Geocaching in Teneriffa: Zum Sonnenaufgang auf den Teide!

Eine Zwei-Tages-Bergwanderung auf den Teide-Gipfel (3718m) auf Teneriffa – zum Sonnenaufgang wollen wir auf dem Gipfel stehen! Eine technisch einfache, aber konditionell fordernde Tour mit Übernachtung in der Altavista-Berghütte.

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Unterwegs gibt es einige Geocache zu heben. Kommt mit auf die virtuelle Reise!

 

 

Die Vorbereitung

Der Teide-Gipfel ist Naturschutzgebiet und der Zugang ist auf 50 Personen pro Zwei-Stunden-Zeitfenster beschränkt. Für das Gipfelerlebnis benötigt man eine Genehmigung, die im Internet für ein konkretes Datum für eine bestimmte Zeit beantragt werden kann. An der Bergwachthütte wird die Genehmigung ab 9 Uhr morgens kontrolliert.

Bei einer Übernachtung in der Berghütte Altavista ist jedoch ebenfalls eine Genehmigung für den Teide-Gipfel enthalten – jedoch nur vor 9 Uhr morgens. Bitte beachtet, dass auch die Schlafplätze auf der Berghütte beschränkt sind. Daher müssen wir uns bei der Planung der Tour auf ein konkretes Datum für die Übernachtung festlegen und dieses über das Internet auf der Webseite der Berghütte reservieren. Bitte beachtet auch, dass die Berghütte nur 54 Schlafplätze anbietet und diese oft über Monate im Voraus ausgebucht sind. Eine Übernachtung kostet je nach Termin zwischen 21 und 25 Euro. Zelten rund um die Berghütte ist nicht erlaubt. Bei unserer Reservierung buchen wir die Talfahrt mit der Seilbahn für 13,50? gleich mit.

Die Berghütte bietet keine Verpflegung an, jedoch Töpfe und Geschirr und einen Ofen zum Erwärmen von Speisen. Wir planen für unser Abendessen Ravioli mit zur Hütte zu nehmen. Getränke kann man in Automaten kaufen. Es gibt Toiletten, aber keine Dusche. Die Schlafräume sind mit Stockbetten mit Laken und Bettdecke ausgestattet. Ein Schlafsack ist also nicht unbedingt erforderlich. Auf der Webseite der Hütte gibt es einige Bilder vom Inneren der Hütte – Ihr bekommt so einen guten Eindruck, was Euch erwartet!

Der Parkplatz für den Aufstieg zur Hütte liegt gute zwei Kilometer Luftlinie von der Talstation der Seilbahn entfernt. Daher stellen wir einen Mietwagen an die Talstation und den anderen an den Wanderparkplatz zur Montana Blanca. Da wir vor fünf Uhr nachmittags eh nicht in die Hütte dürfen, starten wir unsere Wanderung erst um 10:30 Uhr, was zu einem Problem führt: Der Wanderparkplatz ist schon voll und so müssen wir uns einen Platz am Rand der Straße suchen, was aber auch gelingt.

 

Aufstieg durch das Feld der Eier

Am Wanderparkplatz zeigt uns eine Steintafel den ersten Abschnitt unserer Wanderung zum Aussichtspunkt Montana Blanca: Vom Parkplatz sind 400 Höhenmeter zu bewältigen bei einer durchschnittlichen Steigung von 7%. Fast der komplette Weg hinauf ist als breiter Fahrweg angelegt.

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Neben der Steintafel gibt es noch ein modernes Blechschild, welches über die Gefahren bei dieser Wanderung aufklärt. Hier wird der komplette Weg bis zur Berghütte gezeigt. An dem “Knick” im Profil erkennen wir, dass der Weg nach dem Aussichtspunkt steiler wird.

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Den ersten Wanderer, der an uns vorbei will, “verhaften” wir, um ein Gruppenfoto von uns zu machen. Wir sind alle gut gelaunt, was bei diesem tollen Wetter einfach ist.

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Gleich zu Beginn können wir den Tradi “Lava Bombs (2400 m.a.s.l)” am Wegesrand suchen, was recht schnell und einfach geht. Wir laufen über den Fahrweg durch eine karge Vulkanlandschaft. Hier könnte man sicher gut einen Film über eine Mars-Expedition drehen.

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Der Fahrweg steigt gleichmäßig an und ist für mich gut zu laufen. Da Jeder von uns ein unterschiedliches Lauftempo hat, reißt unsere Gruppe etwas auseinander.

