Lostplace-Feeling auf.

Leider sind diese ehemaligen Lagerräume und Gänge fast leer. Lediglich ein paar Informationstafeln wurden hier unten aufgestellt.

 

Die Kathedrale Saint-Trophime

Wir verlassen das Rathaus und gehen zur Kathedrale hinüber, die sich gleich gegenüber befindet.

Wir werfen einen kurzen Blick hinein.

Sie ist sehr hoch, aber dennoch recht schlicht.

 

Das Kloster Saint-Trophime

Danach gehen wir durch das große Tor in dem Gebäude gleich neben der Kirche. Es ist der Zugang zu einem Kloster, welches in mehreren Bauphasen zwischen 1130 und dem 14. Jahrhundert errichtet wurde.

Auch hier wird wieder unser Ticket kontrolliert und wir dürfen eintreten. Gleich hinter dem Kassenhäuschen beginnt der spektakuläre Kreuzgang.

An jeder Säule sind unterschiedliche Figuren zu sehen. Für mich ist es sehr beeindruckend, was die Steinmetze von damals mit ihren einfachen Werkzeugen hier erschaffen haben.

Vom Kreuzgang zweigt eine Treppe nach oben ab. Wir folgen ihr und kommen auf das Dach, von dem wir in den Kreuzgang blicken können.

An allen Ecken ist hier die Kunst der Steinmetze zu sehen.

Nachdem wir uns ausgiebig umgeschaut haben, verlassen wir das Kloster wieder.

 

Weiter durch die Altstadt zum Fluss

Unser letztes Sightseeing-Ziel des Tages ist die römische Konstantin-Therme. Auf dem Weg dahin wollen wir noch die Station 4 unseres Lab Adventures beantworten. Dabei haben wir aber so unsere Probleme die richtige Stelle zu finden. Stattdessen landen wir an einem Denkmal für die Opfer der Nazis. In diesen Zellen wurden sie damals eingesperrt, bevor sie deportiert oder hingerichtet wurden.

Auf unserem Weg durch die Altstadt kommen wir an einem Café vorbei, das einst von van Gogh gemalt wurde, worauf die komplette Deko heute deutlich hinweist.

Kurz vor den Thermen kommen wir zu einem kleinen Damm. Wir steigen hinauf und stehen an der Rhône, die hier schon sehr breit ist.

Danach gehen wir hinüber zu den Konstantin-Thermen.

 

Die römischen Konstantin-Thermen

Um ehrlich zu sein, hätte ich hier mehr erwartet. Von den Thermen ist heute nicht mehr viel erhalten.

Den kleinen Rundweg laufen wir in knapp zehn Minuten ab. Die “Fußbodenheizung” kenne ich schon von einem Römermuseum bei uns in der Nähe.

Der einzige größere hier noch erhaltene Gebäudeteil ist diese Kuppel.

Wir verlassen die Thermen wieder.

 

Zurück zum Parkplatz

Inzwischen neigt sich unsere bezahlte Parkzeit dem Ende zu. Daher laufen wir durch die Fußgängerzone der Altstadt zurück zum Rathaus.

Dort biegen wir nach links und schlendern zum Theater und dann weiter zu unserem Parkplatz. Gegen 16 Uhr verlassen wir Arles und fahren nach Avignon. Von dort erzähle ich Euch aber ein anderes Mal …

 

Interaktive Karte von unserem Besuch

Auf der folgenden Karte könnt Ihr den genauen Verlauf unserer Tour durch Arles sehen. Die Karte ist interaktiv: Ihr könnt hinein- und herauszoomen und die Marker anklicken. Die Geocaches und die Labcaches, die wir dort gesucht haben, sind ebenfalls auf der Karte eingezeichnet. Ein Klick auf das Cachesymbol öffnet ein kleines Fenster mit weiteren Informationen. Falls in der Beschreibung eines Markers unten links drei Punkte angezeigt werden, so ist das ein Link zu weiterführenden Informationen. Bitte beachtet, dass alle Links zu Unterkünften und Hotels Provisionslinks sind.

Falls Euch unsere Tour interessiert, so könnt Ihr hier meine gpx-Datei herunterladen.

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Dieser Beitrag ist Teil einer Artikelserie über unseren Besuch in der Provence. Unsere komplette Reiseroute findet Ihr im Überblicksbeitrag “8 Tage Autorundreise durch die Provence“, wo Ihr auch die Links zu den weiteren Detailberichten, die ich bereits zu ausgewählten Zielen unserer Reise geschrieben habe, findet.

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Wie hat Euch dieser Reisebericht über unseren Besuch in Arles gefallen? Seid Ihr selbst schon in der Provence unterwegs gewesen? Was sind Eure Empfehlungen für diese Region? Wie immer freue ich mich auf Eure Kommentare unter diesem Artikel!

Saarfuchs

Jörg (Saarfuchs) betreibt Geocaching seit 2008. Sein besonderes Interesse galt zunächst Mysteries, dann den T5-Caches und mittlerweile den Lostplaces. Zu seinen Hobbies gehören Reisen, Fotografieren, Bergwanderungen und Hochtouren. Er geht weltweit auf Dosen-Suche und berichtet in seinem Blog regelmäßig mit vielen Fotos über sein “Geocaching” und damit verwandte Themen.

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