An unserem letzten Tag am Rhein wechseln wir die Seite, um einen der bestbewerteten Wanderwege Deutschlands zu laufen, den „Rhein-Wisper-Glück“ bei Lorchhausen. Über seine komplette Strecke verläuft der gleichnamige Wandermulti.
Insgesamt können auf der Route acht Tradis und der Multi gesucht werden. Kommt mit auf die virtuelle Wanderung am schönen Mittelrheintal!
Inhaltsverzeichnis
- Der Premiumwanderweg Rhein-Wisper-Glück
- Die Anreise von Burg Stahleck
- Gleich zu Beginn eine Umleitung
- Mit tollen Aussichten am Rhein entlang
- Über den Nollig zurück nach Lorchhausen
- Unser Mittagspicknick mit Aussicht
- Um den Hügel herum und hinauf
- Der aussichtsreiche Abstieg
- Auf einem Steig hinunter zum Parkplatz
- Das letzte Übersetzen über den Rhein
- Interaktive Karte der Wanderung
Der Premiumwanderweg Rhein-Wisper-Glück
Der Wanderweg startet unterhalb der Clemenskapelle in Lorchhausen. Dort ist ein kleiner, kostenloser Parkplatz vorhanden. Als wir dort am Morgen ankommen, finden wir mühelos noch eine Parkbox. Der Weg hat laut dem Wegbetreiber eine Länge von 9,3 Kilometern und dabei werden 336 Höhenmeter überwunden. Die reine Gehzeit ist mit 3-4 Stunden angegeben.
Bei seiner Zertifizierung im Jahr 2019 bekam der Rhein-Wisper-Glück 94 Erlebnispunkte verliehen, was ihn aktuell zur Nummer 9 der besten Wege in Deutschland macht. Wie es sich für einen Premiumwanderweg gehört, ist auch dieser hier vorbildlich markiert.
Über seine Route verläuft der Multicache Wisper-Trail 2 Rhein-Wisper-Glück, bei dem bestimmte Informationen auf den acht Wegweisern abzulesen sind und am Ende mittels einer (meiner Meinung nach recht komplizierten) Rechnung die Finalkoordinaten ermittelt werden können.
Die Anreise von Burg Stahleck
Wie ihr meinem Beitrag „Wandermulti: Stahlbergschleife mit Übernachtung auf Burg Stahleck“ entnehmen könnt, haben wir die beiden Nächste vor unserer Wanderung in der Jugendherberge Burg Stahleck verbracht. Dort frühstückten wir noch gemütlich und verlassen die Jugendherberge gegen neun Uhr morgens. Anschließend fahren wir zur Fähre Niederheimbach – Lorch, wo wir die Rheinseite wechseln und danach zum Wanderparkplatz fahren, den wir so gegen zehn vor zehn Uhr erreichen.
Gleich zu Beginn eine Umleitung
Nachdem wir unsere Rucksäcke mit heißem Tee und unserem Mittagspicknick geschultert haben, gehen wir zur ersten Station und lesen die gesuchten Informationen ab. Dort stellen wir fest, dass wegen Sturmschäden der Serpentinenweg hoch zur Clemenskapelle immer noch gesperrt ist. Eine Umleitung ist aber ausgeschildert. Obwohl ein örtlicher Hundemuggel just in diesem Moment in den abgesperrten Bereich läuft, beschließen wir der Umleitung zu folgen.
Deswegen wandern wir die kleine Teerstraße bergauf, bis wir zu einem kleinen Verkaufsstand mit einer Vertrauenskasse kommen. Hier werden verschiedene Marmeladen angeboten.
An der folgenden Abzweigung biegen wir rechts in einen Weg ein, der mit Panzerplatten gepflastert ist. Nach wenigen Metern piepst mein GPS und wir suchen und loggen den Tradi Retzbachtal, der nur auf der Umleitung erreichbar ist. Noch etwas weiter kommen wir zu einem Verkaufsstand mit örtlichen Weinen.
Wir überlegen uns eine kleine Flasche für unsere Mittagspause mitzunehmen, scheitern aber an der Alterskontrolle – das Gerät akzeptiert unsere Personalausweise nicht. OK – dann gibt es eben keinen Wein zum Mittagessen!
Unser Weg führt uns oberhalb der Clemenskapelle vorbei.
Etwas weiter treffen wir wieder auf den Rhein-Wisper-Glück, der von der Clemenskapelle hochkommt. Die Umleitung ist an dieser Stelle zu Ende. Von hier haben wir eine tolle Aussicht über Lorchhausen auf den Rhein.
Hinter dem Aussichtspunkt macht der Weg eine Kurve und verläuft dann parallel zum Rhein.
