Garmin Montana 700 – Unboxing und erster Eindruck

Pünktlich zum letzten Wochenende ist bei mir das neue Garmin Montana 700 angekommen. Für einen ausführlichen Test kann ich dieses Testgerät 60 Tage kostenlos nutzen. Ich habe es auf eine längere Wanderung mitgenommen.

In diesem ersten Beitrag über das Garmin Montana 700 zeige ich Euch den Lieferumfang und das GPS-Gerät im Detail. Ich teste die Genauigkeit des GPS. Danach ziehe ich mein erstes Resümee über dieses neue Garmin-GPS. Schaut doch mal rein!

 

 

Verpackung und Inhalt

Das Montana 700 wird in einer grauen bedruckten Pappschachtel geliefert, wie man sie auch schon vom GPSmap 66s kennt.

Auf der Rückseite sind einige technische Daten des Montana 700 aufgelistet.

Dort kann ich unter Anderem Folgendes lesen:

  • Handschuhfreundliches 5 Zoll Touchscreen mit Unterstützung für beide Ausrichtungen
  • Vielfältiges Handgerät mit Multi-GNSS-Unterstützung
  • Batterie: bis zu 18 Stunden im GPS-Modus, bis zu 2 Wochen im Expeditionsmodus
  • IPX7 Schutzklasse (Anm. Saarfuchs: bedeutet Schutz vor Schäden nach kurzzeitigem Untertauchen, max. 1 m Wassertiefe, bis zu 30 min)
  • nach Militärstandard 810 getestet
  • TopoActive-Maps

Die kompletten technischen Daten zum Montana 700 findet Ihr auf der Webseite von Garmin.

Ich packe den Karton aus und finde den folgenden Inhalt:

Zum Lieferumfang gehört natürlich das Garmin Montana 700, ein passender Akku, ein USB-Kabel von Type A auf microUSB, eine Schnellstartanleitung,die üblichen Sicherheitsinformationen und ein kleiner Hinweis zu BirdsEye.

 

Die Stromversorgung

Dreht man das GPS auf die Rückseite, so „fehlt“ dem Gerät die Rückwand.

Um es in Betrieb nehmen zu können, muss ich den beliegenden Akku einsetzen.

Der Akku ist gleichzeitig die Rückwand des Montana 700. Er wird mit einem Drehknopf verriegelt, so wie man es auch von den anderen Outdoor-GPS von Garmin kennt.

Auf dem Akku sind unter Anderem die folgenden technischen Daten aufgedruckt:

  • 3,8V 3100mAh, 11,8Wh LI ION RECHARGEBALE BATTERY
  • Temperaturbereich für Entladung -20°C bis +60°C

Auf einer ersten Wanderung von ca. 6,5 Stunden hat sich dieser Akku von 100% auf 55% entladen. Dabei hatte ich den Bildschirm die ersten drei Stunden komplett an und auf dem zweiten Teil der Wanderung nur bei Bedarf aktiviert.

Da ein Ladegerät nicht zum Lieferumfang gehört, sollte eines mit einem USB-Typ-A Anschluß vorhanden sein. Die meisten Handylandegeräte werden vermutlich passen.

 

Die installierte Karte und der Speicherplatz

Wenn ich das Montana 700 an mein MacBook hänge, wird sein Speicherplatz mit 15,42 GB angezeigt. Davon sind ca. 7,5 GB verfügbar.

Auf dem GPS ist eine TopoActive-Karte von Europa installiert. Sie besteht aus zwei Teilen (Süd/West und Nord/Ost) und benötigt ca. 6 GB Speicherplatz. Über eine microSD-Karte, deren Steckplatz unter dem Akkupack sitzt, kann der Speicherplatz des Montana 700 erweitert werden. Ich habe eine Fat32-formatierte SD-Karte mit OpenStreetMap-Karten eingelegt – sie wurde ohne Probleme erkannt und die Karten wurden geladen.

 

Der Bildschirm

Der Bildschirm dieses Gerätes ist riesig (Bildschirmdiagonale 12,7 cm) und selbst bei direkter Sonneneinstrahlung gut abzulesen. Mit meinen Handschuhen ist der Touchscreen gut zu bedienen.

Während eines ersten kleinen Tests am Samstag habe ich draußen einige Wegpunkte markiert und über die Touchscreen-Tastatur jeweils einen Namen eingegeben. Das hat überwiegend gut funktioniert und nur selten habe ich auf den Buchstaben daneben getippt.

