Anfang August wanderten saarzwerg und ich zusammen mit zwei Freunden die Königsetappe des Rheinsteigs von Kaub nach St. Goarshausen. Die Etappe bietet unendliche viele schöne Aussichtspunkten mit Blick ins Rheintal mit seinen Burgen und den beiden Orten Oberwesel und St. Goar.
Unterwegs können elf Traditional-Caches gesucht werden, von denen einige sehr aufwendig gestaltet wurden und etwas Besonderes darstellen. Kommt mit auf die virtuelle Wanderung über den Rheinsteig von Kaub bis St. Goarshausen.
Inhaltsverzeichnis
Unsere „Basis“ in der Rheinsteig-Jugendherberge Kaub
Was gibt es Schöneres, als gleich morgens – ohne das Auto auspacken zu müssen – loswandern zu können? Daher war für uns schnell klar, dass wir vor und nach unserer Wanderung in der Rheinsteig-Jugendherberge Kaub übernachten wollen. Ein Blick ins Buchungssystem zeigte, dass wir für etwa 90 € zwei Erwachsene im Doppelzimmer die Vollpension bekommen.
Wir fahren freitags nach der Arbeit los und erreichen gegen 17 Uhr die Jugendherberge. Da es kaum eigene Parkplätze gibt, müssen wir unser Auto kostenpflichtig auf einem Parkplatz in der Nähe abstellen. Von dort sind es nur fünf Minuten bis zur Jugendherberge, die sich mitten in der Altstadt von Kaub befindet.
Von unserem 2-er Zimmer sind wir sehr angenehm überrascht: Es ist geräumig und sehr modern eingerichtet – die letzte Renovierung kann noch nicht lange her sein.
Das Badezimmer gefällt uns ebenfalls sehr gut: geräumig und modern – da habe ich in manchen Hotels schon schlechter gewohnt!
An der Rezeption besprechen wir, dass wir als Mittagessen gerne Lunchpakete möchten. Das Frühstück ist sehr reichhaltig und bietet eine große Auswahl an Wurst, Käse, Eier, Marmelade und Cerealien. Af dem Tisch stehen schon die gefüllten Tüten für die Lunchpakete und wir dürfen sie mit Brötchen, die wir selbst nach dem eigenen Geschmack belegen, füllen. Abends gibt es quasi ein „drei-Gänge-Menü“ mit Suppe, Salatbuffet und einem warmen Essen. Bei uns war es einmal Gulasch mit Spätzle und einmal Chilli Concarne mit Reis.
In dieser Jugendherberge würde ich jederzeit wieder übernachten!
Ein Bummel durch Kaub
Da wir vor dem Abendessen noch etwas Zeit haben, bummeln wir etwas durch die Altstadt. Gleich zwischen der Jugendherberge und dem Rhein befindet sich ein großer Platz mit einem Denkmal für Gebhard Leberecht von Blücher, der mit seinen Truppen hier im Jahr 1814 den Rhein überquerte.
Auf dem Platz können wir den Tradi Blücher Denkmal in Kaub suchen und loggen. Nur ein wenig rheinaufwärts von dem Platz liegt die ehemalige Zollfeste Pfalzgrafenstein, die auch oft als Pfalz bei Kaub bezeichnet wird, auf einer kleinen Insel mitten im Rhein.
Leider habe ich schon in der Vorbereitung dieser Tour lesen müssen, dass die Burg aktuell auf unbestimmte Zeit geschlossen ist. Während ich diesen Beitrag schreibe, scheint sich das jedoch wieder geändert zu haben. Die aktuellen Öffnungszeiten findet ihr auf der Webseite der Birg Pfalzgrafenstein.
Es lohnt sich auch mal von der Jugendherberge in die andere Richtung durch die Altstadt zu laufen. Gleich am Turm neben der Jugendherberge geht eine Treppe hinauf, die auf die ehemalige Stadtmauer führt. Von hier können wir bis zur Kirche laufen.
Neben der Kirche steht auf einem kleinen Platz ein Kriegerdenkmal mit zwei Kanonen davor.
Zurück zu unserer Unterkunft laufen wir durch die Metzgergasse, wo wir an einigen schönen Fachwerkhäusern vorbeikommen.
Am Ende der Gasse laufen wir durch das Tor unter dem großen Turm und stehen schon wieder vor unserer Unterkunft.
