Wandermulti: Osterspaier Langhalsweg

Am letzten Tag unseres Wochenendes in der Jugendherberge Kaub fuhren wir nach Osterspai, um dort den „Osterspaier Langhalsweg“ zu wandern, der 2024 zum schönsten Wanderweg des Jahres gekürt worden ist.

Über die komplette Strecke führt ein Multicache mit neun Stationen. Kommt mit auf die virtuelle Wanderung über den Osterspaier Langhalsweg!

 

 

Der Osterspaier Langhalsweg

Etwa 20 Kilometer nördlich von Kaub liegt die kleine Ortschaft Osterspai an einer großen Rheinschleife. Osterspai, ein reizvolles Dorf am Rhein, blickt auf eine reiche und abwechslungsreiche Geschichte zurück. Die erste urkundliche Erwähnung stammt aus dem Jahr 1074, als Anno von Köln das Dorf und seine Kirche dem Kunibertstift schenkte.

Im Mittelalter war Osterspai ein bedeutender Ort, der 1326 die Stadtrechte erhielt2. Die 1302 erbaute Burg Osterspai spielte eine zentrale Rolle in der Region3. Die Herren von Liebenstein, die bis 1637 über Osterspai herrschten, sind eng mit der Geschichte des Ortes verbunden.

Im Ortskern beginnt der „Osterspaier Langhalsweg“, ein Rundweg, der laut meiner GPS-Aufzeichnung eine Länge von 8,2 Kilometern hat, auf denen etwa 360 Höhenmeter überwunden werden. Mit Geocaching, Fotografieren und einer kleinen Mittagspause waren wir vier Stunden unterwegs gewesen.

Dieser Wanderweg wurde 2024 zum schönsten Wanderweg Deutschlands gewählt. Er ist sehr gut markiert und bietet mehrere Möglichkeiten, die Wanderung zu verkürzen. Will man den Multicache „Osterspaier Langhalsweg“ loggen, so muss die komplette Strecke gewandert werden, da sich die neun Stationen ziemlich gleichmäßig über den ganzen Weg verteilen.

 

Durch Osterspai

Wir parken unser Auto auf einem der vielen freien Parkplätze am Rheinufer und schlendern durch eine Gasse bis zur Ortsmitte. Osterspai ist geprägt von vielen schönen Fachwerkhäusern und der barocke Kirche St. Martin.

Am Rathaus befindet sich ein kleines weißes Häuschen, in dem Andenken zum Wanderweg mittels einer Vertrauenskasse verkauft werden.

Der Namensgeber des Wanderwegs ist der Osterspaier Langhals, einem kleinen Männlein mit einem extrem langen Hals.

Gleich neben dem Rathaus steht das öffentliche Toilettenhäuschen, was bei unserem Besuch geöffnet und sauber ist.

Am Rathaus läuft der markierte Wanderweg vorbei. Wir folgen den Wegweisern in der empfohlenen Wanderrichtung entgegen dem Uhrzeigersinn durch den Ort.

Am Dorfplatz stoßen wir auf den Langhalsbrunnen, auf dem „der Langhals“ sitzt.

Anschließend laufen wir unter der Bahn hindurch und etwas ansteigend in Richtung des Ortsrands.

 

Der erste längere Anstieg durch den Wald

Am Ortsrand kommen wir zum Portal des Wanderwegs. Über Treppenstufen geht es jetzt nach oben.

Etwa in der Mitte des Anstiegs weist uns ein Wegweiser daraufhin, den Treppenweg nun nach links zu verlassen. Wir wandern hinter den Gärten der Häuser vorbei. Dort befindet sich ein Wanderstockladen. Leider sind, als wir dort vorbeikommen, schon alle Wanderstöcke vergriffen.

Anschließend steigt unser Wanderweg wieder an. Über einen schmalen Pfad steigen wir kontinuierlich nach oben.

Kurz unterhalb vom Schloss Liebeneck haben wir den Anstieg erfolgreich hinter uns gebracht. Jetzt wandern wir überwiegend flach über schöne kleinen Wege nach Osten.

 

Vorbei an der Florianshütte

Wir wandern über wenige Treppenstufen an einer kleinen Felswand vorbei. Enttäuschenderweise beginnt es in diesem Moment leicht zu nieseln. Heute ist das Wetter nicht stabil.

Etwas weiter erreichen wir ein ehemaliges Teehaus, welches zum Schloss gehört.

