Ausgangspunkt für den Besuch in Machu Picchu ist normalerweise Cusco. Von dort ist es eine Zwei-Tagestour: Zunächst geht es mit dem Bus von Cusco über Pisak in das Heilige Tal, wo wir übernachten werden. Früh am nächsten Morgen fahren wir mit Bus und Zug nach Machu Picchu und am Abend wieder zurück nach Cusco.
Während des offiziellen Besichtigungsprogramms in Machu Picchu kommen wir an drei Geocaches vorbei. Kommt mit auf die virtuelle Reise zu der lange vergessenen Stadt der Inka …
Inhaltsverzeichnis
Das Museum mit den vielen Lamas
Auf unserem Weg ins Heilige Tal macht unser Reisebus einen ersten Stopp im “Living Museum of Ande” – also im lebenden Museum der Anden “Awana Kancha“. Ihr findet das Museum bei S13 51.565 W071 53.342. Schon am steinernen Eingangstor erkennen wir, dass sich hier Alles um die Lamas, Alpakas und Guanakos dreht.
In verschiedenen Gehegen finden wir viele Tiere vor. Alle scheinen hungrig zu sein und werden recht zutraulich sobald saarzwerg ihnen frisches Grünzeug anbietet, was hier für die Gäste zum Füttern bereit liegt.
Auf diese Grünpflanzen sind sie Tiere echt scharf. Während saarzwerg sie füttert, gelingen mir einige Fotos …
Dieses Jungtier finde ich besonders putzig.
Nach den Gehegen kommen wir in einen kleinen Bereich, wo Einheimische uns zeigen, wie aus der Wolle dieser Tiere die typischen Anden-Textilien hergestellt werden.
Natürlich gib es am Ende dieses Rundgangs noch einen großen Shop, in dem Ihr allerlei Strickwaren aus Alapaka-Wolle käuflich erwerben könnt …
Hinunter ins Heilige Tal
Kurz bevor wir den kleinen Ort Pisak erreichen, halten wir an einem Aussichtspunkt an. Hier haben wir das erste Mal einen Blick ins Urubambatal. Dieses Flusstal des Rio Urubamba ist sehr fruchtbar und daher finden sich hier einige ehemalige Ansiedlungen der Inka, was dem Tal auch seinen Namen “Heiliges Tal der Inka” verliehen hat.
Als wir langsam die vielen Serpentinen ins Flusstal hinunter fahren, kann ich auf der gegenüberliegenden Seite kurz unterhalb des Gipfels Inka-Terrassen erkennen.
Von unserem Reiseführer erfahre ich, dass sich oberhalb von Pisak eine weitere archäologische Ausgrabungsstätte der Inka befindet, die wir auf dieser Reise jedoch nicht besuchen werden.
Der Markt in Pisak
Gegen Mittag kommen wir in Pisak an. Es ist ein kleiner Ort, in dessen Zentrum heute Markttag ist. Zunächst gönnen wir uns ein Mittagessen im einzigen offenen Restaurant beim Markt. Dann machen wir uns auf ihn zu erkunden.
Neben den typischen Anden-Textilien werden hier auch verschiedene Keramiken angeboten. Die Inka-Köpfe und -Figuren gefallen mir recht gut. Ich hege meine Zweifel, ob das wirklich alles Handarbeit ist? Irgendwie schauen die an verschiedenen Ständen absolut gleich aus – fast wie aus “Massenproduktion”?!
Interessant finde ich den Regenablauf in einer Gasse, der durch diese im Zickzack verläuft. Am oberen Ende ragt ein Schlangenkopf aus dem Pflaster. Eine schöne Idee, wie ich finde.
Im Zentrum des Marktes gibt es eine kleine Grünfläche, an deren Rand sogar eine Palme wächst. Das überrascht mich, schließlich sind wir hier doch immer noch in 3000 Metern Höhe. Das Wetter ist heute schön und sonnig – ich schätze, dass wir so um die 20°C haben. Scheinbar reicht das für die Palme aus, um gut zu gedeihen.
Nachdem wir uns den Markt ausgiebig angeschaut haben, laufe ich mal an den Ortsrand, um einen Blick in die umliegende Landschaft zu werfen.
Im Tal gibt es viele Felder und einige Bäume – hier unten ist es noch recht grün. Die Berghänge sind braun und eher kahl.
Die Übernachtung im Heiligen Tal
Gegen Nachmittag fahren wir weiter das Heilige Tal hinunter bis nach Youcay. Hier in “nur” noch 2800 Metern Höhe beziehen wir das Hotel “La Casona De Yucay” (Provisionslink), das früher mal ein Kloster war.
