Wandermulti: Hiwweltour Heideblick

Mitte August fuhren saarzwerg, CaWaBande und ich nach Siefersheim, um dort die Hiwweltour Heideblick zu wandern. Gerade im August ist diese Tour besonders schön, wenn die Heide am Blühen ist.

Über die komplette Wanderstrecke führt ein Multi samt Bonus. Unterwegs konnten wir noch sechs Tradis und drei Earthcaches loggen. Zudem sind wir zweimal eingekehrt, um die rheinhessische Weinkultur zu erleben. Kommt mit auf die virtuelle Wanderung durch Rheinhessen!

 

 

Die Hiwweltour Heideblick

Als ich meinen Beitrag über die Hiwweltour Zornheimer Berg veröffentlicht habe, empfahl mir ein Leser unbedingt noch die Hiwweltour Heideblick zu erwandern. Mitte August war es dann so weit: Zusammen mit saarzwerg und CaWaBande bin ich nach Siefersheim in Rheinhessen gefahren und parkte auf dem großen Wanderparkplatz, den ich Euch unten in der interaktiven Karte eingezeichnet habe. Samstags morgens um zehn Uhr war da mühelos eine feie Stellfläche zu finden. Der Weg zum Start der Tour ist gut markiert.

Am Ausgang vom Parkplatz finde ich diese Übersichtstafel, die den genauen Verlauf der Hiwweltour Heideblick zeigt. Darauf ist auch zu sehen, was uns unterwegs alles erwartet. Diese Hiwweltour hat eine Länge von 10 Kilometern und dabei werden 160 Höhenmeter überwunden. Die Dauer ist mit drei Stunden angegeben.

Wie es sich für einen Prädikatswanderweg gehört, ist auch die Hiwweltour Heideblick vorbildlich markiert – mein GPS habe ich dieses Mal nur zum Geocaching benötigt.

Apropos Geocaching, am Ende unserer Wanderung konnten wir einen Multi, einen Mystery (Bonus), sechs Tradis (die alle für den Bonus benötigt werden) und drei Earthcaches loggen.

 

Durch Siefersheim zum Start der Wanderung

Am Ende des Parkplatzes biegen wir in die Eckelsheimer Straße ein und laufen durch Siefersheim. An vielen Stellen macht dieser kleine Ort deutlich, dass es hier Weinbau gibt. Schließlich ist Rheinhessen das größte Weinanbaugebiet Deutschlands.

Wir gehen durch den Ortskern, überqueren die Hauptstraße und laufen anschließend leicht ansteigend aus dem Ort hinaus.

Kurz vor den letzten Häusern fällt mir dieser Weinautomat ins Auge: Der Wein direkt vom Winzer ist besonders günstig!

Wir verlassen Siefersheim und erreichen nach wenigen Schritten den Wegweiser, der den Beginn der Hiwweltour Heideblick anzeigt. Wir wandern im Uhrzeigersinn und nehmen daher den linken Wag an der Kreuzung.

 

Über den ersten “Weinberg”

Wir wandern leicht aufsteigend auf einem landwirtschaftlichen Fahrweg mitten durch die Wingerte. Mit zunehmender Höhe wird die Aussicht immer besser.

Nach kurzer Zeit kommen wir an die erste Schutzhütte, die innen jedoch komplett leer ist. Na ja, zum Unterstellen bei Regen ist das ja ausreichend.

Ein paar Abzweigungen später haben wir den ersten “Hiwwel” (rheinhessisch für Hügel) überwunden und es geht wieder leicht nach unten.

Kurz vor Ende des Abstiegs weist uns ein Schild auf einen Rastplatz hin …

… und der ist wirklich liebevoll hergerichtet: Eine Bank und ein Tisch samt Mülleimer in einem schönen “Garten”.

Da wir gerade erst los gewandert sind, verzichten wir auf eine Rast.

Nach einiger Zeit sehe ich links eine große Wiese mit Sonnenblumen, die ich natürlich fotografieren muss.

In der Ferne ist schon der Ajaxturm zu sehen.

 

Vorbei am Ajaxturm

Immer noch laufen wir zwischen den Weinreben hindurch. Der Weg ist eben und gut zugehen.

Kurze Zeit später erreichen wir den Ajaxturm, der ein Wahrzeichen von Siefersheim ist und sogar in dessen Wappen auftaucht.

