Mit dem Jeep durch die Wüste: Ein Star Wars-Abenteuer mit Geocaching in Tunesien

Stell dir vor: Ich sitze in einem robusten Jeep, der Motor brummt unter mir, und vor mir erstreckt sich die endlose Weite der tunesischen Wüste. Die Sonne steht hoch am Himmel, die Dünen werfen lange Schatten auf den goldenen Sand, und ich bin auf dem Weg zu einem der ikonischsten Drehorte der Filmgeschichte: Mos Espa, die Heimat von Anakin Skywalker aus „Star Wars“.

Dieses Abenteuer verbindet meine Leidenschaft für Reisen, Geocaching und die Magie von „Star Wars“ – und es wurde zu einer Erfahrung, die ich nie vergessen werde.

 

 

Die Reise beginnt: Mit dem Jeep durch die Sahara

Meine Abenteuerreise startete mit der Koufa Travel Agency, einem Anbieter für Wüstentouren in Tunesien. Die Jeepsafari war Teil der Rundreise „Faszinierendes Tunesien“ von Ikarus Tours und versprach von Anfang an, ein Highlight meiner Reise zu werden. Kurz bevor wir von der Straße RN16 in die Wüste abbiegen, läuft eine Herde wilder Kamele an uns vorbei.

Gemeinsam mit anderen Abenteurern ging es tief in die Sahara, vorbei an beeindruckenden Felsformationen und durch weite Sanddünen.

Die Landschaft hier ist einfach atemberaubend. Die endlosen Weiten, die der Wind formt, und die Stille, die nur von gelegentlichem Motorbrummen durchbrochen wird, lassen mich die Welt um mich herum vergessen. Die Dünen bewegen sich scheinbar mit der Zeit – immer wieder ändern sie ihre Form, und jedes Mal offenbart sich eine neue Szenerie. Doch es sind die bizarren Felsformationen, die mich am meisten faszinieren. Zwischen den Sandfeldern erheben sich uralte Strukturen, geformt von Millionen Jahren Wind und Wetter. Jede Kurve der Strecke hält eine neue Überraschung bereit.

 

Oung Jemel: Der „Hals des Kamels“ und Mos Espa

Unser Ziel war Oung Jemel, was übersetzt „Hals des Kamels“ bedeutet. Diese beeindruckende Felsformation trägt ihren Namen zu Recht – ihre Silhouette erinnert tatsächlich an den Hals eines Kamels. Als wir ankamen, war ich sofort von der Anmut dieses Ortes beeindruckt. Besonders bei Sonnenuntergang, wenn die Felsen in warmem Rot und Gold leuchten, entfaltet Oung Jemel seine ganze Magie, die uns jedoch nicht vergönnt war, da wir am späten Vormittag hier vorbeikommen.

Unmittelbar hinter diesem markanten Felsen machen wir eine Pause, verlassen die Jeeps und vertreten uns etwas die Beine. Da hier viele Touristengruppen vorbeikommen, gibt es sogar etwas „Infrastruktur“: Ein lokaler Händler bietet seine Waren zum Verkauf an.

Sogar eine Toilette gibt es hier – allerdings kostet es ziemlich Überwindung, sie zu benutzen ;-)

Natürlich nutzen auch saarzwerg und ich die Gelegenheit an dieser Stelle, wo schon einige bekannte Filme gedreht worden sind, ein Bild von uns machen zu lassen.

Nach der kurzen Pause fahren wir weiter und die Fahrer der Jeeps holen alles aus ihren Fahrzeugen raus und demonstrieren eindrucksvoll, wie die hohen Dünen erklommen werden können. Es macht ihnen offensichtlich großen Spaß!

Doch es war nicht nur die Natur, die mich hierher lockte. Oung Jemel diente als Drehort für die ikonische Raumhafenstadt Mos Espa aus „Star Wars“. Hier wurden Szenen für „Episode I – Die dunkle Bedrohung“ und „Episode II – Angriff der Klonkrieger“ gedreht. Wir erreichen mit den Jeeps das Plateau einer großen Düne, als gerade ein Berber mit seinen Kamelen nach Touristen sucht, die reiten möchten.

Von hier oben bekommen wir das erste Mal einen Blick auf Mos Espa.

Als großer Fan der Saga war es für mich ein unbeschreibliches Gefühl, an diesem legendären Ort zu stehen. Wir steigen in die Jeeps und fahren hinunter zu den Kulissen des Raumhafens. Dort bekommen wir genügend Freizeit, um uns den Drehort in unserem eigenen Tempo anschauen zu können.

