Vom Niedergang der GPS-Geräte-Hersteller

Vor Kurzem habe ich mal wieder meine alten GPS-Geräte hervorgeholt und geschaut, ob es noch Updates für die Firmware und die Karten gibt. Dabei ist mir aufgefallen, dass inzwischen ein weiterer Hersteller auf seiner Webseite informiert, dass er seine GPS-Geräte nicht mehr weiterentwickelt.

Mittlerweile sind die Smartphone technisch so gut geworden, dass es scheinbar kaum noch einen Markt für GPS-Geräte zu geben scheint. In diesem Beitrag schaue ich mir mal an, was derzeit auf dem Markt so los ist …

 

Inhaltsverzeichnis

 

Magellan

Im Sommer 2012 hatte ich die Gelegenheit einen Magellan Explorist 610 testen zu dürfen. Das handliche GPS-Geräte hat mir recht gut gefallen und stellte damals eine gute Alternative zur Oregon-Serie von Garmin dar. Im Gegensatz zu den GPS-Geräten von Garmin gab es jedoch kaum kostenloses Kartenmaterial, welches auf dem OpenStreetMap-Projekt basiert. Damit war man auf den Hersteller angewiesen. Auf dem folgenden Foto seht ihr rechts neben dem Garmin Oregon 500 das Magellan Explorist 510.

Leider stellte Magellan die Produktion der Outdoor-GPS-Geräte inzwischen vollständig ein. Das letzte angebotene GPS-Gerät scheint der Explorist 350H, eine spezielle Version für Jäger, gewesen zu sein. Auf der Webseite des Herstellers werden die Outdoor-GPS-Geräte nicht mehr angeboten – Magellan scheint sich inzwischen auf Navigationssysteme für Offroad-Fahrzeuge spezialisiert zu haben.

Ab und an wird mal ein Explorist auf Amazon angeboten – wegen der mangelnden kostenlosen Verfügbarkeit von OpenStreetMap-Karten lohnt sich hier ein Kauf meiner Meinung nach nicht mehr.

 

Falk

Von dem Hersteller Falk wurden zwei Geräteserien von Outdoor-GPS-Geräten entwickelt: die Lux- und die Ibex-Serie. Diese GPS-Geräte eigneten sich sehr gut zum Navigieren auf dem Fahrrad. Aus dem Lux wurde später die Tiger-Serie. Alle GPS-Geräte nutzten ein herstellerspezifisches Kartenformat und so war man auch hier auf die Kartenupdates von Falk angewiesen. Im Sommer 2014 hatte ich die Gelegenheit einen Falk Lux zu testen.

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Er bot – wie auch der Magellan Explorist – eine Unterstützung für papierloses Geocaching, die von der Konzeption meiner Meinung nach sogar den Garmin-Geräten überlegen war. Leider war der Prozessor etwas schwach für eine schnelle Bedienung und bei mehr als 1000 Geocaches auf dem Gerät stellten sich schnell Probleme ein.

Dann las ich, dass Falk wohl in wirtschaftliche Probleme geraten war und die Outdoor-GPS-Geräte von der Cabt GmbH übernommen wurden. Ich nahm Kontakt auf und bekam ein aktuelles GPS aus der Tiger-Serie zum Testen.

Für Geocaching-Anfänger machte es auf mich einen guten Eindruck. Zum Aufspielen von Updates benötigte man einen Windows-Computer. Im Jahr 2019 wurden die Karten von der Cabt GmbH aktualisiert und konnten kostenlos über das hauseigene Windowsprogramm heruntergeladen werden. Daraufhin schrieb ich den Beitrag “Falk Tiger GPS – es geht weiter: neue Updates!“. Alles schaut gut aus!

Mittlerweile glaube ich jedoch, dass ich mich zu früh gefreut habe – wenn ich auf der Webseite des Herstellers nachschaue, so finde ich zwar die IBEX- und die Tiger-GPS-Geräte noch unter den Produkten, doch auf der News-Seite ist der letzte Eintrag von 2019. Für mich ist nicht mehr ersichtlich, dass diese GPS-Geräte noch aktiv weiterentwickelt werden. Da man bei den Karten auf den Hersteller angewiesen ist, würde ich auch diese Geräte – selbst wenn ich sie sehr günstig bei Amazon oder eBay kaufen könnte – nicht mehr anschaffen.

