Wandermulti: Stahlbergschleife mit Übernachtung auf Burg Stahleck

Am letzten Februar-Wochenende fuhren saarzwerg und ich zu einem Geocaching- und Wanderwochenende nach Bacharach an den Rhein. Wir übernachteten in der Jugendherberge Burg Stahleck und wanderten die beiden Premiumwanderwege Stahlbergschleife und Rhein-Wisper-Glück.

In diesem Beitrag berichte ich Euch von unserer Übernachtung auf der Burg, der Wanderung über die Stahlbergschleife und unserem kleinen Spaziergang durch Bacharach. Natürlich haben wir auch unterwegs nach Geocaches geschaut. Kommt mit auf die virtuelle Reise …

 

 

Die Burg Stahleck

Wegen verschiedener Staus und einer gesperrten Straße erreichen wir die Jugendherberge erst am späten Nachmittag. Der Parkplatz, auf dem wir mühelos einen Platz finden, befindet sich oberhalb der Burg. Von dort laufen wir mit unserem Gepäck etwa 200 Meter bis zur Rezeption. Nach dem Einchecken und Beziehen unseres Zimmers schauen wir uns zunächst in der Burg etwas um. Sie wurde wahrscheinlich Ende des 11. oder zu Beginn des 12. Jahrhunderts errichtet, 1689 im Pfälzischen Erbfolgekrieg komplett zerstört und ab 1925 als Jugendherberge wiederaufgebaut. Hier der Blick in den Innenhof.

An der Südostseite der Burg befindet sich ein toller Aussichtspunkt mit Blick ins Rheintal. Die Fläche davor wird wohl im Sommer als Biergarten genutzt.

Der Bergfried steht frei in der Mitte und darum gruppieren sich einige Gebäude, die alle zur Unterbringung der Jugendherbergsgäste genutzt werden.

An der anderen Seite der Burg führt ein Treppenweg hinunter in die Altstadt von Bacharach. Der Höhenunterschied, der dabei zu überwinden ist, beträgt knapp 100 Meter.

 

Übernachten in der Jugendherberge

Wir buchten uns die Jugendherberge Stahleck, weil wir es spannend finden, in einer Burg zu übernachten, die Lage über dem Rhein einfach traumhaft ist und es im Januar und Februar recht günstig ist dort zu übernachten. Für etwa 200 € bekommen wir zusammen für uns beide zwei Übernachtungen ein Zweierzimmer mit Dusche und WC und Vollpension. Das Frühstück wird in Buffetform angeboten und ist sehr reichhaltig.

Die Mittagessen wandeln wir in Lunchpakete um, die ein Getränk, ein paar Snacks und so viele belegte Brötchen enthalten, wie wir uns beim Frühstück selbst zubereiten möchten. Das Abendessen wird von 18 bis 19:30 Uhr angeboten und enthält eine Suppe, Salat vom Buffet, eine Hauptspeise und ein Dessert. Ein Nachschlag haben wir nie gebraucht, wäre aber sicherlich möglich gewesen. Geschmacklich war das ganze OK. Ich möchte es auf dem Niveau einer Großküche beurteilen wollen. Das Essen in den Jugendherbergen Bad Bergzabern und Dietz haben mir das besser gefallen.

Aber immerhin, wir befinden uns in einer Weinregion und so gibt es hier – über das übliche DJH-Bistro-Angebot hinaus – lokale Weine als Glas oder als ganze Flasche.

Nach ein Wort zu unserem Zimmer: Für zwei Nächte braucht man ja normalerweise nicht so viel. Da wir aber große Wanderungen bei Temperaturen nahe am Gefrierpunkt unternehmen wollen, haben wir zwei kleine Koffer und jeder einen Rucksack dabei. Wegen der baulichen Gegebenheiten in einer historischen Burg war unser Zimmer jedoch so klein, dass wir dauernd am Tetris spielen waren, um Platz zum Auspacken der Koffer oder Packen der Wanderrucksäcke zu schaffen. Aber dafür durften wir in einer echten Burg übernachten!

Ich würde jederzeit wieder hier übernachten wollen!

 

Der Premiumwanderweg Stahlbergschleife mit Multicache

Neben vielen anderen Gründen haben wir die Burg Stahleck als Basis ausgesucht, weil unmittelbar daran der Premiumwanderweg Stahlbergschleife vorbeiläuft und ich so unser Cachemobil erst wieder zur Rückfahrt benötige. Die Stahlbergschleife hat eine Länge von 12,7 Kilometern, auf denen 550 Höhenmeter überwunden werden. Die reine Gehzeit ist mit vier Stunden angegeben. Im Jahr 2019 wurde dieser Premiumwanderweg von Deutschen Wanderinstitut mit 72 Erlebnispunkten ausgezeichnet. Wie es sich für einen Premiumwanderweg gehört, ist die komplette Route vorbildlich markiert.

Über die komplette Strecke führt der Wandermulti Stahlberg-Schleife, der aus elf virtuellen Stationen und einem Final besteht. An den einzelnen Stationen müssen wir ermitteln, welches der zwölf gegebenen Bilder an der jeweiligen Stelle aufgenommen wurde. Für die richtige Antwort bekommen wir jeweils eine Ziffer. Alle gefundenen Ziffern werden in eine Formel eingesetzt und ergeben die Koordinaten des Finals.

