Geocaching & Radfahren: Saar-Radweg mit Powertrail und ÖPNV

Am Ersten Mai fuhren saarzwerg und ich mit unseren neuen E-Bikes über den Saar-Radweg von Saarhölzbach nach Saarbrücken und loggten dabei 21 Traditional-Caches, die überwiegend zu dem Powertrail „Langs der Saar“ gehören.

Unser Start- und Endpunkt ist jeweils gut mit der Bahn zu erreichen, die Radtour ist fast komplett eben und wer möchte, kann auf dieser Route noch wesentlich mehr Geocaches suchen. Schaut doch mal in den Beitrag!

 

 

Tipps zur Planung einer Fahrt über den Saar-Radweg

Der Saar-Radweg ist laut der Saarland-Webseite eine familienfreundliche und völlig ebene Tour, die entlang des Saarufers von Saargemünd in Frankreich bis nach Konz, wo Saar und Mosel aufeinandertreffen, führt. Die gesamte Länge des Radwegs ist mit 112 Kilometern angegeben. Fährt man Saar-abwärts, so sind nur 85 Höhenmeter im Aufstieg zu überwinden.

Da es sich bei dieser Radtour nicht um einen Rundweg handelt, suchen wir uns für unseren Start- und Zielpunkt jeweils einen Bahnhof aus. Da Saarhölzbach nur einmal in der Stunde angefahren wird, beschließen wir, dass wir in Saarhölzbach starten möchten und unser Ziel der Hauptbahnhof in Saarbrücken sein soll.

Aktuell ist im Saarland und in Rheinland-Pfalz die Fahrradmitnahme von Montag bis Freitag ab 9 Uhr und an Samstagen, Sonn- und Feiertagen zeitlich unbeschränkt in den Zügen der DB Regio kostenfrei möglich. Zusammen mit unseren Deutschlandtickets können wir so die An- und Abreise mit unseren Fahrrädern ohne weitere Kosten durchführen.

Zum Startpunkt in Saarhölzbach bringt uns die Regionalbahn 71. Sie fährt derzeit im Stundentakt jeweils um eine Minute nach halb. Im Fahrradabteil finden wir genügend Platz. Das Einzige, was mich stört, sind die Sicherungsbänder, die für zwei E-Bikes mal wieder viel zu kurz sind.

Gegen zwanzig nach zehn Uhr erreichen wir den Bahnhof in Saarhölzbach.

Leider müssen wir feststellen, dass er nicht barrierefrei ist: Es gibt nur Treppen und keinen Fahrstuhl. Da ich keine Lust habe, die schweren E-Bikes mit den Gepäcktaschen über die Treppen zu schleppen, suchen wir uns am anderen Ende des Bahnsteigs einen fast ebenen Schleichweg zur Straße, die parallel zu den Gleisen verläuft.

 

Saarhölzbach bis Mettlach

Wir radeln vom Bahnhof durch Saarhölzbach bis zur Saar, die wir auf einer Fußgängerbrücke überqueren. Von der Brücke blicke ich Saar-aufwärts, wo auf der rechten Seite schon der geteerte Radweg zu sehen ist.

Am Radweg angekommen schaue ich mir die großen grünen Wegweiser an, die die verschiedenen Radwege, die hier zusammen an der Saar entlang verlaufen, zeigen. Wir fahren Saar-aufwärts und unser nächstes Ziel ist Mettlach.

Nach kurzer Zeit piepst mein GPS: Wir befinden uns in der Nähe von einem Traditionell-Geocache. Nach einer kurzen Suche ist dieser schnell gefunden.

Wir steigen auf unsere Räder und folgen weiter dem Teerweg entlang der Saar, wo uns gerade ein Drachenboot entgegenkommt.

Etwas weiter geht unser Teerweg in einen Brascheweg über und der Radweg beginnt sanft anzusteigen. Für unsere neuen E-Bikes stellt die Steigung keinerlei Problem dar. Nur wenige Minuten später erreichen wir die Lutwinuskapelle, die etwas erhöht über der Saar thront.

Gleich gegenüber ist ein Denkmal für den heiligen Lutwinus zu sehen. Er war einst Bischof von Trier und hat das Kloster in Mettlach gegründet.

Die grünen Radschilder zeigen uns den richtigen Weg, der nun wieder abwärts verläuft.

Nach der Abfahrt erreichen wir Mettlach, wo wir bis zur Hauptstraße an der Saarbrücke geleitet werden.

 

Vorbei an der Saarschleife bis nach Merzig

Wir überqueren die Hauptstraße und fahren auf der gegenüberliegenden Seite durch eine kleine Straße hinunter zur Saar. Dieser folgen wir nun der Saar entlang bis zur Schleuse.

Kurz vor der Schleuse weist uns ein großes Schild darauf hin, dass die rechte Saar Seite wegen Bauarbeiten gesperrt ist. Eine Umleitung ist ausgeschildert und führt uns über die Schleuse auf die andere Saar-Seite.

