Von Buenos Aires fliegen wir national nach Iguazú. Dort bewundern wir zunächst die Wasserfälle von der argentinischen Seite und suchen dabei noch ein paar Geocaches. Am nächsten Morgen wechseln wir auf die brasilianische Seite, wo wir noch etwas näher an die gigantischen Wasserfälle herankommen werden.
Kommt mit auf die virtuelle Reise zu den Wasserfällen von Iguazú …
Inhaltsverzeichnis
Anreise und Mittagessen
In der Nähe von Iguazú gibt es zwei Flughäfen: Auf der argentinischen Seite gibt es den „Cataratas del Iguazú International Airport (IGR)“ und auf der brasilianischen Seite den „Airport Foz do Iguaçu“. Da wir von Buenos Aires aus anreisen und national fliegen, landen wir auf dem Flughafen IGR.
Es ist ein recht überschaubarer Flughafen. Wir warten auf unser Gepäck und treffen im kleinen Terminal unseren brasilianischen Reiseführer, der recht gut deutsch spricht – mit Pfälzer Dialekt. Die Vorfahren unseres Reiseleiters sind im 19. Jahrhundert aus Rheinland-Pfalz nach Brasilien ausgewandert und haben dort über mehrere Generationen hinweg ihre Sprache und den Dialekt gepflegt.
Wir steigen am späten Nachmittag in unseren Reisebus und werden zunächst zum Nationalpark-Zentrum gefahren.
Dort kauft unser Guide die Eintrittskarten und klärt ab, dass wir mit unserem Bus bis zu den Restaurants vorfahren können – das ist eigentlich so nicht erlaubt. Aber dank seiner guten Beziehungen haben wir so ein paar Kilometer Fußmarsch durch die Sonne gespart.
Neben dem Sheraton Hotel, welches mitten im Park liegt, gibt es mehrere Selbstbedienungsrestaurants. Wir suchen uns das mit der kürzesten Schlange aus. Wobei kurz hier echt relativ ist. Wir sind nur einen Tag vor einem brasilianischen Feiertag, wie wir von unserem Reiseführer erfahren, und daher ist der Nationalpark bereits an diesem Tag recht voll. Nach einer kurzen Wartezeit sind wir an der Reihe und bestellen uns ein paar Empanadas, das sind warme gefüllte Teigtaschen. Die sind lecker, günstig und machen satt.
Während der Mittagspause werfe ich einen Blick auf mein GPS: Nur wenige hundert Meter entfernt von hier liegt der Tradi „Tour guide Series: I will rock you!„. Da ich noch knapp 20 Minuten Pause habe, laufe ich mal schnell dorthin. Zum Glück muss ich nicht lange suchen und kann die Dose schnell loggen. Jetzt wieder zurück und ich bin pünktlich zum Start unserer kleinen Wanderung wieder zurück.
Der obere Rundwanderweg
Leider dürfen wir uns heute nicht frei bewegen. Unser lokaler Guide geht vorneweg und unsere Reiseleiterin bildet den Schluss. Da es keine Uhrzeit für die Rückfahrt zum Hotel gibt, bin ich gezwungen bei der Gruppe zu bleiben. Nach kurzer Zeit fällt mir schon auf, dass wir wohl nur einen der beiden Wanderwege auf der argentinischen Seite ablaufen werden. Den „unteren Weg“ hat sich unser Guide wohl geschenkt?! Schade – da wären noch ein Earthcache und ein paar weitere Dosen gewesen … mal ganz abgesehen von der Gelegenheit die Wasserfälle auch mal von unten fotografieren zu können.
Wir kommen an einem alten Leuchtturm vorbei. Früher durfte man diesen besteigen und sich die Wasserfälle von oben anschauen. Inzwischen sind die Bäume rund um den Turm aber so hoch geworden, dass das keinen Sinn mehr macht und der Turm nun geschlossen ist.
