Geocaching & Wandern: Über den Kyparissia-Trail

Auf der letzten Wanderung unserer Zypernreise geht es zunächst hinauf zum Kyparissia-Peak und anschließend über schmale Bergpfade mit Aussicht hinunter Richtung Stausee.

Im Anschluss an die Wanderung statten wir der Ausgrabungsstätte von Amathous einen Besuch ab und lassen den Tag in einem Beach-Club am Meer ausklingen. Kommt mit auf die virtuelle Wanderung!

 

 

Der Kyparissia-Trail

Nordöstlich von Limassol oberhalb des Stausees von Germasogeia befindet sich der Streckenwanderweg Kyparissia-Trail. Den Teil, den wir gewandert sind, hat eine Länge von 9,2 Kilometer und dabei werden laut meinem GPS 195 Meter im Anstieg und 558 Meter im Abstieg überwunden. Mit einer Mittagspause waren wir gute dreieinhalb Stunden unterwegs. Da es eine Streckenwanderung ist, wird sie kaum von Touristen begangen. Auch ist auf der kompletten Wanderung kein einziger Geocache zu finden.

Der Weg ist mehr oder weniger gut ausgeschildert. An der Stelle, an der uns unser Reisebus absetzt, finde ich dieses Hinweisschild.

Missverständlich empfinde ich die Angabe von 2,5 Kilometern – hier ist nicht die Länge des Wanderwegs gemeint, sondern der Hinweis, dass der eigentliche Wanderweg erst in 2,5 Kilometern beginnt.

Etwa am Beginn des eigentlichen Wanderwegs befindet sich eine Informationstafel zum Weg, auf der der Wegverlauf erst bei ganz genauem Hinsehen zu erkennen ist.

Hier sollte sich der Grafiker mal ein paar mehr Gedanken zur Darstellung machen …

Durch den Olivenhain

Gegen zehn Uhr morgens werden wir von unserem Reisebus in der Nähe von dem kleinen Bergdorf Prastio abgesetzt und laufen über einen breiten Schotterweg relativ eben durch einen Olivenhain.

Es ist wieder ein recht sonniger Tag und schon recht heiß. Schatten gibt es unterwegs kaum.

Die Streckenwanderung, die wir heute unternehmen wollen, heißt “Kyparissia-Trail”. Das griechische Wort “Kyparissia” bedeutet “Zypressen” und die sind hier neben den knorrigen Olivenbäumen schon gut zu sehen.

Wir kommen an einem landwirtschaftlichen Betrieb vorbei, auf dessen eingezäunter Weise Esel uns neugierig anschauen. Ich gehe zu ihnen und mache ein paar Fotos.

Danach folgen wir weiter der breiten Piste mitten durch die Olivenbäume.

Die Bäume tragen derzeit noch ihre Früchte.

Die Olivenernte auf Zypern beginnt erst Mitte November und zieht sich bis in den Februar hinein.

Der erste und einzige Anstieg

Ein paar hundert Meter weiter erreichen wir eine Abzweigung, an der wir nach rechts abbiegen. Hier beginnt unser Wanderweg, der immer noch über einen breiten Fahrweg verläuft, anzusteigen. Bedingt durch den spärlichen bietet sich uns eine tolle Weitsicht über die Hügel. In der Ferne ist das Mittelmeer zu erkennen.

Immer mal wieder zeigt uns ein Wegweiser den richtigen Weg.

Langsam wird es immer wärmer und der schattenlose Anstieg in der Sonne ist schon nicht ohne …

Je höher wir kommen, umso besser wird die Aussicht.

Nach etwa einer Stunde erreichen wir einen Sattel, von dem wir sowohl weit in Richtung des Troodos-Gebirges, …

… als auch in Richtung des Meeres nach Limassol schauen können.

Gerade der Blick zum Gebirge ist traumhaft!

In der Ferne ist sogar die höchste Erhebung von Zypern, der der Olympos, mit einer Höhe von 1952 Metern zu sehen.

An dieser Stelle haben wir den größten Teil des Anstiegs schon hinter uns gebracht.

Auf dem Kyparissia-Peak

Ein Wegweiser zeigt uns, dass es jetzt nur noch ein Katzensprung bis zum Gipfel ist.

