Geocaching & Wandern: Bergtour rund um den Tossals Verds

Heute möchte ich euch von unserer letzten Wanderung in Mallorca berichten. Wir wandern knapp 12 Kilometer auf aussichtsreichen Bergpfaden einmal rund um den Gipfel des Tossals Verds.

Für diese Bergtour ist Trittsicherheit und Ausdauer erforderlich. Belohnt werden wir mit tollen Ausblicken auf die grandiose Bergwelt der Tramuntana. Unterwegs können vier Tradis und ein Labcache gesucht werden. Kommt mit auf diese beeindruckende virtuelle Wanderung!

 

 

Die Rundwanderung um den Tossals Verds

Diese Rundwanderung, die eine ernstzunehmende Bergtour ist, startet am Parkplatz Font des Noguer am Cùber-Staussee hoch in den Bergen über Sóller. Im Rother-Wanderführer Mallorca (Provisionslink) ist sie schwarz markiert, was schwierig bedeutet. Laut meinem GPS hat die Tour eine Länke von knapp 12 Kilometern und es werden dabei etwa 600 Höhenmeter überwunden. Diese schöne Rundwanderung führt in einer großen Schleife um das gesamte Massiv der Tossals Verds und folgt größtenteils dem Trockenmauerweg GR 221. Die Wanderung ist gut ausgeschildert und es gibt keine Orientierungsprobleme. Lediglich am felsigen Pas Llis ist eine gesicherte Passage (Kette) zu überwinden.

 

Unsere Ankunft und die ersten Meter

Als wir kurz vor zehn Uhr den Parkplatz am Stausee erreichen, sind nur noch wenige Plätze frei und uns wird klar, dass diese Wanderung wohl sehr bekannt und beliebt ist.

Der Parkplatz ist gut ausgestattet mit Picknick-Tischen und -Bänken, einer Toilettenanlage und einer Hinweistafel, auf der auch unsere Wanderung zu finden ist.

Wir schultern unsere Rucksäcke und folgen dem Wegweiser zur Berghütte „Refugi des Tossals Verds“.

Zunächst ist unser Weg eben. Noch kurzer Zeit kommen wir zu einer Abzweigung.

 

Der erste Anstieg

An der Abzweigung biegen wir links ab und folgen einem kleinen Bergpfad, der uns in engen Serpentinen den Berg hinauf führt.

Unterwegs kann ich die Aussicht auf den Cùber-Staussee genießen. Er ist der größte Stausee Mallorcas und liegt in 750 m Höhe im majestätischen Tramuntana-Gebirge. Das künstliche Wasserbecken wurde Ende der 1960er Jahre angelegt und 1972 geflutet. Die Landschaft rund um den See kann sich durchaus mit europäischen Hochgebirgen messen.

Nach etwa einer halben Stunde haben wir die 150 Höhenmeter geschafft und stehen auf dem Coll Del Portellet, dem Bergsattel, der einen Übergang in das nächste Tal bietet.

 

Der lange Abstieg hinunter zum Es Pas Llis

Auf dem Bergsattel folgen wir der Mauer bis zu einer Lücke, durch die unser Weg verläuft. Von hier oben ist der weitere Wegverlauf gut zu sehen. Es wird die nächste Zeit nur noch abwärts gehen.

Wir folgen dem Pfad, der sich auf der linken Hangseite des Tals schlängelt, immer nach unten.

Mal ist der Weg fast eben und kurz danach wieder steil abfallend. Unterwegs bekommen wir jederzeit eine tolle Aussicht auf die umliegenden Berge.

Allmählich wird unser Weg steiler. Über ein Geröllfeld, welches mit Felsen durchsetzt ist, steigen wir vorsichtig ab. Hier ist Trittsicherheit gefragt.

Heute ist es sehr sonnig und recht warm. In diesem Teil der Wanderung bieten die steilen Bergflanken um uns herum zum Glück an einigen Stellen Schatten.

 

Der „kleine Klettersteig“ am Es Pas Llis

Wir erreichen die Schlüsselstelle dieser Wanderung: Eine mit Eisenketten versicherte Stelle, die über Felsen in Form einen „S“ steil nach oben führt.

