Wandermulti: Die Traumschleife Mittelalterpfad

Am letzten sonnigen Wochenende im März sind saarzwerg und ich mal wieder eine Traumschleife gewandert, die ein paar Tage zuvor mit einem Multicache versehen wurde: die knapp zehn Kilometer lange Traumschleife Mittelalterpfad in der Nähe von Idar-Oberstein.

Die Wanderung startet in Herrstein, einem kleinem Dörfchen mit einem atemberaubend schönen historischen Ortskern und einer kleinen Burg. Die Wanderung verläuft über Felder und Wiesen, vorbei an kleinen Felsen und schönen Aussichtspunkten. Kommt mit auf die virtuelle Wanderung …

 

 

Der Multi Traumschleife Mittelalterpfad

In dem kleinen Örtchen Herrstein, das in der Nähe von Idar-Oberstein liegt, welches der ein oder andere von Euch noch von einem Megaevent kennt, startet die 8,4 Kilometer lange Traumschleife Mittelalterpfad, die 2019 vom Deutschen Wanderinstitut mit 90 Erlebnispunkten ausgezeichnet wurde. Die Schwierigkeit der Strecke wird mit “mittel” und die Dauer mit 3:30h angegeben und es sind insgesamt nur knapp 300 Höhenmeter dabei zu überwinden.

Über die komplette Route führt der neue Multicache Traumschleife Mittelalterpfad, der aus 10 Ablesestationen und einem Final besteht. Alle Stationen sind schnell und eindeutig zu finden, wenn man sie denn sucht – aber dazu kommen wir später noch. Dazu gibt es noch zwei Tradis und einen Earthcache, die ebenfalls unterwegs gesucht werden und beantwortet werden können.

In unmittelbarer Nähe zum Startpunkt der Traumschleife befindet sich ein kleiner Parkplatz, auf dem wir kurz vor elf Uhr noch mühelos einen freien Platz finden.

Von dort aus sind es nur wenige Schritte bis zum großen Portal der Traumschleife, welches nicht zu übersehen ist.

Auf der rechten Seite des Portals finde ich eine kleine Karte, die mir den genauen Verlauf des Mittelalterpfades zeigt.

Wie es sich für eine Traumschleife gehört, ist auch diese perfekt ausgeschildert …

… und mit  Kilometermarkierungen versehen. Da die Strecke zu großen Teilen über Wiesen und Felder führt, wurden hier viele Pfähle in den Boden gerammt.

An Abzweigungen finden wir große Wegweiser aus Holz, die mir persönlich besser gefallen als die wenig nachhaltigen aus Metall.

Da ein großer Teil der Wanderung durch offenes Gelände führt, empfehle ich Euch im späten Frühjahr und im Sommer an einen Sonnenschutz und genügend zu Trinken zu denken. Unterwegs kann auf der Strecke weder eingekehrt, noch etwas gekauft werden.

 

Durch den historischen Ortskern von Herrstein

Kurz vor elf Uhr erreichen wir an einem sonnigen Sonntag das Eingangsportal der Traumschleife Mittelalterpfad. Dahinter geht es kurz Treppen hoch und anschließend ein kleines Stück an der restaurierten Stadtmauer entlang. Wir betreten den Altstadtkern durch die wieder aufgebaute Kirchenpforte.

Gleich dahinter befindet sich ein kleiner Platz mit dem Hankelbrunnen. Das Wort “Hankel” war der Spottname für die Bewohner Herrsteins.

Uns fällt ein Sonnenschirm ins Auge und wir schauen uns diese Örtlichkeit näher an.

Die gemütlichen Sitzgelegenheiten gehören zu einem Café. Da es noch etwas früh für die erste Pause ist, beschießen wir nach unserer Wanderung noch einmal hier vorbeizuschauen. Wir gehen zurück zum Brunnen und folgen wieder den Markierungen des Mittelalterpfads durch eine kleine Unterführung.

Sie endet am Uhrturm, der schon im 12.Jahrhundert als Stadttor erbaut wurde. Ich stelle mich in das Tor und schaue in den historischen Ortskern. Schaut doch sehr malerisch aus, oder?

Wir schlendern durch die Gassen mit den historischen Fachwerkhäusern. Wie alt die wohl schon sind?

An einem Haus fällt mir die Eingangstür auf, die mir sehr alt erscheint. Toll schaut das Bild darüber aus: eine Krone mit zwei Weintrauben.

Kurz bevor wir nach rechts abbiegen, schaue ich mich noch einmal um und blicke zum Uhrturm zurück. Ich liebe es, mir alte historische Ortskerne anzuschauen. Irgendwie erinnert mich das an Braunfels, wohin ich vor eineinhalb Jahren eine Geocaching-Tour unternommen hatte.

