Mit etwa 3,5 Millionen Besuchern jährlich zählt der Mont Saint Michel zu den Hauptattraktionen in der Normandie. Auf unserer Reise von den Kanalinseln zu den Landungsstränden haben saarzwerg und ich hier einen Stopp eingelegt und geschaut, wie wir auf diesem Klosterberg Sightseeing mit Geocaching verbinden können.
In diesem Artikel führe ich Euch virtuell über den Mont Saint Michel bis hinein in die Tiefen der Abtei…
Gegen 10:00 Uhr morgens erreichen wir die kleine Ortschaft „Le Mont-Saint-Michel“ und werden um den Ort herum zu einem großen (und kostenpflichtigen) Parkplatz geleitet. Da wir hier noch ca. zwei Kilometer von unserem Ziel entfernt sind, steigen wir in einen der kostenlosen und regelmäßig verkehrenden Touristenbusse zum Klosterberg.
Nach einer kurzen Fahrt im vollgestopften Bus erreichen wir die Endhaltestelle und haben den ersten (nahen) Blick auf diese grandiose Kulisse.
Leider sind wir nicht alleine – selbst um diese frühe Zeit ist der Weg zum Stadttor schon jetzt voll mit Touristen.
Das erste Tor ist unscheinbar und klein: rechts davon ist eine Scharte in der Stadtmauer und links eine kleine Tür. Aber dieses Tor ist nur eines von vielen, die wir auf dem Weg zur Abtei noch durchschreiten werden.
Im ersten Innenhof befindet sich der Earthcache „Island or not island ?„, der uns beiden keine Schwierigkeiten bereitet. Wir schlendern weiter durch die engen und vollgestopften Gassen Richtung Abtei.
Ich komme mir langsam vor wie in Disneyland: In einer historischen Kulisse werden in vielen Schaufenstern Souvenirs angeboten und überall sind knipsende Touristen.
Langsam wird die enge Gasse steiler. Uns kommt ein kleiner Gabelstapler entgegen, der Koffer aus einem der vielen Hotels zum Bus bringt. In diesen engen und vollen Gassen kein leichtes Unterfangen.
Wir erreichen eine kleine Kapelle an einem der wenigen Plätze im unteren Dorf. Von der Idee, die Kapelle ohne störende Touristen fotografieren zu können, muss ich mich leider verabschieden.
Im Inneren ist die Kapelle prunkvoll geschmückt. Wir folgen der kleinen Gasse weiter den Berg hinauf. Am Ende des kleinen Dorfes haben wir nun einen ersten Blick von unten auf die Abtei: Sie thront über uns – sie wirkt aus dieser Perspektive gewaltig!
Aus unserer Gasse wird eine Treppe. Wir müssen viele Stufen erklimmen auf dem Weg zum Eingangsportal der Abtei.
Wir haben schon eine gute Höhe erreicht und können an einigen Stellen einen Blick über die Mauer in die Bucht werfen: Das Wetter ist heute bedauerlicherweise nicht so sehr berauschend – windig, aber wenigstens trocken.
Geschafft! Wir erreichen den Eingang zu der Abtei.
Wegen diverser Umbaumaßnahmen werden wir zum Beginn in den Shop geleitet, wo sich aktuell auch die Kasse befindet. Der Eintritt für Erwachsene kostet je 9 €.
Wir folgen weiter den Stufen vom Eingang nach oben und erreichen einen kleinen Platz vor dem Seiteneingang der Kathedrale. Von hier haben wir auch einen Blick auf den Damm und die Straße, die das Festland mit der Insel verbindet. Aktuell ist dort eine riesige Baustelle – es wird eine Brücke gebaut, die die alte Straße ersetzen soll, damit der alte abgelagerte Schlamm langsam wieder zurück ins Meer gespült wird. Mont Saint Michel droht langsam zu versanden und soll eine Insel bleiben.
Nachdem wir ausgiebig die Aussicht genossen haben, wollen wir uns die Kathedrale der Abtei anschauen.
Durch den Seiteneingang betreten wir die Kirche. Das Hauptschiff ist sehr hoch und der Raum wirkt dadurch gewaltig. Der Innenraum ist eher schlicht und die Säulen werden angestrahlt, was dem Ganzen eine besondere Atmosphäre verleiht.
Wir verlassen die Kathedrale durch den Fronteingang und gelangen auf eine große Terrasse. Auch von hier haben wir wieder einen tollen Blick auf die Bucht.
Es ist sehr windig. Wir halten uns daher nicht sehr lange auf und gehen durch die Kirche zum Kreuzgang, wo der markierte Rundweg durch die Abtei weitergeht. Der Kreuzgang ist toll – ich weiß nicht mehr, wie viele Fotos ich dort aufgenommen habe. Der Garten im Innern ist wieder eher schlicht: ein paar wenige Rosenstöcke und einige Hecken.
Wir laufen durch den Kreuzgang. Speziell die vielen Säulen haben es mir angetan …
Von dort gehen wir wieder in die Abtei: Wir befinden uns nun im Refektorium, also dem ehemaligen Speisesaal der Mönche. Auch dieser Raum ist gewaltig.
Jetzt führt unser Rundweg immer tiefer in die Abtei hinein. Wir schauen uns den Aufenthaltsraum für die Gäste an. Auch dieser ist mehr eine Halle als ein Raum.
Zunächst geht es mal durch enge Gänge und dann wieder durch größere Räume und Hallen. Diese Abtei ist wirklich groß.
Manche der Hallen sind in einem gelblichen warmen Licht angestrahlt, was ihnen wieder eine besondere Stimmung verleiht.
Eine gute Stunde später erreichen wir den Klostergarten. Wir haben die Abtei verlassen. Auch von dort haben wir wieder einen tollen Blick auf die Bucht.
Nachdem wir unsere Sightseeing-Runde durch die Abtei von Mont Saint Michel beendet haben, ist für uns wieder Geocaching angesagt. Ich schaue auf mein Smartphone: Es gibt noch den Tradi „I love Mont-Saint-Michel“ in der Nähe. Leider ist er gerade disabled. saarzwerg findet zwar die Stelle, wo die Dose versteckt sein müsste – der Geocache wurde aber enttäuschenderweise gemuggelt.
So beenden wir langsam unseren Besuch auf dem Mont Saint Michel und schlendern wieder zurück zum Stadttor.
Ein letzter Blick zurück und wir nehmen den nächsten Bus, der uns wieder zu unserem Cachemobil bringt. Beim Verlassen des Parkplatzes biege ich falsch ab und suche mir eine Stelle zum Wenden, dabei finde ich diesen tollen Fotospot: der Mont Saint Michel mit grünen Wiesen davor …
Uns hat diese Location super gefallen. Dosen gibt es auch zu finden – jedoch sollte man hier nicht nur wegen des Geocachings herkommen – dann würde man enttäuscht werden. Das Sightseeing hat uns Spaß gemacht. Wer jedoch die Einsamkeit sucht, ist hier falsch …
Wie immer gibt es mehr Bilder vom Mont Saint Michel in meinem Webalbum.
Im Startartikel dieser Serie findet Ihr eine Übersicht über alle Touren, die wir in St. Malo, auf den Kanalinseln und in der Normandie gemacht haben …
Sehr hübsche Bilder, Mont Saint Michel habe ich auch noch auf meiner „To See“ Liste :)
Danke fürs Neidisch machen ;-)
Viele Grüße,
FerrariGirlNr1