Die „Königsetappe“ des Rheinsteigs von Kaub nach St. Goarshausen
Bei der Planung dieser Wanderung habe ich mich natürlich an den Verlauf der Rheinsteig-Etappe von Kaub nach St. Goarshausen gehalten. Allerdings habe ich den letzten Anstieg um St. Goarshausen herum weggelassen und dafür einen Bummel durch die historische Altstadt eingefügt. Damit hat unsere Wanderung von der Jugendherberge in Kaub bis zum Bahnhof in St. Goarshausen laut meiner eigenen GPS-Aufzeichnung insgesamt 20,5 Kilometer und 750 Höhenmeter. Mit einigen Pausen, Fotografieren und Geocaching waren wir gute achteinhalb Stunden unterwegs.
Die ersten Anstiege durch die Weinberge
Gegen Viertel vor neun Uhr wandern wir an der Jugendherberge los. Der Rheinsteig ist sehr gut markiert mit einem blauen Schild und führt unmittelbar um die Jugendherberge herum.
Hinter unserer Unterkunft geht es das erste Mal für heute aufwärts – allerdings nur kurz. Danach laufen wir hinunter zur Landstraße, wo sich schon der Ortsrand von Kaub andeutet.
Wir überqueren die Straße, laufen kurz Richtung Rhein und anschließend auf der anderen Seite nun recht steil durch die Weinberge nach oben zu steigen und in einen geteerten Fahrweg einbiegen. Von hier haben wir eine schöne Aussicht auf Kaub und den Rhein.
Auf dem Teerweg kommen wir schnell voran und „arbeiten“ uns gemütlich nach oben. An einer Kurve steht ein Weinautomat und gegenüber ein Picknicktisch mit Bänken. Für uns ist es aber noch zu früh für eine Pause. Wir verlassen jetzt den Teerweg und folgen den Markierungen über einen kleinen Wanderpfad. Eine Informationstafel warnt uns, dass es nun technisch etwas schwieriger werden könnte.
Der Pfad bereitet uns keinerlei Probleme – jedoch sollte man aufpassen, da es am linken Rand recht steil in die Tiefe geht.
Nach einiger Zeit biegen wir in einen breiteren Naturweg ein, der abwechselnd über Wiesen und durch den Wald führt. Von den Wiesen aus sehen wir schon die Schönburg und Oberwesel.
Noch etwas später kommen wir zu diesem unübersehbaren Schild – scheinbar sind hier schon viele Wanderer falsch gelaufen – uns wird das heute nicht passieren!
Langsam wird der Weg flacher und wir scheinen unseren ersten längeren Anstieg für heute gemeistert zu haben.
Aussicht pur
Wir kommen zum Aussichtspunkt Schwendenschanze und so langsam kommt die Sonne heraus. An der kleinen Schutzhütte machen wir unsere erste Pause.
Ich nutze die Gelegenheit in Ruhe ein paar Bilder von Oberwesel und der Schönburg zu machen
Wir laufen ohne größere Steigungen weiter über eine kleine und offene „Hochebene“ von der wir oft hinunter zum Rhein schauen können.
Am Rossstein geht unser Weg in einen felsigen Wanderpfad über. Hier geht es in kleinen Serpentinen nach unten. Dabei kommen wir an einer kleinen Statue vorbei.
Es ist der heilige Christopherus, der das Jesuskind auf seinen Schultern trägt.
Auch von dieser Stelle haben wir eine grandiose Aussicht auf Oberwesel.
Diese kurze, aber kniffelige Wegpassage ist mit Stahlseilen versichert. Nach kurzer Zeit wird der Pfad wieder einfacher und biegt in den Wald ein.
Zunächst geht es leicht nach unten und dann wieder nach oben. Als wir aus dem Wald herauskommen, wartet schon die nächste Picknick-Möglichkeit mit Aussicht auf uns.
Da wir gerade erst Pause gemacht hatten, wandern wir weiter.
Einmal auf die andere Seite
Etwas weiter kommen wir zu einem kleinen Aussichtspunkt, wo wir über ein kleines Tal auf die andere Seite schauen können. Unser nächstes Zwischenziel ist die kleine Schutzhütte oberhalb von dem felsen, wo wir unsere Mittagspause machen wollen.
Um dorthin zu gelangen, müssen wir jedoch zunächst in das Tal des Urbach absteigen und auf der anderen Seite wieder ziemlich steil hinaufsteigen. Für die 2,8 Kilometer und 150 Höhenmeter im Aufstieg benötigen wir eine knappe Stunde. An dem kleinen Holzpavillon angekommen, machen wir zunächst eine größere Mittagspause.