Wir folgen weiter den Markierungen durch die Gassen und kommen zum Marktplatz. Dahinter auf einer kleinen Anhöhe ist schon gut der Schinderhannesturm zu sehen, der zur Burg gehört.

Unser Weg steigt immer mehr an – wir laufen nun unterhalb der Burg an einer Mauer vorbei.

 

Durch die Burg

An deren Ende stehen wir vor einer langen Treppe, die hinauf in die Burg führt. Da ich so begeistert von diesem tollen Ortskern bin und ein Foto nach dem anderen schieße, vergesse ich ganz nach dem Earthcache Heresteyn zu schauen. Das fällt mir erst auf, als wir oben angekommen sind. Dort habe ich dann aber keine Lust mehr für diesen einen Geocache nochmal nach unten zu gehen.

Oben angekommen, gehe ich zunächst nach links zum Aussichtspunkt. Von dort haben wir eine schöne Sicht auf den Ort. Eine Tafel erklärt, was es hier zu sehen gibt.

Dann schauen wir nach der Kirche – die Tür ist aber leider verschlossen. Gerne hätte ich mich auch mal drinnen umgeschaut.

Wir schlendern an der Kirche vorbei und verlassen die Burg links durch eine kleine Öffnung in der Mauer. Anschließend gehen wir die Treppen zu einem Forstweg hinauf und folgen diesem weiter bergauf. Allmählich geht der Laubwald in einen schönen und grünen Tannenwald über, …

… der dann aber schnell durchquert ist.

 

Über Felder und Wiesen

Wir verlassen den Nadelwald und wandern nun zwischen Feldern und Wiesen. Ein Pfahl am Wegesrand teilt uns mit, dass wir den ersten Kilometer unserer Wanderung geschafft haben.

Zunächst geht es nach links um das Feld herum, dann an der gegenüberliegenden Baumreihe vorbei, wo es wieder nach oben geht. Daher wurde am oberen Ende eine Bank zum Ausruhen platziert.

Am Ende der Baumreihe geht’s nach links und kurze Zeit später schon wieder nach rechts. Nun wird es immer flacher und wir haben den vorläufig höchsten Punkt erreicht. Danach geht es wieder gemütlich nach unten.

Das offene Felder- und Wiesengelände ist bei dem leicht sonnigen Wetter heute gut zu wandern. Dieses Jahr war es echt lange kalt und ich freue mich über die ersten warmen Tage, die wir hier erleben dürfen.

Wir wandern nach unten, machen einen kurzen Abstecher durch ein Waldstück und überqueren eine Landstraße. Dahinter geht unser Wanderpfad bis zum Bach hinunter.

 

Das erste Mal über den Hosenbach

Dann erreichen wir den Hosenbach. Ein kleines Holzschild informiert darüber.

Just an der Stelle piepst mein GPS: Wir haben die Koordinaten des Tradis Mittelalterpfad 2.0 – Hosenbach erreicht.

Leider finden wir statt einem Petling nur eine kleine Plastiktüte mit ein paar vergammelten Zetteln. Ich habe zum Glück einen kleinen Zettel dabei und so schreiben wir unsere Namen darauf und packen ihn in die Tüte … Hier müsste der Owner mal dringend eine Wartung durchführen!

 

Hinauf zur Rabenkanzel

Auf der anderen Seite des Baches folgen wir weiter dem Wanderweg, dessen Markierungen nun parallel zum Bach verlaufen. Nach einiger Zeit erreichen wir einen Felsen.

Der Weg läuft zunächst unterhalb vorbei und bringt uns zu einem schönen Picknickplatz. Da es gerade Mittag ist, setzen wir uns hin und packen unser Picknick aus. Es gibt wieder belegte Baguettes und Rotwein. Nach einer halben Stunde Mittagspause setzen wir unsere Wanderung fort. Dabei vergessen wir die Information für die Station E abzulesen, was wir aber erst einen Kilometer weiter an der nächsten Station merken. Auf dem Weg nach oben kommen wir am Tradi Rabenkanzel – Mittelalterpfad vorbei, den wir erst nach einiger Suche finden können.

Oben angekommen, schaue ich mir die Rabenkanzel mal etwas genauer an. Heute sind keine Vögel da. Ich bin vorne auf dem Felsen ganz alleine. Die Aussicht ist wegen der Bäume auch eher bescheiden.

Also halte ich mich hier nicht lange auf und setze die Wanderung fort. Unser kleiner Wanderpfad mündet in einen breiten Forstweg, dem wir nun einige Zeit folgen.

Allmählich geht es wieder bergab. Der Wald öffnet sich und wir durchqueren ein idyllisches Tal.

 

Das zweite Mal über den Hosenbach

In der Mitte überqueren wir erneut den Hosenbach, der hier oben fast einem Rinnsal gleicht.

