Auf dem Rückweg von unserem Wochenende in der DJH Cochem fuhren wir nach Altlay, um dort den Premiumwanderweg Traumschleife Altlayer Schweiz zu wandern. Er gehört mit 90 Erlebnispunkten zu den besten Wanderwegen, die Deutschland zu bieten hat.
Über die komplette Strecke führt ein Multicache. Im Beitrag stelle ich Euch mit vielen Bildern diesen kurzen und dennoch außergewöhnlichen Wanderweg vor. Schaut doch mal rein!
Inhaltsverzeichnis
Die Traumschleife Altlayer Schweiz
Bei Altlay, einem kleinen Dorf im Hunsrück, das nicht weit entfernt vom Flughafen Hahn liegt, befindet sich der Premiumwanderweg Traumschleife Altlayer Schweiz, der vom Deutschen Wanderverband mit 90 Erlebnispunkten ausgezeichnet wurde. Laut dem Wegbetreiber hat diese Traumschleife eine Länge von 8,67 Kilometern, auf denen 326 Höhenmeter überwunden werden. Laut meinem GPS kommen diese Werte ziemlich gut hin.
Am Wanderparkplatz findet Ihr diese Informationstafel, die Euch den genauen Verlauf der Wanderung zeigt.
Am Höhenprofil ist leicht zu sehen, dass die längeren Aufstiege sich eher am Ende der Tour befinden. Der Premiumwanderweg ist vorbildlich markiert, mein GPS habe ich zur Wegfindung nicht benötigt.
Wie bei den Traumschleifen üblich, ist auch die Altlayer Schweiz mit Kilometermarkierungen ausgestattet, so dass Ihr regelmäßig sehen könnt, wie weit es noch ist ;-)
Die Traumschleife Altlayer Schweiz ist ein echt lohnenswerter Wanderweg in der schönen Landschaft des Hunsrück. Er führt durch die abwechslungsreiche Natur rund um das Dorf Altlay und bietet echt beeindruckende Ausblicke auf das Schweizer Tal, daher kommt auch der Name.
Auf dieser Tour durchquert man dichte Waldgebiete mit altem Baumbestand, passiert offene Wiesenflächen und gelangt zu spektakulären Aussichtspunkten, von denen man den Blick über das tief eingeschnittene Tal genießen kann. Besonders charakteristisch sind die Moselschieferformationen und Felsformationen, die den Weg säumen. Die Route führt auch an ehemaligen Schieferabbaugebieten vorbei, die von der bergbaulichen Geschichte der Region zeugen.
Auch wenn diese Wanderung insgesamt nur 8,7 Kilometer lang ist, so solltet Ihr sie nicht unterschätzen. Mit Geocaching, Fotografieren und einer kleinen Essenspause waren wir dreidreiviertel Stunden unterwegs. Die kleinen Pfade zu Beginn erfordern eine gewisse Trittsicherheit und die steilen Anstiege gegen Ende benötigen Kondition.
Über die komplette Strecke führt der Wandermulti Altlayer Schweiz, dessen fünfzehn Ablesestationen ich Euch in der interaktiven Karte weiter unten eingezeichnet habe. Ansonsten gibt es nur noch den Tradi Altlayer Schweiz unterwegs. Also aus Geocaching-Sicht nicht gerade viel – aber besser ein schöner Multi als viele dahingeworfene Tradis …
Unterwegs zu den Felsen
Am Rande des Wanderparkplatzes befindet sich das Portal, welches die empfohlene Gehrichtung der Traumschleife Altlayer Schweiz anzeigt. Gegen zehn Uhr starten wir in unsere Wanderung.
Wir folgen diesem kleinen Pfad abwärts, der nach wenigen Metern in einen breiten Forstweg mündet, dem wir jetzt weiter folgen.
Unterwegs kommen wir an einer Felskammer vorbei, dem Altlayer Schießkeller.