Kurz dahinter treffen wir zum ersten Mal auf die Nasenbären, die es im Nationalpark zuhauf gibt. Obwohl sie sehr putzig ausschauen, sind sie doch mit Vorsicht zu genießen.
Überall im Park warnen diese Schilder vor den Tierchen. Sie sind wohl sehr gefräßig, stehlen alles, was nicht niet- und nagelfest ist und können den Touristen schlimme Biss- oder Kratzwunden zufügen. Die Bilder auf den Schildern sprechen eine deutliche Sprache!
Daher halte ich einen gewissen Sicherheitsabstand ein und beschränke meine Interaktionen mit den niedlichen Kerlchen aufs Fotografieren.
Dann ist es endlich soweit: Unser Weg nähert sich einem ersten Wasserfall. In der letzten Woche hat es hier sehr stark geregnet, daher führen die Zuflüsse viel Wasser mit Sediment. Das färbt die Wasserfälle braun. Es schaut fast aus als stürze hier Kakao in die Tiefe.
Nach der nächsten Biegung wird der Ausblick immer besser – von hier sehen wir die vielen Wasserkaskaden, die sich auf der argentinischen Seite über gut eineinhalb Kilometer Länge nebeneinander aufreihen.
Heute ist es sehr sonnig und heiß. Beim Herabfallen der Wassermassen bildet sich ein kleiner Wasserschleier, in dem sich die Sonnenstrahlen zu einem Regenbogen brechen.
Solch einen „tiefen“ Regenbogen habe ich bisher noch nicht gesehen …
… und es ist nicht nur einer! Egal, an welchem Wasserfall wir schauen, meist ist auch dort ein Regenbogen zu sehen.
Natürlich lassen wir auch ein Foto von uns vor den Wasserfällen machen.
Während wir über den „oberen Weg“ laufen, fällt mir noch auf, dass wir an einem weiteren Geocache vorbeikommen müssten. An einem Aussichtspunkt mit ein paar Bänken sollte der Tradi „The Iguazu Argentine Falls#1“ versteckt sein. Trotz intensiver Suche und gutem Spoiler können wir die Dose nicht finden. Ob die Nasenbären hier schneller waren? Was soll’s – schließlich steht das Sightseeing heute im Vordergrund. Bei der Suche nach der Dose läuft mir noch dieses kleine Kerlchen mit abgebissenem Schwanz über den Weg …
Unser Wanderweg führt fast die komplette Strecke über Stege, die aus Gitterrosten bestehen. Meist ist der Weg eine Einbahnstraße, was ich für eine gute Idee halte, da so die doch vielen Touristen in eine Richtung gelenkt und Verstopfungen an den Aussichtspunkten vermieden werden.
Nur zum Aussichtspunkt „San Martin“ ist der Rückweg der gleiche wie der Hinweg. Ein langer Steg führt über den Rio Iguacú zum Aussichtspunkt vorne an der Kante.
Vom Aussichtspunkt spazieren wir zum kleinen Bahnhof.
Garganta del Diabolo
Von dort bringt uns ein kleiner Zug zum Bahnhof an der „Teufelskehle“.
Der Zug fährt Schrittempo. Aber bei der Sonne ist die Fahrt viel gemütlicher als laufen, zumal die Strecke gut zwei Kilometer lang ist.
Vom Bahnhof führt dann ein ein Kilometer langer Steg über den Fluss bis zum Wasserfall. Unterwegs kommen wir an ein paar Bänken vorbei. Dort piepst mein GPS und wir dürfen den Tradi „Garganta Trail“ suchen. Hier brauchen wir etwas Zeit, da er recht clever versteckt ist.
Auf dem Weg zum Teufelsschlund besteht die Möglichkeit auch den Wherigo „Garganta del Diablo/Devil’s Throat“ zu spielen. Dieser Reverse-Wherigo gelingt und und auch in dieses Logbuch können wir uns eintragen.
Schon aus der Ferne können wir das Getöse des nahen Wasserfalls hören. Aus der Teufelskehle steigen kleine Wolken auf.
