Heute nehme ich Euch wieder mit auf die virtuelle Reise durch den Westen von Tunesien: Wir starten früh am Morgen in Tozeur und fahren in die Berge nahe der algerischen Grenze zur Bergoase Chebika, wo wir eine kleine Wanderung unternehmen. Weiter geht‘s in die Schlucht von Tamerza mit ihrem Wasserfall.
Danach fahren mitten durch die Dünen nach Mos Espa und weiter nach Nefta. Am frühen Nachmittag besuchen wir Tozeur und fahren anschließend über den riesigen Salzsee Chott El-Djerid, wo wir eine kleine Pause einlegen. Auch Geocaching kommt mit fünf Funden dieses Mal nicht zu kurz. Schaut doch mal rein!
Inhaltsverzeichnis
- Mit den Jeeps zur Bergoase Chebika
- Weiter zur Bergoase Tamerza
- Serpentinen mit Ausblick
- Mitten durch die Dünen nach Oung Jemel
- Kurzer Stopp in Nefta
- Mit der Kutsche durch Palmengärten zum Museum
- Stadtbummel durch Tozeur
- Über den riesigen Salzsee Chott El-Djerid
- Sonnenuntergang über der Wüste
- Unsere Hotelempfehlung für die Oase Douz
- Interaktive Karte unserer Tour durch den Südwesten
Mit den Jeeps zur Bergoase Chebika
Um Punkt sieben Uhr morgens wird unsere kleine Gruppe von drei Jeeps am Hotel abgeholt. Von dort fahren wir in die Berge nahe der algerischen Grenze. Auf dem Weg zu den Bergen fahren wir mitten durch eine Wüstenlandschaft. Am Straßenrad warnt ein Schild vor frei laufenden Dromedaren.
Nach einer guten Dreiviertelstunde erreichen wir Chebika und fahren mitten zwischen den vielen Palmen hindurch.
Die malerische Bergoase Chebika liegt am Fuße des Atlas-Gebirges. Das „Schloss des Sonnenuntergangs“, wie die Berber sie nennen, thront spektakulär über einer Schlucht und bietet mit ihrer dramatischen Landschaft einen der schönsten Ausblicke Tunesiens.
Die antike Oasensiedlung, einst ein römischer Außenposten namens „Ad Speculum“, bezaubert heute mit terrassenförmig angelegten Gärten und kristallklaren Quellen. Bei unserer Ankunft werden wir von einem einheimischen Führer begrüßt, der uns auf eine kleine Wanderung mitnimmt. Schnell gewinnen wir an Höhe und haben einen herrlichen Blick auf die verlassene Bergoase und die darunter liegende Neustadt.
Wir kommen zu einem kleinen Felsen, auf dem die Figur eines Steinbocks thront.
Dann geht es durch eine Felsschlucht auf die andere Seite. Hier bietet sich ein weiterer atemberaubender Blick in die wilde Gebirgsschlucht.
Kurz hinter der Engstelle fällt mir der Earthcache „Chebika“ ins Auge. Ich beantworte seine Fragen und logge ihn. Danach steigen wir über eine lange Treppe hinunter in die Schlucht.
Wow – hier unten zeigt sich die Bergoase von ihrer schönsten Seite: türkisblaues Wasser zwischen Felsen und Palmen!
Wir folgen dem kleinen Bach, der sich hier einen Weg durch die Felsen geschaffen hat. Oft ist unser Pfad recht schmal und wir müssen aufpassen, dass wir keine nassen Füße bekommen. Aber das macht diese kleine Wanderung um so reizvoller!
Ein natürlicher Wasserfall, der durch die rötlichen Felsen plätschert, speist die üppige Vegetation der Oase und schafft eine paradiesische Atmosphäre inmitten der kargen Berglandschaft. Hier öffnet sich die Schlucht und bietet Platz für die ersten Palmen.
Kurz hinter dieser Stelle wird der Weg wieder breiter und führt uns aus der Schlucht hinauf nach Chebika, wo wir uns von dem lokalen Guide verabschieden.
Wir steigen wieder in unsere Jeeps und fahren weiter in die Berge hinein.
Weiter zur Bergoase Tamerza
Kurz vor Tamerza biegen wir links ab und fahren zu einem unbefestigten Parkplatz.
Tamerza ist die größte Bergoase Tunesiens, wo dramatische Schluchten, rauschende Wasserfälle und verlassene Berberdörfer eine einzigartige Atmosphäre schaffen. Diese faszinierende Oase, eingebettet in die Ausläufer des Atlas-Gebirges, bietet einen spektakulären Kontrast zwischen karger Berglandschaft und üppiger Vegetation.
Auf unsere Tour sehen wir diesen Ort leider nicht, da wir von unserem Parkplatz nur einen kurzen Spaziergang in die Schlucht zum Wasserfall unternehmen. Natürlich ist der Beginn des Weges gesäumt von einheimischen Händlern.
Nach einem kleinen Spaziergang erreichen wir den Grund der Schlucht.