 

Teasi

Auch zum dem Hersteller Teasi hatte ich immer mal wieder Kontakt. Das Teasi One ist ein GPS-Gerät, welches sich hauptsächlich an Wanderer und Fahrradfahrer richtet. Geocaching-Funktionen waren in der Vergangenheit mal angedacht, wurden aber nie verwirklicht. Ich nutze selbst ein Teasi One zum Fahrradfahren. Um das GPS zu verwalten gibt es vom Hersteller eine kostenlose Software names Tahuana, die für Windows und MacOS erhältlich ist. Damit können die Karten und die Firmware aktualisiert werden.

Daher schaute ich letzte Woche mal wieder, ob ich mein Teasi aktualisieren kann und fand die folgende Nachricht auf der Webseite von Teasi:

Auch die Weiterentwicklung der Teasi-GPS-Geräte ist damit also eingestellt worden. Interessanterweise wird der Service auch in diesem Fall von der Cabt GmbH übernommen. Da es für die Teasi-GPS-Geräte ebenfalls keine OpenStreetMap-Karten gibt, würde ich dieses GPS-Gerät (auch gebraucht) nicht mehr kaufen.

 

Garmin

Der Hersteller Garmin scheint den Markt der Outdoor-GPS-Geräte zu dominieren. Im Jahr 2020 wurde das Montana 700 veröffentlicht. Die Liste der mittlerweile eingestellten Outdoor-GPS-Geräte ist lang. Aktuell finde ich auf den deutschen Produktseiten noch die Serien eTrex, Montana und GPSmap, die sich alle für das Geocaching eignen. Im Gegensatz zu den meisten anderen Herstellern ist es bei den Garmin-GPS-Geräten möglich aktuelle kostenlose OpenStreetMap-Karten zu nutzen. Ich denke, das trägt auf jeden Fall zum Erfolg von Garmin bei.

Falls Ihr vorhabt Euch ein GPS-Gerät anzuschaffen, egal ob neu oder gebraucht, so würde ich aktuell zu einem von Garmin raten.

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Was nutzt Ihr zum Geocaching? Smartphone oder GPS? Welches nutzt ihr und wie zufrieden seid Ihr damit? Wie immer freue ich mich über Eure Kommentare unter diesem Beitrag.

Saarfuchs

Jörg (Saarfuchs) betreibt Geocaching seit 2008. Sein besonderes Interesse galt zunächst Mysteries, dann den T5-Caches und mittlerweile den Lostplaces. Zu seinen Hobbies gehören Reisen, Fotografieren, Bergwanderungen und Hochtouren. Er geht weltweit auf Dosen-Suche und berichtet in seinem Blog regelmäßig mit vielen Fotos über sein “Geocaching” und damit verwandte Themen.

9 Kommentare:

  1. Ich habe mit c:Geo angefangen, später die offizielle App genutzt. C:Geo läuft bei mir mit dem AC der besseren Hälfte, somit kann ich auch auf ihre gelösten Caches zugreifen. Mein Oregon 600 ist mittlerweile an ihr Rad gewandert, bei mir ist ein Montana 700 auf der Lenkertasche. Ein GPSmap 62 habe ich auch noch, kommt hauptsächlich bei schlechtem Wetter zum Einsatz.
    Das Oregon ist wirklich nicht das schnellste, da könnte Garmin Mal nachlegen. Die Software ist echt nicht die beste, mit etwas Übung geht es aber. Unschlagbar ist die Akkulaufzeit, die kostenlosen Karten und die Flexibilität auch LCs über GPX einbinden zu können.

  2. Ich cache seit 2020 und hab meinen ersten Cache mit meinem Handy gesucht. Direkt danach hab ich mich nach Outdoor GPS Geräten erkundigt und mich danach auf die Suche nach einem Oregon 450 gemacht. Wieso? Das Handycachen hat sich für mich nicht wie ein Outdoor Abenteuer angefühlt.
    Dann hat meine Tochter ein Dakota 20 bekommen und ich hab noch ein kleines Magellan GC als Ersatz gekauft. Dieses Jahr – genauer letzten Monat- bin ich zufällig auf Live Geocaching getroffen und was soll ich sagen? Mir lief ein Oregon 750t über den Weg. Damit habe ich gestern den ersten Cache gehoben. Die Live Funktion finde ich genial bis dato, leider nicht die FW des 750. Hier sind doch noch Fehler enthalten, die zum selbstständigen Abschalten des Oregon führen. Traurig für einen Hersteller wie Garmin und das obwohl ich die aktuellste FW nutze. Aber ich schweife ab. Ich bin bekennender Outdoor GPS Cacher.