Wir sind vorne angekommen. Wow – was für ein Naturschauspiel. Hier gräbt sich ein Spalt tief in den Fluss und an seiner Kante stürzt das Wasser u-förmig in die Tiefe.
Am Aussichtspunkt können wir in die Tiefe schauen.
Nur selten sehen wir den Boden. Durch das herabfallende Wasser bilden sich kleine Wolken, die immer mal wieder von unten nach oben hinauf steigen und die Sicht nach unten verhindern.
Und auch hier ist wieder ein kleiner Regenbogen zu sehen. Mir gefällt es hier sehr gut. Mir ist gar nicht bewusst, wie viele Fotos ich hier mache. Das wird mir erst zu Hause beim Sichten der Bilder klar.
Wir laufen wieder über den Steg zurück zum Bahnhof. Dort müssen wir etwas warten, bis der letzte Zug zurück zum Besucherzentrum fährt. Ich nutze die Zeit, um den Tradi „Tour Guide Series: Garganta Trail“ am Bahnhof schnell zu signieren.
Anschließend geht es mit unserem Reisebus über die Grenze nach Brasilien. Hier müssen wir noch nicht einmal aussteigen: Unser Guide sammelt alle Pässe ein und kümmert sich für uns um die Formalitäten. Den Abend lassen wir am Pool unseres Hotels bei ein paar Caipirinhas ausklingen …
Auf der brasilianischen Seite
Am nächsten Morgen fahren wir zunächst zu so einer Touristen-Nepp-Station, angeblich zum Geldwechseln. Das machen wir auch – dafür brauchen wir aber nur 10 Minuten und keine dreiviertel Stunde – so lange wurde die Pause hier geplant.
Dann fahren wir nur wenige Minuten weiter zum Nationalpark-Zentrum, wo wieder Warten angesagt ist. Unser Guide besorgt die Karten und wir gehen alle durch die Kontrolle, um auf der anderen Seite wieder in unseren Reisebus einzusteigen.
Vom Zentrum sind es dann nochmal gute 10 Kilometer Busfahrt bis zu den Wasserfällen. Die brasilianische Seite ist im Vergleich zur argentinischen viel kleiner. Hier gibt es nur einen Wanderweg, der an den vielen Aussichtspunkten vorbei führt. Da wir uns nicht verlaufen können, dürfen wir uns heute frei bewegen. Allerdings gibt uns unser Führer nur gerade mal zwei Stunden Zeit, da wir unseren Flug nach Rio de Janeiro am Mittag noch bekommen müssen.
Wir lassen uns Zeit und spazieren mit den vielen anderen Touristen über den Panoramaweg. Von fast überall haben wir einen tollen Blick auf die Wasserfälle auf der anderen Seite des Flusses.
Und auch von hier gibt es wieder den ein oder anderen Regenbogen zu bestaunen.
Die Wasserfälle sind hier sehr vielfältig. Es gibt nicht nur einen – über eine Strecke von mehreren Kilometern reihen sich große und kleine Wasserfälle nebeneinander auf. Unterwegs kümmern wir uns um den Earthcache „Fallas do Iguaçu / IGUAZU Fault„, den man sowohl von der argentinischen Seite als auch von der brasilianischen Seite lösen kann.
Das Highlight auf der brasilianischen Seite ist sicherlich die Aussichtsplattform unmittelbar neben einem großen Wasserfall. Dort kommt man sehr nahe heran.
Von dieser Stelle führt ein kleiner Steg etwas in die „Teufelskehle“ hinein.
Zu Recht hat uns unser Guide vor der Gischt gewarnt – über diesen Steg kommt man nicht trocken. Ich ziehe meine Regenjacke an und mache mich auf den Weg.
An einer Stelle wird es sehr „neblig“ und die Luft ist feucht. Mir fällt auf, dass ich nicht an eine Regenhose gedacht habe – binnen Sekunden bin ich komplett nass.
