Der Himmelssteig – Deutschlands höchstbewerteter Premiumwanderweg

Heute möchte ich Euch von unserer Wanderung über den Himmelssteig berichten, der derzeit mit 98 Erlebnispunkten der bestbewerteste Premiumwanderweg in Deutschland ist. Die knapp 11 Kilometer lange Rundwanderung startet in Bad Peterstal-Griesbach im Schwarzwald.

Unterwegs gibt es tolle Aussichten, kleine Felsen und einen schönen Wasserfall. Nicht alltäglich sind die „Wandertankstellen“ mit Vertrauenskasse. Kommt mit auf die virtuelle Wanderung …

 

 

Der Himmelssteig

Im  Ortenaukreis im Schwarzwald liegt die kleine Gemeinde Bad Peterstal-Griesbach, die gleich mehrere hochbewertete Premiumwanderwege zu bieten hat. In Deutschland ist der Himmelssteig derzeit der Wanderweg mit den meisten Erlebnispunkten, er wurde Ende 2019 mit 98 Punkten zertifiziert. Laut Wegbetreiber hat er eine Länge von 10,5 Kilometern und es werden dabei 564 Höhenmeter überwunden. Die reine Wanderzeit ist mit 4:30 Stunden angegeben. Mich wundert, dass auf der kompletten Wanderstrecke derzeit kein einziger Geocache zu suchen ist, was ich persönlich etwas schade finde.

Wie es sich für einen Premiumwanderweg gehört, ist auch dieser vorbildlich markiert. Um den richtigen Weg zu finden, ist das GPS-Gerät nicht nötig. Wir sind auf unserer Wanderung der empfohlenen Laufrichtung gefolgt und empfanden diese im Nachhinein als sehr sinnvoll. Gleich am ersten Wegweiser erfahre ich, dass dieser Wanderweg 2017 vom Wandermagazin als schönster Wanderweg in der Kategorie „Touren“ ausgezeichnet wurde.

Gut gefällt uns auch, dass der Himmelssteig über Kilometermarkierungen verfügt, so wissen wir zu jedem Zeitpunkt, welche Strecke wir schon geschafft haben und was noch vor uns liegt.

Am offiziellen Startpunkt am Freibad in Bad Peterstal-Griesbach befindet sich ein großer Parkplatz, der, als wir kurz vor halb zehn Uhr morgens dort ankommen, fast komplett leer ist.

Vom Parkplatz führt ein kleiner Serpentinenweg in den Hang, der uns zum Startpunkt bringt, wo auch eine große Informationstafel mit dem Wegverlauf aufgestellt wurde.

Wir packen unsere Rucksäcke und starten in die Wanderung.

 

Der erste lange Aufstieg

Als wir am Parkplatz starten, werden wir beobachtet. Uns fällt auf, dass oben im Hang zwei neugierige Ziegen ganz genau schauen, was wir tun. Die befinden sich in einem eingezäunten Gehege.

Dann wandern wir über einen breiten Weg durch einen Wald. Zu unserer Überraschung geht es zunächst ein kleines Stück abwärts, bevor dann eine knackige Steigung auf uns wartet. Ab jetzt geht es kontinuierlich nach oben. Als sich der Wald etwas öffnet und einen ersten Blick ins Tal erlaubt, sehen wir, das wir uns schon Einiges an Höhe erarbeitet haben.

Unser Weg ist stellenweise flach und steigt dann immer mal wieder ordentlich an. Er verläuft überwiegend durch den Wald, führt aber an einigen Stellen an Wiesen vorbei, die dann eine schöne Aussicht ermöglichen.

Wieder geht es den Berg hinauf. Naja, die mehr als 500 Höhenmeter müssen ja bezwungen werden. Wir wandern durch einen schönen Tannenwald. Die dunkelgrünen Nadelbäume lassen mich erahnen, wo der Schwarzwald seinen Namen her hat.

Dann wird es flacher und geht sogar ein kleines Stück nach unten: Wir haben den ersten langen Anstieg erfolgreich gemeistert.

 

Über Wiesen vorbei an der Himmelsbar

Wenn Ihr die Himmelsbank erreicht, habt Ihr die Steigung hinter Euch gelassen. Diese Holzbank hat eine Länge von 22,5 Metern und wurde aus dem Stamm einer Weißtanne gefertigt. Von dort haben wir eine schöne Aussicht über das Tal.