Ich laufe am Teehaus vorbei und gehe etwas nach unten. Von dort habe ich eine schöne Sicht auf das Schloss Liebeneck. Laut Wikipedia befindet sich das Schloss in Privatbesitz und eine Besichtigung ist nur von außen möglich.

Wir gehen wir auf den Wanderweg zurück und folgen den Markierungen. Nach einem kleinen Abstieg öffnet sich der Wald und wir kommen zu einer großen Wiese, auf der die Florianshütte mit Tischen, Bänken und einer Grillstelle steht.

Von der Hütte laufen wir zu einer kleinen Straße hinunter, an der sich ein weiterer Wanderparkplatz befindet.

 

Über schmale Pfade durch den Wald

Nachdem wir ein paar Meter über die Straße gelaufen sind, biegen wir rechts ab und steigen einen kleinen Hügel hinauf. Oben angekommen, wandern wie zwischen zwei Weiden hindurch.

Wir verlassen die offene Weidelandschaft und kommen einem idyllischen Ort, der zum Verweilen einläd. Hier steht ein Pfosten mit vielen beschriebenen Schieferplatten.

Gleich daneben befindet sich eine kleine Kapelle.

Wir schauen uns um und genießen etwas die besondere Stimmung an diesem Ort. Danach folgen wir weiter unserem Wanderpfad. Unterwegs treffen wir auf weitere beschriftete Schieferplatten.

Über einen breiten Forstweg wandern wir weiter durch den Wald. Abermals lichten sich die Bäume und wir kommen zu einem Aussichtspunkt, wo wir das erste Mal in der Ferne die Marksburg sehen können.

Die Marksburg ist eine eindrucksvolle mittelalterliche Höhenburg am Mittelrhein in Rheinland-Pfalz, Deutschland. Sie wurde im 12. Jahrhundert erbaut und ist besonders bemerkenswert, weil sie die einzige nie zerstörte Höhenburg in dieser Region ist. Die Burg liegt oberhalb der Stadt Braubach auf einem Schieferkegel in ca. 160 m Höhe. Die Burg bietet verschiedene Führungen an, darunter spezielle Lichter- und Schauspielführungen, die die Geschichte und Atmosphäre der Burg lebendig werden lassen.

An dieser Stelle wurde ein Getränkestand mit Vertrauenskasse aufgebaut.

Leider scheint gestern bei dem tollen Wetter viele Wanderer unterwegs gewesen zu sein, was zur Folge hat, dass jetzt alle Getränke vergriffen sind.

 

Rund um die Kipplei-Spitze

Nach einer kurzen Wanderung erreichen wir die Abzweigung zur Kipplei-Spitze. An dieser Kreuzung bestünde die Möglichkeit diese Schleife einzusparen und gleich dem Weg nach unten in ein Bachtal zu folgen.

Auch wenn das Wetter heute nicht das Beste ist, wollen wir den Osterspaier Langhalsweg komplett wandern und steigen zur Kipplei-Spitze hinauf. Auf dem höchsten Punkt befindet sich ein Aussichtspunkt mit Tischen und Bänken. Auch ein Wanderbuch, in welches wir uns eintragen, ist dort zu finden.

Wow – hier oben befindet sich der wohl schönste Aussichtspunkt des gesamten Wegs. Von hier ober ist das Rheintal und die Marksburg zu sehen.

Auch in die andere Richtung bietet sich uns ein toller Blick. Langsam kommt sogar die Sonne wieder hervor.

Auf der anderen Seite steigen wir von der Spitze über einen steilen Pfad nach unten und wandern anschließend in einem großen Bogen um die Spitze herum.

Nach kurzer Zeit erreichen wir wieder die Kreuzung, an der wir eben zur Kipplei-Spitze abgebogen waren.

 

Hoch über dem Rhein

An der Kreuzung steigen wir zum Bach hinunter und auf der anderen Seite den Hang wieder hinauf. Anschließend wandern wir über einen schmalen Pfad recht eben parallel zum Rhein. Ab und an bietet sich uns ein schöner Blick ins Rheintal und manchmal auf die Marksburg.

Der Weg, der hoch über dem Rhein verläuft, ist gut zu wandern. Er schlängelt sich durch den Hang.

Etwas weiter kommen wir zu einer weiteren Getränkestation. Bedauerlicherweise ist auch diese komplett leer. Über SocialMedia erfahre ich, dass die Arbeitsgruppe, die für diesen Wanderweg zuständig ist, die beiden Stationen am frühen Nachmittag auffüllen will, was für uns leider zu spät ist.