Unterwegs erfahren wir, dass wir während der Bauarbeiten die Saar-Fähre hinter der Saarschleife kostenlos nutzen können. Hinter der Schleuse biegen wir rechts ab und folgen einem breiten Brascheweg immer Saar-aufwärts. Unterwegs halten wir immer mal wieder an, um einen Geocache zu suchen. Die Dosen dieses Powertrails haben einen Abstand von einem halben bis einem Kilometer.

Kurz vor der Saarschleife kann ich auf der anderen Seite den Aussichtspunkt Cloef und den großen Aussichtsturm des Baumwipfelpfades sehen.

Wir fahren durch die Saarschleife, die sich hier tief in die Hügellandschaft eingegraben hat.

Eigentlich wollten wir an der Fähre die Saar-Seite wieder wechseln. Als wir dort ankommen, bemerken wir eine große Schlange von Radfahren und Wanderern, die darauf warten, übergesetzt zu werden. Wir entscheiden uns dafür auf dieser Seite zu bleiben und folgen weiter dem ausgeschilderten Radweg. An einem kleinen Denkmal für Ludwinus loggen wir einen weiteren Geocache.

Nachdem wir Besseringen erreicht haben, wird der Radweg wieder besser: Auf dem neuen Teer rollen unsere Fahrräder fast ohne Widerstand.

Der Radweg führt uns über eine Brücke auf die andere Saar-Seite. Dort angekommen, folgen wir nun dem ehemaligen Treidelpfad weiter Saar-aufwärts.

In der Mitte der Brücke mache ich Halt und schaue flussabwärts.

Auf der anderen Seite der Brücke fehlt ein Wegweiser, aber ich habe ja meinen GPS-Track dabei, der mir anzeigt, wo ich abbiegen muss. Wir fahren hinunter zur Saar und folgen dieser auf der rechten Seite. Einige Zeit später halten wir an, um einen Geocache zu loggen. Da es schon nach zwölf Uhr ist, nutzen wir die Bänke mit dem Tisch, um zu Picknicken.

Gut gestärkt fahren wir weiter und erreichen das Eingangsschild von Merzig.

Danach radeln wir einmal um den Sporthafen herum.

Anschließend kommen wir am Brauhaus mit seinem Biergarten vorbei. Da wir aber gerade erst unsere Mittagspause mit Baguettes und Wein genossen haben, verzichten wir auf eine weitere Einkehr.

 

Weiter nach Saarlouis

Inzwischen ist unser Radweg wieder schlechter geworden: Wir fahren über alte Betonplatten, die zum Teil große Lücken aufweisen. An einem Schild loggen wir einen tollen gebastelten Geocache.

Langsam wird der Radweg voller: Es sind viele Leute mit ihren Bollerwagen unterwegs. Wir folgen weiter unserem „Panzerplattenweg“.

Ab und an kommen wir an einem Schiff vorbei: Hier liegt die „Love Story“ vor Anker.

Der Abstand der Geocaches wir hier wieder kürzer. Da wir an manchen Geocaches länger suchen müssen, entscheiden wir uns dafür, nicht mehr für jeden Geocache anzuhalten – schließlich möchten wir eine schöne Radtour machen!

Bei Saarlouis verlassen wir den Saar-Radweg und nehmen eine Abkürzung durch die Altstadt, die noch von den ehemaligen Festungswällen aus der Vauban-Zeit umgeben ist.

Am kleinen Markt setzen wir uns in den Biergarten eines italienischen Restaurants und bestellen uns Radler.

Nach dieser kleinen Rast setzen wir unsere Radtour fort und fahren durch Saarlouis mit Blick auf das Saarpolygon.

Kurze Zeit später erreichen wir wieder den Saar-Radweg, dem wir weiter folgen.

 

Über Völklingen nach Saarbrücken

Kurz vor Völklingen fahren wir an einem Eisenwerk vorbei, das sich auf der anderen Saar-Seite befindet.

Etwas weiter bekomme ich diesen tollen Blick vom Radweg aus auf die ehemalige Völklinger Hütte, die heute UNESCO-Weltkulturerbe und Museum ist.

Noch etwas weiter sehe ich auf der anderen Saarseite alte Industrieanlagen …

… die scheinbar heute nicht mehr genutzt werden.

Wir fahren weiter und folgen weiter dem Radweg, der jetzt zwischen der Autobahn und der Saar verläuft.

Langsam nähern wir uns Saarbrücken. An der Schleuse Luisenthal ist eine kurze, aber knackige Steigung zu überwinden.

Über einen Teerweg rollen wir nun Saarbrücken entgegen.

Dann taucht auf der linken Seite das Stahlwerk von Saarstahl auf. Jetzt ist es nicht mehr weit.

Wir fahren weiter und werden immer mehr mit alkoholisierten Bollerwagen-Ziehern konfrontiert, die ihren Ersten Mai an der Saar verbringen. Manchmal habe ich so meine Mühe sie dazu zu bringen, zumindest einen kleinen Teil des Weges freizumachen, sodass wir vorbeifahren können.