In trockenem Zustand ist der kleine Aufstieg für uns gut zu meistern. Die Gummisohlen unserer Bergschuhe geben guten Halt.

Im oberen Teil wechselt die Kette von der rechten Seite auf die linke. Über eine breite Rampe geht es nun bequem zum Ausstieg dieser Passage.

Nachdem wir um die letzte Felsnase gebogen sind, öffnet sich das Gelände wieder und wir wandern über eine kleine Hochebene.

 

Weiter zur Berghütte

Unterwegs sehen wir auf der anderen Hangseite einen Wasserkanal, der einmal Wasser vom Stausee in ein entferntes Tal gebracht hat. Soweit ich auf meiner Karte gesehen habe, führt heute ein Wanderweg darüber.

Wir folgen weiter unserem Bergpfad als mein GPS piepst. Nach einer kleinen Suche können wir den Tradi Turtle Rock an einem Felsen loggen.

Anschließend wandern wir weiter und es geht immer noch überwiegend bergab.

Nach einiger Zeit folgt ein leichter Aufstieg zu einem felsigen Plateau.

Da dort oben ein weiterer Tradi auf meiner Karte angezeigt wird, gehe ich schon mal vor.

Auf dem Plateau angekommen, beginne ich mit der Suche nach dem Via Ferrata Refugi View, den ich aber leider nicht finden kann. Dabei passiert mir ein Missgeschick, ich bleibe am Gestrüpp hängen und stürze, was mir wegen des felsigen Untergrunds einen Riss in der Wanderhose und eine kleine Wunde am Schienbein beschert. Ich werfe noch einen Blick auf die umliegenden Berge und steige in das nächste Tal hinab.

Hier stehen viele alte Olivenbäume, zwischen denen wir nun hindurch laufen.

Auf der anderen Talseite steig der Weg für kurze Zeit an …

… und gibt nach der nächsten Kurve den Blick auf die Berghütte frei.

Wenige Minuten später erreichen wir die Hütte. Inzwischen ist es schon 13 Uhr.

 

An der Berghütte „Refugi des Tossals Verds“

Das Refugi des Tossals Verds ist eine bewirtschaftete Hütte am Fuße des Tossals Verds-Massivs. Auf einer Höhe von 540 Metern bietet die gemütliche Hütte Wanderern eine willkommene Rast. Das Mittagessen wird ab 13:30 Uhr serviert, und wer schon früher da ist, kann sich mit warmen oder kalten Getränken stärken. Direkt vor der Hütte laden Picknicktische zum Genießen der herrlichen Umgebung ein. Wir gehen um die Hütte herum und suchen uns einen freien Picknicktisch.

Anschließend kaufen wir uns in der Hütte kühle Getränke. Dort gäbe es auch ein kleines Essensangebot. Da wir jedoch unser Picknick dabei haben, verzichten wir auf dieses Angebot.

Eine knappe Stunde verbringen wir an der Hütte bei einem gemütlichen Picknick.

 

Weiter zur Pou de sa Bassola

Kurz vor vierzehn Uhr setzen wir unsere Wanderung fort. Da die Hütte den tiefsten Punkt unserer Wanderung darstellt, geht es nun wieder nach oben. Wir folgen einem gut ausgebauten Weg.

Schnell gewinnen wir an Höhe und können sogar noch einen letzten Blick auf die Berghütte erhaschen.

Anschließend wandern wir leicht ansteigend durch eine schattige Berglandschaft.

Dann piepst mein GPS abermals. Wir haben den Pou de sa Bassola, an dem sich ein Brunnen befindet, erreicht.

Auf der Suche nach dem Geocache begegnen wir diesem Schafbock, der uns neugierig beäugt.

Nachdem wir den Tradi Pou de sa Bassola gefunden und geloggt haben, setzen wir unsere Wanderung fort.

 

Hinauf zum Kanal

Der Weg von der Hütte bis zum Brunnen war technisch einfach und bequem zu gehen. Nach dem Brunnen wird der Weg jetzt wieder felsiger und damit auch anspruchsvoller.

Die Landschaft ist in diesem Teil der Wanderung wieder rauer und bietet tolle Ausblicke.