Zum Glück ist das heute kein Problem – es ist wieder sehr heiß und sonnig. Die Sachen werden recht schnell trocknen.
Ich folge dem Steg nach vorne, wo immer mehr Touristen sich aufreihen, um zum Aussichtspunkt zu gelangen. Dank der genialen Fehlplanung unseres Reiseveranstalters fehlt uns aber die Zeit, um zu warten und ganz nach vorne zu gehen. Wir drehen um und gehen nach oben zur Bushaltestelle. Dieses Mal müssen wir mit dem Shuttlebus fahren, da der größere Teil der Gruppe den Reisebus bereits mit zum Heliport genommen hat, um dort einen Rundflug über die Wasserfälle zu machen. Hätten wir uns da angeschlossen, hätten wir so gar keine Zeit mehr für die brasilianische Seite der Wasserfälle gehabt.
Kurz bevor wir zum Shuttlebus müssen, fällt mir noch dieser putzige kleine Nasenbär im Baum auf. Schnell noch eine kleine Fotosession …
… für die er heute wohl zu faul ist. Es ist Mittagszeit und da ist wohl eine Siesta angesagt?!
Dann gibt es noch einen kleinen Tradi: „Frederico Engel“ – den wir zum Glück auch sehr schnell am entsprechenden Denkmal finden können. Anschließend fahren wir mit dem Shuttlebus zum Besucherzentrum zurück.
Von dort ist es nicht weit bis zum Heliport. Wir laufen die Strecke. Gerade als wir ankommen, fliegt ein Helikopter weg zu den Wasserfällen.
So ein Flug dauert etwa 10 Minuten und kostet ca. 120 Euro. Die Türen sind geschlossen und es kann nur durch die Scheiben fotografiert werden … für mich wäre das nix!
Kurz nach Mttag fahren wir zum Flughafen auf der brasilianischen Seite, um den Flieger nach Rio de Janeiro zu nehmen. Kurz nach dem Start schaue ich aus dem Fenster und kann in der Ferne noch einen letzten Bick auf die Wasserfälle von Iguacú werfen.
Mein Fazit
Wow – das waren die größten Wasserfälle, die ich bisher sehen durfte. Für mich war dieses Naturschauspiel ein besonderes Erlebnis. Die argentinische Seite hat mir dabei am Besten gefallen.
Leider möchte ich an dieser Stelle auch erwähnen, dass ich von unserem Reiseveranstalter hier etwas enttäuscht bin: Auf der argentinischen Seite hätte ich mir gewünscht, dass auch die Gelegenheit besteht, den unteren Wanderweg zu gehen und auf der brasilianischen Seite waren die zwei Stunden, die hier geplant wurden, einfach viel zu wenig!
Aber dennoch möchte ich diese beiden Besuche nicht missen. Es gibt so viel zu sehen und zu fotografieren. Wir sind ganz nah an die Wasserfälle herangekommen. Wenn Ihr wasserscheu seid, solltet ihr ein paar Münzen in einen der Regenponchos investieren, die es auf beiden Seiten zu kaufen gibt.
Das absolute Highlight für mich war der Besuch des Aussichtspunkts an der Teufelskehle auf der argentinischen Seite. Falls Ihr mal Gelegenheit habt die Wasserfälle zu besuchen, dann solltet Ihr auf jeden Fall den Zug nehmen und am Garganta del Diabolo vorbeischauen!
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Wie hat Euch diese virtuelle Reise durch Iguacú gefallen? Möchtet Ihr mehr Bilder von dieser Tour sehen? Dann werft doch mal einen Blick in das zugehörige Webalbum.
Seid Ihr selbst schon mal dort gewesen? Was habt Ihr dabei erlebt? Wie immer freue ich mich auf Eure Kommentare unter diesem Artikel.
Alle Touren unserer großen Südamerika-Reise findet Ihr unter „Geocaching in Südamerika ? Touren-Übersicht„.