Sightseeing & Geocaching: Oberwesel und die Schönburg

Mitte Juli fuhren saarzwerg und ich mit unserem 49-Euro-Ticket nach Oberwesel, um Sightseeing und Geocaching in der historischen Altstadt und auf der nahen Schönburg zu betreiben.

Die Tour hat uns großen Spaß bereitet und am Ende konnten wir fünf Labcaches, zwei Tradis und einen Multicache loggen und viele tolle Eindrücke aus Oberwesel, der Schönburg und dem Mittelrheintal mit nach Hause nehmen. Kommt mit auf die virtuelle Tour durch Oberwesel …

 

 

Oberwesel

Oberwesel liegt am Mittelrhein im Bundesland Rheinland-Pfalz. Die Stadt liegt etwa 60 Kilometer südwestlich von Koblenz und 70 Kilometer nördlich von Mainz. Oberwesel hat etwa 3.000 Einwohner und ist bekannt für seine mittelalterliche Altstadt, die von einer Stadtmauer umgeben ist. Zu den wichtigsten Sehenswürdigkeiten gehören der Dom St. Martin, die Burg Katz, die Burg Maus und das Oberweseler Schloss, welches auch Schönburg genannt wird.

Die Burg wurde im 12. Jahrhundert von den Grafen von Katzenelnbogen erbaut und im 16. Jahrhundert im Dreißigjährigen Krieg zerstört. Heute ist die Burg eine beliebte Touristenattraktion und bietet einen atemberaubenden Blick auf den Rhein und die umliegende Landschaft.

Der Weinbau in Oberwesel hat eine lange Tradition. Die ersten Reben wurden hier bereits im 13. Jahrhundert gepflanzt. Heute gibt es in Oberwesel etwa 100 Weingüter, die auf etwa 200 Hektar Rebfläche Wein anbauen.

Oberwesel hat einen eigenen Bahnhof mit Verbindung nach Bingen und Koblenz mittels Regionalbahn und Regionalexpress.

 

Die An- und Rückreise mit dem Zug

Da sowohl saarzwerg als auch ich inzwischen über ein 49-Euro-Ticket verfügen, nutzen wir dieses gerne für Geocaching- und Wanderausflüge am Wochenende. Von unserem Wohnort im Saarland ist Oberwesel in gut zwei Stunden erreichbar. Leider müssen wir auf der Hinfahrt feststellen, dass die einzige Toilette in Vlexx-Zug mal wieder außer Betrieb ist und auf der Rückfahrt neben einem kompletten Zugausfall der eingesetzte Zug total überfüllt ist, was natürlich auch zu einer endlosen Verspätung führt. So macht Zugfahren keinen Spaß!

 

Ein erster Bummel durch Oberwesel

Kurz vor halb zwölf Uhr kommen wir in Oberwesel an. An der Liebfrauenkirche, die sich gleich gegenüber dem Bahnhof befindet, machen wir mal schnell ein erstes Selfie.

Anschließend schlendern wir durch die Liebfrauenstraße, welche die „Hauptstraße“ von Oberwesel darstellt.

Unterwegs sehen wir immer mal wieder einen Turm, der zur ehemaligen Stadtbefestigung von Oberwesel gehört hat.

Da die Toilette im Zug defekt war, schauen wir uns nach einer öffentlichen um. Dank der guten Beschilderung werden wir schnell fündig. Nachdem das erledigt ist, wollen wir uns als Nächstes die Schönburg anschauen und dazu den Weg über die Elfenley nehmen. Wir laufen durch die Gassen von Oberwesel in Richtung des Einstiegs in diesen Weg. Dabei kommen wir am Weißen Turm vorbei, einem ehemaligen Torturm, welcher den südlichen Eingang in die erweiterte Oberweseler Altstadt bildete.

1863 wurde der Weiße Turm vom niederländischen Kaufmann Kerstiens gekauft, welcher den Turm gelb verputzte, sodass er fortan als Gelber Turm bezeichnet wurde.

 

Über den Elfenley-Weg zur Burg

Etwas weiter biegen wir rechts in einen Fußweg ein und erreichen kurze Zeit später das Eingangsportal des Elfenley-Wegs, der uns zur Schönburg leiten soll.

Nachdem wir die ersten Treppen hinaufgestiegen sind, sehen wir schon die Schönburg, die auf einem Felssporn errichtet wurde.

Mal laufen wir geradeaus über den leicht ansteigenden Rücken einer Bergschulter, dann folgen wir ein paar engen Serpentinen mit Treppen. Allmählich gewinnen wir an Höhe. Etwa in der Hälfte der Strecke befindet sich ein toller Aussichtspunkt, der uns einen schönen Blick über die Altstadt von Oberwesel und die imposante Liebfrauenkirche ermöglicht.

