Sightseeing & Geocaching – Wanderung zum Wörlitzer Park

Heute möchte ich euch von unserer Wanderung von Vockerode durch den Wörlitzer Park bis nach Wörlitz berichten, bei der wir entlang der Elbe gewandert sind.

Unterwegs können wir zwei Geocaches und neun Labcaches loggen und uns den beeindruckenden Wörlitzer Park, der als Teil des Gartenreiches Dessau-Wörlitz zum UNESCO-Welterbe zählt, anschauen. Kommt mit auf die virtuelle Wanderung …

 

 

Die Wanderung von Vockerode durch den Park nach Wörlitz

Bei der Wanderung handelt es sich um eine etwa 11,5 Kilometer lange Streckenwanderung, die gut mit dem ÖPNV organisiert werden kann. Für die gesamte Strecke mit Fotografieren, einer Mittagspause mit Picknick und dem Suchen der Lab- und Geocaches auf der Wanderung benötigen wir gute vier Stunden. Unterwegs gibt es keine nennenswerten Höhenunterschiede – mein GPS zeigt am Ende der Tour knapp 100 Höhenmeter an.

 

Mit dem Bus nach Vockerode

Die Tage rund um Silvester 2023 verbringen wir in Wittenberg, worüber ich ausführlich im Beitrag “Sightseeing & Geocaching – Unterwegs in der Altstadt Wittenbergs” berichtet habe. Morgens fahren wir vom Hauptbahnhof mit der Busline 304 nach Vockerode, wo wir an der Haltestelle Kapenweg aussteigen. Von dort laufen wir durch den Ortskern vorbei an der Dorfkirche in Richtung der Elbe.

Kurz bevor wir den Fluss erreichen, zeigt uns ein Wegweiser aus Stein den richtigen Weg.

Kurze Zeit später erreichen wir die Elbe.

 

Entlang der Elbe

Zum Jahreswechsel hat die Elbe Hochwasser und überflutet die vor dem Deich gelegenen Elbauen.

Daher wählen wir den breiten Wanderweg über den Deich.

Nach kurzer Zeit piepst mein GPS und wir suchen den Traditional-Cache Am Wall, den ich recht schnell finden kann. Wir tragen uns ins Logbuch ein und wandern weiter. Etwas später kommen wir zu “Rauhes Wallwachhaus”.

Ein Wallwachhaus ist ein Gebäude, das dem Hochwasserschutz dient. Hier werden Geräte und Materialien für den Hochwasserschutz am Deich gelagert. Es kann auch als Unterkunft für die Wachmannschaft dienen, die von den meist erhöhten Gebäuden einen guten Überblick über die Überschwemmungsgebiete und bei Hochwasser einen sicheren Zufluchtsort hat. Das “Rauhe Wallwachhaus” reiht sich ein in die Inszenierung der zahlreichen Bauten, die im Gartenreich zum Schutz der Wallanlagen errichtet wurden. Es diente auch der Ernte von Wallobst. Hier wie an vielen anderen Stellen im Gartenreich zeigt sich, dass es seinem Stifter Fürst Franz gelungen ist, “das Nützliche mit dem Schönen zu verbinden”.

Der Elbdeich bei Wörlitz ist ein wichtiger Bestandteil des Hochwasserschutzes in der Region. Er und weitere Hochwasserschutzmaßnahmen spielten beim großen Elbe-Hochwasser 2002 eine entscheidende Rolle. Das Technische Hilfswerk (THW) konnte das Dessau-Wörlitzer Gartenreich, zu dem der Wörlitzer Park gehört, retten und eine Umweltkatastrophe verhindern.

Denn dort befindlichen Geocache kann ich auch nach längerem Suchen nicht finden. Nach dem DNF setzen wir unsere Wanderung über den Deich fort.

Immer wieder kommen wir an Wegen vorbei, die wegen des Hochwassers ins Nichts führen.

Nachdem wir eine Straße überquert haben, biegen wir in den Wörlitzer Park ein.

 

Durch den Wörlitzer Park

Der Wörlitzer Park, auch Wörlitzer Anlagen genannt, ist ein Landschaftsgarten in Wörlitz im Landkreis Wittenberg. Er wurde zwischen 1769 und 1773 angelegt und zählt zu den größten deutschen Landschaftsparks nach englischem Vorbild. Fürst Leopold III. Friedrich Franz von Anhalt-Dessau (1740-1817) ließ den Park anlegen. Die Gesamtfläche beträgt 112,5 Hektar und grenzt direkt an die Stadt Wörlitz. Der Park ist Teil des UNESCO-Welterbes Dessau-Wörlitzer Gartenreich und zieht jährlich über eine Million Besucher an.

