Zum Abschluss meiner Reiseberichte über unsere Balkan-Rundreise nehme ich Euch heute mit in das nördliche Albanien: Wir besuchen die Bergfestung Kruja, Skanderbegs Grab, die Burg von Rozafa, die Bogenbrücke von Mes und die beiden Städte Shkodra und Durrës.
Kommt mit auf die virtuelle Reise zu den interessanten Festungen mit grandiosen Aussichten und tollen geschichtsträchtigen Altstädten in Mittel- und Nordalbanien!
Inhaltsverzeichnis
Festung von Kruja
Am zweiten Tag unserer zweiwöchigen Rundreise durch Albanien, Montenegro, Kosovo und Nordmazedonien fahren wir nach dem Frühstück von Tirana nach Kruja. Die Bergfestung, die schon im 12. Jahrhundert auf einem Felssporn erbaut wurde, ist bereits von Weitem zu sehen.
Vom Busparkplatz spazieren wir durch den großen Markt in Richtung der Festung.
Am Ende des Markts gibt es einige Restaurants. Von dem Platz davor ist das riesige Skanderbeg-Nationalmuseum gut zu sehen.
Wir folgen weiter der kleinen Straße und betreten die festung durch das schmale Haupttor.
Die Festung von Kruja spielte eine zentrale Rolle im Mittelalter als Zentrum der Kämpfe gegen das Osmanische Reich. Im Jahr 1443 übernahm der albanische Nationalheld Gjergj Kastrioti, bekannt als Skanderbeg, die Festung kampflos.
Unsere Reiseleiterin führt uns entlang der Festungsmauern durch die Burg. Von hier oben haben wir einen tollen Ausblick weit über die Ebene, die vor uns liegt.
Auf der anderen Seite sind die Berghänge gut zu sehen. Kein Wunder, dass an diesem strategisch wichtigen Ort eine so große Festung erbaut wurde.
Wir gehen bis zum südwestlichsten Zipfel der Festung, wo sich die Dollma Teqe befindet. Da sie gerade restauriert wird, können wir sie nur von außen anschauen. Die Dollma Teqe ist ein bedeutendes historisches und kulturelles Erbe, das Einblicke in die sufistische Tradition der Bektaschiten bietet.
Von dort schlendern wir auf einem anderen Weg zurück zum Nationalmuseum, wo wir uns die Geschichte des albanischen Nationalhelden Skanderbeg näherbringen lassen wollen.
Skanderbeg war ein bedeutender albanischer Heerführer und Nationalheld, der im 15. Jahrhundert lebte. Er führte den Widerstand gegen die osmanische Besatzung an und gründete den Bund von Lezha, eine Koalition albanischer Fürsten, die gegen die Osmanen kämpften. Skanderbegs Führung und militärische Strategien machten ihn zu einer Symbolfigur des albanischen Widerstands und Nationalstolzes.
In einem Raum des Museums ist eine Replik seines Helms ausgestellt. Auf der Helmspitze sitzt ein vergoldeter Ziegenkopf als Symbol für Macht und Herrschaft. Der Helm wiegt etwa 3 kg. Das Original befindet sich heute in Wien.
Nachdem wir uns ausgiebig im Nationalmuseum umgeschaut haben, verlassen wir die Festung durch den oberen Ausgang.
Auf dem Weg nach unten kommen wir dabei am Tradi Skanderbeg vorbei, den ich nach etwas Suchen loggen kann. Anschließend kehren wir in ein Restaurant mit einer Aussichtsterrasse ein.
Von dort kann ich mir noch einmal diese imposante Festung aus der Ferne anschauen. Danach steigen wir wieder in den Bus und fahren weiter Richtung Shkodra.
Skanderbeg-Gedenkstätte
In der kleinen Stadt Lezha unterbrechen wir unsere Fahrt und laufen hinüber zur Skanderbeg-Gedenkstätte, wo sich das Grab des Nationalhelden befindet.
Die Gedenkstätte befindet sich an der Stelle der ehemaligen Nikolauskirche, die von den Osmanen in eine Moschee umgewandelt wurde. Nach einem Erdbeben im Jahr 1979 wurden die osmanischen Anbauten entfernt, um das ursprüngliche Aussehen der Kirche wiederherzustellen. Die Ruinen der Kirche sind heute von einem modernen Dach bedeckt. Im Inneren der Gedenkstätte befinden sich Nachbildungen von Skanderbegs Helm und Schwert. Seine Gebeine wurden jedoch nach der Eroberung Lezhas durch die Osmanen entfernt.