Am “Gipfel”, der recht eben ist, befindet sich ein kleiner Unterstand mit etwas Schatten. Wir machen dort eine Trinkpause und geniesen die Aussicht. Richtung Meer ist schon der Stausee von Germasogeia zu sehen, in dessen Nähe wir von unserem Reisebus abgeholt werden.

Etwas weiter Links ist die zweitgrößte Stadt Zyperns im Dunst zu sehen: Limassol mit seinen Wolkenkratzern.

Limassol hat eine lange und reiche Geschichte. Die Stadt wurde bereits im 12. Jahrhundert v. Chr. von den Phöniziern gegründet und war im Laufe der Jahrhunderte unter der Herrschaft vieler verschiedener Völker, darunter die Griechen, die Römer, die Byzantiner, die Araber, die Kreuzfahrer und die Osmanen.

Heute ist Limassol eine moderne Stadt mit einer pulsierenden Wirtschaft. Die Stadt ist ein wichtiges Handels- und Finanzzentrum und ist auch ein beliebtes Touristenziel.

Ich gehe zur anderen Seite des “Gipfels” und schaue in Richtung des Troodos-Gebirges …

… wo mit meinem Zoom-Objektiv die Radarstation auf dem Olympos zu sehen ist.

Ich esse noch schnell einen Riegel und schon ist unsere kurze Pause vorüber und wir beginnen mit dem Abstieg.

Der lange Abstieg mit Aussicht

Ab dem Gipfel geht es nur noch abwärts und statt einer breiten Piste wandern wir nun über einen schmalen Bergpfad, der sich in großzügigen Schleifen den Hang hinunter windet.

Die karge Vegetation besteht überwiegend aus Zedern. Die Zypern-Zeder ist eine endemisch wachsende Art, die nur auf Zypern vorkommt. Sie ist eng mit der Libanon-Zeder verwandt, unterscheidet sich von dieser jedoch durch ihre kürzeren Nadeln und ihre kleinere Wuchsform.

Daher gibt es hier kaum Schatten, weshalb ich die Sonne gnadenlos spüre. Das hat jedoch auch einen Vorteil – ich habe fast auf dem kompletten Abstieg eine atemberaubende Aussicht.

Nachdem wir fast die Hälfte des Kyparissia-Peak umwandert haben, kommt der Stausee wieder in Sicht. Da der Höhenunterschied habe noch recht groß ist, liegt noch ein recht weiter Weg vor uns.

Unser Bergpfad orientiert sich am Hangverlauf und verläuft ziemlich genau nach Süden.

Im oberen Teil des Wanderwegs stehen nur einzelne Zedern.

Je tiefer wir kommen, umso größer werden die Bäume und sie werden dichter.

Unterwegs fällt mir diese herrlich blühende Distel ins Auge.

Ich lasse mich etwas von der Gruppe zurückfallen, dass ich Fotos ohne Menschen machen kann. Mir gefällt dieser Abstieg sehr gut und ich habe das Gefühl, dass ich diese grandiose Aussicht überhaupt nicht angemessen mit meiner Linse einfangen kann.

Langsam kommen wir tiefer und ab und an spendet ein größerer Baum mal etwas Schatten.

Etwa in der Hälfte des Abstiegs finden wir eine größere ebene und vor allem schattige Fläche, wo wir unsere Mittagspause machen wollen. Wir packen unsere Picknicks aus den Rucksäcken und essen gemütlich.

Über die Piste

Gut gestärkt wandern wir immer weiter nach unten. Gegen Ende der Wanderung geht unser toller Bergpfad leider wieder in eine staubige Piste über. Nun ist der Stausee schon gar nicht mehr so weit entfernt.

Langsam laufen wir durch die brutzelnde Sonne weiter nach unten.

Dann tauchen neben der Piste, die inzwischen in eine kleine Teerstraße übergegangen ist, die ersten Häuser auf.

Noch eine Biegung weiter kommt unser Reisebus in Sicht, der schon auf uns wartet.

 

Die Ausgrabungsstätte Amathous

Die fünfzehn Kilometer lange Fahrt zur Ausgrabung von Amathous dauert noch keine halbe Stunde. Unser Guide bezahlt für uns die sehr günstige Eintrittsgebühr von 2,50 €.

Amathus oder Amathous war eine antike Stadt und bis etwa 300 v. Chr. eine der alten Königsstädte Zyperns. Sie wurde von den Phöniziern gegründet und entwickelte sich schnell zu einem bedeutenden Zentrum für Handel und Kultur.

Heute ist davon bedauerlicherweise nicht mehr viel zu sehen. Vom Kartenkiosk sind es gerade einmal einhundert Meter bis zum Zentrum, wo kaum mehr als nur noch die Grundmauern stehen.

Einige der Säulen wurden restauriert.

An der Seite befindet sich ein kleines Brunnenheiligtum, von dem noch etwas mehr zu sehen ist.

Meiner Meinung nach gibt es hier im kostenpflichtigen Bereich nicht mehr wirklich viel zu sehen. Vor dem Eingang führt eine Treppe auf den Hügel, wo außerhalb der Einzäunung kostenlos weitere Teile der ehemaligen Stadt angeschaut werden können. Laut unserem Reiseführer sind oben jedoch auch nur noch die Grundmauern zu sehen. Uns war es an diesem Tag jedoch zu heiß, um dort hochzulaufen.

Am Ende unseres Besuches schauen wir nach Labcaches und wirklich, hier wurde das Adventure “Amathus Archaeological Site“, dessen dritte Station wir zumindest noch schnell lösen können, platziert. Die restlichen Labs des Adventures befindet sich auf dem ügel, den wir nicht besucht haben.

 

Unser Abschluss im Sands Beach Club

Unsere Reiseleiterin fragt uns, ob wir den Rest des Tages am Meer in einem Strandclub verbringen wollen, was die Gruppe bejahrt. Wir fahren nur wenige Minuten bis zum Sands Beach Club.

Wer dort baden will, zahlt für die Strandbenutzung 10 €, worin jedoch eine Flasche Wasser und ein Freigetränk enthalten ist.

Da weder saarzwerg noch ich baden wollen, setzen wir uns auf die große und schattige Terrasse und gönnen uns ein großes, kaltes Bier mit Meerblick. Während wir dort sitzen, überkommt uns ein kleiner Hunger und wir bestellen uns ein traditionelles Sandwich mit Lountza und eine Pommes-Beilage, welches wir teilen wollen.

Das ist richtig lecker und absolut ausreichend für uns beide! So geht ein toller Wandertag mit ein wenig Sightseeing und Abhängen am Meer schon wieder zu Ende …

 

Interaktive Karte der Wanderung

Auf der folgenden Karte könnt Ihr den genauen Verlauf unserer Rundwanderung über den Kyparissia-Trail sehen. Die Karte ist interaktiv: Ihr könnt hinein- und herauszoomen und die Marker anklicken. Bei dem Labcache öffnet ein Klick auf den Namen die zugehörige Beschreibung auf labs.geocaching.com.

Falls Euch unsere Tour interessiert, so könnt Ihr hier meine gpx-Datei herunterladen. Unsere Wanderung habe ich ebenfalls bei komoot eingestellt.

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Dieser Beitrag gehört zu einer Artikelserie über eine geführte Wanderreise durch Zypern, die wir im Oktober 2023 unternommen haben. Der Übersichtsartikel “Eine Woche Wanderreise Zypern mit Geocaching” erläutert den genauen Verlauf der Reise und verlinkt zu den weiteren Detailbeträgen, wo ich bestimmte Orte oder Aspekte genauer vorstelle.

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Wie hat Euch der Bericht zu dieser Wanderung gefallen? Kennt Ihr diese Tour oder wäre sie etwas für Euch? Was sind Eure Empfehlungen für das Hinterland von Limassol auf Zypern? Wie immer freue ich mich auf Eure Kommentare unter diesem Artikel.

Saarfuchs

Jörg (Saarfuchs) betreibt Geocaching seit 2008. Sein besonderes Interesse galt zunächst Mysteries, dann den T5-Caches und mittlerweile den Lostplaces. Zu seinen Hobbies gehören Reisen, Fotografieren, Bergwanderungen und Hochtouren. Er geht weltweit auf Dosen-Suche und berichtet in seinem Blog regelmäßig mit vielen Fotos über sein “Geocaching” und damit verwandte Themen.

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