Hier nutzen wir unsere kurze Freizeit, um ein paar Fotos zu machen und uns die Beine zu vertreten. Ich laufe vor zum Wasserfall, der kaum sechs Meter Höhe erreichen dürfte.
Vor Ort beantworten wir die Fragen des Earthcaches Gorges de Tamerza und steigen danach wieder in die Jeeps, die hier auf uns warten.
Anschließend fahren wir einen großen Teil der Strecke vom Morgen zurück.
Serpentinen mit Ausblick
Obwohl es dieselbe Strecke wie am Morgen ist, bekommen wir bei der Rückfahrt diese traumhaften Aussichten auf die Wüste, die unmittelbar vor den Bergen liegt.
In Serpentinen fahren wir aus den Bergen hinunter in die Wüste.
Und dieses Mal haben wir Glück: Die Jeeps müssen auf der Landstraße anhalten, da gerade eine Herde frei laufender Dromedare recht unbeeindruckt von uns die Straße überquert.
Ich freue mich, dass ich sie vom Beifahrerplatz gut fotografieren kann. Einige Minuten später setzen wir unsere Fahrt fort.
Mitten durch die Dünen nach Oung Jemel
Wir verlassen die Straße und biegen in eine Piste ein, die uns tief in die Wüste zu den Sanddünen führt.
Dort besuchen wir ein ehemaliges Filmset von Star Wars und loggen den Tradi Star Wars cache. Aber diese Geschichte habe ich Euch ja schon im Blogbeitrag „Mit dem Jeep durch die Wüste: Ein Star Wars-Abenteuer mit Geocaching in Tunesien“ erzählt!
Kurzer Stopp in Nefta
Danach fahren wir zurück in die Zivilisation und halten in Nefta, eine heilige Stadt Tunesiens, die majestätisch am Rande der Sahara thront. Bekannt als „Tor zur Wüste“ und spirituelles Zentrum des Sufismus, verzaubert diese historische Oasenstadt mit ihrer einzigartigen „Corbeille de Nefta“ – einem spektakulären, amphitheaterförmigen Talkessel voller Palmen. Die „Corbeille“ (der Korb) ist das Wahrzeichen Neftas: Ein natürlicher Kessel, in dem sich über 150 Quellen zu einem komplexen Bewässerungssystem vereinen. Dieser grüne Canyon beherbergt mehr als 350.000 Dattelpalmen und bildet einen atemberaubenden Kontrast zur umgebenden Wüstenlandschaft.
Wir gehen ein paar Meter vom Parkplatz zu einem Aussichtspunkt mit einem gradiosen Panoram. Von hier oben sind der Talkessel und die Palmenhaine wirklich gut zu sehen.
Das erleichtert mir dann die Beantwortung der Fragen für den Earthcache Corbeille de Nefta (Nafta basket), der sich an dieser Stelle befindet. Anschließend fahren wir mit den Jeeps in die Innenstadt, wo wir in Pferdekutschen umsteigen.
Mit der Kutsche durch Palmengärten zum Museum
Die weitläufige Oase von Tozeur, mit über 200.000 Dattelpalmen, ist das grüne Herz der Stadt. Hier wachsen die weltberühmten Deglet Nour Datteln – „Finger des Lichts“ genannt. Das ausgeklügelte Bewässerungssystem der Oase, das seit Jahrhunderten funktioniert, zeugt von der beeindruckenden Ingenieurskunst vergangener Zeiten.
Die Kutschen fahren uns zunächst zu einem Bewässerungssystem und anschließend in einem großen Bogen durch die Palmenhaine.
In tunesischen Oasen wie Tozeur wird ein ausgeklügeltes System genutzt, um auf drei Ebenen Palmen, Obst und Gemüse anzubauen. Die oberste Ebene wird von majestätischen Dattelpalmen beherrscht. Sie spenden den Pflanzen darunter Schatten und Schutz und liefern die berühmten tunesischen Datteln. Auf der mittleren Ebene wachsen Obstbäume wie Feigen, Granatäpfel und Pfirsiche. Sie profitieren vom Halbschatten der Palmen und tragen ebenfalls zur Vielfalt der Oase bei.
Die unterste Ebene ist für Gemüse und Feldfrüchte reserviert. Hier werden zum Beispiel Tomaten, Melonen, Auberginen und Gewürze angebaut. Durch die Nähe zum Wasser und den Schutz der oberen Ebenen gedeihen sie besonders gut. Dieses ausgeklügelte System der Mehrfachnutzung ermöglicht eine effiziente und nachhaltige Landwirtschaft in der Oase. Es ist ein beeindruckendes Beispiel dafür, wie Menschen in einer schwierigen Umgebung ein blühendes Ökosystem schaffen können.
Die Kutschen setzen uns vor dem Museum ab. Hier wird auf anschauliche Weise die Geschichte des Dattelanbaus, der schon auf die Römer zurückgeht, anschaulich erklärt.
Nach unserem Museumsbesuch fahren wir mit unsem Reisebus in die Innenstadt von Tozeur.
