Geocaching in Peru: die Hauptstadt Lima

Im ersten Teil meiner Artikel-Serie über Geocaching in Südamerika berichte ich Euch von unseren Erlebnissen in Lima, der Hauptstadt von Peru. Von den gelisteten 55 Geocaches besuchen wir einige und können immerhin 13 davon loggen.

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Natürlich kommt auch Sightseeing in Lima nicht zu kurz. Kommt mit auf die virtuelle Reise durch die Hauptstadt …

 

 

Ein Geocaching-Spaziergang durch Miraflores

Die meisten Touristenhotels befinden sich im Stadtteil Miraflores. Laut unserem Reiseführer gilt dieses Viertel als recht sicher für Touristen. So nutzen wir unsere Freizeit, um es auf eigene Faust zu erkunden. Nicht weit weg von unserem Hotel befindet sich der Virtual “PPP (Presidential Person Plaza)“, den wir als ersten Geocache in Peru loggen wollen. Dazu müssen wir eine Löwen-Statue in der Nähe der angegebenen Koordinaten finden …

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… was überhaupt kein Problem darstellt. Das Beweisfoto ist schnell erledigt!

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Wir spazieren weiter zum Kennedy-Park. Apropos Parks – da hat Lima wirklich Einiges zu bieten. Es gibt viele Parks und Grünflächen in diesem Stadtteil, die auch oft zum Platzieren von Dosen genutzt werden. Aktuell gibt es in ganz Peru nur 188 gelistete Caches und 55 davon befinden sich in Lima.

Im Kennedy-Park steht ein großer Bulle, ein “Torito de Pucará”, der in Peru als Glücksbringer gilt. Diese Stiere werden (in klein) auf jedem Markt und in jedem Souvenirladen angeboten.

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Am Ende des Parks befindet sich diese schöne Kirche der “heiligen Jungfrau” im kolonialen Baustil.

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Natürlich sind wir neugierig und werfen einen Blick hinein.

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Nicht weit davon entfernt wartet ein Traditional auf uns. Leider ist diese Kneipe noch zu. Und so loggen wir den “INTIPALKA PISCO” – wie im Listing angegeben – mit einem Foto.

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Wir spazieren weiter durch die Stadt – immer in Richtung Meer. Vor den Zebrastreifen wurden wir gewarnt: Hier gilt das Gesetz des Stärkeren. In Peru ist es für Autofahrer nicht üblich am Zebrastreifen wartende Passanten über die Straße zu lassen.

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Auf unserem Weg kommen wir am Tradi “AL FRESCO DEL MALECON” vorbei – ebenfalls ein Geocache in einem Lokal. Da auch dieses noch geschlossen ist, bereite ich schon mal ein Fotolog vor …

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(Witzigerweise gehört zum offiziellen Programm ein Abendessen in genau diesem Restaurant und so haben wir an einem der folgenden Abende noch die Gelegenheit beim Kellner nach der Dose zu fragen und uns in das richtige Logbuch einzutragen. Das Essen dort war übrigens wirklich sehr gut!)

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Dann ist es endlich soweit … wir sehen zum ersten Mal das Meer. Lima liegt an der Westküste Südamerikas. Für uns ist es das erste Mal, dass wir den Pazifik sehen können.

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An der Brücke dürfen wir sogar schon die nächste Dose suchen: den Tradi “Villena Bridge South“. Dank der guten Beschreibung geht das recht fix, was mir auch ganz lieb ist, da ich nicht gerne in der Stadt und schon gar nicht bei viel Betrieb suche.

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Nun schlendern wir an der Küste entlang. Die Stadt ist vom Meer durch eine sehr bröckelige Steilküste getrennt. Oberhalb der Klippen wurde eine schöne Promenade angelegt, die oft in Parkanlagen übergeht. Manche dieser Parkanlagen verfügen sogar über ein freies WLAN.

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Wir durchqueren den Liebespark, der seinen Namen von der Statue mit dem sich küssenden Park hat und in seinem Stil an den berühmten Park Güell in Barcelona erinnert.