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Vom Parkplatz bis zum Aussichtspunkt verläuft der Multi “Montaña Blanca and ‘Huevos (Eggs/Eier) del Teide’“, der leider disabled ist. In der Vorbereitung frage ich den Owner, ob ich Wartung für Ihn machen darf, was er dankend annimmt. Bei dem Multi geht es um die “Eier” vom Teide, also Lavakugeln, die hier entstanden sind. Sie liegen rechts und links vom Weg.

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Davon gibt es in dieser kargen Landschaft echt viele …

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Weiter oben kommt am Weg eine Informationstafel über die Eier. Natürlich wurde dort ein Earthcache platziert: der “Feld der Eier ? Die Lavakugeln des Pico del Teide“.

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Ich mache das optionale Logfoto von mir …

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Dann schauen wir mal noch, ob sich diese “Eier” bewegen lassen …

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… aber keine Chance – nicht einen Millimeter!

 

Der Aussichtspunkt Montana Blanca

Wir erreichen die Abzweigung zur Berghütte Altavista. Hier ist der Fahrweg zu Ende. Zunächst spazieren wir jedoch noch zum Aussichtspunkt, zum den ein wenige hundert Meter langer Pfad fast eben hinführt.

Von hier oben haben wir einen tollen Ausblick auf die umliegenden Berge: hier der Guajara, den wir gestern bestiegen hatten.

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Fast die Hälfte der Höhenmeter für heute haben wir geschafft. Am Aussichtspunkt machen wir unsere Mittagspause. Im Hintergrund seht Ihr die Bergstation der Seilbahn.

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Wir genießen den Sonnenschen. Jedoch darf man sich nicht täuschen lassen – hier oben ist es doch recht frisch – nur für das T-Shirt ist es schon zu kalt.

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Bei der Gelegenheit mache ich Wartung an der Finaldose des Multis. Leider hat die Wartung nicht lange gehalten – der Petling scheint kurz danach weggekommen zu sein.

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Beim Aufstieg zum Aussichtspunkt sind uns Park-Ranger entgegen gekommen, die Müll gesammelt haben – ob die den Petling mitgenommen haben?

 

Der steile Weg zur Hütte

Gut gestärkt treten wir um 13:30 Uhr den letzten Abschnitt unserer Wanderung hinauf zur Altavista Berghütte an. Dieses Mal sind 460 Höhenmeter zu bewältigen und der Bergpfad ist nun merklich steiler als der Fahrweg.

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Wir gewinnen schnell an Höhe. Rechts und links vom Pfad bilden Steinbrocken die Begrenzung des Weges – ich frage mich, wer sich die Mühe gemacht und diese ganzen Steine hier aufgereiht hat?

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Gleich zu Beginn suchen wir den Tradi “Golden Wedding” – leider vergeblich. Wir wandern weiter. Der Pfad ist steil und verlangt der Kondition Einiges ab. Die Gruppe reißt öfters auseinander. Wir machen einige Pausen, um uns wieder zu sammeln.

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Dabei genießen wir immer wieder die grandiose Aussicht. Mit jedem Höhenmeter mehr verändert sich der Blickwinkel.

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Besonders das Farbenspiel der Lavaböden hat es mir angetan – ich kann gar nicht mehr aufhören zu Fotografieren.

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Wir kommen wieder zu einem Tradi. Den “Under the Teide EGG” können wir gut und schnell finden.

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Etwas weiter suchen wir schon den nächsten: “Teide, the real one” – hier haben wir kein Glück. Auch die Webseite mit dem Spoilerbild ist wohl inzwischen offline.

 

Die Altavista Berghütte

Kurz nach 16 Uhr erreichen wir die Berghütte.

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Ich schaue schon mal nach dem Tradi “Teide Refugio de Altavista“, den ich mir als Tagescache für morgen aufheben will. Da wir zum Sonnenaufgang auf dem Teidegipfel stehen wollen, werden wir die Hütte noch im Dunkel verlassen – also besser schon im Hellen nach der Dose suchen.

Die Hütte öffnet erst um 17 Uhr. Der Weg zum Getränkeautomat ist jedoch schon frei. Leider ist derzeit nur Mineralwasser im Automat. Für drei Euro gibt es eine Halbliterflasche zu kaufen.

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Im Inneren der Hütte begrüßt uns eine topmoderne Informationstafel, die uns mitteilt, dass die Temperatur wohl derzeit nicht messbar ist?! Alle Wege (auch der auf den Teide-Gipfel) sind zur Zeit geöffnet.

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Um Punkt 17 Uhr öffnet auch der Aufenthaltsraum und wir können uns mit der ausgedruckten Reservierung anmelden. Dazu benötigt man auch einen Ausweis. Dumm nur, dass wir unsere im Hotel vergessen haben – aber zum Glück wird auch der Führerschein akzeptiert. Faszierend finde ich den Ständer, den die Hüttenwirtin unmittelbar mit dem Öffnen in den Eingang stellt: Hier darf ich beim Verlassen der Hütte einen Knopf mit verschiedenen Smilies drücken, um Feedback zu geben, wie es mir hier gefallen hat …

Vor dem Essen drehe ich noch eine Runde um die Hütte, um die Aussicht zu genießen.

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Kurz vor sechs beginnen wir unsere Vorbereitungen für das Abendessen. Jeder von uns hat zwei 400ml Dosen Ravioli mit auf den Berg geschleppt.

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Die kippen wir nun alle in einen großen Topf, den wir auf dem Ofen unter ständigem Rühren erhitzen.

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Die Hütte ist gut ausgestattet: Es gibt genügend Töpfe, Teller und Bestecke. Nach den Essen gehe ich nochmal an die frische Luft. Inzwischen geht langsam die Sonne unter und der Teide wirft einen langen Schatten in den Krater.

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Etwas später sind nur noch die Kraterspitzen in warmes Abendlicht getaucht.

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Wir lassen den Abend beim Kartenspiel (es ist gerade “Hornochse” angesagt) ausklingen. Gegen zehn Uhr klettere ich in mein Stockbett. Ich bin angenehm überrascht, wie sauber und komfortabel es in dieser Berghütte ist. Es gefällt mir richtig gut hier oben.

 

Aufstieg im Dunkeln

Leider ist mein Morgen nicht so toll – ich habe in der Nacht starke Kopfschmerzen bekommen. Naja – ist wohl die Höhe! Um fünf Uhr morgens stehen wir alle auf. Wir stellen uns an dem einzigen Wasserkocher der Hütte an und bereiten Pulverkaffee zu. Dazu gibt es zwei Knoppers. Das muss als Frühstück reichen. Schnell logge ich noch den Cache an der Hütte. Beim Verlassen der Hütte drücke ich den grünen Smilie als Feedback.

Pünktlich um halb sechs kommen wir los. Es ist das erste Mal, dass ich einen Aufstieg mit Stirnlampe beginne. Geht aber gut!

Den Earthcache “Cueva del Hielo” und den Tradi “AcidRain” unterwegs schenken wir uns. Eine knappe Stunde später stehe ich am Aussichtspunkt, wo sich auch der Earthcache “Mirador La Fortaleza” befindet. Ich fotografiere die Informationstafel. Am Wegweise zur Rambleta sammeln wir unsere Gruppe, die mal wieder auseinander gerissen ist.

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Inzwischen greift auch die Kopfschmerztablette – ich fühle mich richtig gut! Nach einer kurzen Pause wandern wir weiter zur Bergwachthütte an der Rambleta. Unterwegs könnte man noch den Tradi “Pico del Teide” einsammeln – das habe ich aber schon bei unserem Besuch 2012 erledigt.

 

Sonnenaufgang auf dem Teide

Kurz nach sieben Uhr erreichen wir die Bergwachthütte, wo ich zunächst unseren Müll, den wir auf der Berghütte produziert haben, in einer Tonne entsorge. Dann beginnen wir den letzten Anstieg auf dieser Tour. Bis zum Gipfel sind nun “nur” noch 170 Höhenmeter zu überwinden. Langsam wird es auch etwas heller …

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Dennoch brauchen wir die Stirnlampen.

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Kurz nach halb acht erreiche ich den Gipfel. Es dauert noch weitere 20 Minuten bis die komplette Gruppe oben ist. Aber alle schaffen es pünktlich zum Sonnenaufgang.

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saarzwerg macht ein paar Handy-Fotos … und dann ist es endlich soweit: Die Sonne “schaut” über den Horizont!

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Inzwischen ist es im Gipfelbereich richtig voll geworden. Jeder ist mit Fotoapparat oder Handy “bewaffnet”.

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Eine gute Stunde verbringen wir auf dem Gipfel. Auch bei Sonnenaufgang wirft der Teide einen Schatten: Dieses Mal erreicht er die Insel La Palma.