 

Die fehlende Halterung

Was mich jedoch ehrlich gesagt etwas irritiert ist, dass bei diesem teuren GPS Gerät keine Halterung mit einem Karabiner beiliegt, so wie ich das von den kleineren Geräten (Oregon, GPSmap) gewohnt bin. Auch im Garmin-Shop habe ich für dieses Modell nichts Passendes gefunden? Selbst für das ehemalige Flagschiff, das Garmin Monterra, war damals eine Halterung mit einem Karabiner verfügbar.

Also musste ich für meine Wanderung etwas improvisieren:

Auf der Rückseite fehlt die typische Garmin Halteschiene der kleineren Geräte. Das Gehäuse besitzt stattdessen oben und unten eine Öse. Daran habe ich mir ein Stück von einer stabilen Pilotschnur befestigt und einen Karabiner darin eingeklickt.

So kann ich das voluminöse Montana 700 sicher an meinen Rucksack hängen. Wahrscheinlich passen auch diverse Lanyards – sie sollten jedoch das Gewicht von mehr als 400 Gramm sicher halten können …

 

Das Gehäuse

Ich bin 1,82 m groß und kann mit meinen Händen das Montana 700 gut und sicher umschließen. Bei kleinen Händen könnte dies schwierig werden. Am Gehäuse befinden sich auf beiden Seiten je zwei Aussparungen, die als Haltepunkte für Zubehör dienen. Die im Garmin Shop angebotenen Halterungen lassen darauf schließen, dass diese Halterungen nur für die Montana 7xx-Reihe passend sind und schon existierende Halterungen nicht wiederverwendet werden können. Meine Halterungen für das Garmin Monterra, welches ähnliche Aussparungen hat, passen allesamt nicht.

An der linken Seite befinden sich der Einschaltknopf – ein Taster, der recht gut anspricht und (unter einer Gummilippe) der mikroUSB-Anschuss.

Wie schon erwähnt befindet sich oben und unten am Gerät eine Öse, an der das Gerät (z.B. an einem Lanyard) aufgehängt werden kann.

Auf der Rückseite ist eine LED verbaut, mit der das Gerät als Taschenlampe genutzt werden kann. Als Notlampe geht das voll in Ordnung. In einem abgeschlossenen Raum ohne Licht kann man sich damit sehr gut orientieren und auch das Lesen von Hinweisen ist möglich.

Auf der rechten Seite sind sieben Kontakte vorhanden, die von Zubehör genutzt werden können. Die Halterung meines Monterras schaut genauso aus, dort wurde in der Kfz-Halterung der eingebaute Lautsprecher über diese Kontakte verwendet und das GPS in der Halterung geladen.

 

Die Größe und sein Gewicht

Der Montana 700 ist schon sehr groß! Er bietet eine Auflösung von 480 x 800 Punkten. Der Bildschirm des Oregon 600 dürfte mehr als zweimal hinein passen. Zum direkten Vergleich habe ich Euch links ein Oregon 600 und rechts ein GPSmap 66s daneben gelegt.

Diese enorme Größe schlägt sich natürlich auch im Gewicht des Montana 700 nieder: betriebsbereit wiegt es 403 Gramm.

Da sind die beiden anderen GPS-Geräte natürlich deutlich leichter:

Dafür haben sie jedoch auch einen kleineren Bildschirm.

 

Verbindungen nach außen

Das Montana 700 verfügt über Bluetooth und Wlan. Ich konnte problemlos bei mir zuhause eine Verbindung zu meinem eigenen Wlan herstellen. Auch konnte ich das GPS über Bluetooth mit meinem iPhoneX und der Garmin Connect App verbinden.

Das GPS kann die Funktion „Drahtlos übertragen“ nutzen, um Wegpunkte und Geocaches mit anderen kompatiblen Geräten auszutauschen.

Als Nächstes teste ich die Verbindung zu verschiedenen Sensoren. Sowohl mein Herzfrequenz-Brustgurt von Polar als auch meinen original Garmin tempe-Temperatursensor kann ich ohne Probleme mit dem Montana 700 verbinden und deren Werte auf dem Reisecomputer anzeigen lassen.