Mit tollen Aussichten am Rhein entlang
Dann passiert uns ein kleines Malheur: Wir übersehen eine Markierung und verpassen deshalb eine Abzweigung. Als mir das auffällt, drehen wir um und erkennen, wo wir hätten abbiegen müssen. Über eine Treppe steigen wir hoch in einen ehemaligen Weinberg und laufen dann sehr steil bergauf über einen schmalen Pfad durch kleine Sträucher hindurch bis zu einem Picknickplatz mit Aussicht.
Jetzt wird es gemütlicher: Recht eben wandern wir über einen breiten Fahrweg rheinaufwärts.
An einer weiteren kleinen Treppe loggen wir den Tradi Loggen mit Aussicht II und folgen immer weiter dem Fahrweg.
Die Aussicht auf diesem Wegabschnitt ist trotz des trüben Wetters fantastisch. In der Ferne ist schon der Bergfried der Ruine Nollig zu sehen.
Kurze Zeit später wandern wir unterhalb der Ruine, die leider nicht zugänglich ist, vorbei.
Nur wenige Meter weiter kommen wir zu einem Aussichtspunkt, der uns die schönste „Weinsicht“ im Rheingau bieten soll.
Gleich daneben finde ich diesen Wegweiser, der mich darauf hinweist, dass es von hier nur 10.410 Kilometer bis zu den Wasserfällen von Iguazú sind. Na ja, so weit wollen wir heute dann doch nicht mehr laufen!
Hier macht unser Wanderweg eine Kurve und verläuft nun wieder in Richtung Lorchhausen zurück.
Über den Nollig zurück nach Lorchhausen
Nach wenigen Minuten kommen wir zu einer Abzweigung: Ein schmaler Wanderpfad verläuft hier steil den Hang hinauf.
Wir folgen dem Pfad zwischen kleinen Bäumen hindurch kontinuierlich nach oben!
Der Pfad mündet in einen Fahrweg, von dem etwas später erneut ein kleiner Pfad steil bergauf durch den Hang verläuft. Dieser bringt uns zu einem kleinen Pavillon mit Aussicht. Da es noch zu früh für eine Pause ist, lassen wir ihn links liegen und steigen weiter nach oben bis zu einem weiteren Aussichtspunkt, wo wir ebenfalls wieder einen tollen Blick auf den Rhein haben.
Nun wird es wieder gemütlicher: Wir steigen zu einem Fahrweg hinunter, dem wir nun für längere Zeit folgen.
Oberhalb der Clemenskapelle verläuft unser Weg durch den Wald und wir wandern bergab in das Tal des Retzbach hinein.
Am Talgrund angekommen, stellen wir fest, dass wir jetzt auf der anderen Seite wieder bergauf aus dem Tal herausgeführt werden.
Zunächst laufen wir bergan durch den Wald, bis der sich lichtet und in eine offene Landschaft übergeht.
Fast pünktlich um 12 Uhr erreichen wir einen Aussichtspunkt mit einem Tisch und zwei Bänken. Damit erfüllen wir voll das Klischee über die Saarländer, welches besagt: „Um zwölf werd gess!“. Wir packen unseren immer noch heißen Tee und die Lunchpakete, die wir in der Jugendherberge bekommen haben, aus und genießen die tolle Aussicht auf die Clemenskapelle und den Rhein beim Essen.
Eine knappe halbe Stunde verbringen wir hier, bevor wir weiter wandern.
Um den Hügel herum und hinauf
Inzwischen wird das Wetter allmählich besser, ab und an scheint sogar mal die Sonne. Wir wandern in einem großen Bogen leicht bergauf um einen Hügel herum.
Nach einem letzten steilen Anstieg erreichen wir eine große Wiese, die auf einen Hügel hinaufführt.
Hier dürften wir den höchsten Punkt der kompletten Wanderung erreicht haben. Mitten auf der Wiese steht der Wegweiser, an dem wir die Informationen für Station sechs ablesen.
Anschließend wandern wir wieder leicht nach unten. Unterwegs loggen wir im dornigen Gestrüpp den Tradi Hoffeld und setzen danach unsere Wanderung fort.
Am Ende der Wiese ist zwischen den Bäumen die Burg Stahleck zu sehen, auf der wir die letzten beiden Nächte verbracht haben.
Der aussichtsreiche Abstieg
Wir haben das Ende der großen Wiese erreicht und laufen jetzt in einen lichten Wald hinein.
Nach ein paar Minuten erreichen wir eine Abzweigung: Rechts geht es zum Aussichtspunkt Lehnhardt-Blick und links geht unser Wanderweg weiter. Natürlich gehen wir die paar Meter zum Aussichtspunkt und werden nicht enttäuscht: Wir haben nach Norden diesen tollen Blick auf Kaub mit seiner Zollfeste Pfalzgrafenstein, die auf einer kleinen Insel mitten in den Rhein gebaut wurde, um den Zoll von den vorbeifahrenden Schiffern einzutreiben.
Auch nach Westen gibt es etwas zu sehen: Hier blicken wir auf Bacharach und die darüberliegende Burg Stahleck.
Anschließend folgen wir weiter unserem markierten Weg in großen Bögen relativ eben durch den Wald. Unterwegs können wir einige Tradis „einsammeln“, die unmittelbar am Weg liegen. Dabei kommen wir auch an diesem Wasserreservoir vorbei, das sich in einer Höhle befindet.
Langsam lichtet sich der Wald und wir wandern durch eine offene Landschaft mit Weiden, Wiesen und Büschen. Da unser Weg hoch im Hang verläuft, haben wir fast zu jedem Zeitpunkt eine grandiose Aussicht auf die gegenüberliegende Rheinseite.
An einem Brunnen suchen wir den Nano Wasserbassin, den wir nach einiger Zeit dann doch noch finden können.
Ein paar hundert Meter weiter kommen wir zu einem weiteren Aussichtspunkt, der mit Tisch und Bänken ausgestattet ist. Generell ist bei diesem Weg zu erwähnen, dass die Ausstattung mit Picknick-Möglichkeiten sehr gut ist. Von hier haben wir wieder einen Rundumblick auf den Rhein.
Nur ein paar Minuten später kommen wir schon zu dem nächsten Aussichtspunkt mit Sitzgelegenheit und einem Blick auf die gegenüberliegende Clemenskapelle.
Hier befindet sich neben dem Tradi Blick auf Clemenskapelle auch die letzte Station unseres Wandermultis. Wir lesen ab, setzen uns auf die Bank und berechnen fast eine Viertelstunde lang die Finalkoordinaten. Auch die erneute Kontrolle ändert nichts mehr an den ermittelten Koordinaten: Sie liegen etwa 500 Meter entfernt von der Route des Wanderwegs. Eine Nachfrage beim Owner bestätigt unsere Berechnung.
Für mich ist dieser Wandermulti so, wie ich sie nicht mag: komplizierte Rechnung und ein Final, welches nicht mal ansatzweise am Wanderweg liegt. Bei Wandermultis möchte ich mich schließlich auf das Erleben der Wanderung konzentrieren. Da war der Multi gestern genau so gemacht, wie ich ihn mir wünsche!
Auf einem Steig hinunter zum Parkplatz
Nachdem wir die Bestätigung haben, dass unsere Finalkoordinaten richtig sind, nehmen wir den letzten Teil der Wanderung in Angriff: Der Abstieg zum Parkplatz, auf dem knapp 80 Höhenmeter abwärts zu bewältigen sind. Ein schmaler Pfad führt uns in Serpentinen nach unten.
Je nach Richtung des Pfades haben wir die Clemenskapelle im Blick.
Gegen 14:30 Uhr erreichen wir wieder unser Cachemobil am Parkplatz. Somit waren wir mit 30 Minuten Mittagspause, Fotografieren und Geocaching gute viereinhalb Stunden unterwegs gewesen.
Das letzte Übersetzen über den Rhein
Wir steigen ins Auto und fahren zu den Finalkoordinaten, wo ich die „Dose“ recht schnell finden kann. Nachdem wir geloggt haben, fahren wir zur Schnellfähre bei Kaub, um noch ein letztes Mal für dieses Wochenende die Rheinseite zu wechseln.
Wir haben Glück: Kurz nachdem wir die Wartelinie erreicht haben, legt die Fähre schon an und wir dürfen darauf fahren. Ich steige aus und mache dieses Foto der Zollfeste.
Dann fahren wir los und es dauert nur wenige Minuten, bis wir die andere Seite erreicht haben. Diese Fähre verdient den Namen Schnellfähre!
Nachdem wir die Fähre verlassen haben, fahre ich zum in der Nähe befindlichen Parkplatz und mache noch ein Foto von Kaub, welches mittlerweile in der Sonne liegt.
Danach mache ich noch dieses Foto von der Zollfeste …
… und unser Wanderwochenende am Rhein geht zu Ende und wir fahren zurück ins Saarland!
Interaktive Karte der Wanderung
Auf der folgenden Karte könnt Ihr den genauen Verlauf unserer Geocaching-Wanderung über den Premiumwanderweg „Rhein-Wisper-Glück“ sehen. Die Karte ist interaktiv: Ihr könnt hinein- und herauszoomen und die Marker anklicken. Bei den Geocaches öffnet ein Klick auf den Namen das zugehörige Listing auf geocaching.com. Das Final des Wandermultis und den Weg dahin habe ich natürlich aus dem Track entfernt.
Falls Euch unsere Tour interessiert, so könnt Ihr hier meine gpx-Datei herunterladen.
** ** ** ** **
Wie hat Euch unser Bericht der Wanderung gefallen? Kennt Ihr diese Tour und wäre sie etwas für Euch? Was sind Eure Empfehlungen für diese Region? Wie immer freue ich mich auf Eure Kommentare unter diesem Artikel.