Wherigo – Möglichkeiten zum Cheaten und ein Schutz davor

Heute möchte ich Euch zeigen, welche Methoden es gibt, um einen Wherigo zu cheaten oder gar zu hacken.

Natürlich zeige ich Euch auch, was Ihr als Owner eines Wherigos dagegen tun könnt. Schaut doch mal rein!

 

 

Was ist ein Wherigo?

Ein Wherigo-Geocache kombiniert Geocaching mit interaktiven Abenteuern. Um einen Wherigo spielen zu können, benötigt man einen Player, der für Smartphones und einige Garmin-Geräte erhältlich ist. In den Player wird eine sogenannte Cardrige geladen, die das eigentliche Wherigo-Abenteuer enthält. Meist müssen während des Abenteuers Gebiete freigeschaltet und betreten werden. Dort können Fragen gestellt werden, die in den Zonen beantwortet werden müssen. Wherigo-Abenteuer können sehr aufwendig gestaltet sein und es kann viel Zeit in Anspruch nehmen, ein solches Abenteuer zu spielen.

 

Ist es möglich bei einem Wherigo zu cheaten oder gar ihn zu knacken?

Auf diese Frage gibt es keine klare Antwort: Es kommt darauf an!

Technisch gesehen besteht eine Wherigo-Cardrige aus einen Archiv, in dem sich Bilder, Audio-Dateien und kompilierter Lua-Code, in dem die Logik des Spiels implementiert wurde, befinden. Mittlerweile ist der Aufbau dieses Archivs im Internet dokumentiert und es gibt Werkzeuge (dazu später mehr), mit denen der Wherigo in seine Einzelteile zerlegt werden kann. Auch gibt es einen Decompiler, mit dem der kompilierte Lua-Code wieder in lesbaren Quellcode verwandelt werden kann. Somit kann analysiert werden, welche Zonen (mit ihren GPS-Koordinaten) sich in einer Cardrige befinden, wie die Logik zum Anzeigen dieser Zonen ist und im Quelltext kann nach den Texten geschaut werden, die während dies Spiels auf dem Bildschirm angezeigt werden.

Für alle diese Möglichkeiten zur Analyse gibt es jedoch auch Gegenmaßnahmen von den Anbietern der Wherigo-Editoren: So werden Texte mittlerweise verschlüsselt und Zonen können während des Spiels dynamisch erzeugt oder verschoben werden. Durch Zugriff auf den Quelltext kann mit mehr oder weniger Aufwand jedoch auch diese Schutzmechanismen überwunden werden.

 

Cheat #1 – Reverse Wherigo

Die wohl bekannte Cheat-Methode bei Wherigos funktioniert nur bei den sogenannten Reverse-Wherigos, bei denen im Listing drei Zahlen gegebe werden, die in der Cardrige eingegeben werden müssen.

Danach bekommt man im Wherigo die Entfernung zur Dose angezeigt und muss sich dieser nähern. Mittlerweile gibt es Online-Solver, die aus diesen drei Zahlen die exakten Koordinaten der Dose bestimmen, so daß man sich auf der Karte den besten Weg heraussuchen kann.

 

Cheat #2 – Webwigo

Wer sich zunächst den Wherigo zuhause im Browser anschauen will, dem empfehle ich den Online-Player Webwigo, der auch eine Möglichkeit enthält den aktuellen Standort beliebig über eine Karte zu setzen (Stichwort FakeGPS).

Die Bedinung ist relativ intuitiv: Zunächst (1) wird die Cardrige in den Online-Player geladen. Anschließend (2) wird das FakeGPS durch einen Klick auf die GPS-Anzeige aktiviert, so dass der angezeigte Punkt grün wird. Danach (3) wird das Wherigo-Abenteuer gestartet. Die aktuelle Position im Abenteuer kann durch (4) das verschieben des Markers verändert werden. Schiebt man den Marker in eine Zone, so wird dort die entpechende Logick gestartet und im Emulator dargestellt.

Auf diese Weise können alle Wherigo gespielt werden, der keine Antworten erfordern, die nur vor Ort in erfahrung gebracht werden können.

 

Cheat #3 – WiG-Crumbler

Um eine Cardrige in ihren Einzelteile zu zerlegen, bietet sich das Online-Werkzeug WiG-Crumbler an.

Um eine Cardrige zu analysieren, muss diese zunächst in den WiG-Crumbler geladen werden. Dazu (1) erst „Upload“ klicken, dann (2) die Cardrige auswählen und anschließend (3) hochladen. Danach beginnt der Crumbler mit der Analyse. Sobald diese abgeschlossen ist, kann auf die Schaltfläche mit „Zeige Ergebnis“ geklickt werden.