 

Der erste Test auf einer Wanderung

Das Erste, was mir aufgefallen ist, war, dass dieses GPS-Gerät schon recht groß und damit auch schwer ist. An meiner improvisierten Halterung hat es ziemlich nach unten gezogen. Um das GPS zu testen, habe ich die Einstellung „GPS+Galileo“ verwendet. Nach einiger Zeit in Ruhe hat das Montana meine aktuellen Koordinaten ermittelt und dabei zwei Satellitensysteme erfolgreich genutzt.

Bei der Wanderung habe ich ein GPSmap 66s und das Montana 700 zur Aufzeichnung des GPS-Tracks mitlaufen lassen. Der grüne Track stammt von GPSmap 66s (ebenfalls in der Einstellung GPS+Galileo) und der gelbe vom Montana 700. Zunächst führte unsere Wanderung durch die Weinberge mit freier Sicht zum Himmel. Hier ist das GPSmap etwas besser, da das Montana 700 einige „komische“ Ausreißer zeigt.

Anschließend wandern wir durch einen dichten Wald den Hang hinauf. Hier ist das Montana 700 klar besser und näher an dem eingezeichneten Weg auf der OpenStreetMap-Karte.

Am Ende unserer Wanderung hat sich das Montana 700 jedoch ganz massiv bei der Aufzeichnung verhauen – der aufgezeichnete Track (gelb) lag bis zu 120 Meter neben dem Weg auf der Karte.

Aus diesem ersten Test kann ich noch nicht ableiten, ob eines dieser beiden Geräte den besseren GPS-Empfänger hat.

 

Preise für das Montana 700 und Zubehör

Das Montana 700 wird derzeit bei Amazon von einem Drittanbieter mit einem gehörigen Rabatt gegenüber dem Listenpreis von 584,86€ angeboten. Außer einer Display-Schutzglas habe ich aktuell im deutschen Amazon kein weiteres Zubehör für das Montana 700 gefunden.

Eine aktuelle Übersicht über diese GPS-Geräte von Garmin, die bei Amazon angeboten werden, findet Ihr unter dem folgenden Provisionslink: Amazon Suche “garmin montana 700”.

Passendes Zubehör findet man auch im Shop von Garmin. Dieses ist aktuell zu den folgenden Listenpreisen erhältlich:

    • Lithium-Ionen-Akkupack 58,48€
    • AA-Batteriepack 29,23€
    • Saugnapfhalterung mit Lautsprecher für’s Auto 97,47€
    • Lenkerhalterung für das Fahrrad 29,23€
    • 4-GB-microSD™-Speicherkarte mit SD™-Adapter 19,49€ (Vorsicht: Hier wohl wurde vergessen den Preis und die Größe dem Markt anzupassen!)

Nur der Akkupack und die viel zu teuere SD-Karte sind im Garminshop derzeit sofort erhältlich … auf alles andere Zubehör muss man noch mehrere Wochen warten.

 

Transparenzhinweis

Garmin hat mir für diesen Test freundlicherweise ein Montana 700 kostenlos zur Verfügung gestellt. Nach dem Test kann ich das Produkt mit einem Rabatt erwerben oder zurückschicken. Wer mich kennt, weiß, dass dies meine Objektivität bei diesem Testbericht nicht beeinflusst. Dieser Artikel beschreibt meine ehrliche Meinung über dieses GPS.

 

Mein Fazit

Um ehrlich zu sein, bin ich hin- und hergerissen, was ich von dem Montana 700 halten soll. Es hat einen tollen Bildschirm, der selbst mit Handschuhen vernünftig zu verwenden ist. Die Akkulaufzeit ist für meine Tagestouren absolut ausreichend. Der GPS Empfang entspricht meist dem des GPSmap 66s oder ist minimal besser. Eigentlich alles Gründe, um von diesem Gerät begeistert zu sein?!

Für meine Anwendungsfälle ist das Montana 700 jedoch zu schwer und zu groß. Es war auf der Wanderung nicht wirklich komfortabel mitzunehmen. Das Sinnvollste wäre meiner Meinung nach eine passende Gürteltasche, aus der man das GPS leicht entnehmen kann. Dazu kommt der wahnwitzige Listenpreis von 584,86€, wofür ich ein gutes Smartphone samt Outdoorhülle bekomme, was dann aber wesentlich mehr kann. Für diesen hohen Preis ist meiner Meinung nach der Lieferumfang zu gering. Für Kfz- und Fahrradhalterung muss ich noch einmal Geld ausgeben. Ein weiterer Akkupack oder die Möglichkeit AA-Batterien einsetzen zu können, verursachen ebenfalls weitere Kosten.

