Sightseeing & Geocaching – Unterwegs in Dessau

Während unseres Silvester-Urlaubs in Wittenberg fahren wir mit dem Zug einen Tag nach Dessau, um uns dort den Georgium Park anzuschauen und die Meisterhäuser und das Bauhaus zu besichtigen.

Auf unserer etwa siebeneinhalb Kilometer langen Sightseeing-Runde schließen wir zwei LabAdventures komplett ab und loggen zwei Geocaches und einen weiteren Labcache. Kommt mit auf den virtuellen Rundgang durch Dessau!

 

 

Von Wittenberg nach Dessau

Wie ihr schon aus meinem Beitrag „Sightseeing & Geocaching – Unterwegs in der Altstadt Wittenbergs“ erfahren habt, verbrachten wir Silvester 2023 in Wittenberg. Von dort fahren wir morgens mit unserem Deutschland-Ticket nach Dessau. Die bequeme Fahrt mit dem Regionalexpress dauert gerade mal eine dreiviertel Stunde. Gegen Viertel vor zehn Uhr erreichen wir den Hauptbahnhof in Dessau, wo wir als Erstes nach dem Labcache  „SPAZIERGANG DURCH DESSAU I. : S1 UNSER BAHNHOF“ schauen. Danach gehen wir auf den Bahnhofsvorplatz, wo uns der Wegweise drei Dinge auflistet, die wir uns heute in Dessau anschauen wollen.

Unser erstes Ziel ist der Park Georgium. Jedoch folgen wir nicht der Beschilderung, sondern gehen in Richtung des Zoos.

 

Durch den Park Georgium

Ab 1780 ließ Fürst Johann Georg, der jüngere Bruder des Fürsten Franz von Anhalt-Dessau, nördlich der damaligen Stadt Dessau in einem Auenwald durch Friedrich Wilhelm von Erdmannsdorff ein klassizistisches Landhaus errichten. Die Umgebung des Gebäudes wurde zu einer großzügigen Gartenanlage im englischen Stil umgestaltet. Der Park Georgium wurde 1996 in die Liste des Weltkulturerbes der UNESCO aufgenommen. Diese Auszeichnung würdigt seine kulturelle Bedeutung, die harmonische Verbindung von Landschaftsgestaltung und architektonischen Elementen sowie die einzigartige Verbindung von Kunst und Natur.

Wir beginnen unseren Rundgang durch den Park und lassen uns dabei von dem LabAdventure „Der Georgengarten im Dessauer Gartenreich“ leiten.

Von Schloss laufen wir zum Mausoleum. Es ist die ehemalige Grablege der Herzöge von Anhalt. Nach dem Zweiten Weltkrieg wurden die Särge aus politischen Gründen entfernt und die Gebeine in ein Massengrab auf dem Ziebigker Friedhof umgebettet. Im November 2019 wurden sie in der Mittelgruft der ehemaligen Stadt- und Schlosskirche feierlich beigesetzt.

Dort angekommen, müssen wir jedoch feststellen, dass sich das Mausoleum im kostenpflichtigen Teil das Zoologischen Gartens befindet. Näher, als das folgende Bild zeigt, komme ich ohne den Eintritt zu errichten nicht heran.

Der zugehörige Labcache ist vor dem Eingang platziert und wir können ihn ohne Probleme loggen. Anschließend gehen wir zurück zum Schloss.

Von dort schlendern wir weiter zu den sieben Säulen, die eine römische Ruine darstellen sollen.

Dort befindet sich der gleichnamige Tradi „Die 7 Säulen„, den wir nach etwas Suchen (es handelt sich nur um einen Nano!) loggen können. Anschließend gegen wir in einem großen Bogen durch den nördlichen Teil vom Park und kommen an diesem kleinen Rundtempel vorbei.

Von dort ist es nicht mehr weit bis zum sogenannten Fremdenhaus, wo sich der letzte Labcache befindet, der uns noch zu diesem LabAdventure fehlt. Das Gästehaus wurde im klassizistischen Stil erbaut und ist Teil der großzügigen Gartenanlage.

Nachdem wir auch diese Frage richtig beantwortet haben, schließen wir das LabAdventure erfolgreich ab.

Damit haben wir alles gefunden, was wir benötigen, um die Koordinaten des Bonus „Adventure Lab Bonus – Dessauer Georgengarten“ auszurechnen. Dort angekommen, ist die Dose schnell gefunden.