Die Kulissen von Mos Espa sind noch gut erhalten. Ich konnte durch die engen Gassen schlendern, die typischen kuppelartigen Gebäude bewundern und mir vorstellen, wie Anakin Skywalker hier seine Kindheit verbrachte.

Besonders beeindruckend ist der zentrale Platz, der von den markanten Häusern umgeben ist – ein Anblick, der mich direkt in die Filmwelt versetzte.

Da fühle ich mich doch, als würde gleich Anakin um die Ecke kommen!

 

Ein Geocache im Herzen von Mos Espa

Natürlich durfte bei diesem Abenteuer ein Geocache nicht fehlen. Für Geocacher gibt es hier ein besonderes Highlight: den „Star Wars cache“ (GC2FDRQ).

Er wurde 2010 versteckt und befindet sich hinter einem der kuppelartigen Gebäude mit Blick auf die endlose Wüste.

Das Finden dieses Caches war ein unvergessliches Erlebnis. Die Kombination aus dem historischen Drehort und der Herausforderung, in der Wüste zu suchen, machte diesen Fund zu etwas ganz Besonderem. Der Cache liegt an einem Ort, der die Fantasie beflügelt und die Verbindung zwischen der realen Welt und der „Star Wars“-Galaxis herstellt. Wichtig: Denke daran, ausreichend Wasser mitzunehmen und dich vor der Sonne zu schützen, denn die Bedingungen in der Wüste sind nicht zu unterschätzen.

 

Unser Spaziergang durch die Kulissen von Mos Espa

Nachdem wir den Cache gehoben haben, drehen wir eine gemütliche Runde durch die Kulissen. Im Bereich des großen Platzes, quasi die Hauptstraße von Mos Espa, haben sich die lokalen Händler aufgereiht, um ihre Waren an den Mann zu bringen. Sie sind jedoch für afrikanische Verhältnisse sehr zurückhaltend, was ich angenehm empfinde.

Natürlich muss ich auch an diesem besonderen Ort ein Selfie machen.

Ich schlendere bei den Händlern vorbei und finde vor einem der Häuser diese Knochen, die wohl in der Wüste gefunden wurden. Ob die von Kamelen stammen?

Diese grauen Sensortürme haben es mir angetan – als ich sie mir näher betrachte, stelle ich fest, dass sie nur aus Pressholz und Farbe bestehen.

Leider sind viele dieser Sensortürme inzwischen schon schief oder gar abgeknickt.

Aber ist doch echt faszinierend zu sehen, wie die Dinger im Film so beeindruckend aussehen?!

Ich laufe um die Gebäude herum und schaue mir alles ganz genau an.

Dann verlasse ich Mos Espa durch eins der Tore.

Ich will unbedingt zu dem Schriftzug, der etwas entfernt von den Gebäuden neben der Straße steht. Natürlich muss auch dort ein Selfie gemacht werden!

In einem großen Bogen laufe ich zur Siedlung zurück. Aus jedem Blickwinkel sind immer andere Gebäude zu sehen.

Das große war wohl die Kantine im Film.

Ich gehe mal in eines dieser „Häuser“ hinein und stelle fest, dass sie nur aus Holz, Gips und Pappe bestehen.

Zum Glück befinden wir uns in der Wüste – sonst würde von den Kulissen sicher nicht mehr viel übrig sein.

Langsam geht unser Besuch in Mos Espa zu Ende und wir laufen in Richtung unserer Jeeps.

Dabei schlendern wir durch die „Hauptstraße“ und kommen an vielen dieser Sensortürme vorbei.

Irgendwie scheint es den Händlern inzwischen zu warm geworden zu sein – kaum noch einer ist draußen zu sehen.

Wir verlassen Mos Espa durch den Haupteingang und laufen weiter zu den Parkplätzen.

Auf dem Weg dorthin fällt mir dieses Kamel ins Auge, sein Besitzer hat wohl keine Touristen gefunden, die reiten wollten.

Wir steigen in unsere Jeeps und fahren über Nefta zurück nach Tozeur, wo wir am Morgen gestartet sind.