Das Gelände rund um unseren Weg wird immer felsiger – die Burg wurde an einer strategisch günstigen Stelle errichtet, wie fast alle Burgen im Mittelrheintal.

Je näher wir kommen, umso größer wird die Burg über uns.

Wir folgen weiter dem leicht ansteigenden Bergpfad, der nun in einem Bogen unterhalb der Burg vorbeiführt.

Nach ein paar Serpentinen erreichen wir die kleinen Außenmauern, die an der Seite der Burg angebaut wurden.

Von dort sehen wir schon die Wände der inneren Gebäude, die heute noch erhalten sind bzw. wiederaufgebaut wurden.

 

Die Schönburg und ihre grandiosen Aussichtspunkte

Der Elfenley-Weg mündet in einen kleinen Parkplatz unterhalb der riesigen Schildmauer, die auch hoher Mantel genannt wird.

Wir laufen unterhalb der Schildmauer entlang bis wir den Eingang in die Burg erreichen.

So gelangen wir in einen ersten Innenhof, in dem nur ein kleines Fachwerkhaus an die innere Burgwand gebaut wurde. Rechts ist die Innenseite der mächtigen Schildmauer mit Bögen und Schießscharten zu sehen.

Durch ein weiteres Tor betreten wir jetzt das Innere der Burg. Im Tordurchgang geht es ziemlich steil nach oben.

Vor uns öffnet sich ein großer Innenhof, an dessen Seite ein Biergarten eingerichtet wurde. Er wird von dem Hotel betrieben, welches einige der Burggebäude nutzt.

An der linken Seite des Hofes gibt es einen Durchgang zur sogenannten Flaggenwiese, das ist eine große und ebene Fläche, die nur durch die Burg zu erreichen ist. Dort steht ein großer Fahnenmast.

Der Aussichtspunkt an der Flaggenwiese erlaubt uns einen spektakulären Blick über Oberwesel und das Mittelrheintal.

An der Wiese beginnt der Multicache Schönburg Oberwesel, bei dem bestimmte Informationen von einer Sonnenuhr abgelesen werden müssen. In der Vorbereitung der Tour gelang es mir ein Bild der Sonnenuhr im Internet zu finden, mit dem ich die Finalkoordinaten schon vor unserem Besuch berechnen konnte. Die Box war gut zu finden – jedoch hatte ein „Vorfinder“ die Tür zerstört und das Logbuch geklaut. Wir haben daher nur einen Zettel hineingelegt. Schade, dass so etwas passiert!

Anschließend gehen wir wieder zurück zum Innenhof und folgen dann dem kleinen Weg neben der Kapelle, der uns zu einem anderen Aussichtspunkt leitet. Von hier können wir entlang des Palas ins Mittelrheintal schauen.

Auf der anderen Seite des Aussichtspunkts ist rheinaufwärts sogar die Zollfeste Kaub zu sehen, die sich mitten im Rhein befindet.

 

Unser Mittagsimbiss auf der Schönburg

Da wir langsam Hunger bekommen, kehren wir in den Biergarten ein. Wir ergattern einen freien Tisch an der kleinen Mauer. Wenn ich aufstehe, kann ich das Mittelrheintal sehen.

saarzwerg bestellt eine Johannisbeerschorle und ich eine Riesling-Schorle und bin überrascht, wie klein die hier am Mittelrhein ist. Die sollten sich mal ein Beispiel bei den Pfälzern nehmen! Auf der Speisekarte entdecken wir eine Hunsrücker Bauernvesper-Etagère für 16,50 €, die – unserer Meinung nach – für zwei Personen ausreichend ist.

Für einen Mittagsimbiss ist das genau das Richtige: viele verschiedene Dinge aus der Region Hunsrück, die uns sehr gut munden. Unser Tipp für Euch!

 

Ein Abstieg mit Aussicht

Wir verlassen die Schönburg über die Holzbrücke.

Gleich dahinter zweigt auf der linken Seite ein Wanderpfad nach Oberwesel ab. Wir entscheiden uns gegen diesen kürzeren Weg und folgen stattdessen der Straße, da wir an einem Aussichtspunkt noch den Tradi Lovely view suchen wollen. Die Dose können wir nach etwas Suchen dann finden und loggen.

Der Ausblick von dort ins Mittelrheintal ist traumhaft. Auch von hier können wir die ehemalige Zollfeste Kaub mitten im Rhein gut sehen.

Von dort folgen wir weiter der Straße hinunter nach Oberwesel. Dort, wo der Wanderpfad auf die Straße trifft, folgen wir diesem ein Stück bergauf, um auch noch den Tradi 40km bis nach Mainz loggen zu können. Nachdem das erledigt ist, drehen wir wieder um, gehen zur Straße und laufen weiter bis nach Oberwesel.

