Von Bolivien geht es weiter nach Argentinien: Wir besuchen Buenos Aires. Hier gibt es endlich mal wieder einige Geocaches, die wir gut mit Sightseeing verbinden können.
Wir besuchen das Grab von Evita Peron, besichtigen das Teatro Colón, schauen im historischen Altstadtkern und im Künstlerviertel Boca vorbei, genießen den Sonnenuntergang am alten Hafen und lassen den Abend in einem guten Steakhaus ausklingen. Insgesamt verbringen wir zweieinhalb Tage hier. Kommt mit auf die virtuelle Reise durch Buenos Aires …
Inhaltsverzeichnis
Unser erster Geocache in Argentinien
Nach unserer Ankunft im Hotel in Buenos Aires haben wir Freizeit – ich schaue mal, was in fußläufiger Nähe vom Hotel liegt und werde bei dem Virtual „Buenos Aires Monumental Cache“ fündig. Es sind etwa 500 Meter bis dorthin. Unterwegs tauschen wir noch Geld in die lokale Währung „argentinische Peso“ – für einen Euro bekommen wir etwa 20 Pesos. Dann geht’s auf direktem Weg weiter zum Denkmal.
Als wir damit beschäftigt sind unser Beweis-Selfie zu machen, werden wir von einer jungen Frau mit Hund angesprochen. Sie bietet ihre Hilfe an uns vor dem Denkmal zu fotografieren. Witzigerweise ist auf allen Bildern, die sie von uns macht, ihr Hund im Zentrum und das Denkmal abgeschnitten. Sie wollte wohl eher ihren Liebling ablichten lassen …
Friedhof La Recoleta
Wirft man einen Blick in die Geschichte von Argentinien, so begegnet einem zwangsläufig der Name Evita Perón, die Frau des ehemaligen Präsidenten. Sie liegt auf dem Friedhof La Recoleta begraben. Dieser Friedhof wird während unseres offiziellen Besichtigungsprogramms besucht. Um mehr Zeit für Bilder und den dort versteckten Tradi „Recoleta Cemetery (BUE) Cache“ zu haben, besuchen wir den Friedhof in unserer Freizeit noch ein zweites Mal.
Der Friedhof ist ein kleiner Park. Rechts und links gehen vom Hauptweg viele Gassen ab. Wir wollen zum Grab von Evita Perón. Das ist gar nicht so einfach, da man sich hier wegen der vielen engen Wege sehr schnell verlaufen kann.
Wir biegen nach links vom Hauptweg ab in Richtung vom Geocache. Wir spazieren zwischen recht monumentalen Gräbern hindurch. Manche sind noch gut in Schuss und andere dem Verfall nahe.
In einer kleinen Seitengasse fällt uns eine Menschenschlange auf. Obwohl wir mit unserer Reiseleitung schon mal einen Tag vorher hier waren, haben wir das Grab nur durch Zufall wieder gefunden.
Ich stelle mich nochmal an, um noch ein paar Fotos zu machen. Bei der Suche nach dem Grab müsst Ihr beachten, dass sie nicht unter Ihrem Namen Evita Perón, sondern unter ihrem Mädchennamen Evita Duarte bestattet wurde.
Nur einige Abzweigungen weiter ist der Tradi auf der Friedhofsmauer versteckt. Da wir uns an dieser Stelle hinter einem großen Grab befinden, sind wir vor den neugierigen Blicken der Touristen geschützt und können in Ruhe suchen. Bei unserer Führung am Tag vorher hatte ich die kleine Dose nicht gefunden. Dieses Mal klappt es komischerweise auf Anhieb? Auf der Mauer liegt in einem kleinen Spalt ein kleines Probenröhrchen. War das gestern schon da? Notlogbuch? Naja – wir tragen uns ein und freuen uns, dass wir einen weiteren Cache in Argentinien gefunden haben.
Das Teatro Colón
Eines der schönsten Bauwerke in ganz Buenos Aires ist sicher das Teatro Colón, für dessen Bau alle Materialien aus Europa hierher verschifft wurden. Bei einem abendlichen Spaziergang kommen wir hier vorbei.
Wir nutzen die Gelegenheit auch den dort versteckten gleichnamigen Tradi „Teatro Colón“ zu suchen.
Aber auch hier benötigen wir einige Versuche, da diese Stelle sehr beliebt bei Obdachlosen ist. Einmal haben wir Glück und die Bank ist noch leer. saarzwerg fischt nach dem Petling und trägt uns ins Logbuch ein.
Bei unserer nächsten Freizeit nutzen wir die Gelegenheit an einer Führung durch dieses edle Theater teilzunehmen. Die Führungen werden in spanisch und englisch angeboten – wir entscheiden uns für englisch.
Die Führung startet in der Eingangshalle, die mehrstöckig ist. Die Decke ist mit bunten Fenstern aus Glas von Burano, einer kleinen Handwerker-Insel bei Venedig, ausgestattet. Wir gehen hinauf in den ersten Stock. Dort sind die berühmten Komponisten mit ihren Büsten dargestellt. Unser Führer singt zu jedem Komponisten sein bekanntestes Stück – wow – was für eine Stimme und was für eine Akustik!
Wir mutmaßen, dass unser Führer zum Opernensemble gehört. Wir gehen weiter in den Wartebereich. Der ist dem Spiegelsaal von Versailles nachempfunden.
Dann ist es soweit – wir betreten den großen Theatersaal mit der Bühne. Es ist gerade Technikprobe. Wir dürfen die Lichteffekte im neuen Bühnenbild bewundern.
Die Führung dauert eine knappe Stunde. Die Karten könnt Ihr tagsüber am Seiteneingang des Theaters kaufen.
Falls Euer Hotel etwas weiter weg ist – hinter dem Theater ist eine U-Bahn- und vor dem Theater eine Bushaltestelle.
Durch die Altstadt
Wir beginnen unseren Rundgang durch Buenos Aires am Kongress-Gebäude. Hier wird die Politik in Argentinien gemacht.
Davor ist ein kleiner Park mit einem eingezäunten Denkmal. Davor ein weiteres kleines Kunstwerk mit dem Geocache „Plaza Congreso„. Als wir dort vorbeikommen, ist gerade eine DemDemonstration für die Rechte der indigenen Bevölkerung im Gange. Just bei dem Tradi ist ein Informationszelt aufgebaut. Um den Cache nicht zu gefährden, machen wir nur ein Fotolog, welches vom Owner akzeptiert wird.
Wir spazieren durch den kleinen Park. Darin steht auch ein Abguss des berühmten Denkers von Rodin.
Unser nächstes Ziel ist der große Obelisk im Zentrum der großen Prachtstrasse „Avenida 9 de Julio“, die bis 1960 als breiteste Straße der Welt galt. Am Obelisk ist der Geocache „Obelisk – BA.“ versteckt. Aber auch hier haben wir Pech, das „grüne“ BA vor dem Obelisk, in dem die Dose versteckt ist, wird gerade von Arbeitern „geschoren“. So schließen wir uns auch hier unseren vielen Vorloggern an und machen ein Fotolog.
Und weiter geht’s – dieses Mal zum historischen (kolonialen) Kern von Buenos Aires. An alten Gebäuden ist hier nur noch das kleine weiße ehemalige Rathaus übrig.
Davor ist ein kleiner Park mit der „Pirámide de Mayo“ in der Mitte, die an die Mai-Revolution erinnern soll.
Auf der anderen Seite des Platzes ist das Casa de Rosada, der argentinische Präsidentenpalast. Davor dürfen wir an einer Bank den Tradi „La Plaza y la Casa“ suchen. Trotz eindeutigem Spoiler ist er wohl gemuggelt worden. Da es hier üblich ist, in diesen Fällen ein Fotolog zu machen, schließe ich mich unseren Vorloggern an.