Danach geht es ziemlich flach weiter. Ein Wegweiser zeigt uns den richtigen Weg.

Als wir um die Ecke kommen, sehen wir oben am Hang einen großen Rastplatz mit Tischen und Bänken. Das Besondere ist hier die Himmelsbar. Eine Stunde haben wir bis zu diesem Punkt benötigt.

Dort gibt es mittels Kühlakkus gekühlte alkoholische und nicht-alkoholische Getränke. Ihr dürft Euch einfach bedienen und werft anschließend eine Spende in die Vertrauenskasse. Ich finde es schön, dass das hier funktioniert und meine, das sollte es nicht nur in dieser Region geben!

Natürlich verbringen wir hier unsere erste Pause. Ein kühles Getränk mit Aussicht ist die richtige Entspannung nach dem kräftezehrenden Aufstieg. Gute zwanzig Minuten verbringen wir hier. Danach wandern wir weiter – recht flach – über eine Wiese und am Waldrand entlang.

Kurze Zeit später kommen wir an einer weiteren „Wandertankstelle“ vorbei. Ich finde, das wertet diese Wanderung ungemein auf!

Unser Weg verläuft zwischen einer Wiese und dem Wald. Über die Wiese können wir weit in die Ferne blicken.

Dieser Weg gefällt mir immer besser.

 

Hinunter zum Holchen Wasserfall

Nachdem wir einige Zeit recht flach bis leicht absteigend gewandert sind, biegen wir in einen kleinen Wanderpfad ein. Nun geht es steil nach unten.

Wenige Minuten später erreichen wir einen kleinen Felsen. Der markierte Wanderweg führt unmittelbar daran vorbei. Wie in Deutschland üblich, weist uns ein Warnschild darauf hin, dass das Begehen des Felsen auf eigene Gefahr geschieht. Ich klettere nach oben und gelange zu einer Fahne, die das Wappen von Baden trägt. Ich stehe auf dem Paradiesfelsen.

Ich klettere wieder hinunter und laufe ein paar Schritte bis zu der Bank, die unterhalb von dem Felsen aufgestellt wurde. Dort habe ich die gleiche Aussicht wie oben vom Felsen.

Wir folgen weiter unserem Wanderpfad, der uns in ein kleines Tal führt. Anschließend folgen wir dem Bachlauf weiter nach unten.

Eine letzte kleine Serpentine und wir kommen zu einem weiteren großen Rastplatz mit Brücke.

Hinter der Brücke liegt ein kleiner Wasserfall, der von dem Bach gebildet wird, dem wir gerade ein kleines Stück gefolgt sind.

Unsere letzte Pause ist zwar gerade mal eine dreiviertel Stunde her, aber angesichts der schönen Umgebung legen wir erneut eine Pause ein. In der großen Holzkiste werden wieder Getränke gegen eine Spende angeboten. Dieser Bitte kommen wir gerne nach!

Auf der anderen Seite des Baches (also gegenüber von der Getränkekiste) gibt es eine Schnapsbar. Um Hochprozentiges zu genießen ist es uns dann doch noch zu früh.

Auch hier verbringen wir wieder eine knappe halbe Stunde.

 

Der zweite längere Aufstieg

Nach dem Wasserfall steigen wir in Serpentinen den Hang hinauf. Unser Wanderpfad schlängelt sich durch einen Nadelwald. Nach etwa zwanzig anstrengenden Minuten erreichen wir einen Aussichtspunkt auf einem Felsen. Auch hier weht wieder die Baden-Fahne. Leider ist die Aussicht nicht ganz so toll wie wir sie auf dieser Wanderung schon erleben durften.

Am Aussichtspunkt steht eine Sinnenbank, die zum Verweilen einlädt.

Da wir gerade erst eine Pause eingelegt haben, entscheiden wir uns mit unserer Mittagspause noch etwas zu warten und folgen weiter dem ausgeschilderten Weg. Er verläuft zwischen Steinbrocken hindurch und schlängelt sich weiter den Hang hinauf.

Dieser Wald hat – wie ich finde – eine besondere Atmosphäre: Ein dunkler Nadelwald mit moosüberzogenen Felsbrocken. Das gefällt mir! Anschließend biegen wir in einen breiten Forstweg ein und laufen weiter bergauf.