Danach suchen wir an der Holzhütte gegenüber den Tradi Der Holzwurm Oskar, der etwas Besonderes ist.
Am Spitznack vorbei
Anschließend wandern wir durch einen kleinen Nadelwald, zunächst absteigend bis zum Bornichbach …
… den wir auf einer kleinen Brücke überqueren und danach wieder auf der anderen Talseite hinaufsteigen.
Oben angekommen öffnet sich die Landschaft wieder und gibt uns einen schönen Weitblick frei. Wir wandern zunächst über Teer an einem ehemaligen Gasthof vorbei und später über Wiesen vor zur Abbruchkante.
Von dort geht es an mehreren Aussichtspunkten vorbei bis zum Spitznack, einem großen Felsvorsprung, von dem wir eine atemberaubende Aussicht ins Rheintal haben.
Neben dem Felsvorsprung gelingt es uns den Tradi Felsenkanzel revival zu loggen.
Weiter zur Loreley
Allmählich nähern wir uns der Loreley, die schon in der Ferne gut zu erkennen ist. Über einen breiten Weg wandern wir leicht abwärts zunächst durch den Wald und anschließend durch die Weinberge. Auf dieser Strecke liegen einige besonders schön gebastelte Geocaches.
Am Besucherzentrum legen wir unsere nächste Pause ein und gönnen uns eine Weinschorle.
Danach folgen noch zwei kleinere Aufsteige hinauf in den Stadtteil Heide.
Abstieg nach St. Goarshausen
Hinter dem Sportplatz von Heide beginnt der Abstieg hinunter nach St. Goarshausen. Dabei kommen wir an zwei Aussichtspunkten vorbei, die eine schöne Sicht auf die Burg Katz ermöglichen.
Leider kann die Burg nicht besichtigt werden, da sie sich mittlerweile im Privatbesitz des japanische Unternehmensberater Satoshi Kosugi befindet, der sie 1989 für 4,3 Millionen D-Mark gekauft hat. Wir laufen den Pfad hinunter bis nach St. Goarshausen, wo wir gegen 16.20 Uhr ankommen.
Von unten schaut die Burg Katz noch viel beeindruckender aus.
Bummel durch St. Goarshausen
Da wir noch viel Zeit bis zu unserem Zug zurück nach Kaub haben, biegen wir nach links in die historische Altstadt ab und bummeln etwas hindurch.
Auch hier gibt es noch viele der typischen Fachwerkhäuser.
Anschließend laufen wir zum Rhein hinüber und gehen durch den kleinen Park an der Rheinpromenade. Auf der anderen Rheinseite befindet sich St. Goar, wo wir auch schon ein Wochenende in einer Jugendherberge verbracht haben.
Rechts neben St. Goar thront auf einem Bergrücken die Burgruine Rheinfels. Das große weiße Gebäude links unterhalb ist übrigens die Jugendherberge.
An der Promenade suchen wir noch schnell den Tradi Blick auf Burg Rheinfels und kehren dann eine der vielen Gaststätten ein, wo wir uns noch eine Weinschorle zum erfolgreichen Abschluss der Wanderung gönnen.
Mit der Bahn zurück nach Kaub
Danach laufen wir bei Regen (zum Glück hat es erst nach unserer Wanderung begonnen) zum Bahnhof und fahren die eine Station weiter bis nach Kaub.
Vom Bahnhof in Kaub ist es nur ein kurzer Spaziergang zurück durch die Altstadt bis zur Jugendherberge.
Interaktive Karte der Wanderung
Auf der folgenden Karte könnt Ihr den genauen Verlauf unserer Geocaching-Wanderung über „Königsetappe“ des Rheinsteigs von Kaub nach St. Gorarshausen sehen. Die Karte ist interaktiv: Ihr könnt hinein- und herauszoomen und die Marker anklicken. Bei den Geocaches öffnet ein Klick auf den Namen das zugehörige Listing auf geocaching.com.
Falls Euch unsere Tour interessiert, so könnt Ihr hier meine gpx-Datei herunterladen. Unsere Wanderung habe ich ebenfalls bei komoot eingestellt.
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Wie hat Euch unser Bericht der Wanderung gefallen? Kennt Ihr diese Tour und wäre sie etwas für Euch? Was sind Eure Empfehlungen für diese Region? Wie immer freue ich mich auf Eure Kommentare unter diesem Artikel.