Es gibt eine Legende, die sich um den Ajaxturm rankt. Es wird erzählt, dass ein junger Bauer in Siefersheim in eine Mühlen-Tochter verliebt war. Der Müller aber war gegen die Beziehung. Er wollte, dass seine Tochter einen reichen Mann heiratet. Die junge Frau starb an Herzschmerz. Der junge Bauer ließ an der Stelle, an der sie sich oft getroffen hatten, den Ajaxturm bauen.

 

Der erste Heideblick

Wir lassen den Turm links liegen und folgen weiter den Markierungen. Es geht leicht bergauf und am rechten Wegrand tauchen die ersten Heidepflanzen auf, die schon blühen.

Nach einer Kurve öffnet sich die Landschaft und wir können die ersten Häuser von Neu-Bamberg sehen.

Wir wandern weiter leicht nach oben und kommen an einer Sinnenbank vorbei, hinter der die Heide blüht.

Über einen schmalen Pfad steigen wir wieder nach unten bis zu einem Wegweiser, der an einer Brücke über den Appelbach steht.

 

Durch Neu-Bamberg

Hier verlassen wir für ein kurzes Stück die markierten Wege der Hiwweltour Heideblick und überqueren die Brücke nach Neu-Bamberg. Der Ort wurde im Mittelalter unterhalb einer Burg gegründet. Die Gemeinde hat etwa 900 Einwohner, von denen die meisten Winzer sind. Der Weinbau ist der wichtigste Wirtschaftszweig in Neu-Bamberg.

Wir laufen zunächst geradeaus und folgen dann der kleinen Straße nach links, die uns zum Ortskern bringt.

Hier lohnt es sich noch etwas weiterzugehen, um denUhrenturm anzuschauen. Er wurde im 14. Jahrhundert erbaut und ist das einzige erhaltene Tor der ehemaligen Stadtmauer. Der Turm ist 25 Meter hoch und hat einen quadratischen Grundriss. Er ist aus Bruchsteinen gebaut und hat ein spitzes Dach. Die Turmuhr ist aus dem 16. Jahrhundert und ist noch heute in Betrieb.

Anschließend drehen wir um und laufen die kleine Gasse zur Burgruine hinauf. Von der ehemaligen Burg sind hier leider nur noch wenige Mauern zu sehen.

Vor der Burgruine wurde die katholische Kirche St. Dionysius über der ehemaligen Burgkapelle errichtet. Da es hier nicht wirklich viel zu sehen gibt, verlassen wir die Burgruine schnell wieder.

 

Mittagspause in der Junkersmühle

Von der Burgruine folgen wir der Straße hinunter zur Wollsteiner Straße und biegen nach rechts in diese ein. Nach etwa 400 Metern erscheint auf der rechten Seite der Eingang zur Junkersmühle. Die Junkersmühle liegt am Appelbach. Sie wurde im 18. Jahrhundert erbaut und war ursprünglich eine von drei Getreidemühlen in Neu-Bamberg.

Wir gehen hinein und finden leicht einen freien Sitzplatz. Bei der freundlichen Bedienung geben wir unsere Bestellung auf. Ich gönne mir ein Jägerschnitzel mit Pommes und dazu eine große Riesling-Schorle – praktisch, dass ich heute nicht mehr fahren muss ;-)

Bitte beachtet, dass in der Junkersmühle nur Barzahlung möglich ist. Die Preise für diese große Portionen empfinde ich mehr als fair!

 

Auf dem Berg zum Adlerdenkmal

Gut gestärkt gehen wir zur Brücke der ehemaligen Bahnstrecke, überqueren dort den Appelbach und treffen gleich dahinter wieder auf die gut markierte Hiwweltour Heideblick. Wir folgen der ehemaligen Bahntrasse eben bis zu einer Schutzhütte.

Danach biegen wir sehr scharf rechts in einen Wanderpfad ein, der uns nun bergauf durch den Wald zum Adlerdenkmal führt, welches an die Gefallenen des Ersten Weltkriegs erinnert. Es wurde im Jahr 1915 eingeweiht und steht auf dem Mühlberg.

Von dort wandern wir wieder relativ eben zunächst durch die Wingerte …

… und anschließend ein kurzes Stück durch den Wald.

 

Mitten durch die Heide

Dann öffnet sich der Wald und wir wandern jetzt mitten durch eine Heidelandschaft.

Rechts und links des Wegs sind viele lilafarbene Heidebüsche zu sehen.