 

Durch die historische Altstadt von Oberwesel

Jetzt wollen wir das LabAdventure Sightseeing in Oberwesel spielen, das zu unserem Glück keine Reihenfolge aufweist. Wir beginnen an der Liebfrauenkirche.

Dazu laufen wir um die Kirche herum und gehen durch das Kreuzgewölbe zum Eingang der Kirche.

Drinnen müssen wir die mittelalterlichen Gemälde zählen, was uns nicht gelingen will. Erst ein Blick ins Internet führt uns zur richtigen Anzahl.

Wir verlassen die Kirche wieder und gehen zum Zehnerturm, der sich gleich gegenüber befindet. Die Frage dort ist schnell beantwortet.

Unser nächstes Ziel ist der Marktplatz mit dem historischen Rathaus.

Davor wurde ein großes Weinglas aus Holz aufgebaut.

Um die Frage zu beantworten, müssen wir uns etwas auf dem Boden des Marktplatzes umschauen, was uns recht gut gelingt.

Wir laufen über den Marktplatz bis zur ehemaligen Stadtmauer.

 

Über die Stadtmauer

Dort biegen wir nach links ab und erreichen nach wenigen Schritten einen Aufgang auf die Mauer.

Wir laufen über die Mauer bis zur ehemaligen Wernerkapelle, wo sich die vierte Frage befindet. Auch diese ist leicht und schnell beantwortet.

In aller Ruhe schlendern wir über die Mauer bis zu deren Ende – genauer gesagt bis zu einer Stelle, an der die Mauer wegen einer Straße unterbrochen wurde. Dort gehen wir über die Treppe nach unten und gelangen zu diesem schönen Platz.

Hier schauen wir auf unser GPS, um zu sehen, wo sich die letzte Frage des LabAdventures verbirgt.

 

Die Martinskirche

Um unser LabAdventure abzuschließen müssen wir nun zur Martinskirche hinaufgehen. Durch kleine Gassen gelangen wir zu einer langen Treppe, die uns zur Kirche hinauf leitet.

Oben angekommen, beantworten wir die letzte Frage und schauen uns anschließend die Kirche von Innen an.

Beim Rausgehen fällt uns dieses niedliche Fachwerkhaus ins Auge – es war das Haus des ehemaligen Küsters, welches schon 1625 erbaut wurde.

Langsam neigt sich unser Besuch in Oberwesel dem Ende zu und wir laufen durch die Altstadt zum historischen Marktplatz.

 

Eine letzte Pause in der Historischen Weinwirtschaft

Von dort laufen wir weiter in Richtung des Bahnhofs. Da wir noch etwas Zeit haben, bevor unser Zug zurück ins Saarland fährt, kehren wir noch schnell in die Historische Weinwirtschaft ein, wo wir den letzten freien Tisch ergattern.

Stilecht befindet sich die Getränkekarte auf der großen Weinflasche. Wir gönnen uns beide eine Rieslingschorle.

Danach müssen wir die wenigen hundert Meter zum Bahnhof gehen und in einem total überfüllten Zug im Stehen zurück ins Saarland fahren. Schade, dass dieser tolle Tag so übel zu Ende geht!

 

Interaktive Karte unserer Geocaching-Tour

Auf der folgenden Karte könnt Ihr den genauen Verlauf unserer Geocaching-Tour durch Oberwesel und hinauf zur Schönburg sehen. Die Karte ist interaktiv: Ihr könnt hinein- und herauszoomen und die Marker anklicken. Bei den Geocaches öffnet ein Klick auf den Namen das zugehörige Listing auf geocaching.com. Das Final des Multi-Caches und den Weg dahin habe ich natürlich aus dem Track entfernt.

Falls Euch unsere Tour interessiert, so könnt Ihr hier meine gpx-Datei herunterladen.

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Wie hat Euch mein Bericht über diese Geocaching-Tour gefallen? Seid Ihr selbst schon in Oberwesel gewesen? Was sind Eure Empfehlungen für die Mittelrhein-Region? Wie immer freue ich mich auf Eure Kommentare unter diesem Artikel.

Saarfuchs

Jörg (Saarfuchs) betreibt Geocaching seit 2008. Sein besonderes Interesse galt zunächst Mysteries, dann den T5-Caches und mittlerweile den Lostplaces. Zu seinen Hobbies gehören Reisen, Fotografieren, Bergwanderungen und Hochtouren. Er geht weltweit auf Dosen-Suche und berichtet in seinem Blog regelmäßig mit vielen Fotos über sein “Geocaching” und damit verwandte Themen.

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