Eine Informationstafel erzählt uns das Folgende:
Kurz vor Ende des 2. Weltkrieges wurde an dieser Stelle begonnen, einen Stollen in den Berg zu treiben. Er sollte den Einwohnern von Altlay als eine Art Luftschutzbunker bei möglichen Luftangriffen dienen. Wegen des dann doch schnellen Ende des Krieges wurde er nicht fertiggestellt. Im Jahr 1958 wurde der Stollen von der Fa. Reinhard Weber so umgebaut, das darin Sprengstoffe gelagert werden durften. Die Firma war damals mit dem Bau von Waldwegen beschäftigt, wobei aufgrund des felsigen Bodens öfters Sprengungen erforderlich waren. Wie man an der Aufschrift der zweiten Tür erkennen kann, konnte doch eine recht große Menge an Sprengmaterial dort gelagert werden. Bis ca. Mitte der 70er Jahre wurde von der Firma Weber hier noch Sprengstoff gelagert. Danach wurde der im Altlayer Sprachgebrauch auch „Schießkeller“ genannte Stollen eine längere Zeit nicht mehr genutzt. Erst im Jahr 1985 wurde durch die Gebr. Udo und Hermann Fuchs aus Altlay in dem Stollen wieder Material zum Sprengen gelagert. Die Gebr. Fuchs nahmen zu der Zeit nach 35 jähriger Ruhezeit in der Gemarkung Hahn die Schiefergrube Mosella II wieder in Betrieb. Leider war die Ergiebigkeit nur so gering, so dass am 30.05.1990 der Betrieb wieder eingestellt wurde. Seit dieser Zeit wurde keinerlei Sprengmaterial mehr im Altlayer Schießkeller gelagert.
Ich gehe kurz hinein – muss aber feststellen, dass der Stollen nach wenigen Meter zugemauert wurde.
Wir folgen weiter dem Forstweg, an dessen Seite nun immer mal wieder Felsen auftauchen.
Recht abrupt endet der breite Fahrweg und geht in einen schmalen Wanderpfad über, der jetzt einen immer steiler werdenden Hang quert.
Kurze Zeit später öffnet sich der Wald. Von dem Felsen, auf dem wir jetzt stehen, bietet sich uns ein schöner Ausblick über das vor uns liegende Bachtal.
In der Nähe des Aussichtspunkts suchen wir den Tradi Altlayer Schweiz, den wir nach einiger Suche finden und loggen können.
Der felsige Abstieg ins Bachtal
Vom Aussichtspunkt geht es weiter über einen schmalen Bergpfad, der sich in Serpentinen an den Felsen vorbei langsam nach unten schlängelt. Obwohl es abwärts geht, kommen wir hier nur langsam voran. Der Pfad ist von großen Wurzeln durchzogen und ich muss meine Tritte sorgsam setzen.
Unten am Talgrund hören wir den Hitzelbach plätschen. Angesichts der Höhe wird es jedoch noch einige Zeit dauern bis wir unten ankommen.
Etwas weiter unten erreichen wir einen exponierten Felsen, von wo sich uns ein weiterer schöner Ausblick bietet.
Es ist kalt heute, Winter eben. Die gegenüberliegende Seite liegt noch im Schatten, die Baumkronen sind weiß vom Raureif.
Allmählich kommen wir tiefer. Unser Pfad führt uns zu einem ebenen Platz, auf dem eine kleine Schutzhütte errichtet wurde.
Unterhalb zweigt wieder ein Wanderpfad ab, dem wir nun weiter folgen. Die Serpentinen haben wir hinter uns gelassen. Der gut markierte Steig verläuft jetzt quer zum Hang ohne größere Höhenunterschiede.
Der ganze Hang ist von größeren und kleineren Felsen durchzogen, von denen nur noch wenige in der Sonne liegen. Je tiefer wir kommen, umso kälter wird es. Mittlerweile laufen wir fast ausschließlich im Schatten.
Daher nutzen wir jede sonnige Stelle, um uns etwas aufzuwärmen.
Kurz bevor wir den Bach am Talgrund erreichen, wird der Steig wieder steiler. Hier wurden für uns Stufen in den steilen Hang gebaut.
Kurz vor halb zwölf Uhr kommen wir am Talgrund an.
Am Bach entlang talauswärts
Wir wandern jetzt am Bach entlang leicht abwärts durch das kalte und schattige Tal. Nach wenigen Minuten kommen wir an einer Mariengrotte vorbei, neben der sich ein riesiger Felsüberhang befindet. Hier könnte man sich gut unterstellen, sollte es mal regnen, denke ich mir.
Oberhab von uns ist die Sonne zu sehen. Die Hänge sind jedoch so steil und hoch, dass hier unten davon leider nichts ankommt.
Daher können wir an den umliegenden Felsen auch tolle Eiszapfen bewundern und fotografieren.
Allmählich wird das Bachtal breiter und unser Weg führt uns manchmal etwas vom Bach weg und anschließend wieder hin.