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Von der Promenade hat man durch die erhöhte Position einen schönen Blick auf das Meer und in die Umgebung. Leider ist es an diesem Tag recht diesig. Unterwegs versuchen wir noch den Geocache “Estela Raimondi” zu finden, was uns trotz recht eindeutigem Spoilerbild nicht gelingt. Der überwiegende Teil der Geocacher kann diese Dose zur Zeit wohl nicht finden. Sie scheint gemuggelt worden zu sein?!

Wir nähern uns dem Leuchtturm von Lima.

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Dort ist der Traditional “Peruvian Navy Lighthouse” in einer Palme versteckt. Ich kann ihn recht schnell finden und uns ins Logbuch eintragen, was mich nach dem DNF wieder freut …

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Nach einem weiteren DNF gelingen uns in den kommenden Parkanlagen an der Promenade noch drei weitere Funde.

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Hier an der Promenade macht Geocaching richtig Spaß. Aber auch auf dem Rückweg zu unserem Hotel müssen wir nicht auf Grünanlagen verzichten. Hier zieht sich ein Grünstreifen zwischen zwei breiten Straßen durch den Stadtteil.

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Die Verstecke sind meist gut zu finden. Nicht jeder Cache befindet sich in einer Dose – manchmal wird der Logstreifen “nur” in einer Tüte versteckt. Am Dreistesten fand ich diese Dose …

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Trotz ihrer Größe liegt sie einfach in einem kleinen (und dichten) Laubbaum am Rand einer belebten Straße. Dort, wo man reingreifen muss, fehlen schon einige Blätter. Trotz der vielen Muggels geht sie aber nicht verloren …

 

Shopping

Möchtet Ihr mal eine typische peruanische Markthalle besuchen? Dann geht zum “Mercado 1”. Ihr findet ihn bei S12 7.084 W077 1.528. Dort kaufen viele Einheimische ein, da die Nahrungsmittel oft günstiger als in den Supermärkten zu haben sind. Passt darin bitte auf Eure Sachen auf – unser Reiseleiter hat uns hier von Taschendieben gewarnt.

Hier einige Impressionen von unserem Besuch.

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In den Andenländern ist der Verkauf von Koka-Blättern erlaubt. Im Markt gibt es die Blätter pur oder als Tee und Bonbons zu kaufen. Beachtet aber bitte, dass Ihr diese nicht aus den Andenländern ausführen dürft.

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Falls Ihr Eure Shopping-Tour etwas moderner gestalten möchtet: An der großen Küstenpromenade gibt es ein großes unterirdisches Einkaufszentrum mit vielen Restaurants.

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Es heißt Larcomar. Darüber befindet sich der Park “Parque Salazar”, in dem wir den Tradi “Parque Salazar” leider nicht finden können.

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Aus Frust schaut sich saarzwerg die Geschäfte im Untergeschoß mal etwas genauer an. Überraschenderweise sind die Preise für Outdoor-Kleidung und Sportartikel leicht teurer als bei uns?!

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Am frühen Abend weht oft der Wind vom Meer in die Stadt. Das nutzen die Gleitschirmflieger aus. An der Promenade gibt es eine Basis für die Gleitschirmpiloten. Sie starten über den Klippen und nutzen den Aufwind, um schnell an Höhe zu gewinnen. Am Ende erreichen sie die Höhe der Hochhäuser. Gegen eine entsprechende Gebühr kann man in der Basis auch einen Tandemflug samt Filmaufnahme vom eigenen Flug buchen …

Zum Abschluss unseres Besuchs im Larcomar loggen wir noch schnell den Earthcache “Lima Coastline“, bei dem wir uns näher mit den Klippen beschäftigen müssen.

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Auf dem Rückweg zum Hotel kommen wir an dieser Mauer vorbei.

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Ich bin echt überrascht … Da hat doch tatsächlich Jemand einen Fuchs an die Wand geklebt. Saarfuchs meets Lima-Fox ;-)

 

Das archäologische Museum

Das Museum liegt im Stadtteil Pueblo Libre bei den Koordinaten S12 4.643 W077 3.733 an einem Park. Die Webseite des archäologischen Museums von Lima ist leider nur auf spanisch verfügbar. Wir werden mit dem Reisebus zum Museum gebracht. Von Miraflores aus dauert die Fahrt ca. 30 Minuten.

