Geocaching & Wandern: der alte Treppenweg von Deià nach Sóller

Am fünften Tag unseres Wanderurlaubs auf Mallorca wollen wir den alten Fußweg von Deià nach Sóller wandern. Diese Streckenwanderung ist gut mit dem ÖPNV realisierbar.

In diesem Beitrag zeige ich Euch den genauen Verlauf unserer verhältnismäßig einfachen Wanderung und gebe Euch Tipps zum Selbstorganisieren und Nachwandern. Schaut doch mal rein!

 

 

Anfahrt mit Mietwagen und Bus nach Deià

Am Morgen fahren wir mit unserem Mietwagen nach Sóller und parken unser Fahrzeug kostenlos am Sraßenrand der Ma-11. Von dort sind es nur ein paar Schritte bis zur Bushaltestelle am Kreisverkehr.

Mit der Linie 203 fahren wir etwa eine gute dreiviertel Stunde bis nach Deià. Übrigens, wenn Ihr die Busfahrkarten online mit Eurem Smartphone bestellt, sind sie wesentlich günstiger, als beim Busfahrer. Im Internet findet Ihr den Fahrplan für die Linie 203.

Kurz vor elf Uhr erreichen wir die Bushaltestelle in Deià. Wir steigen aus und machen uns wanderfertig.

Der erste Blick in die Berge ist schon traumhaft!

 

Kurzer Bummel durch Deià

Gleich gegenüber unserer Haltestelle ist ein kleiner Laden, der schon einen ersten Eindruck vermittelt, wie idyllisch Deià ist. In vielen Reiseführern findet man zu Deiá etwa das Folgende: Deià, ein malerisches Dorf auf der spanischen Insel Mallorca, ist ein Ort, der Künstler, Schriftsteller und Musiker aus aller Welt anzieht. Eingebettet in die Hügel der Serra de Tramuntana und mit Blick auf das türkisblaue Mittelmeer ist Deià ein Ort von atemberaubender Naturschönheit.

Ich laufe in eine der vielen kleinen Gassen hinein. An einer Hauswand fällt mir dieses gekachelte Bild ins Auge.

Dann biege ich in eine größere Seitenstraße ein und stehe vor dem Rathaus, welches gut an den Fahnen zu erkennen ist.

Anschließend starten wir unsere Wanderung. Mein GPS-Track, den ich vorbereitet habe, zeigt uns den Weg durch den Ort. Wir folgen zunächst etwas der Hauptstraße und kommen an kleinen Läden und Restaurants vorbei.

Dann biegen wir nach rechts ab und laufen parallel zu einem Bach steil nach unten. Da sich hier weniger Häuser befinden, bekomme ich diesen tollen Blick auf den Altstadtkern von Deià.

Wir folgen weiter dem Weg nach unten am Bach entlang.

Nach kurzer Zeit geht der schmale Weg in eine geteerte Straße über. Es wird flacher und wir kommen schnell voran.

Etwas später erreichen wir den Ortsrand von Deià.

 

Durch alte Olivenhaine

Nachdem wir die Häuser des Ortes hinter uns gelassen haben, folgen wir nun dem ausgeschilderten Wanderweg, der hinunter zum Meer führt.

Der Weg ist gut zu gehen und es ist gut zu erkennen, dass er mit viel Aufwand angelegt wurde. Rechts und links sichern Mauern den Weg.

Nachdem wir mehrere Olivenhaine durchquert haben, wechseln wir die Bachseite. Jetzt beginnt auf der gegenüberliegenden Talseite der erste längere Aufstieg des Tages. Dabei bekomme ich immer mal wieder einen Ausblick in die Landschaft, die hier recht felsig ist.

Wir kommen kontinuierlich höher und sehen jetzt zum ersten Mal auf dieser Wanderung das Meer.

Kurze Zeit später kommen wir am nächsten Olivenhain vorbei. Hier scheinen die Bäume besonders alt und dick zu sein.

Heute ist das Wetter sehr sonnig. Über die Olivenbäume hinweg kann ich das blaue Meer sehen.

In der anderen Richtung sehe ich die Berge des Tamuntana-Gebirges und ein kleines Dorf davor. Da es hier nur eine Straße zwischen den Bergen und dem Meer gibt, gehe ich davon aus, dass wir heute Morgen mit dem Linienbus durch das Dorf gefahren waren.