Da wir hier aber nur eine kurze Pause machen, kann ich mir die Gedenkstätte leider nur von außen anschauen.
Burg von Rozafa
Wir fahren weiter nach Shkodra.Kurz bevor wir die Stadt erreichen, biegen wir rechts ab und fahren hinauf zur Burg von Rozafa. Unterhalb der Burg finden wir einen Parkplatz und laufen das letzte Stück bis zum Eingang hinauf.
Am Ende der breiten Rampe befindet sich der Haupteingang der Burg.
Die Burg Rozafa liegt auf einem bis zu 130 m hohen Hügel, der in strategisch günstiger Lage den Abfluss des Skutarisee über die Buna kontrolliert. Bereits im 4. Jahrhundert v. Chr. gründeten die Illyrer auf dem Hügel eine Stadt namens Scodra, die Vorgängerin des heutigen Shkodra. Im Laufe der Jahrhunderte wurde die Burg von Byzantinern, lokalen Fürsten und Venezianern genutzt. Im Jahre 1479 eroberten die Osmanen die Burg nach zehnmonatiger Belagerung.
Wir gehen zum höchsten Punkt in der Burg und bekommen diese atemberaubende Aussicht geboten …
… die auch in die der anderen Richtung toll anzuschauen ist.
Im Inneren der oberen Burg befindet sich ein kleines Museum. Ich nutze aber lieber das tolle Wetter, um mich noch etwas in der Burg umzuschauen und ein paar Fotos zu machen.
Nachdem unsere Reisegruppe wieder vollzählig ist, gehen wir zurück zu unserem Bus und setzen unsere Fahrt fort.
Brücke von Mes
Die Brücke von Mes (auch bekannt als Ura e Mesit) ist eine historische osmanische Bogenbrücke in Nordalbanien, etwa 8 Kilometer östlich von Shkodra. Die Brücke wurde vermutlich im 18. Jahrhundert erbaut, wahrscheinlich um 1770. Sie ist 108 Meter lang und besteht aus 15 Bögen. Die Breite beträgt etwa 3,4 Meter, und der mittlere Bogen ist bis zu 18 Meter hoch. Sie überquert den Fluss Kir und war Teil einer Handelsroute, die von Shkodra entlang des südlichen Rands der Albanischen Alpen bis nach Kosovo führte.
Wir bekommen genügend Freizeit, um gemütlich über die Brücke zu spazieren und über die danebenliegende Autobrücke wieder zurück.
Dabei kann ich den Tradi Mesi Bridge suchen und zum Glück auch schnell loggen.
Fußgängerzone von Shkodra
Danach fahren wir in die Altstadt von Shkodra und checken im Hotel Rozafa (Provisionslink) ein. Das Hotel ist riesig und unsere Zimmer modern und geräumig. Wir essen im Hotel zu Abend, was leider an eine einfallslose Großkantine erinnert. Dafür ist das Frühstücksbuffet aber sehr reichhaltig und lecker. Falls wir noch einmal nach Shkodra kommen sollten, würde ich wieder dieses Hotel buchen wollen, lediglich für das Abendessen würde ich mir ein Restaurant in derFußgängerzone suchen.
Nach dem Einchecken treffen wir uns mit unserer Reiseleitung und lassen uns die Fußgängerzone zeigen, die sich gleich gegenüber vom Hotel befindet. saarzwerg und ich spielen dabei das LabAdventure Visit Shkodër!, dessen Fragen sich schnell und einfach beantworten lassen.
Die Fußgängerzone von Shkodra liegt im Herzen der Stadt und ist etwa einen Kilometer lang. Sie ist wunderschön renoviert und gestaltet, was sie zu einem beliebten Ort für Spaziergänge und Erkundungen macht. Die Promenade beginnt an der Rruga Kole Idromeno und führt über die Rruga 28 Nëntori bis zum Ende der Rruga 13 Dhjetori. In der Fußgängerzone gibt es viele Cafés, Restaurants und Geschäfte, die das Stadtleben beleben.
Wie verlassen die Fußgängerzone gleich gegenüber der Kathedrale. Der Stephansdom ist eine bedeutende römisch-katholische Kathedrale. Sie wurde zwischen 1858 und 1865 errichtet. Während der kommunistischen Ära wurde die Kathedrale als Sporthalle genutzt, aber seit dem Fall des Kommunismus wird sie wieder für Gottesdienste genutzt.
Innen ist sie sehr hell und im Vergleich zu orthodoxen Kirchen eher schlicht ausgemalt.