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Während unser Guide die Eintrittskarten kauft, schaue ich mich etwas im Innenhof um. Dort ist eine Wand mit einem Inka-Kopf aufgestellt.

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Dann ist es soweit – wir werden durch das Museum geführt. In einem Raum wurde ein alter Tempel nachgebaut. An den Wänden sind die typischen Nagelköpfe zu sehen.

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In der Mitte des Raumes steht eine große reich verzierte Stele. Hier sehe ich die typischen Inka-Symbole, die ich bisher nur von Mystery-Rätseln und aus Büchern kenne, zum ersten Mal in echt.

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Ein anderer Raum beschäftigt sich mit dem Totenkult der Prä-Inka. Sie setzten ihre Toten als Mumien in Hockstellung bei. Manchmal wurden die Mumien wieder hervorgeholt und bei einer Prozession zu deren Ehren zur Schau gestellt.

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Ein weiterer Raum beschäftigt sich mit den Bauten der Inka. Natürlich gibt es hier ein Modell von Machu Picchu, auf dessen Besuch ich mich schon besonders freue.

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Kurz vor dem Ausgang entdecken wir dieses geschmückte Lama – welches doch zu einem Foto einlädt?

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… saarzwerg opfert sich und ich darf mich hinter der Linse verstecken!

 

 

Die Lehmziegelpyramide Huaca Pucllana

Das einzige Gebäude in Miraflores aus präspanischer Zeit ist die Lehmziegelpyramide Huaca Pucllana, die mittlerweile ein Museum ist. Leider ist auch dessen Webseite nur in spanisch verfügbar.

Die Lehmziegelpyramide befindet sich mitten in der Stadt zwischen Hochhäusern. Wir haben sie vom Hotel aus gut zu Fuß erreichen können.

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Ihr findet den Eingang zu Huaca Pucllana bei den Koordinaten S12 6.676 E077 1.997, wo Ihr Eure Ticket kaufen könnt. Leider haben wir zu spät gesehen, dass es auch eine Abendführung gibt, bei der man durch die schön illuminierte Pyramide geführt wird.

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Diese Pyramide stammt aus der Präinkazeit. Seit 1981 wird sie ausgegraben. Sie besteht aus abertausenden von Lehmziegeln, die hier zu einer großen Tempelanlage aufgeschichtet wurden.

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Ihr könnt diese Pyramide leider nicht auf eigene Faust entdecken – da geht nur während einer Führung, die es in spanisch und englisch gibt. Die Führung dauert ca. 45 Minuten. An zwei Stellen sind Figuren aufgebaut, um das frühere Leben in dieser Anlage etwas anschaulicher zu präsentieren.

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In der Nähe der höchsten Stelle der Pyramiden wurde ein Mumiengrab gefunden.

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Das Grab mit den Repliken der Mumien ist auf dem Rundgang zu sehen.

 

Der koloniale Altstadtkern

Auf die Stadtrundfahrt durch Lima habe ich mich gefreut. Zu diesem Zeitpunkt habe ich noch nicht geahnt, dass wir nur an einer Stelle aussteigen dürfen. Im Bereich der Altstadt gibt es einige interessante Plätze und Straßen, die ich gerne fotografiert hätte. Scheinbar sind die Straßenzüge, die etwas weiter von der Plaza Mayor entfernt sind, unserem Veranstalter zu unsicher, um uns aus dem Reisebus zu lassen?

Zum Glück dürfen wir wenigstens an dem zentralen Platz, dem Plaza Mayor, aussteigen. Der Platz wird von der Kathedrale, dem Rathaus und dem Präsidentenpalast umrahmt. Zunächst ist der komplette Platz von Polizisten abgesperrt, die eine Demonstration vor dem Präsidentenpalast verhindern wollen. (Zum Glück ist der Absperrung nach unserem Besuch in der Kathedrale und dem anschließenden Mittagessen wieder weg, so dass ich vom Platz noch ein paar vernünftige Fotos schießen kann.)