Wir nutzen die Bänke an der Getränkestation, um unsere Mittagspause einzulegen und unsere mitgebrachten Lunchpakete aus der Jugendherberge zu verzehren.

Nach der Pause setzen wir unsere Wanderung fort. Kurze Zeit später kommen wir an diesem Instagram-Herz vorbei, an dem schöne Selfies mit dem Rhein im Hintergrund gemacht werden können.

Der Osterspaier Langhalsweg verfügt über einen großen Pfadanteil. Es macht mir großen Spaß, hier zu wandern.

Auf diesem Abschnitt hat sich die Arbeitsgruppe, die diesen Wanderweg geschaffen hat, viele tolle Überraschungen in den Wald gestellt. Nur kurze Zeit später kommen wir an der Rheinschaukel vorbei.

Hier kann mit einem schönen Blick auf den Rhein geschaukelt werden.

 

Weiter zum Hexenköpfel

Anschließend kommen wir wieder zu einer Abzweigung, an der unser Wanderweg abgekürzt werden kann. Natürlich folgen wir den Markierungen des kompletten Wegs. Wir steigen über einen steilen Pfad hinunter in ein Bachtal. Unter überqueren wir den Bach auf einer Brücke uns steigen auf der anderen Bachseite wieder das Tal nach oben.

Nachdem wir das Tal nach rechts verlassen haben, wandern wir auf einem breiten Forstweg zu der kleinen Straße unterhalb der Florianshütte. Dort zweigt ein kleiner Wanderpfad zum Hexenköpfel ab. An diesem Aussichtspunkt bekommen wir einen tollen Blick ins Rheintal und auf Osterspai.

Wie genießen die Aussicht und gehen wieder zurück zum Osterspaier Langhalsweg.

 

Am Final des Wandermulti

Um den Multi zu lösen, müssen unterwegs ermittelt werden, welches Bild sich an gegebenen Koordinaten befindet. Nachdem wir alle Stationen eindeutig indentifiziert haben, können wir die Finalkoordinaten ausrechen. Diese befinden sich in unmittelabarer Nähe zum Wanderweg. Die Finalbox ist für uns gut zu finden.

Wir tragen uns ins Logbuch ein und setzen unsere Wanderung fort

 

Zurück in Osterspai

Die Wegweiser des Osterspaier Langhalsweg leiten uns nach Osterspai zurück, wo wir durch den Ortskern bummeln. Die vielen Fachwerkhäuser gefallen mir sehr gut und verleihen dem Osterspai ein tolles Flair.

Am Rathaus schließen wir nach etwa vier Stunden unsere Rundwanderung ab. Damit geht auch unser Wanderwochenende in der Rheinsteig-Jugendherberge Kaub zu Ende.

 

Interaktive Karte der Wanderung

Auf der folgenden Karte könnt Ihr den genauen Verlauf unserer Geocaching-Wanderung über den „Osterspaier Langhalsweg“ sehen. Die Karte ist interaktiv: Ihr könnt hinein- und herauszoomen und die Marker anklicken. Bei den Geocaches öffnet ein Klick auf den Namen das zugehörige Listing auf geocaching.com. Das Final des Wandermultis und den Weg dahin habe ich natürlich aus dem Track entfernt.

Falls Euch unsere Tour interessiert, so könnt Ihr hier meine gpx-Datei herunterladen. Bei komoot habe ich unsere Wanderung ebenfalls eingestellt.

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Wie hat Euch mein Bericht über die Wanderung gefallen? Kennt Ihr diese Tour und wäre sie etwas für Euch? Was sind Eure Empfehlungen für diese Region? Wie immer freue ich mich auf Eure Kommentare unter diesem Artikel.

Saarfuchs

Jörg (Saarfuchs) betreibt Geocaching seit 2008. Sein besonderes Interesse galt zunächst Mysteries, dann den T5-Caches und mittlerweile den Lostplaces. Zu seinen Hobbies gehören Reisen, Fotografieren, Bergwanderungen und Hochtouren. Er geht weltweit auf Dosen-Suche und berichtet in seinem Blog regelmäßig mit vielen Fotos über sein “Geocaching” und damit verwandte Themen.

2 Kommentare:

  1. Schon irgendwie bizarr zu sehen wie Premium Wanderwege gemacht werden. Da muß es Trinkstationen und dergleichen geben. Das hat m.E. mit dem Gedanken des Wanderns wenig zu tun. Aber das Deutsche Wanderinsibracht ja auch seine Daseinsberechtigung…

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