Komoot & Geocaching – Mein Fazit nach zwei Jahren

Obwohl ich mein Komoot-Konto bereits Anfang 2020 eingerichtet habe, nutze ich es erst seit zwei Jahren intensiver. Für mich ist Komoot in erster Linie ein kostenloses Planungswerkzeug.

Wofür ich Komoot verwende und wie es mir bei der Planung meiner Geocaching-Touren hilft, möchte ich Euch in diesem Artikel beschreiben. Am Ende steht meine persönliche Meinung zu Komoot, was mir daran gefällt und was ich verbesserungswürdig finde. Schaut einfach mal rein!

 

 

Was ist Komoot?

Komoot ist in erster Linie eine Navigations-App für Outdoor-Enthusiasten. Ob Wandern, Radfahren oder Laufen – Komoot hilft Dir, Deine Abenteuer zu planen und mit anderen zu teilen. Die Plattform bietet sowohl eine Web-Version als auch eine App für Android und iOS.

In der Web-Version kannst Du aus den Touren wählen, die andere eingestellt haben. Du kannst Deine eigenen Abenteuer planen, indem Du die Route an Deine Bedürfnisse anpasst. Komoot generiert optimierte Routen für verschiedene Aktivitäten wie Rennradfahren, Mountainbiken oder Wandern. Du siehst detaillierte Informationen über Wege und Oberflächen, damit Du gut vorbereitet bist.

Die kostenlose Version bietet Basisfunktionen wie Routenplanung, Sprachnavigation und Offline-Karten einer einzelnen Region. Gegen eine einmalige Gebühr können einzelne Regionen, Regionen-Pakete oder das Welt-Paket auf Lebenszeit erworben werden.

Die Pro-Version bietet zusätzliche Vorteile wie unbegrenzte Offline-Karten, erweiterte Planungsoptionen und Premium-Kartenmaterial.

Komoot ist also eine große Datenbank, in die Komoot-Nutzer ihre Touren automatisch über ihr Endgerät (Smartphone, GPS, Uhr, …) oder in Form von GPS-Tracks einstellen. Anstatt Wegpunkte setzen zu können, bietet Komoot die Möglichkeit, sogenannte Highlights auf dem Track zu markieren, die von allen Nutzern mit Tipps und Bildern angereichert werden können.

 

Wie nutze ich Komoot?

Ich nutze Komoot zum einen als eine Art Outdoor-Tagebuch, in das ich alle meine Radtouren, Wanderungen, Stadtrundgänge und Geocaching-Touren einstelle und mit Bildern versehe. Dabei kann ich jeweils selbst entscheiden, ob ich die jeweilige Tour öffentlich machen möchte. Touren, die für meine Follower interessant sein könnten, mache ich öffentlich sichtbar. Falls ich einen Blogbeitrag zu der jeweiligen Tour verfasst habe, verlinke ich diesen in den Kommentaren. Falls ihr schon auf Komoot seid, dann schaut doch mal bei mir vorbei – ich würde mich freuen, wenn ihr mir folgt!

Zum anderen nutze ich Komoot zur Planung meiner Radtouren. Warum nur bei den Radtouren? Nun, das hängt eher von meiner Vorgehensweise ab. Beim Wandern laufen wir fast ausschließlich markierte Wanderwege, deren GPS-Tracks von den Wegbetreibern kostenlos aus dem Internet geladen werden können. Bei den Radtouren plane ich jedoch meist Rundtouren von einem Parkplatz aus oder Streckentouren, die an einem Bahnhof starten und an einem anderen enden. Für diese Aufgabenstellung ist Komoot sehr nützlich.

Bei der Planung gehe ich wie folgt vor:

  1. Planung der Radtour in Komoot
  2. Herunterladen des GPS-Tracks aus Komoot
  3. Ermitteln der Geocaches auf der Route
  4. Ermitteln der Labcaches mit lab2gpx
  5. GPS-Track, Lab- und Geocaches auf mein GPS (beim Radfahren ein Montana 700 und zum Wandern ein GPSmap 66s) kopieren

So habe ich alles auf einem Gerät. Beim Radfahren habe ich mein GPS so eingestellt, dass es ca. 150 Meter vor einem Cache piepst und ich dann genügend Zeit habe zu entscheiden, ob ich diesen suchen möchte.

 

Wie plane ich Touren mit Komoot?

Um mit Komoot eine Tour zu planen, klicke ich auf der Webseite in der Menü-Zeile oben auf das Plus-Symbol und anschließend auf “Neue Tour planen”.

In der App auf Eurem Mobilgerät startet Ihr die Planung auf ähnliche Weise: Zuerst klickt Ihr unten auf “Touren” und anschließend oben rechts auf “+ Eigene Tour” und dann wieder unten auf das blaue “Neue Tour planen”. Der Bildschirm, der sich danach öffnet, entspricht weitestgehend dem der Webseite.

Als Erstes solltet Ihr die Sportart auswählen – in meinem Fall wähle ich Fahrrad und setze darunter das Häkchen bei E-Bike. Danach solltet ihr festlegen, ob Ihr eine Streckentour (Anfang und Ende sind verschieden; “Nur Hinweg”) oder eine Rundtour (Anfang und Ende sind identisch; “Hin- und Rückweg”) planen möchtet.