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Im Gipfelbereich riecht es nach Schwefel – hier gibt es einige Öffnungen, aus denen heißer Dampf aufsteigt. Daher kann man dort auch den Earthcache “Fumaroles at the summit of Pico del Teide” machen, was wir aber auch schon 2012 erledigt haben.

Noch ein letztes kleines Fotoshooting …

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Der Abstieg

Inzwischen ist es hell geworden. Wir packen die Stirnlampen und die warme Daunenjacke wieder in den Rucksack und beginnen mit dem Abstieg zur Bergstation der Seilbahn.

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In der Nähe der Bergstation gibt es noch den Tradi “Mount Teide (3528 m.a.s.l)“. Von dort führt ein einfacher Weg zu einem Aussichtspunkt auf der anderen Seite des Teide. Dort gibt es eine Informationstafel über die Entstehung des “Pico Viejo“, wo der geichnamige Earthcache gemacht werden kann.

Wir fahren mit der Seilbahn nach unten.

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Unten angekommen teilen wir uns auf. Die Mädels gehen unseren zweiten Mietwagen an den Wanderparkplatz holen und tower27 und ich genießen noch etwas die Landschaft.

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An der Abzweigung zur Seilbahn lassen wir uns dann wieder einsammeln.

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Bevor wir zurück ins Hotel nach Puerto de la Cruz fahren, sammeln wir aber hier oben noch ein paar Dosen  ein …

 

Die gpx-Dateien “Altavista-Hütte” und “Teide-Gipfel”

Auf der folgenden interaktiven Karte könnt Ihr nochmal den Verlauf unserer Wanderung über die Altavista-Hütte zum Teide-Gipfel und weiter zur Bergstation der Seilbahn sehen. Die zugehörigen .gpx-Dateien könnt Ihr hier herunterladen:

 

Tag 1: Aufstieg auf die Altavista-Hütte

Die ersten 400 Höhenmeter verlaufen über einen breiten Fahrweg. Anschließend geht es weitere 460 Höhenmeter über einen steilen Bergpfad hinauf zur Hütte.

 

Tag 2: Über den Teide-Gipfel zur Bergstation

Je nach Gehtempo sollte man die Hütte etwa zwei Stunden vor Sonnenaufgang verlassen, um sicher zum Sonnenaufgang auf dem Gipfel zu stehen.

 

Mein Fazit

Wow – was für eine Tour. Diese Bergwanderung war sicher eine meiner schönsten, die ich bisher erleben durfte. Sie ist technisch einfach, aber konditionell sehr fordernd. Mir ist die Höhenluft über Nacht nicht gut bekommen – aber laut der Hüttenwirtin ist Kopfweh und schlechter Schlaf hier oben keine Seltenheit! Die Landschaft ist sehr abwechslungsreich. Im unteren Teil hatte ich das Gefühl auf dem Mars zu wandern. Im oberen Teil geht es durch die verschiedensten Lavalandschaften.

Der Sonnenaufgang auf dem Teide war ein echtes Erlebnis für mich. Wer diese Tour gerne etwas gemütlicher hätte, kann auch mit der Seilbahn zur Bergstation fahren und dann zur Altavista-Hütte hinunter wandern.

Im Rother Wanderführer von Teneriffa ist die Tour ebenfalls beschrieben: Ihr findet Sie dort unter der Nummer 78. Die Tour ist als “schwierig” (schwarz) bewertet.

Falls Ihr gerne zum Bergwandern geht, so ist diese Tour meine absolute Empfehlung für Euch!

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Danke an saarzwerg und tower27 für die Erlaubnis einige ihrer Bilder in diesem Artikel zu verwenden!

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Möchtet Ihr mehr Bilder von dieser Tour sehen? Dann werft doch mal einen Blick in das zugehörige Webalbum. Wie hat Euch diese virtuelle Wanderung auf den Teide gefallen? Wie immer freue ich mich auf Eure Kommentare unter diesem Artikel!

Saarfuchs

Jörg (Saarfuchs) betreibt Geocaching seit 2008. Sein besonderes Interesse galt zunächst Mysteries, dann den T5-Caches und mittlerweile den Lostplaces. Zu seinen Hobbies gehören Reisen, Fotografieren, Bergwanderungen und Hochtouren. Er geht weltweit auf Dosen-Suche und berichtet in seinem Blog regelmäßig mit vielen Fotos über sein “Geocaching” und damit verwandte Themen.

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