Der Innenhof ist schön gestaltet und die dezente Beleuchtung verleiht dem Hotel am Abend einen besonderen Charme.
Die Zimmer sind rustikal, aber dennoch gut ausgestattet. Die Fenster solltet Ihr am Abend jedoch geschlossen lassen, da ihr sonst Besuch von vielen sehr kleinen Mücken bekommt, was ich aus eigener Erfahrung berichten kann. Diese wieder zu entfernen war eine echte Herausforderung, die mir nur dank meines Insektensprays gelungen ist.
Sowohl das Abendessen als auch das Frühstück in Buffetform sind sehr gut. Nur am nächsten Morgen waren die Servicekräfte von den vielen nach Machu Picchu aufbrechenden Touristen sehr überfordert …
Die Zugfahrt nach Machu Picchu
Dann ist es endlich soweit – wir brechen auf zu unserem Besuch in Macchu Picchu. Zunächst fahren wir mit unserem Reisebus weiter das Tal hinunter nach Ollantaytambo, wo die Züge nach Machu Picchu abfahren. Vom Busparkplatz laufen alle gemütlich zum Bahnsteig hinunter. Rechts und links bieten Händler ihre Waren an. Kein Wunder bei den Massen an Touristen, die hier täglich diese Straße herunter laufen.
Wir fahren heute mit dem Panoramazug der Peru-Rail, dem “Vistadome”. Der Zug hat auch in der Decke einige Fenster, was bei den hohen Bergen neben der Bahnstrecke recht praktisch ist. Von unserer Reiseleiterin haben wir einen “Packen” Papier für diesen Ausflug bekommen: Bahnticket hin, Bahnticket zurück, Shuttlebus hin, Shuttlebus zurück und die Eintrittskarte für Machu Picchu – also insgesamt fünf Dokumente, die man nicht verlieren sollte.
Auf allen Dokumenten ist die Reisepass-Nummer eingetragen. Da Machu Picchu inzwischen die Besucherzahlen beschränkt, lohnt es sich die Tickets einige Monate im Voraus zu bestellen. In unserem Fall hat der Reiseveranstalter darauf hingewiesen, dass er dies mindestens drei Monate im Voraus erledigen muss und dazu rechtzeitig alle Daten von uns benötigt.
Die Züge fahren hier gefühlt im Viertelstundentakt ab. Die blauen Waggons der Peru-Rail tragen an der Seite groß einen Schriftzug und das Emblem der Bahngesellschaft, auf dem Machu Picchu, ein Lama, der Condor und die typischen Inka-Mauern zu sehen sind.
Beim Einsteigen in den Zug werden das Ticket samt der Reisepass-Nummer sowie der Reisepass selbst kontrolliert.
Unser Waggon hat pro Fenster jeweils vier Sitze, die um einen kleinen Tisch angeordnet sind. Die Fahrt nach Aguas Calientes (“heiße Quellen”) dauert knapp zwei Stunden. Die Tische sind mit eigenwilligen Decken im Inka-Stil gedeckt.
Während der Fahrt bekommen wir ein Frühstück, das aus einer Tasse Kaffee und einem Stück Kuchen besteht.
Die Trasse der Schmalspurbahn verläuft immer am Ufer des Rio Urubamba entlang. rechts und links der Strecke bauen sich die Berge über 5000 Meter auf. Nach einiger Zeit kommen wir an einer Hängebrücke vorbei. Hier startet beim Streckenkilometer 82 der berühmte Inka-Trail, also die Mehrtages-Trekkingtour nach Machu Picchu. Sie führt über den 4200 Meter hohen Pass der toten Frau. Auch diese Tour ist mittlerweile beschränkt – die Wanderer benötigen einen Permit.
Wieder ein Stück weiter fahren wir an dieser Herberge vorbei, die sich unterhalb einer alten Inka-Siedlung befindet.
Die Siedlung ist vom Zug aus gut zu erkennen.
Nach gut der Hälfte der Stecke wechselt die Vegetation – wir kommen in den dichten Subtropischen Nebelwald. Diese Bahnstecke ist die einzige Verbindung nach Aguas Calientes – eine Straße gibt es nicht.
Knappe zwei Stunden später erreichen wir pünktlich die kleine Ortschaft, in der es während der Saison wohl mehr Touristen als Einwohner gibt.
Hinauf nach Machu Picchu
Aber noch sind wir nicht angekommen. Zunächst passieren wir hinter dem Bahnhof einen großen Markt und …
… queren auf einer Fußgängerbrücke den kleinen Fluß, der uns von den Shuttlebussen zu den Ruinen trennt.