Tipp: Falls Ihr eine Radtour plant, lohnt es sich bei der kostenlosen Version von Komoot die Kartendarstellung auf die OpenCycleMap umzustellen. Das geht nur bei der Web-Version und nicht in der App. Klickt dazu unten links auf das Kartensymbol und in dem Menü, welches sich anschließend öffnet, im oberen Bereich auf “mehr Karten” und wählt danach die jetzt erst sichtbare OpenCycleMap aus, auf der ihr alle markierten Fahrradwege seht.

Anschließend könnt Ihr beginnen, Euren Startpunkt (“A”) und ggf. Euren Endpunkt (“B”) einzugeben. Dazu könnt Ihr einen Ortsnamen oder Koordinaten in das Feld eintragen. Ihr könnt aber auch in die Karte klicken und den damit ausgewählten Punkt als Start- oder Zielpunkt festlegen.

Sobald ihr ein paar Wegpunkte gesetzt habt, plant Komoot eine Route für Euch, die diese Punkte in der gegebenen Reihenfolge verbindet. Bei der Eingabe der Wegpunkte könnt Ihr auch die Koordinaten von Geocaches, die Euch auf der Tour wichtig sind, per Copy&Paste einfügen. Mit dem “+” am unteren Ende der Wegpunktliste könnt ihr neue Wegpunkte hinzufügen.

Nun solltet Ihr Euch die Route anschauen und gegebenenfalls anpassen. Wenn Ihr die Wegführung verändern möchtet, dann fahrt mit der Maus über die Stelle, die Ihr anpassen möchtet, und wartet, bis ein schwarzer Kreis erscheint.

Das ist jetzt Euer Anfasser: Drückt die Maustaste, lasst sie gedrückt und verschiebt den schwarzen Kreis über die Stelle, an die Ihr Eure Route verschieben möchtet und lasst die Maustaste los. Schon wurde Eure Route verändert. Diese Methode funktioniert nur in der Web-Version. Ihr könnt aber einfach einen neuen Punkt auf der Karte setzen und Eurer Route hinzufügen … diese Methode geht im Web und in der App.

Sobald Ihr Eure Route verändert, werden auf der linken Seite die Daten der Tour angepasst. Wenn ihr etwas nach unten scrollt, dann bekommt ihr die Wegoberflächen angezeigt. Bei jeder Änderung der Route werden die Daten angepasst. So könnt Ihr leicht Eure Tour “entschärfen”, sollte sie zu lang oder zu steil werden.

Wenn Ihr mit Eurer Route zufrieden seid, dann klickt oben links auf “Tour speichern” und vergebt einen passenden Namen.

 

Route auf das GPS transferieren

Ist Eure Planung abgeschlossen, so öffnet diese Tour in Komoot. In der Web-Version findet Ihr in der rechten Menü-Spalte die Funktion “Für GPS-Gerät herunterladen”. In der App versteckt sich diese Funktion oben rechts hinter den drei Punkten.

Falls ihr das Ganze an Eurem Computer gemacht habt, könnt ihr die gerade abgespeicherte gpx-Datei auf Euer GPS in das Verzeichnis “/garmin/gpx” übertragen. Habt Ihr die Planung auf dem Smartphone oder Tablet gemacht und nutzt ein neueres Garmin, dann könnt Ihr die gpx-Datei in der App “Garmin Explore” öffnen und drahtlos zu Eurem GPS übertragen.

 

Lohnt es sich, für Komoot Geld auszugeben?

Bei dieser Frage bin ich etwas hin- und hergerissen. Falls man Komoot so eingeschränkt nutzt wie ich, dann ist meiner Meinung nach die kostenlose Version vollkommen ausreichend. Gerade wenn ich die komplette Planung zu Hause am Rechner mache und die Routen anschließend auf mein GPS übertrage, benötige ich weder Offline-Karten, Navigation noch die anderen Pro-Funktionen.

Nutze ich mein Smartphone zur Navigation und bin ich viel in verschiedenen Gegenden unterwegs, dann ist meiner Meinung nach die Investition von einmalig 29,99 € schon sinnvoll. Diese Investition sollte man auf jeden Fall vor dem Abschluss eines Pro-Abos tätigen, da man so das Welt-Paket dauerhaft behält, auch dann, wenn man das Abo mal auslaufen lässt.

Sollte man sich für das Pro-Abo entscheiden, so muss man jedes Jahr derzeit 59,99 € zahlen, was meiner Meinung nach für die zusätzlich gebotene Leistung viel zu teuer ist! Das einzig Sinnvolle in Pro-Abos sind meiner Meinung nach die sportspezifischen Karten, die – im Gegensatz zu der kostenlosen OpenCycleMap – auch in der App funktionieren und die sogenannten Collections, mit denen ich mehrere Touren auf einer Seite auflisten und mit einer Beschreibung versehen kann. Ob einem das wirklich fast 60 € im Jahr wert ist, muss jeder für sich selbst entscheiden.