Zunächst gehen wir zur Kathedrale. Die Zeit drängt, da sie über Mittag schließt.

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Diese Kirche stammt noch aus der spanischen Kolonialzeit. Sie wurde zwischen 1535 und 1625 erbaut.

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Innen ist sie hell und hoch. Die tragenden Säulen sind viereckig. Alles schaut sehr edel aus.

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Rund um den Altar ist das Chorgestühl angeordnet. Diese prächtigen Sitzbänke aus filigran geschnitztem Holz sind mir ein Foto wert!

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Aber der eigentliche Grund für unseren geführten Besuch in dieser Kathedrale ist das Grab des berühmt-berüchtigten Konquistador Francisco Pizarro, der zum Untergang des mächtigen Inka-Reichs geführt hat und der auch der Gründer der Stadt Lima ist.

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In einer Seitenkapelle befindet sich sein Grabmal. Die Wand ist mit einem Gemälde geschmückt, das die Ankunft der Spanier in der Neuen Welt zeigt.

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Über seinem Sarkophag thront das Wappen, das an Kaiser Karl, den V., erinnert, welcher Francisco Pizarro ausgesandt hat, um die Heiden in der ganzen Welt zu bekehren und nebenbei noch “etwas” Gold zu besorgen, um die kaiserlichen Kriege um die Vorherrschaft in Europa zu finanzieren.

Neben der Kathedrale liegt der Präsidentenpalast, der erst 1938 gebaut wurde. Heute arbeitet Pedro Pablo Kuczynski darin, der im Juni 2016 gewählt wurde.

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Auf dem Weg zum Mittagessen gehen wir durch eine Seitenstraße in Richtung des ehemaligen Bahnhofs.

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Auf der rechten Seite befindet sich das Restaurant Cordano, wo wir ein schnelles Mittagessen einnehmen wollen.

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Die Spezialität des Hauses sind spezielle Brötchen mit Schweinefleisch und Salsa – echt lecker – die solltet Ihr mal probieren, wenn Ihr Gelegenheit dazu habt!

 

Mein Fazit

Die knapp vier Tage, die wir in Lima hatten, haben mir ausgesprochen gut gefallen. Das offizielle Programm hat für uns erst am zweiten Tag begonnen und so hatten wir genügend Zeit die Stadt (oder zumindest den Stadtteil Miraflores) auf eigene Faust zu erkunden. Überrascht war ich von der Dichte der Geocaches, die alle gut zu Fuß zu erreichen waren. Gut, wir haben nicht alle finden können – aber ich glaube, das ist ja in den meisten Großstädten so. Wir haben uns hier echt wohl und zu jedem Zeitpunkt sicher gefühlt.

Falls Ihr mal die Gelegenheit habt nach Peru zu reisen, solltet Ihr Euch auf jeden Fall ein paar Tage in Lima gönnen!

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Wie hat Euch dieser virtuelle Rundgang durch Lima gefallen? Möchtet Ihr mehr Bilder von dieser Tour sehen? Dann werft doch mal einen Blick in das zugehörige Webalbum.

Seid Ihr selbst schon mal dort gewesen? Was habt Ihr dabei erlebt? Wie immer freue ich mich auf Eure Kommentare unter diesem Artikel.

Alle Touren unserer großen Südamerika-Reise findet Ihr unter “Geocaching in Südamerika ? Touren-Übersicht“.

Saarfuchs

Jörg (Saarfuchs) betreibt Geocaching seit 2008. Sein besonderes Interesse galt zunächst Mysteries, dann den T5-Caches und mittlerweile den Lostplaces. Zu seinen Hobbies gehören Reisen, Fotografieren, Bergwanderungen und Hochtouren. Er geht weltweit auf Dosen-Suche und berichtet in seinem Blog regelmäßig mit vielen Fotos über sein “Geocaching” und damit verwandte Themen.

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