Insgesamt sind wir eine knappe Stunde im Park mit Fotografieren und Geocaching unterwegs gewesen … und wir sind wirklich gemütlich gelaufen!

 

Besichtigung der Meisterhäuser

Vom Park ist es nicht weit bis zu den ehemaligen Meisterhäusern. Die Meisterhäuse sind eine kleine Siedlung aus drei identischen Doppelhäusern und einem Einzelhaus, die zwischen 1925 und 1926 nach Plänen von Walter Gropius als Wohngebäude für die Meister und den Direktor des Staatlichen Bauhauses in Dessau errichtet wurden. Die architektonisch und künstlerisch bedeutenden Häuser sind ein herausragendes Beispiel für die moderne Architektur der Zwischenkriegszeit.

Dort beginnen wir das LabAdventure „Das Bauhaus und die Meisterhäuser in Dessau“ zu spielen, für welches wir die Häuser eigentlich nicht betreten müssen. Da wir nun aber schon mal da sind, bezahlen wir im ersten Haus den Eintritt von 9 € pro Erwachsener. Meine Frage, ob ich in den Häusern fotografieren und darüber berichten darf, wird bejaht – vielen Dank dafür!

Im ersten Haus besuchen wir die kleine Ausstellung. Die Architektur dieser Häuser ist einfach und sehr funktionell. Kaum zu glauben, dass der Entwurf fast genau 100 Jahre alt ist und heute noch „modern“ ist.

Anschließend gehen wir zum letzten Haus, indem einmal Kandinsky und Klee gewohnt und gearbeitet haben. Das Kandinsky-Klee-Haus ist das einzige der drei Meisterhäuser, das von seinen ersten Nutzern, den Familien Kandinsky und Klee, seit seiner Errichtung 1926 bis zur Schließung des Bauhauses in Dessau und dem Beginn der NS-Zeit um 1933 ununterbrochen bewohnt wurde.

In der linken Gebäudehälfte schauen wir uns zunächst den Film an, der uns über das Bauhaus und deren Philosophie informiert. Danach schauen wir uns im Haus um.

Jedes der Häuse hat ein riesiges Atelier, in dem die Meister ihre Kunst erschaffen konnten.

Besonders hat mich die Küche beeindruckt, die sehr auf Funktion und Effizienz ausgerichtet wurde.

Die typischen Bauhaus-Türgriffe sind einfach zeitlos und können heute noch gut verwendet werden. Wie gesagt, all das wurde schon vor knapp 100 Jahren entworfen.

Nachdem wir uns in den beiden Haushälften umgeschaut haben, verlassen wir das Gebäude wieder und gehen nach draußen.

Wir schlendern zum nächsten Meisterhaus, welches besichtigt werden kann.

Nachdem wir uns auch dieses ausgiebig angeschaut haben, verlassen wir die Meisterhäuser und gehen in Richtung der Schule.

 

Eine große Runde durch die Siedlung

Dort angekommen muss ich leider feststellen, dass die berühmte Schule gerade renoviert wird. Dennoch ist die letzte Frage unseres LabAdventures halbwegs gut zu beantworten.

Nachdem wir die richtige Antwort eingegeben haben, erscheint die Erfolgsmeldung!

Da wir noch viel Zeit bis zu unserer gebuchten Führung durch die Bauhaus-Schule haben, beschließen wir eine große Runde durch die angrenzende Siedlung zu drehen und den Tradi „An der Hohen Lache“ zu suchen, was uns gelingt.

Von dort gehen wir in einem Bogen zurück zum Bauhaus, wo wir in der Cafeteria im Keller erstmal einen Kaffee trinken.

 

Führung durch das Bauhaus Dessau

Gegen 14:30 Uhr ist es dann so weit, wir werden von unserem Gästeführer, einem Architekten begrüßt. Er erzählt uns die Geschichte vom Bauhaus in Dessau: Das Bauhausgebäude in Dessau, auch Bauhaus Dessau genannt, war das ehemalige Schulgebäude des Staatlichen Bauhauses. Es wurde 1925 von Walter Gropius entworfen und von 1925 bis 1926 für das zuvor in Weimar ansässige Bauhaus und die Kunstgewerbeschule Dessau errichtet. 1931 gewann die NSDAP die Gemeindewahl in Dessau und setzte 1932 die Schließung des staatlichen Bauhauses durch. Das Gebäude ist ein herausragendes Beispiel für die moderne Architektur der Zwischenkriegszeit.