Anschließend bekommen wir Freizeit und saarzwerg und ich schlendern wieder gemütlich zu unserem Hotel zurück. Dabei kommen wir an dieser orthodoxen Kirche vorbei, die wir aber nur von außen anschauen können.
Kurz vor unserem Hotel befindet sich diese Moschee.
Da sie offen ist, werfen wir mal einen Blick hinein.
Danach lassen wir den Abend im Hotel ausklingen und am nächsten Tag fahren wir nach Montenegro. Diese Geschichte habe ich Euch aber schon erzählt.
Altstadt von Durrës
Nach unserer Tour durch das südliche Albanien kommen wir am vorletzten Tag unserer Rundreise nach Durrës. Durrës ist eine historische Stadt an der albanischen Adriaküste und die zweitgrößte Stadt des Landes. Sie liegt rund 40 Kilometer westlich der Hauptstadt Tirana. Die Stadt wurde im 7. Jahrhundert v. Chr. von den Griechen als Kolonie gegründet und blickt auf eine lange und bewegte Geschichte zurück. Sie war strategisch wichtig und wechselte häufig die Herrschaft, unter anderem zwischen Byzanz, Venedig und den Osmanen.
Wir beginnen unseren Stadtrundgang bei den Ruinen des römischen Amphitheaters. Im Römischen Reich wurde Durrës als Dyrrachium oder Dyrrhachium bezeichnet, was sich vom griechischen Wort „Dyrrachion“ ableitet und „tosende Wellen“ bedeutet.
Leider ist von den Sitzreihen kaum noch etwas erhalten. Im Untergrund des Theaters ist noch ein wenig mehr erhalten.
So gibt es in den „Innereien“ eine kleine Kapelle mit Wandmalereien.
Nachdem wir uns hier umgeschaut haben, verlassen wir das Theater wieder und laufen ins Zentrum. Dort befinden sich noch Reste der ehemaligen Stadtmauer.
Gleich gegenüber steht das Rathaus mit seinem großen Vorplatz.
Etwas weiter die Staße entlang kommen wir zu dieser Ausgrabung. Hier wurde das ehemalige römische Forum ausgegraben.
Zum Abschluss unseres Besuchs in Durrës besichtigen wir den venezianischen Turm. Er wurde im 15. Jahrhundert während der venezianischen Herrschaft über Durrës erbaut. Der Turm hat eine quadratische Grundfläche und ist aus Stein gebaut. Er diente als Teil der Befestigungsanlagen der Stadt.
Drinnen befindet sich ein Museum mit einer tollen Multimediashow über die Geschichte der Stadt.
Nach der Show gehe ich auf den Turm hinauf und bekomme diesen schönen Blick über die Stadt.
Danach verlassen wir den Turm und laufen ein Stück an der ehemaligen Stadtmauer entlang.
Dort kann ich den Tradi Venetian Tower (Keshtjelle Veneriane) loggen. Anschließend verlassen wir Durrës und fahren weiter nach Tirana. Aber auch diese Geschichte habe ich Euch ja schon erzählt …
Interaktive Karte unserer Tour durch das nördliche Albanien
Auf der folgenden Karte könnt Ihr die von uns geloggten Lab- und Geocaches und die besuchten Sightseeing-Spots unserer Tour durch das nördliche Albanien sehen. Die Karte ist interaktiv: Ihr könnt hinein- und herauszoomen und die Marker anklicken. Bei den Lab- und Geocaches öffnet sich das Listing bei einem Klick auf den Cachenamen. Bitte beachtet, dass es sich bei den Links zu Unterkünften um Provisionslinks handelt: Ihr bezahlt bei einer Buchung über diesen Link nicht mehr und ich bekomme eine kleine Provision, die mir hilft meine Serverkosten zu decken.
Falls Euch unsere Tour interessiert, so könnt Ihr hier meine gpx-Datei herunterladen.
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Dieser Beitrag ist während unserer zweiwöchigen Rundreise durch Albanien, Montenegro, Kosovo und Nordmazedonien entstanden. Alle Details zu unserer Rundreise findet Ihr in dem Beitrag „Zweiwöchige Vier-Länderreise mit Ikarus durch den Balkan„.
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Wie hat Euch diese Tour durch das nördliche Albanien, gefallen? Seid Ihr selbst schon in dieser Region gewesen? Was sollte man dort auf jeden Fall gesehen haben? Wie immer freue ich mich auf Eure Kommentare unter diesem Beitrag.