Auf der gegenüberliegenden Talseite kann ich an einer Felswand eine alte Wasserleitung sehen. Früher wurde auf Mallorca das Wasser für die Felder in der Bergregion teils sehr aufwändig herangeschafft.

Anschließend nähern wir uns dem Talgrund, durch den ein kleiner Bach fließt. Auf vielen, gut platzierten Trittsteinen überqueren wir mühelos den Bach.

Etwas den Bach talaufwärts bis zu einer Brücke, auf der wir den Bach erneut überqueren.

Es folgt noch ein kleiner Anstieg und wir erreichen eine Abzweigung mit Wegweisern und einer großen Hinweistafel. Auf der Karte sehe ich, dass wir nun den Übergang in das nächste Tal erreicht haben. Ab diesem Punkt geht es nur noch bergab und eben bis zum Parkplatz.

Nach einem kurzen Abstieg durch einen kleinen Eichenwald erreichen wir den Wasserkanal.

 

Am Kanal entlang zurück zum Parkplatz

Die letzten 3 Kilometer unserer Wanderung sind topfeben und verlaufen immer entlang dieses alten und nicht mehr genutzten Wasserkanals.

Unterwegs bietet sich uns eine tolle Aussicht auf einen weiteren Stausee, den Gorg Blau. Der See ist heute unterirdisch mit dem größeren Stausee von Cúber verbunden und speichert Wasser für die trockenen Monate.

Auf der anderen Talseite ist der Puig Major, der mit 1445 Metern der höchste Berg der spanischen Baleareninsel Mallorca ist, gut zu sehen. Leider ist der Gipfelbereich militärische Sperrzone, da sich dort gut erkennbar eine große Radarstation befindet. Der benachbarte Puig de Massanella ist mit 1364 m der höchste zugängliche Gipfel der Insel.

Wir folgen weiter dem Kanal und kommen zu einem exponierten großen Felsen, auf dem ein kleiner Baum wächst. Hier suchen wir den Tradi Felsenbaum, den ich schnell finden kann.

Etwas später erreichen wir den Parkplatz, wo wir unseren Mietwagen abgestellt haben.

 

Interaktive Karte unserer Wanderung

Auf der folgenden Karte seht Ihr den genauen Verlauf unserer Rundwanderung vom Cùber-Stausee über aussichtsreiche Bergpfade zur Tossals-Verds-Berghütte und über einen anderen schönen Weg wieder zurück zum Parkplatz am Stausee. Bei dieser anspruchsvollen Bergwanderung wird der Gipfel des Tossals Verds einmal umrundet, jedoch nicht bestiegen. Die Karte ist interaktiv: Ihr könnt hinein- und herauszoomen und die Marker anklicken. Bei den Geocaches öffnet ein Klick auf den Namen die zugehörige Beschreibung. Unseren kostenlosen Parkplatz am Stausee habe ich Euch ebenfalls eingezeichnet.

Falls Euch unsere Tour interessiert, so könnt Ihr hier meine gpx-Datei herunterladen. Unsere Wanderung habe ich ebenfalls bei komoot eingestellt.

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Dieser Beitrag gehört zu einer Artikelserie über eine selbst organisierte Wanderreise auf Mallorca, die wir über Ostern 2024 unternommen haben. Der Übersichtsartikel „Eine Wanderwoche auf Mallorca mit Geocaching und Sightseeing“ erläutert den genauen Verlauf der Reise und verlinkt zu den weiteren Detailbeträgen, wo ich bestimmte Orte oder Aspekte genauer vorstelle.

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Wie hat Euch der Bericht zu dieser Wanderung gefallen? Kennt Ihr diese Tour oder wäre sie etwas für Euch? Was sind Eure Empfehlungen für die Serra de Tramuntana? Wie immer freue ich mich auf Eure Kommentare unter diesem Artikel.

Saarfuchs

Jörg (Saarfuchs) betreibt Geocaching seit 2008. Sein besonderes Interesse galt zunächst Mysteries, dann den T5-Caches und mittlerweile den Lostplaces. Zu seinen Hobbies gehören Reisen, Fotografieren, Bergwanderungen und Hochtouren. Er geht weltweit auf Dosen-Suche und berichtet in seinem Blog regelmäßig mit vielen Fotos über sein “Geocaching” und damit verwandte Themen.

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