Aktuell kann ich mir noch nicht vorstellen dieses GPS-Gerät zu kaufen … aber vielleicht ändere ich ja meine Meinung noch?

In den nächsten Wochen werde ich mir mir „mein“ Montana 700 Testgerät noch genauer anschauen und darüber berichten. Bis dahin: „Bleibt gespannt!

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Wie hat Euch mein erster Beitrag über das neue Montana 700 gefallen? Welche Fragen sollen meine künftigen Berichte beleuchten? Welches GPS oder Smartphone nutzt Ihr unterwegs? Wie immer freue ich mich auf Eure Kommentare unter diesem Artikel!

Saarfuchs

Jörg (Saarfuchs) betreibt Geocaching seit 2008. Sein besonderes Interesse galt zunächst Mysteries, dann den T5-Caches und mittlerweile den Lostplaces. Zu seinen Hobbies gehören Reisen, Fotografieren, Bergwanderungen und Hochtouren. Er geht weltweit auf Dosen-Suche und berichtet in seinem Blog regelmäßig mit vielen Fotos über sein “Geocaching” und damit verwandte Themen.

5 Kommentare:

  1. Hallo,

    Danke für deine Einschätzung und ich freue mich schon auf den 2ten Teil. Ich habe auch seit einem Monat das Montana 700. Vorher hatte ich jetzt 7 Jahre ein Oregon. Für mich ist das Montana ein tolles Gerät. Natürlich ist es ein wenig schwer, liegt mir aber trotzdem gut in der Hand. Allerdings bin ich auch der Meinung dass Garmin eine Halterung mitliefern könnte. Ich habe mir auch eine Schnur durch die Oese gezogen, hoffe aber dass Garmin sich da noch was einfallen lässt. Eine Fahrradhalterung habe ich bestellt.

    Am Anfang ist mir das Gerät oft abgestürzt. Garmin hat schon ein paar Updates zur Verfügung gestellt, die das Problem bei mir gelöst haben. Ich kann zum jetzigen Zeitpunkt, nachdem ich einen Geocache gelogt habe, nicht „nächste“ machen. Das wird bestimmt auch irgendwann gelöst.

    Ich mag die Favoritenleiste, die man anpassen kann. Bei den Karten habe ich die gleichen Erfahrungen gemacht, wie Jörg. Und die Batterie reicht bei mir auch gut aus für eine Tageswanderung.

    Liebe Grüsse aus Luxemburg

    Eliane (Fee1)

  2. Hallo Jörg,
    vielen Dank für deine Gedanken! Frage an dich, da du das Gerät ja noch ein paar Tage zu Hause liegen hast und technisch viel versierter bist als ich:
    Ich befürchte, dass man das Gerät im Gegensatz zum gefloppten Monterra nicht über Umwege mit dem PC über das WLAN verbinden und auf die Verzeichnisse zugreifen kann, um so schnell mal eben GPX-Dateie einspielen zu können?

    Ich hab das Montana 700 übrigens direkt seit Erscheinen Mitte August im Betrieb und bin ein großer Fan davon, weil es – zumindest für mich – aufgrund seiner Größe und dem flüssigen Betriebssystem fast die Eier legende Wollmilchsau ist. Die Größe macht mir nichts aus. Ich war vorher das Monterra und danach das Montana 610 gewöhnt. Das Montana baumelt bei mir an einem Lanyard sogar vor dem Bauch. Beeindruckt hat mich neben der Größe und Brillanz des Displays, wie schnell das Monatan 700 nach dem Anschalten Satelliten findet.

    LG Michael

    • Hi Michael, ich fürchte, Du hast Recht – auf dem Montana 700 habe ich bisher keine App gesehen, mit der man auf Laufwerksfreigaben in einem Heimnetzwerk zugreifen kann. Bei dem Monterra war dies nur über zusätzliche Android-Apps möglich. Was hier fehlt, ist die Synchronisation mit den üblichen Cloud-Dienstleistern …VG Jörg

  3. Danke für Deine Einschätzung zum Montana 700. Deckt sich mit meinen Erfahrungen und Einschätzung.
    https://podcast.paravan.ch/2020/09/garmin-montana-700-750-meine-ersten-erfahrungen/
    Gruss aus der Schweiz
    Paravan

    • Was noch schlimmer ist, ist die Tatsache, dass ältere Topo Karten z. B Trek Map Italia V4 Pro oder Topo Spain V5 Pro nicht mehr lauffähig sind.

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