Dann tauchen schon die Schrebergärten auf, in denen bei diesem schönen Wetter gegrillt und geschwenkt wird. Dahinter biegen wir rechts ab und fahren über den Radweg an der Westspange auf die andere Saar-Seite und weiter bis zu Hauptbahnhof, den wir gegen 17 Uhr erreichen. Leider gestaltet sich die Rückfahrt mit der Bahn dieses Mal schwierig, da die Regionalbahn sehr viel Verspätung hat und wir die davor nur um wenige Minuten verpasst haben. So macht Bahnfahren keinen Spaß!

 

Mein Fazit

Der Saar-Radweg von Saarhölzbach bis Saarbrücken ist eine tolle Radtour, die mit dem E-Bike ohne jegliche Schwierigkeiten gut zu bewältigen ist. Am Ende unserer Tour zeigte das GPS 63 Kilometer und 230 Höhenmeter im Anstieg an.

Die Geocaches sind leider nicht immer sofort zu finden – hier hätte ich mir leichtere Verstecke oder bessere Hints und Spoiler gewünscht. Bei einer Radtour möchte ich diese genießen und nicht ewig nach der Dose suchen müssen. Daher haben wir gerade am Ende der Tour viele Dosen unversucht gelassen.

Trotzdem – Jemandem, der gerne Radfahren und Geocaching verbinden möchte, dem empfehle ich diese Tour!

 

Die interaktive Karte unserer Radtour über den Saar-Radweg

Auf der folgenden interaktiven Karte könnt Ihr nochmal den Verlauf unserer Radtour über den Saar-Radweg von Saarhölzbach nach Saarbrücken sehen. Die Karte ist interaktiv – mit einem Klick auf einen Geocache bekommt Ihr weitere Informationen und könnt das Listing öffnen. Unsere genutzten Bahnhöfe, den genauen Verlauf der Radtour und die Geocaches, die wir unterwegs geloggt haben, habe ich Euch ebenfalls eingezeichnet.

Falls Euch unsere Tour interessiert, so könnt Ihr hier meine gpx-Datei herunterladen. Diese Tour habe ich zusammen mit einigen Bildern auch schon in meinem komoot hochgeladen.

** ** ** ** ** **

Wie hat Euch mein Beitrag über unsere Radtour über den Saar-Radweg gefallen? Wäre die Tour auch etwas für Euch? Welche Radtouren im Saarland könnt Ihr empfehlen? Wie immer freue ich mich über Eure Kommentare unter diesem Beitrag!

Saarfuchs

Jörg (Saarfuchs) betreibt Geocaching seit 2008. Sein besonderes Interesse galt zunächst Mysteries, dann den T5-Caches und mittlerweile den Lostplaces. Zu seinen Hobbies gehören Reisen, Fotografieren, Bergwanderungen und Hochtouren. Er geht weltweit auf Dosen-Suche und berichtet in seinem Blog regelmäßig mit vielen Fotos über sein “Geocaching” und damit verwandte Themen.

3 Kommentare:

  1. Wie schreibt Saarfuchs so schön:
    „Trotzdem – Jemandem, der gerne Radfahren und Geocaching verbinden möchte, dem empfehle ich diese Tour!“

    100% Zustimmung! Wir kommen gerade von der Tour zurück, sind allerdings von Saarbrücken aus gestartet und nicht ganz bis Saarhölzbach gefahren, die Unterkunft und der Ort kurz davor, Mettlach, hat uns mehr zugesagt. Die erste Übernachtung war in Saarlouis, unbedingt etwas Zeit mitbringen, eine richtige schöne Stadt.
    Anfangs der Tour zu viel Lärm von der Autobahn, dem man aber ausweichen kann, indem man teilweise rechts der Saar fährt. Etliche Baustellen unterwegs, aber überall sehr gute Umleitungen ausgeschildert. Da wir uns zwei Tage Zeit gelassen haben, konnten doch recht viele Döschen eingesammelt werden, Zeitdruck kam nie auf.
    Eine ganz tolle Tour, die wir nur jedem empfehlen können, besten Dank Jörg für diese Empfehlung.

  2. Wir lieben das Saarland, sind schon oft hier gewesen. Von den Traumschleifen * https://www.saar-hunsrueck-steig.de/traumschleifen * (unbedingt empfehlenswert) haben wir schon so 30 % gemacht, wirklich traumhaft.
    Deine Tourbeschreibung ist richtig toll, super Bilder und Kommentare, macht total neugierig, das ist für den Sommer schon vorgemerkt, jetzt muss es nur mal aufhören zu regnen :o)
    Besten Dank, Mausebiber

    • Die Planung steht und wir nehmen uns viel Zeit die wunderschöne Gegend zu bereisen.

      Tag 1:
      Start Hauptbahnhof Saarbrücken, Q-Park Hauptbahnhof, ca. 20 Euro für 3 Tage
      Entlang des Saar-Radweges bis nach Beckingen, Übernachtung im Hotel
      Strecke 38 Km, 48 Cache
      Tag 2:
      Entlang des Saar-Radweges bis nach Saarhölzbach, Übernachtung im Hotel
      Strecke 31 Km, 32 Cache
      Tag 3:
      Zurück nach Saarbrücken, mit dem Rad ca, 60 Km, alternative, aber wirklich nur bei Regen, mit dem Zug.
      Keine Döschen, nur vergnüglich radeln.

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert