Geocaching in Finnland: Helsinki und der GC72

Helsinki ist eine quirlige Stadt in der Geocaching und Sightseeing großen Spaß machen. Etwas außerhalb von Helsinki liegt der GC72 Sun Gear, ein Geocache aus dem September 2000, der vom Zentrum aus leicht mit öffentlichen Verkehrsmitteln zu erreichen ist.

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Von Tallinn aus erreicht man Helsinki mit der Schnellfähre in zwei Stunden. Was sich in der Stadt lohnt und wie Ihr zum GC72 kommt, erzähle ich Euch in diesem Artikel …

 

 

Mit der Fähre von Tallinn nach Helsinki

Wir beginnen unseren Tagesausflug kurz vor sieben am Fährterminal in Tallinn. Pro Tag gibt es mehrere Verbindungen. Am Terminal sollen wir 45 Minuten vor Abfahrt sein.

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Mit dem Ticket in der Hand geht es zunächst zum Gate, wo jeder Fahrgast registriert wird. Danach folgen wir dem langen Gang bis zu unserem Schiff.

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Ich gehe gleich auf das Oberdeck. Von dort habe ich einen schönen Blick auf die Altstadt, den Hafen und die neben uns liegenden Schiffe.

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Ziemlich pünktlich legt unsere Fähre ab. Heute ist sehr schönes Wetter, die Sonne scheint und das Meer ist sehr ruhig. Nach knapp zwei Stunden Fahrt erreichen wir den Hafen von Helsinki. Auf dem Weg in den Hafen kommen wir an unzähligen kleinen Inseln vorbei.

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Wir verlassen das Schiff wieder durch lange Gänge, an deren Ende sich das Fährterminal befindet. Gerade wird ein neues errichtet – weshalb vor dem Gebäude nur eine riesige Baustelle ist.

 

Der öffentliche Nahverkehr

Ein paar Meter weiter ist die Haltestelle der Straßenbahn. Falls man diese nutzen möchte, muss man aber am Fährterminal am Automaten ein Ticket kaufen. An der Haltestelle gibt es keine Automaten. Ein Tagesticket für ganz Helsinki kostet 8?.

Da ich aber noch zum GC72 möchte, benötige ich ein 3-Zonen-Regions-Ticket, bei welchem ich jedoch schmerzlich feststellen muss, dass ich dieses nicht an dem Automaten bekomme … ich muss also noch zu einem Kiosk in der Stadt.

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Zum Hauptbahnhof sind es vom Fährterminal nur zweieinhalb Kilometer und unterwegs liegen auch noch einige Tradis. Ich entschließe mich zusammen mit einigen weiteren Geocachern die Strecke zuerst mal zu laufen und unterwegs nach einem Kiosk Ausschau zu halten.

Wir werden schnell fündig. Die 3-Zonen-Karte ist eine aufladbare Karte, weshalb sie nicht im Automaten verkauft wird. Die nette Dame hinter dem Tresen spricht Englisch. Eine Tageskarte für alle drei Zonen kostet 18?. Bevor ich mir nun eine günstigere Alternative erklären lasse, nehme ich sie.

Das Schöne bei der Tageskarten ist, dass sie für Bus, Straßenbahn, Zug und ein paar Fähren zu den vorgelagerten Inseln gelten .

 

Eine Wanderung durch die Stadt

Unsere kleine Cachergruppe hat kein festes Ziel – wir laufen einfach einen großen Bogen vom Fährterminal über den Bahnhof zum Markt am alten Hafen. Dabei lassen wir uns von Geocaches leiten, die wir unterwegs suchen.

Am Kamppi-Center und seiner modernen Kapelle suchen wir den Tradi „Kamppi Chapel of Silence„, den wir nach etwas Sucherei auch finden können.

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Ein paar Geocaches weiter kommen wir in einen Park mit dieser schönen „Alten Kirche“, wo wir den Tradi „Ruttopuisto“ finden.

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Nun geht es Richtung alter Markt. Der Weg dorthin verläuft durch einen langezogenen Park, in dem die Stämme der  Bäume besonders geschmückt wurden.

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Nun ist es nicht mehr weit bis zum Helsinki City Museum. Dort wollen wir uns den Geocache anschauen, der die meisten Favoritenpunkte in ganz Helsinki bekommen hat: den „Helsinki City Museum„.

Der Cache liegt im Vorraum des Museums, ist also nur zu dessen Öffnungszeiten zugänglich. In einer Kiste liegt ein großen Logbuch, in das wir uns alle eintragen.

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Nun wird es Zeit langsam den Hauptbahnhof anzusteuern. Kurz vor ein Uhr mittags fährt dort unser Bus zum GC72 ab. auf dem Weg dorthin kommen wir am Dom von Helsinki vorbei – eine der bekanntesten Sehenswürdigkeiten der Stadt.

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Der GC72 Sun Gear

Einer der ältesten Geocaches in ganz Europa ist der GC72 „Sun Gear„, der am 30. September 2000 etwa 25 Kilometer außerhalb von Helsinki gelegt wurde.

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Rechts neben dem Hauptbahnhof befindet sich der zentrale Busbahnhof von Helsinki. Hier fährt auf der Plattform Nummer neun die Buslinie 738K um viertel vor eins Richtung Mattilanpuisto ab. Diese Buslinie ist deshalb zu empfehlen, weil sie uns bis fast 500 Meter an den historischen Geocache GC72 Sun Gear heranbringt. Bei früheren Abfahrten anderer Linien muss man umsteigen. Leider verläuft die Busstrecke durch drei Regionen, weshalb hier eine Drei-Zonen-Regionen-Karte erforderlich ist. Über einen Einzelfahrschein habe ich mich nicht informiert.

Der Bahnhof ist ein monumentales Gebäude. Der Haupteingang wird zu beiden Seiten jeweils von zwei großen Steinstatuen „beschützt“. Das erinnert mich irgendwie an Herr der Ringe.

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Im Bahnhof befindet sich übrigens ein Burger King, was die Wartezeit bis zur Busabfahrt etwas verkürzt. Nach einer guten halben Stunde erreichen wir unsere Haltestelle Jokivarsi, an der unsere kleine Geocacher-Gruppe in der Mitte von Nirgendwo aussteigt.

Mein GPS zeigt den gesuchten Cache in nur wenigen 100 Meter an. Zunächst laufen wir noch ein wenig an der Straße entlang, bis wir einen kleinen Weg in den Wald finden. Leider nur ein Trail, den ein Harvester im Wald hinterlassen hat. Und so schaut es dort auch aus: Überall liegen gefällte Bäume und Äste übereinander.

Es ist mühsam sich hier im Gelände dem Cache zu nähern. Nach einiger Zeit (wir werden nach links abgedrängt) erreichen wir einen kleinen Pfad, der uns zum GC72 führt.

Nun ist es geschafft – wir haben die heiß ersehnte Dose gefunden!

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Wir nehmen uns Zeit einige Fotos an der Cachelocation zu schießen.

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Auf dem Rückweg folgen wir diesem Pfad etwas länger – er ist gut zu gehen. Nur die

 

 

 

 

letzten 150 Meter wählen wir wieder den direkten Weg zur unserer Haltestelle. Das letzte Stück bis zur Straße geht es über eine Wiese …

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Wir sind pünklich da. Noch zehn Minuten, dann soll unser Bus zurück in die Stadt kommen.

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Leider habe ich mich zu wenig mit den Geflogenheiten des finnischen Busfahrens beschäftigt. Aber wer hätte auch ahnen können, dass es einem finnischem Busfahrer nicht in den Sinn kommt, wenn eine kleine Gruppe Geocacher an einer Bushaltestelle in der Mitte von Nirgendwo wartet, dass sie dann mit dem Bus fahren möchten???

OK – der Bus kommt – sieht uns – und … fährt vorbei!

So ein Mist. Auf der gegenüberliegenden Seite sehen wir eine alte Frau, die auch auf einen Bus wartet – als dieser kommt, winkt sie mit ihrem Ticket und der Bus hält.

Wieder was gelernt!

Wir warten eine halbe Stunde auf den nächsten Bus in Richtung Innenstadt. Als dieser sich nähert, winken wir alle mit unseren Tickets – und siehe da – diesmal hält der Bus und fährt uns zurück nach Helsinki.

 

Auf zum Virtual und zur Webcam!

Einigen aus unsere Gruppe sind noch zwei „besondere“ Geocaches in Helsinki aufgefallen: ein Virtual und eine Webcam. Beide liegen etwas außerhalb des Zentrums, aber wir haben ja ein Tagesticket für alle öffentlichen Verkehrsmittel.

Zunächst fahren wir in Richtung Nordwesten – zuerst mit der Straßenbahn und dann mit dem Bus. Von der Haltestelle sind es nun nur noch wenige hundert Meter bis zum Virtual „NMS19 Helsinki„.

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Ziel dieses Virtuals ist die maßstabsgerechte Miniatur des Planeten Saturn.

Als nächstes ist wieder Busfahren angesagt – wir wollen noch bei der Webcam „Phobias III – Cameraphobia“ vorbei schauen. Dies gestaltet sich jedoch schwieriger als erwartet. Es dauert einige Zeit, bis wir das richtige Bild in den Weiten des Internets gefunden haben. Als es soweit ist, ist die Enttäuschung recht groß, sie zeigt ein Bild, welches nicht zur Kamera passt.

Wieder einige Zeit später fällt uns auf, dass „unsere“ Kamera sich plötzlich dreht, ein Foto macht und sich anschließend wieder in die Ausgangsposition dreht.

Laut Listing müssen wir in genau dieser Zeit ein GPS vor die Kamera halten, da nur „solche“ Bilder, die in höchstens wenigen Metern Abstand gemacht wurden, vom Owner akzeptiert werden.