 

Was mir an Komoot gefällt

Natürlich habe ich mir auch outdooractive angesehen – letztlich nutzte ich aktuell fast nur noch Komoot, weil die Planung einer Route und das Einstellen der absolvierten Route samt Bildern so einfach geht und mich kaum Zeit kostet.

  • Kostenlose Basisversion, die alle wichtigen Funktionen enthält
  • Über eine Einmalzahlung können lebenslang alle Standard-Offline-Karten genutzt werden
  • Einfachheit der Planung einer Route
  • Einfachheit beim Einstellen von Bildern einer absolvierten Tour
  • Kostenlose Fahrradkarte OpenCycleMap in der Web-Version
  • Anzeige der Wegeoberflächen einer geplanten Tour

 

Was mich an Komoot nervt

Ich verstehe, dass die Firma hinter Komoot Geld verdienen muss, um das Produkt weiterentwickeln zu können. Allerdings lebt Komoot auch von den Nutzern, die die Touren einstellen, denn ohne,diese wäre Komoot nicht das, was es heute ist. Also würde ich doch vermuten, dass ich von Komoot motiviert werde, neue Touren einzustellen … allerdings gibt es Einiges, was mich dabei nervt oder sogar ärgert:

  • Bei Touren gibt es derzeit keine Möglichkeit einen beschreibenden Text in der Tour zu platzieren – als Workaround dient die Kommentarfunktion.
  • Es gibt keine Möglichkeit nach Touren, die bestimmte Komoot-Nutzer eingestellt haben, zu filtern.
  • Es gibt in der Basisversion keine Möglichkeit, die eigenen (vielen) Touren in irgendeiner Weise zu strukturieren. Es fehlen Ordner und Unterordner.
  • Die Collections bieten zumindest eine einfache Form der Strukturierung, sind jedoch kostenpflichtig. (Pro!)
  • Die kostenlose OpenCycleMap gibt es in der App nicht und ist in der Web-Version versteckt – scheinbar soll damit der Nutzer verleitet werden, ein Pro-Abo abzuschließen?
  • Hotels, Regionen und Tourismusverbände können kostenlose Partneraccounts bekommen. (Outdoor-) Blogger sind davon ausgenommen! Warum eigentlich?
  • Komoot nutzt die Routen der Nutzer, um eigene Tourvorschläge zu generieren und entfernt dabei den Bezug zum Nutzer. Damit ist noch nicht einmal klar, ob diese Tour so überhaupt schon gefahren wurde und die selbst eingestellte Tour hilft kaum dabei innerhalb von Komoot Visibilität zu erreichen.
  • Ich habe keine Möglichkeit gefunden, mir in einer Region Touren, die echte Nutzer gefahren haben, anzeigen zu lassen. Stattdessen bekomme ich nur den Hinweis “Unsere Tourenvorschläge basieren auf Tausenden von Aktivitäten, die andere Personen mit komoot durchgeführt haben.“.
  • Wenn ich schaue, was sich in den letzten beiden Jahren an Komoot verändert oder verbessert hat, so fällt mir spontan nichts ein. Ich habe das Gefühl, dass es bei Komoot nicht wirklich eine Weiterentwicklung gibt.
  • 60€ im Jahr sind für die aktuellen Pro-Funktionen viel zu teuer! Bei outdooractive gibt es für diesen Preis wenigstens noch Rabatte für diverse Outdoor-Hersteller, so dass sich das halbwegs lohnen könnte.

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Wie hat Euch mein Beitrag über Komoot und Geocaching gefallen? Nutzt Ihr selbst Komoot und wenn ja, wie nutzt Ihr es? Wie immer freue ich mich über Eure Kommentare unter diesem Beitrag!

Saarfuchs

Jörg (Saarfuchs) betreibt Geocaching seit 2008. Sein besonderes Interesse galt zunächst Mysteries, dann den T5-Caches und mittlerweile den Lostplaces. Zu seinen Hobbies gehören Reisen, Fotografieren, Bergwanderungen und Hochtouren. Er geht weltweit auf Dosen-Suche und berichtet in seinem Blog regelmäßig mit vielen Fotos über sein “Geocaching” und damit verwandte Themen.

Ein Kommentar:

  1. Ich nutze Komoot auch abgesehen vom Geocaching intensiv zum Fahrradfahren, teilweise auch zum wandern. Das Weltpaket war für mich daher auf jeden Fall ein Muss und ist denke ich für viele, die es ähnlich nutzen, eine sinnvolle Investition. Allerdings kann ich nur empfehlen sich in Geduld zu üben, denn wenige Tage nach Anmeldung (und danach immer wieder, alle paar Wochen / Monate) bekommt man das personalisierte Angebot für knapp 20 Euro.

    Was das Pro-Abo betrifft bin ich ganz bei dir. Gemessen am Funktionsumfang ist das viel zu teuer bzw. es gibt denke ich keine Funktionen, für die ich bereit wäre so viel jährlich zu bezahlen. Ich hatte das kostenlose Probeabo bei unserer Radreise in Dänemark und die Fahrradkarten waren schon praktisch, aber ohne geht es auch :-)

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