Wir wandern weiter und kommen an dem “Bauernhaus” vorbei, dem die Olivenbäume vermutlich gehören. Um das Haus tragen die Orangenbäume noch ihre leuchtenden Früchte.

Nach einem kurzen Anstieg kommen wir zur Küstenstraße, der wir nun ein kurzes Stück folgen müssen.

 

Über die Straße ins Gebirge

Auf diesem Stück laufen wir im Gänsemarsch am Rand der Straße entlang. Die Straße ist viel befahren und neben Touristen, Bussen, LKWs sind hier auch viele Radfahrer unterwegs. Von der Straße kann ich zu einer großen Bucht hinunterschauen.

Nach knapp 500 m verlassen wir auf der rechten Seite die Straße und laufen eine kleine Gasse steil bergauf. Zum Glück ist dieser Anstieg noch geteert und gut zu laufen. Etwas weiter zeigt uns ein Wegweiser, dass der Wanderpfad jetzt links von der Gasse abzweigt. Ab dieser Stelle ist der alte Treppenweg wieder gut zu erkennen.

Auf einem knappen Kilometer steigen wir jetzt gute 80 Höhenmeter auf, was Dank der schattigen Wege und der Treppen recht gut zu wandern ist.

 

Kurze Pause mit Aussicht

Nach diesem kleinen Aufstieg kommen wir an dieser Informationstafel vorbei, die uns auf frischen Orangensaft und tolle Ausblicke hinweist.

Das lassen wir uns natürlich nicht zweimal sagen und kehren dort ein. Die Aussicht von hier oben hinunter auf das Meer ist sehr schön.

Für kleines Geld bekommt jeder von uns ein Glas frisch ausgepressten Orangensaft, was echt lecker schmeckt!

 

Weiter über den alten Treppenweg

Wir wandern noch ein kurzes Stück weiter und beschließen dann, an einer schattigen Stelle unser Picknick einzulegen. Leider gibt es auf diesem Weg unterwegs keine Tische oder Bänke. Daher essen wir im Stehen und legen unser Picknick auf einer Mauer ab. Gut gestärkt wandern wir weiter und bekommen immer mal wieder einen schönen Blick über das Meer.

Nach einiger Zeit scheinen wir den höchsten Punkt unserer Wanderung erreicht zu haben. Nachdem sich die Bäume etwas öffnen, können wir schon die Berge rund um Sóller sehen.

Die Landschaft wird flacher und von diesem Punkt an sind nun auch wieder die angelegten Anbauflächen zu sehen.

Je näher wir Sóller kommen, umso besser werden die Aussichtspunkte mit einer tollen Sicht auf die Tramuntana.

Unser Wanderweg wird jetzt zu einem breiten Fahrweg, der zwischen den Anbauflächen hindurch verläuft.

Inzwischen geht es fast nur noch bergab.

 

Kaffeepause in Son Mica

Gegen 14 Uhr erreichen wir die Finca Son Mica, die für ihre Kuchen bekannt ist. Wir nutzen die Gelegenheit für eine kurze Kaffeepause.

Auf dem Gelände der Finca stehen riesige Palmen, die hier offensichtlich gut gedeihen.

Wir suchen uns einen freien Platz auf der Terrasse und genießen bei dieser traumhaften Aussicht und dem schönen Wetter unseren Kaffee.

Gerne hätte ich auch ein paar Bilder vom Inneren der Finca gemacht – jedoch weist ein Schild darauf hin, dass dies nicht erlaubt sei. Aber schaut doch mal selbst hinein – es lohnt sich!

 

Der lange Abstieg hinunter nach Sóller

Von der Finca bis zu unserem Parkplatz in Sóller sind es noch 3,4 Kilometer bei einem Abstieg von 250 Höhenmeter. Dafür werden wir noch etwa eineinhalb Stunden wandern. Wir verlassen die Finca son Mica und folgen zunächst einem kleinen Wanderpfad, der an Olivenplantangen entlang führt.

Dann wird der Weg breiter und geht in einen Fahrweg über, der nun mitten zwischen den Olivenbäumen hindurch führt.