Die Heide blüht in der Regel von August bis September. Die Blütezeit kann jedoch je nach Wetterlage variieren. In einem warmen Jahr kann die Heide schon im Juli blühen, in einem kalten Jahr kann die Blütezeit bis in den Oktober hineinreichen. Es scheint so, als hätten wir genau die richtige Jahreszeit für diese Wanderung abgepasst!

 

Einkehr in die Winzeralm

Wir biegen links ab und sehen vor uns eine große Tafel mit der Aufschrift “Ende der Durststrecke”.

Als wir um die Ecke kommen, sehen wir eine gemütliche Rastmöglichkeit mit Tischen und Bänken: Wir haben die Winzeralm vom Weingut Zimmermann erreicht. Zu unserem Glück hat sie heute geöffnet.

Natürlich kehren wir auch dort ein und bestellen uns ein paar Weinschorle. Die Winzeralm befindet sich auf einer großen Wiese oberhalb der Weinberge mit einer traumhaften Aussicht. Diese wurde 2016 zur schönsten Weinsicht gekürt. Der Hiwwel wird goldenes Horn genannt und gehört zu Rheinhessischen-Schweiz.

Soweit das Auge reicht, sind Wingerte zu sehen.

Nach einer guten halben Stunde setzen wir unsere Wanderung wieder fort.

 

Weiter zum Panoramablick

Wir wandern wieder zwischen den Weinreben hindurch, zunächst recht flach und dann etwas abwärts.

Nach kurzer Zeit erreichen wir ein Panoramafenster, welches zu Selfies einläd. Da hier gerade eine andere Gruppe zugange ist, verzichten wir darauf und folgen weiter den Markierungen.

Nun ist es nicht mehr weit – es geht abwechselnd bergab und dann wieder eben. Der Kirchturm von Siefersheim ist schon zu sehen.

Nach etwa sechs Stunden erreichen wir wieder den Startpunkt der Hiwweltour Heideblick. Natürlich kann man das sicher auch in der halben Zeit schaffen, aber mit zwei gemütlichen Einkehren und einem Bummel durch Neu-Bamberg macht es mehr Spaß!

 

Das Ende der erfolgreichen Suche

Apropos Geocaching: Um den Multi zu finden, mussten wir an 14 Wegweisern jeweils zwei Kilometerangaben notieren, was ich beim Wandern schon als nervig empfinde. Um die Koordinaten des Finals zu berechnen ist zudem noch eine längere Rechnung notwendig, die uns eine knappe Viertelstunde kostet. Die Dose finden wir zum Glück im ersten Anlauf.

… und wäre das nicht schon aufwendig genug gewesen, so stellt sich die Berechnung des Bonus ebenfalls als aufwendig heraus: Wir müssen rekonstruieren, in welchem Tradi wir welche Zahl gefunden haben.

Auch den Bonus können wir finden – aber ein gelungener Geocaching-Spaß schaut für mich anders aus … ich vermisse hier die typischen Bildersuchmultis für Wanderungen!

 

Interaktive Karte der Wanderung

Auf der folgenden Karte könnt Ihr den genauen Verlauf unserer Geocaching-Wanderung über die Hiwweltour “Heideblick” sehen. Die Karte ist interaktiv: Ihr könnt hinein- und herauszoomen und die Marker anklicken. Bei den Geocaches öffnet ein Klick auf den Namen das zugehörige Listing auf geocaching.com. Das Final des Wandermultis und des Bonuscaches, sowie den Weg dahin habe ich natürlich aus dem Track entfernt.

Falls Euch unsere Tour interessiert, so könnt Ihr hier meine gpx-Datei herunterladen. Die Tour habe ich zusätzlich bei komoot und bei outdooractive eingestellt.

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Wie hat Euch mein Bericht über die Wanderung gefallen? Kennt Ihr diese Tour und wäre sie etwas für Euch? Was sind Eure Empfehlungen für diese Region? Wie immer freue ich mich auf Eure Kommentare unter diesem Artikel.

Saarfuchs

Jörg (Saarfuchs) betreibt Geocaching seit 2008. Sein besonderes Interesse galt zunächst Mysteries, dann den T5-Caches und mittlerweile den Lostplaces. Zu seinen Hobbies gehören Reisen, Fotografieren, Bergwanderungen und Hochtouren. Er geht weltweit auf Dosen-Suche und berichtet in seinem Blog regelmäßig mit vielen Fotos über sein “Geocaching” und damit verwandte Themen.

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