Wir beginnen zu basteln …

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Nun heißt es warten. Die Kamera dreht sich und unser GPS ist davor. Dennoch müssen wir noch weitere Minuten warten, bis auch das Bild im Internet aktualisiert wird: Bingo – es hat funktioniert!

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Unser GPS und im Hintergrund ein Teil unserer Gruppe sind auf dem Webcam-Bild zu sehen. Selbst unseren Log-Sticker auf dem GPS kann man erahnen …

 

Am Abend am alten Hafen

Nachdem auch dieser Geocache erfolgreich eingesammelt wurde, wollen wir unseren Abend am alten Hafen ausklingen lassen. Mit Bus und Straßenbahn gelangen wir unproblematisch dorthin.

Auf der anderen Seite des Hafenbeckens dreht sich ein großes Riesenrad – was mich irgendwie an London erinnert.

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An der Pier kommt gerade ein Ausflugsschiff zurück. Von hier kann man Touren in die Kanäle oder die vorgelagerten Inseln unternehmen.

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Hinter dem Hafen befindet sich noch diese fotogene Kirche …

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Apropos fotogen – auf dem großen Platz am Hafen ist zur Zeit gerade ein Oldtimer-Treffen mit sehr vielen liebevoll gepflegten Autos. Der hier macht auf mich den Eindruck, als wäre er nicht mehr so ganz im Originalzustand – wohl etwas getuned?

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Den Abendspaziergang schließen wir mit einem gemütlichen Essen in einer Pizzeria ab. Das Essen ist gut und günstig – das Bier dafür extrem teuer: für einen halben Liter zahle ich 6?.

 

Zurück nach Tallinn

Kurz von zehn treffen wir uns alle wieder am Fährterminal im Westhafen. Es ist gut mit der Straßenbahn zu erreichen.

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Nach dem Check-In gehe ich wieder aufs Oberdeck und genieße den Sonnenuntergang.

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Naja – Sonnenuntergang ist etwas übertrieben – es dauert recht lange, bis die Sonne soweit im Norden im Meer versinkt. Selbst um Mitternacht ist es noch nicht vollständig dunkel.

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Gegen halb eins erreichen wir den Hafen von Tallinn. Ich genieße die Abendstimmung und mache noch ein paar Fotos vom schön beleuchteten Hafen und der Altstadt.

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Ein langer Tag geht zu Ende. Wir hatten Glück mit dem Wetter – den ganzen Tag Sonnenschein. So macht Geocaching Spaß!

 

Mein Fazit

Helsinki war ganz sicher eines meiner Highlights auf dieser Reise. Mir gefällt die Stadt. Die Fortbewegung mit den öffentlichen Verkehrsmitteln funktioniert gut. Die Stadt hat sehr viel für Sightseeing und Geocaching zu bieten. Beides läßt sich hier sehr gut kombinieren.

Einige Mitreisende haben mit einer Fähre eine vorgelagerte Insel mit einer alten Festung besucht. Die Bilder, die ich davon gesehen habe, haben mich neugierig gemacht.

Ich will diese Stadt auf jeden Fall noch einmal besuchen – ein verlängertes Wochenende bietet sich dazu an!

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Mehr Bilder von dieser Tour findet Ihr in meinem Webalbum. Eine Übersicht über alle Touren, die wir in dieser Region unternommen haben, findet Ihr im Artikel „Geocaching im Baltikum: 6 Länder in 6 Tagen!„.

Seid Ihr auch schon in Helsinki gewesen? War es eine Urlaubsreise oder zum Geocachen? Wie hat es Euch dort gefallen? Wie immer freue ich mich über Eure Kommentare unter diesem Beitrag.

Saarfuchs

Jörg (Saarfuchs) betreibt Geocaching seit 2008. Sein besonderes Interesse galt zunächst Mysteries, dann den T5-Caches und mittlerweile den Lostplaces. Zu seinen Hobbies gehören Reisen, Fotografieren, Bergwanderungen und Hochtouren. Er geht weltweit auf Dosen-Suche und berichtet in seinem Blog regelmäßig mit vielen Fotos über sein “Geocaching” und damit verwandte Themen.

2 Kommentare:

  1. Das 3-Zonen-Tagesticket gibt es mittlerweile am Automaten. Es gibt da aber anscheinend zwei Varianten von Automaten: Bei einem Gerät kam die Tageskarte als sofort gültiges Papierschnippsel raus, aus einem anderen Automaten wiederum als eine Art Papier-Chipkarte, die man erst aktivieren muss, in dem sie im Bus an ein Lesegerät gehalten wird.

    Die Busfahrt zu GC72 war dann recht interessant, auch wir nutzten einen Bus, der direkt diese eine Haltestelle anfährt. Auf dem Rückweg mussten wir auch nicht so lange auf den Bus warten und dank deines Hinweises fuhr er auch nicht an uns vorbei :D Auf dem Rückweg sind wir allerdings nur bis Korso und ab da mit der Bahn weiter.

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