Wir müssen uns in die (um diese Zeit zum Glück noch recht kurze) Schlange einreihen. Die Busse werden bis auf den letzten Platz gefüllt und fahren dann sofort los.
Bis zum Ortausgang ist die Straße noch geteert. Danach geht sie in eine Piste über. Wir überqueren den Fluß und gleich hinter der Brücke werden wir vom Eingangsschild begrüßt.
Nun geht es in endlos vielen Serpentinen zügig den Berg hinauf. Ab uns zu muss unser Fahrer auf den Gegenverkehr warten – aber man merkt, dass die Busfahrer diese Strecke mehrmals täglich fahren.
In einer der letzten Serpentinen kann ich aus dem Bus das erste Mal Machu Picchu selbst sehen.
Unser Besuch in Machu Picchu
Nachdem wir aus dem Shuttlebus ausgestiegen sind, ist zunächst einmal wieder Schlangestehen angesagt. Die Eintrittskarten enthalten ein Zeitfenster, während dem man die Eingangskontrolle passieren darf. Es gibt einen Zeitblock für morgens und einen für nachmittags. Am Eingang werden das Ticket und der Reisepass kontrolliert, für letzteren gibt es beim Ausgang auf Wunsch einen Stempel.
Die Besichtigung von Machu Picchu ist mittlerweile in einem Rundweg angelegt. Vom Eingangshäuschen geht es zunächst einige Höhenmeter nach oben. Von dort habe ich einen schönen Blick auf einen Teil der Anlage. Sie besteht überwiegend aus Ruinen. An einigen Stellen wurden einzelne Gebäude restauriert und mit einem Dach versehen.
Noch ein paar Höhenmeter weiter oben erreichen wir die großen Aussichtsterrasse. Die Wege und die Terrasse sind mit einer Absperrung eingefasst. An vielen Stellen steht ein Wächter mit Trillerpfeife, der energisch die Besucher auf ihre Verfehlungen (Überschreiten der Absperrung für ein besseres Selfie) hinweist.
Der Blick von dieser Stelle auf die Ruinen von Machu Picchu ist einfach genial. Wie viele Fotos ich von hier geschossen habe, bemerke ich erst wieder zu Hause am Rechner.
Nur wenige Monate vor unserem Besuch ist hier ein neuer virtueller Geocache hinzugekommen. Auch wir machen ein Beweis-Selfie für den “MACHU PICCHU“.
Mittlerweile sind noch zwei weitere Virtuals auf jedem der beiden umliegenden Berge hinzugekommen – diese liegen jedoch nicht auf dem “normalen” Weg des Besichtigungsprogramms. Auf dem Rundweg sollte man beachten, dass dies eine Einbahnstraße ist. Daher solltet Ihr Euch die interessanten Dinge gleich anschauen und auch alle Fotos machen, die Ihr möchtet – Ihr werdet keine Gelegenheit haben nochmal zurückzugehen und eine Stelle erneut zu besuchen …
Auf dem ganzen Gelände sind “biologische” Rasenmäher unterwegs …
… und die haben ihre eigene Vorstellung, welchen Weg sie denn nun nehmen möchten. Wer nicht angespuckt werden will, der sollte rechtzeitig aus dem Weg gehen.
Von der Aussichtsterrasse führt uns der Rundweg nun von oben in die Inka-Stadt. Vor der Stadtmauer befindet sich ein Wegpunkt des Eartcaches “Machu Picchu Fault Line Earthcache“, der sich mit der geologischen Geschichte dieses Ortes beschäftigt.
Am Stadttor kann man gut erkennen, was noch aus der Inkazeit stammt (flache und gut passende Mauersteine) und was bei den Restaurierungsarbeiten nachträglich aufgeschichtet wurde (weniger gut passende, grob aufgetürmte Steine).
Wie gut die Inka Mauern bauen konnten, sieht man am Besten bei den religiösen Bauwerken. An einem Aussichtspunkt können wir auf den Sonnentempel hinabschauen.
Die Mauer des Tempels weist keine Fugen auf. Hier könnte man zwischen den Steinen noch nicht einmal ein Blatt Papier einschieben. Die Inka haben ihre Mauern in verschiedenen Qualitäten gebaut. Je genauer die Steine behauen sind, um so wichtiger war das Gebäude. Die Tempel waren zu dieser Zeit am Wichtigsten.
Während des Rundgangs kommen wir auch unter den Sonnentempel – dort wurden einige Kammern in den Stein gehauen.