Auf der anderen Seite geht es nun wieder nach oben.

 

Hinauf zur Jammereiche

Über breite Fahrwege laufen wir über Wiesen und zwischen Feldern hindurch. Unterwegs kommen wir an einer Pferdekoppel vorbei – die Tiere sind jedoch gerade am Fressen und nehmen keine Notiz von uns. Wir kommen immer höher und bekommen einen schönen Blick auf Breitenthal.

Nun wird es wieder flacher. Wir kommen zu einem mächtigen Baum, der Jammereiche.

Eine Tafel in der Nähe des Baumes erzählt die traurige Geschichte der Bewohner, die hier im dreißigjährigen Krieg im Wald verbrannten.

 

Weiter zum Aussichtshügel

Wieder laufen wir durch ein kleinen Waldstück. Dahinter öffnet sich die Landschaft erneut und wir wandern über eine Wiese …

… in Richtung eines aufgeschütteten Aussichtshügels. Von hier oben können wir wirklich in alle Richtungen weit ins Land schauen.

Hier dürften wir den höchsten Punkt der gesamten Tour erreicht haben. Danach geht es nur noch nach unten.

 

Hinunter zum Aussichtsturm

Ein paar hundert Meter weiter verlassen wir das offene Gelände wieder und wandern durch ein kleines “verzaubertes” Waldstück. Die Bäume sind noch nicht sehr groß und stark bemoost. Der Wanderpfad schlängelt sich zwischen ihnen hindurch.

Dann beginnt der Abstieg hinunter nach Herrstein. Nach ein paar kleinen Serpentinen kommen wir zu diesem Wegweiser, der auf einen Aussichtsturm hinweist. Wir folgen ihm.

Nach kurzer Zeit erreichen wir einen tollen Picknickplatz mit zwei Hütten und einem Aussichtsturm.

Natürlich steige ich nach oben und genieße etwas die Aussicht. Mit der Sonne im Rücken kann ich weit ins Land schauen.

 

 

Ich steige wieder vom Turm herunter und wir setzen unsere Wanderung fort.

 

Zurück nach Herrstein

In kleinen Serpentinen wandern wir ins Tal. Obwohl es heute schön warm und sonnig ist, ist der Weg an manchen Stellen etwas matschig.

Obwohl uns E fehlt, können wir das Final schnell finden. Wir tragen uns ins Logbuch ein.

Kurze Zeit später erreichen wir den Ortsrand von Herrstein, wo wir zunächst bis zum Bach laufen und anschließend an diesem entlang.

Wir kommen an einigen Gärten vorbei und biegen dann wieder ab zur Hauptstaße, die wir kurz vor dem Portal erreichen. Laut meinem GPS sind wir 8,6 Kilometer gelaufen und haben dabei 300 Höhenmeter überwunden. Wir haben mit unserer Mittagspause nur 3:22 h für die Strecke benötigt. Das Highlight dieser Wanderung ist der tolle historische Ortskern von Herrstein.

 

Kaffeepause in der Scheune am Hankelbrunnen

Da wir früh dran sind, laufen wir noch einmal zum Hankelbrunnen zurück und setzen uns vor das gemütliche Café. saarzwerg gönnt sich Kaffee mit einem leckeren Kuchen und ich belasse es bei einer kalten Apfelschorle.

So lassen wir diese schöne Wanderung gemütlich ausklingen …

 

Interaktive Karte der Wanderung

Auf der folgenden Karte könnt Ihr den genauen Verlauf  unserer Geocaching-Tour entlang des Multis „Traumschleife Mittelalterpfad” sehen. Die Karte ist interaktiv: Ihr könnt hinein- und herauszoomen und die Marker anklicken. Bei den Geocaches öffnet ein Klick auf den Namen das zugehörige Listing auf geocaching.com. Natürlich wurden die Koordinaten des Multis nicht korrigiert und der Weg zum Final aus dem Track entfernt.

Falls Euch unsere Tour interessiert, so könnt Ihr hier meine gpx-Datei mit allen Wegpunkten und Geocaches herunterladen.

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Wie hat Euch diese Tourempfehlung gefallen? Seid Ihr selbst schon im Hunsrück unterwegs gewesen? Was sind Eure Empfehlungen für diese Region? Wie immer freue ich mich auf Eure Kommentare unter diesem Beitrag!

Saarfuchs

Jörg (Saarfuchs) betreibt Geocaching seit 2008. Sein besonderes Interesse galt zunächst Mysteries, dann den T5-Caches und mittlerweile den Lostplaces. Zu seinen Hobbies gehören Reisen, Fotografieren, Bergwanderungen und Hochtouren. Er geht weltweit auf Dosen-Suche und berichtet in seinem Blog regelmäßig mit vielen Fotos über sein “Geocaching” und damit verwandte Themen.

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