 

Die Geschichte von Mos Espa und Oung Jemel

Oung Jemel wurde nicht zufällig als Drehort ausgewählt. Die einzigartige Landschaft mit ihren bizarren Felsformationen und der weiten Sandfläche bot die perfekte Kulisse für einen fremden Planeten. Interessanterweise inspirierte die nahegelegene Stadt Tataouine sogar den Namen des Planeten Tatooine in den Filmen.

Seit den Dreharbeiten hat sich die Region zu einem Magneten für Touristen entwickelt. Fans aus aller Welt kommen hierher, um die Kulissen zu besichtigen und in die Welt von „Star Wars“ einzutauchen. Trotz der rauen Bedingungen der Wüste haben die Strukturen die Zeit überdauert und bieten einen faszinierenden Einblick in die Magie der Filmproduktion.

Falls Ihr Euch nicht auf Jeep-Safari begeben wollt: Die Star Wars Kulissen sind auch über eine recht neue Teerstraße von Nefta aus gut zu erreichen. Diese Straße haben wir auf dem Rückweg genommen und ich habe sie unten in die interaktive Karte eingezeichnet.

 

Einzigartige Landschaft und Filmgeschichte erleben

Die Wüste rund um Oung Jemel ist ein Ort, der mich zutiefst beeindruckt hat. Die weichen, fließenden Linien der Sanddünen treffen auf die harten, kantigen Felsformationen und schaffen eine Szenerie, die ihresgleichen sucht. Es ist eine Landschaft, die mich immer wieder innehalten und staunen ließ.

 

Mein Fazit: Ein unvergessliches Erlebnis für Reisende und Geocacher

Die Kombination aus Abenteuerreise, „Star Wars“-Geschichte und Geocaching hat diese Tour zu einem Highlight meiner Reisen gemacht. Tunesien bietet nicht nur beeindruckende Landschaften, sondern auch die Möglichkeit, in die faszinierende Welt der Wüste einzutauchen. Der Besuch von Mos Espa war für mich als Fan ein wahr gewordener Traum und für meine Geocaching-Leidenschaft eine unglaubliche Bereicherung.

Wenn du ein Abenteuer suchst, das Reisen, Kultur und Geocaching in Afrika miteinander verbindet, dann kann ich dir eine Jeepfahrt durch die tunesische Wüste nach Oung Jemel nur ans Herz legen. Und wer weiß – vielleicht spürst auch du die Macht, die diesen Ort durchdringt.

 

Interaktive Karte unserer Tour nach Mos Espa

Auf der folgenden Karte könnt Ihr den von uns gefundenen Geocache, die besuchten Sightseeing-Spots unserer Reise und die genaue Fahrstrecke sehen. Die Karte ist interaktiv: Ihr könnt hinein- und herauszoomen und die Marker anklicken. Bei den Lab- und Geocaches öffnet sich das Listing bei einem Klick auf den Cachenamen. Bitte beachtet, dass es sich bei den Links zu Unterkünften um Provisionslinks handelt: Ihr bezahlt bei einer Buchung über diesen Link nicht mehr und ich bekomme eine kleine Provision, die mir hilft meine Serverkosten zu decken.

Falls Euch unsere Reise interessiert, so könnt Ihr hier meine gpx-Datei herunterladen. Weitere Bilder und unseren Spaziergang durch Mos Espa findet Ihr in meinem Komoot.

** ** ** ** **

Diese Tourbeschreibung ist Teil einer Artikelserie, die ich über unsere neuntägige Rundereise durch Tunesien geschrieben habe. Die Übersicht mit den Zusammenfassungen der einzelnen Touren sind unter folgendem Link zu finden „Neuntägige Rundreise mit Ikarus Tours durch Tunesien“ .

** ** ** ** **

Wie hat Euch diese Vorstellung unseres Besuchs in Mos Espa gefallen? Seid Ihr auch Star Wars Fans? Kennt Ihr diesen Geocache oder habt Ihr ihn gar schon selbst besucht oder wollt auch mal dort hin? Wie immer freue ich mich auf Eure Kommentare unter diesem Beitrag.

Saarfuchs

Jörg (Saarfuchs) betreibt Geocaching seit 2008. Sein besonderes Interesse galt zunächst Mysteries, dann den T5-Caches und mittlerweile den Lostplaces. Zu seinen Hobbies gehören Reisen, Fotografieren, Bergwanderungen und Hochtouren. Er geht weltweit auf Dosen-Suche und berichtet in seinem Blog regelmäßig mit vielen Fotos über sein “Geocaching” und damit verwandte Themen.

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert