Geocaching & Wandern: Auf Deutschlands bestbewertetem Wanderweg

Der höchstbewerteste Premiumwanderweg Deutschlands befindet sich aktuell im Allgäu, der mit 101 Erlebnispunkten zertifizierte alpine Weg „Luftiger Grat“. Im August letzten Jahres hatte ich die Gelegenheit, zusammen mit dem saarzwerg diesen besonderen Wanderweg zu erleben.

In diesem Beitrag zweige ich Euch mit vielen Bildern diesen Wanderweg und gebe Euch alle Informationen, die Ihr benötigt, um dieses Wanderabenteuer selbst zu planen. Natürlich schauen wir auch unterwegs nach Lab- und Geocaches. Kommt mit auf diese besondere Wanderung!

 

 

Der Premiumwanderweg „Luftiger Grat“

In der im Allgäu in der Nähe von Oberstaufen befindet sich der Premiumwanderweg „Luftiger Grat“, der vom deutschen Wanderinstitut in 2021 das letzte Mal mit 101 Erlebnispunkten zertifiziert wurde. Damit ist der bestbewerteste Premiumwanderweg in Deutschland. Als wir im Sommer diesen Weg gewandert sind, hatte ich am Ende knapp elf Kilometer, 480 Höhenmeter im Aufstieg und 940 Höhenmeter im Abstieg auf meinem GPS. Obwohl der „luftige Grat“ mit elf Kilometern recht kurz ist, so haben wir am Ende doch fast sieben Stunden mit Geocaching und Pausen für diese Wanderung benötigt.

Wie es sich für einen Premiumwanderweg gehört, ist die Strecke sehr gut ausgeschildert.

Ab und an gibt es unterwegs. Wegweiser mit Zeitangaben. Für saarzwerg und mich waren diese Zeitangaben jedoch recht utopisch und für uns Flachländer nicht zu erreichen.

Bei dem Premiumwanderweg Luftiger Grat handelt es sich um eine Streckenwanderung, die überwiegend bergab verläuft. Sie beginnt an der Bergstation der Hochgratbahn und endet an der Bergstation der Imbergbahn. Parken könnt ihr kostenlos auf dem großen Parkplatz der Imbergbahn und anschließend mit der Buslinie 95 zur Talstation der Hochgratbahn fahren.  Falls ihr vorher in Oberstaufen übernachtet, solltet ihr darauf achten, dass eure Unterkunft die Oberstaufen plus Karte anbietet. Mit dieser Karte könnt ihr die beiden Bergbahnen und den Bus kostenlos benutzen.

Da die Hochgratbahn um 9:00 Uhr öffnet, bietet sich der erste Bus, der um 8:55 Uhr an der Imbergbahn abfährt, an. Die Fahrzeit des Busses zwischen den beiden Bergbahnen ist ein gerade mal sechs Minuten angegeben. Auf der Webseite des Busunternehmens könnt ihr eure Busfahrt planen oder die Fahrpläne für die Linie 95 herunterladen.

Übrigens: Der Wanderweg „luftiger Grat“ ist in diesem Jahr zur Publikumswahl „Deutschlands Schönster Wanderweg“ nominiert. Im Wahlstudio könnt Ihr an dieser Publikumswahl teilnehmen und an der anschließenden Verlosung teilnehmen.

 

Auf dem Weg zur Bergstation der Hochgratbahn

Nach dem Frühstück fahren wir zur Imbergbahn und stellen unser Auto auf dem großen kostenlosen Parkplatz ab. Danach schultern wir unsere Rucksäcke und gehen gegenüber zur Bushaltestelle.

Kurze Zeit später erscheint der Bus der Linie 95, der schon recht gut mit Wanderern gefüllt ist.  Wir steigen ein und fahren mit dem Bus zur Talstation der Hochgratbahn. Während sich die Mehrzahl der Businsassen am Ticketschalter anstellt, dürfen wir mit unserer Oberstaufen plus Karte gleich hinauf zu den Gondeln gehen.  Ohne Wartezeit steigen wir in die erste Gondel, die vorbeigefahren kommt.

Die Gondeln sind klein, wirken alt und bieten nur Platz für gerade mal zwei Wanderer mit ihren Rucksäcken. Während der Fahrt genießen wir die Aussicht.

Nach gut 20 Minuten erreichen wir die Bergstation, wo wir die Bahn verlassen.

Die Hochgratbahn überbrückt eine Strecke von etwa 2,3 km und über 800 Höhenmetern.

 

An der Bergstation der Hochgratbahn

Die Bergstation befindet sich auf einer Höhe von 1.708 Metern und bietet einen atemberaubenden Blick auf den Hauptalpenkamm, der vom Bodensee bis zu den Oberstdorfer und Kleinwalsertaler Bergen und bis zur Zugspitze reicht und auf der anderen Seite weit in das Alpenvorland hinein.

An der Bergstation nutzen wir zunächst die sanitären Anlagen und spielen anschließend das LabAdventure „Der Hochgrat„. Alle Fragen können wir mehr oder weniger gut beantworten.

Nachdem das erledigt ist, machen wir uns auf den Weg zum Startpunkt der Wanderung über den „luftigen Grat“.

 

Unterwegs zum Startportal

Die Bergstation verlassen wir in Richtung Westen und wandern zunächst über einen breiten Fahrweg.

Da unser Weg über einen Kamm verläuft, haben wir traumhafte Aussichten nach beiden Seiten. Unser erstes Zwischenziel auf der Tour, der Seelekopf ist schon zu sehen.

Ich schaue nach links in Richtung des Alpenhauptkamms, wo in der Ferne im Dunst die hohen Berge zu sehen sind.

Kurze Zeit später erreichen wir das Eingangsportal des Premiumwanderweges „Luftiger Grad“.

Von der Bergstation bis hier her sind es gerade mal knapp 300 Meter.

 

Weiter über den Grat zum Seelekopf

Und vor dem Portal verlassen wir den Fahrweg, gehen durch das Portal hindurch und folgen jetzt einen kleinen Wanderpfad weiter über den Grat.

Wir nähern uns dem Seelekopf, dessen Gipfelkreuz inzwischen schon zu sehen ist.

Unser Wanderpfad verläuft parallel zu steil abfallenden Bergwiesen und ist zurzeit recht eben.

Kurz danach folgt eine kleine, mit Stahlseilen gesicherte Stelle. Hier muss ich ein oder zweimal meine Hände zu Hilfe nehmen.

Ich drehe mich um und schaue zurück in Richtung Hochgrat. Von hier aus ist die Bergstation, an der wir gestartet sind, kaum noch zu erkennen.

Wir gehen ein kurzes Stück durch den Wald. Kurz danach öffnet sich die Landschaft und gibt den Blick auf eine Almwiese und das nahe Gipfelkreuz frei.

Wir folgen, weiter dem Pfad bis zum Gipfelkreuz, von wo aus wir einen tollen Rundumblick genießen können.

Natürlich machen wir auch ein kleines Selfie von uns am Gipfelkreuz.

Im Abstieg vom Seelekopf piepst mein GPS. Wir nähern uns dem gleichnamigen Tradi „Seelekopf„.

Die Dose kann ich schnell finden und trage mich ins Logbuch ein.

 

Auf zum Hohenfluhalpkopf

Nach unserem Fund folgen wir weiter dem markierten Wanderpfad. Langsam steigt unser Weg wieder an und verläuft zwischen Nadelbäumen hindurch.

Auf dem Weg wechseln sich längere ebene Passagen mit kleineren Anstiegen ab. Als der Weg eine Weide kreuzt, bekommen wir wieder eine tolle Aussicht nach beiden Seiten.

Vom Aussichtspunkt kann ich weit ins Alpenvorland hinein blicken.

Kurz danach erreichen wir eine Stelle mit einem Schild, auf dem „Hohenfluhalbkopf“ zu lesen ist. Scheinbar haben wir, ohne es zu merken, den nächsten Gipfel erreicht. Auch dort piepst mein GPS wieder: Wir befinden uns in der Nähe des Tradis „Hohenfluhalpkopf„. Bevor wir mit der Suche beginnen, legen wir jetzt jedoch eine erste Trink- und Essenspause ein. Danach machen wir uns auf die Suche und können die Dose relativ schnell finden.

Nachdem wir uns ins Logbuch eingetragen haben, setzen wir unsere Wanderung fort.

 

Weiter zur Rohnehöhe

Nach dem Hohenfluhalpkopf folgt ein kleiner Abstieg und danach ein kaum noch merklicher Aufstieg. Ab und an taucht ein kleiner Felsen aus Nagelfluh, einem Konklomerat, welches auch als „Herrgottsbeton“ bezeichnet wird, auf.

An der höchsten Stelle piepst mein GPS heute zum letzten Mal: Wir sind gerade am Tradi „Rohnehöhe“ vorbeigelaufen. Ich gehe zurück zu den Koordinaten und kann den Petling recht schnell finden. Danach geht es zunächst mehr oder weniger steil nur noch bergab. Ein Schild weist uns darauf hin, dass es bis zum Berggasthof, an dem wir Brotzeit machen wollen, nur noch zehn Minuten sind.

Für die 150 Höhenmeter Abstieg, die sich auf 800 Meter Strecke verteilen, benötigen wir noch über 20 Minuten. Wenigstens können wir nach kurzer Zeit den Berggasthof sehen, wie er immer näher kommt.

Gegen 13 Uhr kommen wir am Berggasthof Falkenhütte an.

 

Unsere Mittagspause am Berggasthof Falkenhütte

Am Berg Gasthof ist um die Mittagszeit viel los. Ich gehe in die Gaststube und stelle mich dort in die Warteschlange, um zwei Radler zu kaufen.

Mit unseren beiden Radlern sitzen wir uns in die Sonne und packen unsere mitgebrachte Brotzeit aus.