 

Der lange Abstieg zurück ins Tal

An einem Wegweiser biegen wir rechts ab in einen kleinen Wanderpfad, der nun bergab verläuft. Nach meiner Einschätzung haben wir hier den höchsten Punkt der kompletten Tour erreicht. Mein GPS zeigt etwa 730 Meter Höhe an. Recht unspektakulär ist dieser Höhepunkt!

Kurze Zeit später wird der Weg steiler. Wir erreichen den Waldrand und können wieder weit in die Ferne blicken.

Anschließend kommen wir an zwei Bänken vorbei: Die erste ist schon besetzt und die zweite lädt uns zur Mittagspause ein. Wir packen unsere Brötchen, Käse, Salami und Paprika aus und lassen es uns gut gehen! Nach guten zwanzig Minuten brechen wir wieder auf und laufen auf das Haus Palmspring zu, welches eine Gruppenunterkunft ist, die gemietet werden kann. Sein Besitzer nutzt die wohl gerade etwas schwierige Pandemiezeit zu einem Umbau.

Unser Weg führt uns über einige Serpentinen nach unten in ein Tal. Unterwegs kommen wir an diesem Brunnen vorbei.

In der nächsten Kurve stehen diese toll blühenden Blumen. Es ist wirklich schön hier oben.

Anschließend wandern wir durch einen Wald an einem Bach entlang. Der Weg ist mal flacher und mal steiler, bringt uns aber kontinuierlich immer tiefer. Kurz bevor wir eine kleine Teerstraße überqueren, kommen wir an diesem Holzlager vorbei. Sein Besitzer beweist hier echt Humor und Wortwitz.

Im Folgenden wird unser Weg echt wellig. Durch einen schönen Nadelwald geht es wieder etwas nach oben.

Auf einer Wiese mit Aussicht dann mal wieder etwas hinunter.

Dann erreichen wir die 10-Kilometer-Markierung, die uns zeigt, das unsere schöne Wanderung nun fast zu Ende ist. Grund genug für uns diesen Moment als schöne Erinnerung festzuhalten.

Dann kommen wir zu einer Weide. Unten können wir schon den Parkplatz erkennen. Ist das etwa …

… die Weide, auf der wie heute morgen die beiden neugierigen Ziegen gesehen haben? Ja, das ist sie – aber unsere Hoffnung die niedlichen Tierchen wiederzusehen erfüllt sich nicht. Am Nachmittag scheint die Weide leer zu sein und die Ziegen an einem anderen Ort?

Damit geht unsere Wanderung über den Himmelssteig zu Ende und ich bin der Meinung, dass sie jeden der 98 Erlebnispunkten verdient hat. Bei diesem tollem Wetter war das definitiv eine der schönsten Wanderungen, die ich bisher erleben durfte …

 

Interaktive Karte der Wanderung

Auf der folgenden Karte könnt Ihr den genauen Verlauf unserer Wanderung entlang des Himmelssteigs sehen. Die Karte ist interaktiv: Ihr könnt hinein- und herauszoomen und die Marker anklicken.

Falls Euch meine Tour interessiert, so könnt Ihr hier meine gpx-Datei mit allen Wegpunkten und Geocaches herunterladen.

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Im Beitrag „Ein verlängertes Wanderwochenende im Schwarzwald“ findest Du unsere Tourplanung. Dort kannst Du lesen, was wir alles in der Region besucht und welche Wanderungen wir gemacht haben. Auch eine Empfehlung für ein Hotel findet Du dort.

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Wie hat Euch diese Tourempfehlung gefallen? Seid Ihr selbst schon im Schwarzwald unterwegs gewesen? Was sind Eure Empfehlungen für diese Region? Wie immer freue ich mich auf Eure Kommentare unter diesem Beitrag!

Saarfuchs

Jörg (Saarfuchs) betreibt Geocaching seit 2008. Sein besonderes Interesse galt zunächst Mysteries, dann den T5-Caches und mittlerweile den Lostplaces. Zu seinen Hobbies gehören Reisen, Fotografieren, Bergwanderungen und Hochtouren. Er geht weltweit auf Dosen-Suche und berichtet in seinem Blog regelmäßig mit vielen Fotos über sein “Geocaching” und damit verwandte Themen.

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