An der Seite des Platzes befindet sich die Kathedrale.
Wir gehen hinein. Sie ist recht hoch und hat einen schönen Altar mit einem prächtigen Chorgestühl.
An der Seite des Kirchenschiffs gibt es noch etwas Besonderes: der Eingang zum Grab des in Agentinien sehr verehrten Generals San Martin.
Die Gestaltung seiner Grabanlage erinnert mich doch sehr an das Grab von Napoléon im Invalidendom.
Als wir aus der Kathedrale heraus kommen, müssen wir mal wieder durch eine der vielen Polizeiabsperrungen vor dem Präsidentenpalast.
Unsere Reiseführerin erklärt uns, dass auch hier gerne vor dem Präsidentenpalast demonstriert wird und die Absperrungen dies verhindern sollen …
Das Künstlerviertel La Boca
La Boca ist ein sehr fotogenes Viertel am ehemaligen Hafen von Buenos Aires. Die Häuser wurden hier besonders bunt angestrichen, was daher rührt, dass die jeweils gerade im Hafen verfügbare Farbe zum Ausbessern der Häuser verwendet wurde.
Auf dem Balkon des großen Souvenirladens (oder sollte ich eher sagen Souvenir-Supermarkts) thronen bekannte Persönlichkeiten. In der Mitte steht Evita Perón.
Wir nutzen unsere Zeit für einen kleinen Spaziergang durch das Viertel. Geocaches sind hier Fehlanzeige. Auch ist hier nur von morgens bis zum frühen Abend etwas los. Danach sollten die Touristen das Viertel verlassen und es seinen Einwohnern überlassen.
An den Häuserwänden entdecke ich so maches Kunstwerk.
Es gibt viele Bars und Restaurants , die zum Verweilen einladen. Ein Pärchen aus unserer Gruppe nimmt Platz und gönnt sich einen Rotwein.
Wir spazieren weiter und kommen an dem Eingang zur einer ehemaligen Markhalle vorbei. Darin sind unzählige Souvenirgeschäfte …
Davor reihen sich einige Restaurants an der Straße auf. Jeder versucht auf seine Weise Kundschaft zu bekommen. Ein Restaurant versucht es mit einer kurzen Tangodarbietung.
An der nächsten Abzweigung wird es etwas ruhiger und ursprünglicher. Früher ist die Eisenbahn hier mitten durch gefahren. Die Häuser sind noch bewohnt.
Den Beweis sehen wir im Garten eines dieser Gebäude. Es ist gerade Mittagessenszeit …
Wir kommen wieder am Souvenir-Supermarkt an, wo unser Reisebus auf uns wartet.
Sonnenuntergang am alten Hafen
Rund um die Kanäle des alten Hafens ist in Buenos Aires eine schöne Flaniermeile mit Bars und Restaurants entstanden. Unmittelbar dahinter befindet sich das moderne Zentrum mit seinen Hochhäusern und Wolkenkratzern.
An der Pier liegt ein großes Segelschiff – es ist das Boot eines ehemaligen Präsidenten.
Zunächst suchen wir den Traditional „Dique (BUE) Cache„, den wir trotz eindeutigem Spoiler wieder nicht finden können. Der ist wohl auch gemuggelt. Wir entschließen uns zur Cachewartung und lassen ein neues Logbuch da. Dann wechseln wir die Seite und machen uns auf die Suche nach dem Geocache „Puente de la Mujer„. Hier suchen wir endlich mal etwas „Größeres“. saarzwerg wird im Busch vor neugierigen Blicken geschützt fündig.
Langsam geht die Sonne unter. Wir suchen uns eine kleine Cocktailbar am Wasser und genießen das Schauspiel.
Die Sonne versinkt hinter den Häusern …
… und taucht dabei die futuristische Drehbrücke in ein warmes Licht.
Bei einsetzender Dunkelheit wird die Brücke sogar noch stimmungsvoll angestrahlt.
Wir lassen den Abend am alten Hafen ausklingen und machen uns auf den Rückweg.