In der oberen Zeile werden die Schaltflächen für die verschiedenen Dinge der Cardrige angezeigt. Mit einem Klick auf „Punkte“ werden alle in der Cardrige gefundenen Zonen mit ihren Koordinaten angezeigt.

Ein Klick auf „Medien“ zeigt alle z.B. die in der Cardrige gespeicherten Bilder an. In dieser Liste können Spoilerbilder enthalten sein, die dem Spieler beim erreichend er Finalzone angezeigt werden.

Hilfreich kann auch die Schlatfläche „Texte“ sein. In diesem Tab werden alle im Lua-Quelltext gefundenen Texte angezeigt. In dieser Cardrige ist das jedoch nur teilweise hilfreich, da die Texte verschlüsselt wurden.

Mit etwas Geduld können mit dem WiG-Crumbler viele erkenntnisse gewonnen werden, die bei der Lösung eines Wherigos helfen können.

 

Was kann ich als Owner gegen Cheating tun?

Alle diese Werkzeuge können natürlich nur das aus der Cardrige herauslesen, was auch darin enthalten ist. Die sicherste Methode, um Cheating bei Wherigos zu vermeiden, ist die Finalkoordinaten nicht in der Cardrige abzuspeichern und ein Spoilerbild im Checker des Listings zu hinterlegen. Eine beliebte Methode ist mittels unterwegs gefundener Zahlen (Informationen) die Finalkoordinaten während des Spiels aufzubauen und mittels eines Checkers zu überprüfen. Damit enthält die Cardrige nicht die Finalzone!

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Spielt Ihr Wherigos? Habt Ihr selbst schon mal gecheatet? Wie hat Euch dieser Beitrag gefallen? Wie immer freue ich mich auf Eure Kommentare unter diesem Beitrag!

Saarfuchs

Jörg (Saarfuchs) betreibt Geocaching seit 2008. Sein besonderes Interesse galt zunächst Mysteries, dann den T5-Caches und mittlerweile den Lostplaces. Zu seinen Hobbies gehören Reisen, Fotografieren, Bergwanderungen und Hochtouren. Er geht weltweit auf Dosen-Suche und berichtet in seinem Blog regelmäßig mit vielen Fotos über sein “Geocaching” und damit verwandte Themen.

11 Kommentare:

  1. Die neue Version von den Waldmeister (Y10) hat nun auch einen Solver, war ja logisch, dass irgendwann es einen gibt.
    Die u.a. meinen Cache gespielt haben, haben sich gefreut, diesen so ursprünglich zu spielen.
    Na ja, so ist das Leben.

  2. Eine URL gibt es noch nicht, ich könnte ein GC Wizard Script teilen?

  3. evtl. meint er einen von diesen 3 mir bisher bekannten 10Y „waldmeister“
    https://coord.info/GC9CMYZ
    https://coord.info/GCAQ1TV
    https://coord.info/GCAGP9X

  4. Bei den *Waldmeister* Reverse WIGs nehme ich den Solver, da es von den Ownern keinerlei schöpferischer Akt ist, diese zu erstellen. Und sie nehmen – wahrscheinlich aus Statistik-Gründen, ziemlich überhand und sind auch nicht mehr spannend.
    Was anderes sind individuell erstellte WIGs, die in einer interessanten Umgebung eine kleine Geschichte erzählen – im einfachsten Fall sind es verkappte Multis, im besten Fall gibt es viele Interaktionen und die Geschichte baut sich unterschiedlich auf. Hier haben die Owner jede Menge Arbeit investiert und da wäre es unfair, zu schummeln (und man nimmt sich den ganzen Spaß). Leider gibt es die viel zu selten. Nachdem ich so einen WIG gespielt habe, decompiliere ich manchmal die Catridge (nur, wenn es interessante Eelemente gibt), um daraus zu lernen. Ist ja nur LUA-Code.
    Zum Schutz vor dem Schummeln:
    – wer besch*en möchte, der wird es auch machen (und sei es, dass er sich die Informationen zum Final anderswertig besorgt – wie beu Multis und Mysts; diese Zeitgenossen werden auch nicht den WIG zerlegen, sondern den einfachsten Weg gehen)
    – wenn ich es zu kompliziert mache, auf ehrlichen Wege an die Final-Koordinaten zu kommen, dann „belästige“ ich die ehrlichen Spieler.

  5. Von cheaten zu sprechen, wenn ich Reverse Wigs per Solver löse, halte ich aber für etwas übertriebem.
    Der erste Reverse Wig war ja noch spaßig, ich denke, mittlerweile spielt keiner mehr die Dinger so, wie angedacht.

  6. Ja, bei Reverse WIG wird das sehr oft gemacht, gerade bei großen WIG Runden. Nun gibt es ja eine Weiterentwicklung bei Reverse WIG, wo die Solver derzeit nicht funktionieren.

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