Wir beginnen unseren Rundgang in den ehemaligen Werkstätten.

Von dort gehen wir in das riesige Treppenhaus und bekommen die Technik der Glasfront erklärt.

Die selbe Technik wurde auch bei den noch viel größeren Glasfronten am Werkstattgebäude angewendet.

Mittels eines Kettenzugmechanismus können Teile der Glasfront geöffnet werden. Anschließend gehen wir durch die Gebäudebrücke in den Gebäudeteil der ehemaligen Kunstgewerbeschule. Dort „in der alten Welt“ zeigt sich die gegensätzliche Architektur mit dunklen und engen Gängen, sowie kleinen Fenstern.

Durch ein kleines Fenster ist der gegenüber liegende Eingang zu Staatlichen Bauhaus zu sehen. Die gewählte Schrift ist heute noch modern.

Wir verlassen die ehemalige Kunstgewerbeschule mit Blick auf das Bauhaus und seine moderne Glasfront.

Anschließend gehen wir zu dem Büro- und Wohngebäude des Bauhaus hinüber. Von Eingang ist die Gebäudebrücke, die das Bauhaus mit der Kunstgewerbeschule verbindet, gut zu sehen.

Im Wohngebäude angekommen, schauen wir uns ein Zimmer an, wie es damals für die Bauhaus-Schüler vorgesehen wurde.

Ein großer Raum mit einem Waschbecken und einem Bett, in dem die Schüler wohnen und arbeiten konnten. Nach unserer Führung schauen wir uns das Wohngebäude noch kurz von außen an: Auffällig sind die sehr kleinen Balkone, die bewusst so gestaltet waren, dass man von jedem Balkon möglichst viele andere sehen und mit ihnen kommunizieren konnte.

Danach machen wir uns auf den Rückweg.

 

Über den Campus zum Bahnhof

Vom Bauhaus laufen wir in Richtung des Bahnhofs, der Luftlinie gerade mal 400 Meter weit entfernt liegt. Dabei schlendern wir über den Campus der Hochschule Anhalt. Bei diesem kurzen Spaziergang kommen wir an einigen historischen Gebäuden vorbei.

Dabei fällt mir auf, dass zwei diese Gebäude eine Uhr haben, die sogar heute noch die richtige Zeit anzeigt.

Kurze Zeit später erreichen wir den Bahnhofsvorplatz, an dem wir heute Morgen gestartet sind. Damit geht ein Tag mit vielen Eindrücken zu Ende.

 

Interaktive Karte unserer Tour durch Dessau

Auf der folgenden Karte könnt Ihr die von uns besuchten Sightseeing-Spots unserer Tour, unseren Stadtrundgang und die Lab- und Geocaches, die wir gefunden haben, sehen. Die Karte ist interaktiv: Ihr könnt hinein- und herauszoomen und die Marker anklicken. Ein Klick auf einen Lab- oder Geocache öffnet die zugehörige Beschreibung.

Falls Euch unsere Tour interessiert, so könnt Ihr hier meine gpx-Datei herunterladen. Inzwischen habe ich diese Tour auch bei komoot eingestellt.

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Wie hat Euch mein Bericht von unserem Besuch in Dessau gefallen? Seid Ihr selbst schon dort gewesen? Was habt Ihr in diesem Teil von Sachsen-Anhalt unternommen und angeschaut? Wie immer freue ich mich auf Eure Kommentare unter diesem Beitrag.

Saarfuchs

Jörg (Saarfuchs) betreibt Geocaching seit 2008. Sein besonderes Interesse galt zunächst Mysteries, dann den T5-Caches und mittlerweile den Lostplaces. Zu seinen Hobbies gehören Reisen, Fotografieren, Bergwanderungen und Hochtouren. Er geht weltweit auf Dosen-Suche und berichtet in seinem Blog regelmäßig mit vielen Fotos über sein “Geocaching” und damit verwandte Themen.

2 Kommentare:

  1. Vielen Dank für den schönen Bericht und die schönen Bilder.

    Viele Grüße aus Mies van der Rohes Geburtsstadt Aachen.

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