Im Park sind zwei LabAdventures mit in Summe zehn Labcaches platziert. An neun von ihnen werden wir im Folgenden vorbeikommen. Auf der interaktiven Karte weiter unten habe ich Euch alle Labs eingezeichnet, die wir lösen können. Wir beginnen unseren Spaziergang durch den Park an der Luisenklippe.

Die Luisenklippe wirkt wie ein schroff aufragender Felsen. Sie kann über in den Fels gehauene Stufen bestiegen werden. An den Felsen ist ein mittelalterlich anmutender Raum angebaut, der nur durch eine verborgene Tür zugänglich ist. Benannt wurde die Luisenklippe nach der Prinzessin Luise Charlotte von Sachsen-Gotha, der Ehefrau des Fürsten Franz. Oben auf der Klippe befindet sich ein Aussichtspunkt, von dem man einen schönen Blick auf die Elbauen und den Venustempel hat.

Kurz danach erreichen wir diesen Tempel, einen dorischen Monopteros, der zwischen 1794 und 1797 errichtet wurde. In seiner Mitte befindet sich ein Abguss der Venus Medici. Farbige Glasscheiben beleuchten die darunter liegende Grotte, die Vulcanus, dem Gatten der Venus aus der römischen Sage, gewidmet ist.

Natürlich schaue ich mir diese Grotte genauer an.

Auf der einen Seite kann ich die Unterwelt unter dem Tempel betreten und durch einige kleine Gänge und Kammern gehen, bevor ich auf der anderen Seite wieder herauskomme. Von dort gehen wir weiter in Richtung Westen, wo wir zu einem weiteren Eingang unter einem kleinen Hügel kommen.

Wir gehen hinein und gelangen zu einer halboffenen Kammer mit Bänken, die uns einen Ausblick auf einen kleinen Fluss bietet.

Dort packen wir unser Picknick aus und machen Mittagspause und blicken über den Fluss zu der kleinen Steinbrücke.

Nach unserer Pause verlassen wir die Höhlen wieder und gehen über die Kettenbrücke, eine Hängebrücke, die heutzutage nur noch von jeweils einer Person zur gleichen Zeit betreten werden darf.

Anschließend wandern wir weiter bis wir den Floratempel erreichen.

Etwas weiter blicke ich nach links und kann erneut den Venustempel sehen.

Von hier ist in einiger Entfernung ein großes Gebäude zu sehen, welches zum Gotischen Haus gehört.

Wir laufen um das Haus herum und schauen es uns von der anderen Seite an.

Das Gotische Haus ist ein neugotisches Schloss, das von 1773 bis 1813 von Friedrich Wilhelm von Erdmannsdorff erbaut und mehrfach umgebaut wurde. Ursprünglich diente das Gotische Haus dem Hofgärtner Johann Leopold Ludwig Schoch als Wohnung. Ab 1785 nutzte es jedoch Fürst Leopold III. Friedrich Franz zunehmend selbst. In drei kleinen Räumen wohnte er mit Luise Schoch, der Tochter des Gärtners, und den drei gemeinsamen Kindern.

Wir gehen weiter bis zum See. Auf der gegenüberliegenden Seite ist schon das Wörlitzer Schloss zu sehen. Leider fahren im Winter die Fähren nicht und so müssen wir einen längeren (und schönen) Umweg in Kauf nehmen.

Daher folgen wir dem Weg entlang des Ufers und gelangen nach kurzer Zeit zum Nyphäum. Das Nymphäum im Wörlitzer Park ist eine künstliche Ruine, die eine liegende Statue der Quellnymphe Egeria beherbergt. Diese Nymphe soll dem römischen König Numa Pompilius mit ihrem Rat zu einer weisen Herrschaft verholfen haben.

Wir wandern weiter und kommen zum Wurzelhaus, welches von außen und von innen interessant ausschaut.

Das Wurzelhaus, auch Borkenhäuschen oder Hexenhäuschen genannt, ist ein Durchgangshaus zur Rast und erinnert an ein Hexenhäuschen. Nach neuesten Untersuchungen am Gebäude wurde es erst 1817 errichtet. Im Zuge der damaligen Südseebegeisterung wurde es wohl einem haitianischen Badehaus (sog. Urhütte) nachempfunden. Es wird vermutet, dass es dem Fürsten Franz von Anhalt-Dessau als privates Badehaus diente.