  3. Ich bin ja bekennendes Garmin-Kind und möchte die Geräte nicht missen!
    Natürlich ist das Telefon intuitiver und bequemer … aber wenn ich die User(auch Wanderer) sehe, die verkabelt mit ihrer xxl-Powerbank wie ein Cyborg rumlaufen und dann bei den ersten Regentropfen hecktisch werden … wirkten die sehr unvorbereitet auf mich 😉
    Klar, für die schnelle urbane Dose ist das Handy sicher einfacher ;-)

  4. Stefan (42Cacher)

    Wer nicht nur gelegentlich einen Tradi ums Eck sucht, sondern auch mal längere Wanderungen unternimmt und dabei Dosen sucht, der kommt meiner Ansicht nach nicht um ein Outdoorgerät herum. Ich kann jetzt nur für Garmin Geräte sprechen, aber dafür kann man unterwegs auch mal spontan Batterien kaufen, bzw. man nimmt eben zwei leichte Ersatzakkus mit. Selbst Smartphones mit sehr guter Akkulaufzeit werden bei dauernder GPS Nutzung schnell leer und wenn man dann keinen Zusatzakku dabei hat, war‘s das für den Tag.

    Außerdem schätze ich die Robustheit der Geräte sehr, denn beim Cachen kann so ein Navi schon mal buchstäblich abfliegen, alles schon erlebt.

    Bei Garmin ein absoluter Bonus, es gibt duzende Anbieter von gratis OSM Karten für quasi jedes Land und die stehen den teuren Garmin Karten inzwischen kaum noch nach.

    Ich cache seit 2007 und das erste Garmin war ein sauteures GSMAP 6x, gefolgt von zwei Colorados (für mich immer noch das genialste Bedienkonzept, das Garmin abseits der Touchbedienung je hatte) und aktuell nutze ich ein GSMAP 66s, weil ich es mit dem Smartphone koppeln kann und dadurch echten Mehrwert habe.

  5. Ich nutze seit meinen Geocaching Anfängen 2007 die GPSMAP 6x, anfangs ein 60‘er, inzwischen ein 66‘er und bin hochzufrieden damit. Auch ich tippe immer wieder Koordinaten vom Handy ins Garmin ab, weil mir das Handy einfach viel zu fummelig, langsam und ungenau ist.

  6. Christian (Labradormix)

    Moinzusammen,

    seit 10 Jahren bin ich inzwischen mit Garmin (etrex 30, etrex 30x) unterwegs. Als Wandercacher habe ich damit auch bei längeren Touren keine Probleme. Die Akkus halten mindestens einen Tag. Mit dem Smartphone konnte ich mich fürs Cachen nie anfreunden. Das geht sogar so weit, dass ich mir Koordinaten vom Smartphone ins etrex übertrage :-). Ist aber sicher Geschmackssache. Kartenmaterial – auch kostenlos – gibt’s reichlich. Ich bleibe dabei, so lange es geht.

  7. Ich nutze nun schon mein 2. Garmin DAKOTA 20 nachdem mein Hund es als Kauknochen nutzte. Es ist zwar etwas langsam vom Bedienen aber es ist robust und wird beim Klettern,wandern, radfahren und natürlich geocachen benutzt.

  8. Bianca (Bianca_Sweety)

    Hallo,

    als ich 2013 im Sommer mit dem Cachen begann, hatte ich aus Kostengründen das Smartphone. Wenige Monate später im November bekam ich dann ein eTrex 30 geschenkt, welches ich auch durchaus nutzte. Allerdings war mir das alles irgendwie zu klobig (dieses ist da noch klein!), warum noch ein Gerät mitschleppen, wenn ich das Smartphone sowieso dabei habe.
    Dazu kam noch, nicht mal eben aktualisieren zu können, immer einen Rechner zu benötigen oder doch das Smartphone auszupacken. Die Bedienung lag mir ebenfalls nicht und die Kartenansicht war mir persönlich zu klein.

    Allein darauf hatte ich schon keine Lust mehr und mein eTrex 30 liegt seit dem ungenutzt in der Schublade.

    Fazit: Bekennender Smartphonecacher, der die Powerbank eh an Bord hat, und Taschenlampen usw. zu laden. 😉

  9. Habe seit Jahren schon ein Garmin, eigentlich seit Anfang an, Mitte 2003. Dann mal kleiner Abstecher zu Magellan, aber nicht lang. Dann seit es den Oregon gibt, diese. Einen 300er, dann 600er. Nun warte ich auf das GPSMAP 66sr, am Wochenende bestellt.
    Für kleine Runden nutze ich mein Schlauphone, auf längeren Wanderungen dann das Garmin.
    Ich hoffe, Garmin wird weiterhin die Outdoorgeräte bauen u. auch neue heraus bringen. Leider weiß man nie bei Garmin, ob bald ein neues Gerät kommt o. nicht. Ach, schaun mer ma

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