Die öffentlichen Verkehrsmittel
Um nicht alles zu Fuß laufen zu müssen, haben wir uns ein paar Fahrten in der U-Bahn gegönnt. Dazu müsst Ihr euch zunächst eine aufladbare Karte am Ticketschalter in der U-Bahn kaufen und diese dann aufladen. Für uns beide hat eine Karte zum Aufladen ausgereicht. Ein Fahrt kostet weniger als einen Euro, daher solltet Ihr nicht zuviel Geld auf die Karte laden.
Die U-Bahnstationen sind sehr übersichtlich. Beim Eingang müsst Ihr teilweise auf die richtige Richtung achten – nicht immer ist es möglich den Bahnsteig im Untergrund zu wechseln.
Bei Betreten des Bahnsteigs wird die Fahrt auf der Karte abgebucht. Nachdem saarzwerg durch, war gibt sie mir die Karte, damit auch ich die Kontrolle passieren kann. Uns hat das U-Bahnfahren in der fremden Stadt Spaß gemacht!
Steaks in Buenos Aires
Was ist die Spezialität von Argentinien: richtig – Steaks. An zwei Abenden esssen wir in einem Steakhaus. Und zwar zweimal im gleichen! Es war einfach nur gut. Die Steaks dort waren kaum mit unseren in Deutschland erhältlichen zu vergleichen.
Wenn Ihr mal in Buenos Aires seid und Lust auf ein Steak habt, so möchte ich Euch dieses Restaurant empfehlen. Es heißt La Estancia und befindet sich in der Nähe des Teatro Colón. Rechts und links vom Haupteingang könnt Ihr beim Eintreten schon die großen Grills bewundern, auf denen das Fleisch zubereitet wird.
saarzwerg und mir hat es hier toll geschmeckt.
Mein Fazit
Buenos Aires hat mich angenehm überrascht. Zunächst konnte ich nicht wirklich etwas mit der Stadt verbinden noch hat es mich irgendwie dort hin gezogen. Da es aber Teil unserer Rundreise war, habe ich es mir angeschaut. Und was soll ich sagen – ich war angenehm überrascht von dieser Stadt. Es gibt viel zu sehen. Es ist eine moderne Stadt, in der wir uns gut zurecht gefunden haben. In Buenos Aires wurden wir von unserer Reiseführerin vor Taschendieben und Räubern gewarnt. Wir haben uns aber weder tagsüber noch abends irgendwie unsicher gefühlt. Ich habe Buenos Aires als sichere und freundliche Stadt erlebt.
Auch für Geocacher hat Buenos Aires etwas zu bieten – es gibt doch einige Geocaches, die zu Fuß erreicht werden können. Viele Owner akzeptieren hier Fotologs, da die Dosen scheinbar öfter abhanden kommen oder zuviele Muggels in der Nähe sind.
Für die Statistiker unter Euch – es gibt die Möglichkeit für einen Tagesausflug nach Montevideo, um dort den Länderpunkt von Uruguay einzusammeln. Leider habe ich es zu spät gesehen. Die Fahrt ins Tigre-Delta, die von vielen Reiseveranstaltern angeboten wird, hat mich jetzt nicht so vom Hocker gehauen. Im Webalbum findet Ihr Bilder davon. Falls ich nochmal nach Buenos Aires komme, werde ich auch einen Ausflug nach Montevideo machen …
Für mich steht fest – ich möchte wieder kommen!
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Wie hat Euch diese virtuelle Reise durch Buenos Aires gefallen? Möchtet Ihr mehr Bilder von dieser Tour sehen? Dann werft doch mal einen Blick in das zugehörige Webalbum.
Seid Ihr selbst schon mal dort gewesen? Was habt Ihr dabei erlebt? Wie immer freue ich mich auf Eure Kommentare unter diesem Artikel.
Alle Touren unserer großen Südamerika-Reise findet Ihr unter „Geocaching in Südamerika ? Touren-Übersicht„.