Wir folgen weiter dem Weg rund um den See. Nach einiger Zeit kommt ein großer künstlicher Vulkan in Sicht.

Der Vesuv im Wörlitzer Park ist ein künstlicher Vulkan auf der “Felseninsel Stein”. Er wurde dem Vulkanologen und Freund des Fürsten, Sir Hamilton, gewidmet und erinnert an die Bildungsreise des Fürsten nach Neapel. Der Wörlitzer Vesuv gilt als der älteste künstliche Vulkan Europas. Leider ist der Zugang zur Felseninsel Stein im Winter gesperrt.

Wir umrunden die Insel und wandern auf der anderen Seite des Ufers wieder zurück in Richtung Wörlitz.

Kurz nach der Synagoge biegen wir links in den Ort ein.

 

Kurzer Bummel durch Wörlitz

Am Ortseingang komme ich an diesem Schild vorbei, welches den Park samt See und Wörlitz zeigt und zeigt, was es dort alles zu sehen gibt.

Wir erreichen die Kirche St. Petri mit dem Bibelturm.

Die Petrikirche in Wörlitz ist ein beeindruckender Sakralbau. Sie wurde ursprünglich im romanischen Stil zwischen 1196 und 1200 im Auftrag des Fürsten Bernhard von Sachsen erbaut und 1201 geweiht. Während der Reformation wurde sie evangelisch. Fürst Leopold Friedrich von Anhalt-Dessau ließ die Kirche im neugotischen Stil umbauen. Aus dieser Zeit stammen auch das Querschiff und der Bibelturm, der das höchste Gebäude in Wörlitz ist.

Wir laufen weiter bis zum Schloss. Es wurde zwischen 1769 und 1773 von Friedrich Wilhelm von Erdmannsdorff für Fürst Leopold III. Friedrich Franz von Anhalt-Dessau und seine Gemahlin Luise Prinzessin von Brandenburg-Schwedt erbaut.

Wir gehen weiter in den Ort hinein und kommen zum historischen Gasthof “Zum Eichenkranz”. Es wurde 1787 im Auftrag des Fürsten Leopold III. Friedrich Franz von Anhalt-Dessau als Gästehaus für bildungsreisende Adelige, Gelehrte und Künstler errichtet.

Wir durchqueren das große Tor und gehen weiter bis zur Brücke, von der aus wir einen herrlichen Blick zurück auf das Schloss haben.

Jetzt wollen wir das LabAdventure Wörlitzer Park Süd abschließen.

 

Bonus-Cache zum Abschluss

Nachdem wir die letzte Frage richtig beantwortet haben, erscheint diese “Briefmarke” in unserer LabAdventure-App.

So bekommen wir auch die Koordinaten für den Adventure Lab Bonus – Wörlitz Süd, den wir recht schnell finden können. In seiner Nähe befindet sich eine Öffnung, über die wir wieder in den Untergrund gelangen und diese Statue vorfinden.

Damit geht unsere Wanderung zu Ende und wir gehen zur Bushaltestelle. Kurze Zeit später kommt schon der Bus der Linie 304, der uns wieder nach Wittenberg zu unserem Hotel zurückfährt.

 

Interaktive Karte unserer Wanderung zum Wörlitzer Park

Auf der folgenden Karte könnt ihr die von uns besuchten Sightseeing-Spots unserer Wanderung und die Lab- und Geocaches, die wir gefunden haben, sehen. Die Karte ist interaktiv: Ihr könnt hinein- und herauszoomen und die Marker anklicken. Ein Klick auf einen Lab- oder Geocache öffnet die zugehörige Beschreibung.

Falls euch unsere Tour interessiert, so könnt ihr hier meine gpx-Datei herunterladen. Inzwischen habe ich diese Tour auch bei komoot eingestellt.

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Wie hat euch mein Bericht von unserem Besuch in Dessau gefallen? Seid ihr selbst schon dort gewesen? Was habt ihr in diesem Teil von Sachsen-Anhalt unternommen und angeschaut? Wie immer freue ich mich auf eure Kommentare unter diesem Beitrag.

Saarfuchs

Jörg (Saarfuchs) betreibt Geocaching seit 2008. Sein besonderes Interesse galt zunächst Mysteries, dann den T5-Caches und mittlerweile den Lostplaces. Zu seinen Hobbies gehören Reisen, Fotografieren, Bergwanderungen und Hochtouren. Er geht weltweit auf Dosen-Suche und berichtet in seinem Blog regelmäßig mit vielen Fotos über sein “Geocaching” und damit verwandte Themen.

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