An der Stelle, wo unser Wanderweg wieder auf den Saar-Hunsrück-Steig trifft, queren wir den Bach auf einer Brücke.
Anschließend folgt ein besonders idyllischer Nadelwald, durch den wir jetzt wandern.
Unser kleiner Wanderpfad endet in einem breiten Forstweg, auf dem wir jetzt eine kleine Pause einlegen, um eine Kleinigkeit im Stehen zu essen. Danach folgen wir weiter dem Forstweg bis zur Straße.
Der kräftezehrende Aufstieg
Gegen 12:20 Uhr kommen wir an die erste und einzige drahtseilversicherte Stelle auf unserem Wanderweg.
Da diese Stelle noch im Schatten liegt, ist sie leicht vereist. Vorsichtig steige ich nach oben und quere die Felswand auf einem kleinen Absatz. Dabei halte ich mich gut am Stahlseil fest und achte darauf, dass meine Füße nicht wegrutschen. Für mich ist diese technische Stelle einfach. Schon zwei Minuten später stehe ich bequem oberhalb des Felsens auf einem ebenen Pfad, der in einen breiten Forstweg mündet. Übrigens: Die technische Stelle kann leicht umgangen werden.
Wir folgen dem Forstweg längere Zeit den Berg hinauf, bis eine Wegmarkierung darauf hinweist, dass wir jetzt rechts in den Hang abbiegen. Der kleine Pfad verläuft über eine kleine „Brücke“ und anschließend in Serpentinen steil den Hang hinauf.
An einer besonders steilen Stelle wurden Stufen in den Hang gebaut.
Im Folgenden wechseln schmale Pfade und breite Forstwege einander ab. Nachdem wir mal wieder den Forstweg verlassen haben, werden wir zu einer schönen Stelle an einem Felsen geleitet. Hier landen Bänke zum Verweilen ein und es bietet sich uns ein schöner Weitblick.
Danach geht es weiter nach oben. Hier oben ist es wieder kälter, was wir deutlich am Raureif auf dem Boden sehen.
Noch immer haben wir den höchsten Punkt nicht erreicht. Unser Wanderpfad führt uns um eine große Wiese herum.
Kontinuierlich geht es einmal um die Wiese nach oben.
Vom Rastplatz zurück zum Parkplatz
Oben angekommen wartet ein Rastplatz mit Aussicht auf uns. Sogar ein fotogener Bilderrahmen für „besondere“ Fotos wurde hier aufgestellt.
Wir verweilen ein wenig und genießen die Aussicht. Anschließend folgen wir weiter den Markierungen des Wanderwegs. Zunächst laufen wir über einen kleinen Pfad durch ein Wäldchen und queren anschließend einen asphaltierten Fahrweg. Auf der anderen Seite wandern wir entlang einer großen Wiese hinunter zum Waldsaum, dem wir nun einige Zeit folgen.
Ein letztes Mal geht es kurz und knackig nach oben und schon stehe ich an der Acht-Kilometer-Markierung, der letzten auf unserer Wanderung.
Unser Weg leitet uns auf den asphaltierten Fahrweg, den wir kurze Zeit später schon wieder verlassen. Jetzt sind es nur noch wenige Minuten bis zum Parkplatz. Oberhalb des Parkplatzes befindet sich eine große Rastanlage mit Toiletten, die aber scheinbar über Winter verschlossen sind – schade eigentlich!
Interaktive Karte der Wanderung
Auf der folgenden Karte könnt Ihr den genauen Verlauf unserer Geocaching-Wanderung über die Traumschleife Altlayer Schweiz sehen. Die Karte ist interaktiv: Ihr könnt hinein- und herauszoomen und die Marker anklicken. Bei den Geocaches öffnet ein Klick auf den Namen das zugehörige Listing auf geocaching.com. Das Final des Wandermultis und den Weg dahin habe ich natürlich aus dem Track entfernt.
Falls Euch unsere Tour interessiert, so könnt Ihr hier meine gpx-Datei herunterladen. Bei komoot habe ich unsere Wanderung ebenfalls eingestellt.
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Wie hat Euch mein Bericht über die Wanderung gefallen? Kennt Ihr diese Tour und wäre sie etwas für Euch? Was sind Eure Empfehlungen für die Region Hunsrück? Wie immer freue ich mich auf Eure Kommentare unter diesem Artikel.