Stadtbummel durch Tozeur
Tozeur, die bezaubernde Oasenstadt im Südwesten Tunesiens, zieht mit ihrer einzigartigen Architektur und den größten Palmenhainen des Landes Besucher in ihren Bann. Diese historische Wüstenstadt, auch bekannt als „Perle der Sahara“, vereint traditionelle Kultur mit modernem Tourismus. Nahe des Stadtkerns werden wir abgesetzt und bekommen Freizeit. Wir schlendern einmal die Hauptstraße hoch.
Überall werden Datteln zum Kauf angeboten.
Der zentrale Platz ist mit vielen Lichterketten geschmückt, die hier wohl das ganze Jahr hängen.
Langsam knurrt uns der Magen und wir schauen, wo wir hier etwas Kleines bekommen können.
Am oberen Ende werden wir fündig: Vor einem kleinen Imbis stehen viele einheimische Frauen und kaufen sich etwas. Für uns ein gutes Zeichen! Wir gehen in den Laden und bestellen uns ein Mlawi, traditionelles tunesisches Pfannenbrot.
Es wird für mich frisch zubereitet mit Thunfisch, Frischkäse, Chilli, Petersilie und einem Ei. Es ist echt lecker!
Über den riesigen Salzsee Chott El-Djerid
Von Tozeur fahren wir eine Dreivirtelstunde bis zum Salzsee. Der Chott El-Djerid ist der größte Salzsee Nordafrikas, der sich wie ein glitzerndes Meer aus Kristallen durch Südtunesien erstreckt. Mit einer beeindruckenden Fläche von über 7.000 Quadratkilometern bietet dieser ausgetrocknete Salzsee ein einzigartiges Naturschauspiel zwischen den Oasenstädten Tozeur und Kebili. Die Landstraße führt uns mitten darüber.
Es gibt unterwegs nur wenige Möglichkeiten anzuhalten. Eine nutzen wir und können uns anschließend auf dem Salzsee etwas die Beine vertreten.
Der See ist topfeben. An einer Stelle finde ich die Überreste eines alten Holzbootes.
Offensichtlich gab es hier mal Wasser. Inzwischen ist davon kaum noch etwas zu sehen.
An vielen Stellen hat sich Salz abgelagert.
Hier ist noch zu sehen, wie dick die Salzschicht werden kann.
Kurz bevor wir wieder in den Bus steigen, fällt mir auf, dass hier der Earthcache Chott el Jerid auf die Beantwortung seiner Fragen wartet. Ich beantworte die Fragen im Bus und logge den Cache.
Sonnenuntergang über der Wüste
Kurz vor halb sechs geht die Sonne unter. Wir befinden uns auf der Landstraße in Richtung Douz.
Um ein paar Bilder des Sonnenuntergangs machen zu können, halten wir am Straßenrad an.
Ist doch schön geworden, oder?
Unsere Hotelempfehlung für die Oase Douz
Wir erreichen gegen 18 Uhr das Hotel Sahara Douz (Provisionslink) in der Oase Douz. Es ist eine schöne Anlage mit einem großen Pool, um den riesige Palmen wachsen.
Von unserem Balkon haben wir diesen schönen Blick auf den Pool. Unser Zimmer ist geräumig und das Bad modern. Nach dem nervigen Einchecken drehe ich eine kleine Runde durch die Anlage und mache ein paar Fotos. Leider ist es schon wieder dunkel als wir im Hotel ankommen.
Sowohl das Abendessen als auch das Frühstück werden in Buffetform angeboten und lassen keine Wünsche bei mir offen. In diesem Hotel würde ich auch noch ein zweites Mal übernachten.
Interaktive Karte unserer Tour durch den Südwesten
Auf der folgenden Karte könnt Ihr die von uns geloggten Geocaches, die besuchten Sightseeing-Spots unserer Tour und die genaue Fahrstrecke sehen. Die Karte ist interaktiv: Ihr könnt hinein- und herauszoomen und die Marker anklicken. Bei den Lab- und Geocaches öffnet sich das Listing bei einem Klick auf den Cachenamen. Bitte beachtet, dass es sich bei den Links zu Unterkünften um Provisionslinks handelt: Ihr bezahlt bei einer Buchung über diesen Link nicht mehr und ich bekomme eine kleine Provision, die mir hilft meine Serverkosten zu decken.
Falls Euch unsere Reise interessiert, so könnt Ihr hier meine gpx-Datei herunterladen. Weitere Bilder findet Ihr der Collection Rundreise „FASZINIERENDES TUNESIEN“ in meinem Komoot.
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Diese Tourbeschreibung ist Teil einer Artikelserie, die ich über unsere neuntägige Rundreise durch Tunesien geschrieben habe. Die Übersicht mit den Zusammenfassungen der einzelnen Touren sind unter folgendem Link zu finden „Neuntägige Rundreise mit Ikarus Tours durch Tunesien“ .
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Wie hat Euch diese Vorstellung unserer Tour durch den Südwesten von Tunesien gefallen? Seid Ihr auch schon in dieser Region gewesen? Wollt Ihr auch mal dorthin reisen? Wie immer freue ich mich auf Eure Kommentare unter diesem Beitrag.