Beim Essen lassen wir die bisher zurückgelegte Strecke Revue passieren: Für die ersten viereinhalb Kilometer über den „Grat“ haben wir – mit Geocaching und einer Pause – dreieinviertel Stunden benötigt. Für uns Flachländer sind diese alpinen Wege so schnell zu schaffen, wie die Premiumwanderwege im Pfälzerwald.

Nach gut vierzig Minuten setzen wir unsere Wanderung wieder fort.

 

Der lange Abstieg zum Lanzenbach

Gut gestärkt folgen wir dem markierten Wanderweg, der uns jetzt über eine steile Wiese nach unten führt. Am Ende des kurzen, aber knackigen Abstiegs wartet ein Wegweiser auf uns.

An den Schildern erkennen wir, dass hier unser Wanderweg „Luftiger Grat“ auf den anderen Premiumwanderweg „Alpenfreiheit“ trifft. Beide teilen sich nun den Wegverlauf, der im Folgenden leicht wellig, aber ohne größere Höhenunterschiede ist. Nach etwa einer dreiviertel Stunde erreichen wir die bewirtschaftete Oberstiegalpe. Noch ist es uns zu früh für eine weitere Einkehr.

Wir folgen weiter dem markierten Steig, der in einem großen Bogen um einen kleinen Hügel verläuft und anschließend auf einen Fahrweg trifft. Diesen folgen wir nun weiter nach unten. Kurz bevor dieser weider anzusteigen beginnt, zweigt uns ein leicht übersehbarer Wegweiser, dass wir hier nach rechts abbiegen müssen. Wir wandern über eine Viehweide in Richtung des Waldes.

Langsam merken wir die Tour in unseren Beinen. Es folgt ein mühsamer Abstieg durch einen Nadelwald, der uns hinunter zum Lanzenbach bringt.

Den rauschenden Gebirgsbach überqieren wir auf einer kleinen Stahlbrücke, die hier für die Wanderer eingebaut wurde.

 

… und wieder hinauf zur Imbergbahn

Nachdem wir den Bach überquert haben, folgt nun ein richtig steiler Aufstieg über einen bescheidenen Fahrweg hinauf zur Remmeleck-Alpe.

Gegen 15:30 Uhr erreichen wir die bewirtschaftete Hütte. Da ist nur noch knapp 2 km bis zur Bergstation der Imbergbahn sind, gönnen wir uns hier eine kleine Einkehr und kaufen uns einen kühlen Radler. Danach setzten wir unsere Wanderung fort. Es geht kontinuierlich nach oben, aber zum Glück nicht mehr so steil, wie es hinauf zur Remmeleck-Alpe gewesen war.

Gegen 16:30 Uhr kommen wir an der Bergstation der Imbergbahn an. Im Sommer fährt die letzte Gondel um 17 Uhr ins Tal. Also alles im grünen Bereich – um ehrlich zu sein, hätte ich nach dieser Wanderung heute keine Lust mehr gehabt hinunter zur Talstation laufen zu müssen.

Wir halten unsere Oberstaufen Plus Karten an das Lesegerät und das Drehkreuz öffnet sich. Wir steigen in die nächste Gondel und fahren ins Tal, wo unser Auto auf uns wartet. Damit geht eine sehr beeindruckende aber für uns auch sehr anstrengende Bergtour zu Ende!

 

Interaktive Karte der Wanderung

Auf der folgenden Karte könnt Ihr den genauen Verlauf unserer Wanderung über den Premiumwanderweg „Luftiger Grat“ sehen. Die Karte ist interaktiv: Ihr könnt hinein- und herauszoomen und die Marker anklicken. Bei den Geocaches öffnet ein Klick auf den Namen das zugehörige Listing auf geocaching.com.

Falls Euch unsere Tour interessiert, so könnt Ihr hier meine gpx-Datei herunterladen. Unsere Wanderung habe ich ebenfalls bei komoot eingestellt.

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Falls Ihr mehr über unser verlängertes Wochenende in Oberstaufen und unsere Touren sowie über die Unterkunft und die Restaurants, die wir gewählt haben, erfahren möchtet, so werft doch mal einen Blick in den Übersichtsartikel „Ein verlängertes Wanderwochenende in Oberstaufen im Allgäu„.

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Wie hat Euch der Bericht zu dieser Wanderung gefallen? Kennt Ihr diese Tour und wäre sie etwas für Euch? Was sind Eure Empfehlungen für die Region Oberstaufen im Allgäu? Wie immer freue ich mich auf Eure Kommentare unter diesem Artikel.

Saarfuchs

Jörg (Saarfuchs) betreibt Geocaching seit 2008. Sein besonderes Interesse galt zunächst Mysteries, dann den T5-Caches und mittlerweile den Lostplaces. Zu seinen Hobbies gehören Reisen, Fotografieren, Bergwanderungen und Hochtouren. Er geht weltweit auf Dosen-Suche und berichtet in seinem Blog regelmäßig mit vielen Fotos über sein “Geocaching” und damit verwandte Themen.

2 Kommentare:

  1. Vielen Dank für die ausführliche Beschreibung und die tollen Bilder, da bekomme ich richtig Lust, mal wieder diese herrliche Gegend zu besuchen.

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