Nachdem wir ein gutes Stück gewandert sind, verändert sich die Landschaft und wir laufen jetzt steil bergab durch einen Nadelwald. An dieser Stelle ist der alte Fußweg wieder gut zu erkennen: In Serpentinen schlängelt sich der alte Treppenweg bergab. Nur an ganz wenigen Stellen bekommen wir etwas Aussicht auf die Berge.

Hier befindet sich auch der einzige Geocache auf der ganzen Wanderung: der Traditional Cache “PEMM-1“, der oberhalb der Bahnlinie von Palma nach Sóller versteckt wurde. Wir können ihn gut finden und loggen. Danach setzen wir unseren Abstieg über die Treppen fort.

Kurz nachdem der Treppenweg aufgehört hat, sind die ersten Häuser von Sóller zu sehen. Der Wanderweg geht in eine Teerstraße über und hinter den Mauern verbergen sich die Gärten der Häuser.

Hier reifen gerade die Orangen an den Bäumen. Das Tal von Sóller, auch bekannt als das “Goldene Tal” (vom arabischen Wort Sûlyâr), ist von hohen Bergen umgeben und bietet ein einzigartiges Mikroklima, das ideal für den Anbau von Orangen ist.

Die Orangenplantagen sind ein charakteristisches Merkmal des Tals von Sóller. Die Orangen aus Sóller sind berühmt für ihren süßen und saftigen Geschmack. Der Orangenanbau begann neben dem bereits weit verbreiteten Olivenanbau an Popularität zu gewinnen. Durch den Export nach Südfrankreich wurde der Orangenanbau zur wichtigsten Kultur. Ende des 19. Jahrhunderts kam es zu einem Niedergang, der die lokale Wirtschaft des Tals in Mitleidenschaft zog.

Heute ist der intensive Orangenanbau wieder auf dem Vormarsch und verbreitet erneut seinen Zitrusduft im ganzen Tal von Sóller. Die Orangen werden zur Herstellung von Marmeladen, Säften, Aromastoffen und sogar Orangenlikör verwendet.

Kurze Zeit später stehen wir wieder an unserem Mietwagen und legen die Rucksäcke in den Kofferraum. Damit geht eine tolle Wanderung zu Ende.

 

Interaktive Karte unserer Wanderung

Auf der folgenden Karte könnt Ihr den genauen Verlauf unserer Streckenwanderung von Künstlerort Deià über den alten Treppenweg nach Sóller sehen. Die Wanderung ist gut mit dem ÖPNV zu realisieren, die beiden Bushaltestellen der Linie 203 habe ich Euch eingezeichnet. Die Karte ist interaktiv: Ihr könnt hinein- und herauszoomen und die Marker anklicken. Bei dem Geocache öffnet ein Klick auf den Namen die zugehörige Beschreibung. Unseren Parkplatz an der Seite der Ma-11 habe ich Euch ebenfalls eingezeichnet.

Falls Euch unsere Tour interessiert, so könnt Ihr hier meine gpx-Datei herunterladen. Unsere Wanderung habe ich ebenfalls bei komoot eingestellt.

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Dieser Beitrag gehört zu einer Artikelserie über überwiegend selbst organisierte Wanderreise auf Mallorca, die wir über Ostern 2024 unternommen haben. Der Übersichtsartikel “Eine Wanderwoche auf Mallorca mit Geocaching und Sightseeing” erläutert den genauen Verlauf der Reise und verlinkt zu den weiteren Detailbeträgen, wo ich bestimmte Orte oder Aspekte genauer vorstelle.

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Wie hat Euch der Bericht zu dieser Wanderung gefallen? Kennt Ihr diese Tour oder wäre sie etwas für Euch? Was sind Eure Empfehlungen für den nördlichen Teil von Mallorca? Wie immer freue ich mich auf Eure Kommentare unter diesem Artikel.

Saarfuchs

Jörg (Saarfuchs) betreibt Geocaching seit 2008. Sein besonderes Interesse galt zunächst Mysteries, dann den T5-Caches und mittlerweile den Lostplaces. Zu seinen Hobbies gehören Reisen, Fotografieren, Bergwanderungen und Hochtouren. Er geht weltweit auf Dosen-Suche und berichtet in seinem Blog regelmäßig mit vielen Fotos über sein “Geocaching” und damit verwandte Themen.

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