Bei den meisten Ruinen stehen die Steinwände noch komplett. Immer mal wieder gibt es einen interessanten Ausblick aus den Fenstern.
Etwa in der Mitte der Anlage besichtigen wir einen weiteren Tempel. Ein Blick auf mein GPS verrät mir, dass wir bei dem Earthcache “El granito en el Machu Picchu” angekommen sind. Er beschäftigt sich mit den Steinen, aus denen Machu Picchu erbaut worden ist.
Hier haben die Inka nicht schlecht gearbeitet – eine Verwerfung im Boden ist dafür verantwortlich, dass die Tempelmauer sich so weit verschoben hat. Hinter dem Tempel steigen wir die Treppen hinauf auf einen kleinen Hügel. Oben angekommen schauen wir uns die riesige Sonnenuhr an, die hier in den Stein gehauen wurde.
Langsam erreichen wir das hintere Ende dieser Stadt. Die Anlage ist echt riesig.
In einer Hütte liegen zwei Lamas herum und machen Mittagspause. Wie auch die vielen anderen Touristen nutze ich die Gelegenheit zu einem Foto. Das Tier ist total entspannt und freundlich.
Scheinbar hat es mein Kraulen genossen – oder was meint Ihr?
Hinter der Stadt beginnt der Wanderweg auf den Berg, auf dem noch einige Relikte der Inka besichtigt werden können.
Dazu ist eine weitere Registrierung beim Pförtnerhäuschen notwendig. Es gibt verschiedene Rundwege mit unterschiedlichen Längen und Anstrengungsgraden.
Die Rückfahrt von Machu Picchu
Nach etwa drei Stunden in der Stadt haben wir das Meiste von Machu Picchu gesehen und es wird Zeit an die Rückfahrt mit dem Shuttlebus ins Dorf zu denken.
Leider müssen wir dazu fast eine knappe Stunde Schlangestehen. Dies solltet Ihr bei Eurer Tagesplanung beachten – nicht, dass Ihr den Zug zurück verpasst! Es gibt auch einen Fußweg nach unten, für den Ihr aber auch mindestens eine Stunde benötigt und das ist dann sicher anstrengender als das Schlangestehen.
Aquas Calientes (Machu Picchu Pueblo)
Das Dorf am Fuß von Machu Picchu platzt wegen der vielen Touristen aus allen Nähten. Eigentlich ist hier nicht wirklich Platz, um zu wachsen: Auf der einen Seite ist der Fluss und auf allen anderen der steile Berghang. In der Ortsmitte gibt es eine kleine Kirche.
Davor ist das Denkmal eines Inka.
Mitten durch den Ort verläuft die Bahntrasse. Sobald ein Zug kommt, regelt ein Bahnangestellter den Verkehr und passt auf, dass es nicht zu einem Unfall kommt.
Vor der Rückfahrt nach Ollantaytambo haben saarzwerg und ich noch etwas Zeit zum Geocaching. Den Tradi “Aguas Calientes Train Station” können wir trotz guter Beschreibung leider nicht finden. Dafür aber den Tradi “In The Railroad“.
Anschießend spazieren wir in den Bahnhof …
… und fahren wieder knappe zwei Stunden zurück. Unterwegs gibt es dieses Mal ein Abendessen mit Sandwich und Limonade.
Mein Fazit
Hier konnte ich mir einen lang gehegten Traum erfüllen: einmal diesen Postkartenblick in Machu Picchu selbst erleben.
Die Zwei-Tagestour hat mir sehr gut gefallen. Es war genug Zeit das Heilige Tal zu besichtigen und sich langsam auf Machu Picchu einzustimmen. Am zweiten Tag ging es sehr früh los und so war ausreichend Zeit die Ruinen zu besichtigen. Die Zugfahrt im Panoramawaggon ist schon ein Erlebnis – wir haben im ersten Waggon gesessen und ich habe die beiden Touristen auf der ersten Bank mit dem Fensterblick nach vorne beneidet. Die hatten dieselbe Aussicht wie der Zugführer.
Machu Picchu lohnt sich auf jeden Fall!
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Wie hat Euch diese virtuelle Reise nach Machu Picchu gefallen? Möchtet Ihr mehr Bilder von dieser Tour sehen? Dann werft doch mal einen Blick in das zugehörige Webalbum.
Seid Ihr selbst schon mal dort gewesen? Was habt Ihr dabei erlebt? Wie immer freue ich mich auf Eure Kommentare unter diesem Artikel.
Alle Touren unserer großen Südamerika-Reise findet Ihr unter “Geocaching in Südamerika ? Touren-Übersicht“.