Uns hat dieser recht einfach zu lösende Multi sehr gut gefallen – wir konnten uns auf das Wandern konzentrieren und hatten keine Mühe das Final zu finden.

 

An der Aussichtsplattform Burg Stahleck

Nach einem gemütlichen Frühstück starten wir gegen zwanzig vor zehn Uhr in die Wanderung. Nach wenigen Minuten erreichen wir die Aussichtsplattform, die sich zwischen Burg und Parkplatz befindet.

Von dort haben wir einen tollen Blick auf die Burg Stahleck und das dahinter liegende Rheintal.

Schade, dass es heute so kalt und trist ist.

 

Vorbei am Wildgehege

Wir verlassen die Plattform, überqueren die Straße und folgen auf der anderen Seite dem kleinen Pfad in den Wald.

Kurze Zeit später mündet der Pfad in einen breiten Forstweg, der uns leicht abfallend zu einem Wildgehege bringt.

Leider sind die Wildtiere recht scheu: Sie schauen uns neugierig an und bleiben auf Abstand. Anschließend folgen wir weiter dem Forstweg, bis wir die ersten Häuser des Ortsteils Steeg erreichen. Dort steht dieses schöne Fass am Wegesrand.

Kurz danach erreichen wir die Straße und überqueren sie.

 

Am Wartturm

Auf der anderen Seite steht ein großer Wachtturm aus dem 14. Jahrhundert. Auf dem Platz davor wurde ein Picknickplatz mit Trinkwasserversorgung eingerichtet. Eine Informationstafel zeigt uns den genauen Verlauf unseres Wanderwegs.

Da es noch zu früh für eine Pause ist, wandern wir an dem Turm vorbei.

Wir folgen weiter den Markierungen, steil bergauf.

 

Durch das Bohrbachtal

Oben an der Abzweigung angekommen, biegen wir rechts in einen Weg durch die Weinberge ein, der nun eher flach verläuft. Da er recht hoch im Hang verläuft, haben wir hier eine schöne Aussicht auf die umgebende Landschaft.

Nach etwa 500 Metern ist der Weg durch die Weinberge zu Ende und wir biegen links in einen Pfad ein, der uns dieses Mal extrem steil nach oben zu einem Forstweg bringt.

Jetzt wird es wieder gemütlicher: wir wandern flach über breite Forstwege durch den Hang des Bohrbachtals. Nach einiger Zeit kommen wir zu einem Aussichtspunkt, der uns einen Blick auf die andere Seite des Tals erlaubt, wo sich die Burgruine Stahlberg befindet.

Kurz hinter dem Aussichtspunkt beginnt der sanfte Anstieg hinunter ins Tal.

 

Am alten Schieferstollen

Kurz bevor wir die Talsohle erreicht haben, befindet sich auf der linken Seite eine große Öffnung im Felsen. Ein kleiner Pfad führt zu dieser Öffnung.

Ich gehe zum Eingang und werfe einen Blick hinein.

Das Ganze schaut stabil und sicher aus und da hier keine Verbotsschilder zu sehen sind, gehe ich in den Stollen hinein.

Das Vergnügen ist aber nur kurz, dass im hinteren Teil das Ende des Stollens schon zu sehen ist und dieser Teil unter Wasser steht. Ich drehe mich um, manche ein letztes Foto und verlasse den Stollen wieder.

 

Weiter zur Burg Stahlberg

Wir erreichen die Landstraße, überqueren sie und folgen auf der anderen Seite dem Forstweg nun wieder nach oben.

An der nächsten Abzweigung bestimmen wir wieder die Ziffer der Station über die Bilder. Die Zuordnung ist hier erneut wieder eindeutig. Nachdem wir einige Zeit nach oben gewandert sind, biegen wir in einen kleinen Pfad ein, der jetzt durch den Hang leicht nach unten führt. Dabei passieren wir einige interessante Felsen.

Leider ist der Pfad recht kurz und mündet schnell in eine Teerstraße. Dieser folgen wir indessen wieder aufsteigend. In der Ferne ist schon die Burgruine zu sehen.

Gegen viertel vor zwölf Uhr erreichen wir den Eingang der Burg Stahlberg. Bis auf den Bergfried ist hier nur noch wenig erhalten.

Ich laufe einmal komplett durch die Burg bis zum hinteren Ende, wo sich ein toller Aussichtspunkt befindet.

Dort drehe ich wieder um uns wir suchen den Tradi Burgruine Stahlberg, welchen wir gut finden können. In der Burgruine legen wir eine kleine Pause ein und gönnen uns einen heißen Tee aus der Thermosflasche.

 

Durch die Weinberge

Nach der Pause verlassen wir die Burg und folgen den Markierungen, die uns nun auf der anderen Seite wieder aus dem Tal herausführen.

Dabei kommen wir jetzt auf der anderen Seite an der Stahlberg vorbei und ich kann noch ein letztes Foto machen, bevor wir der Burg den Rücken zudrehen.

Wir wandern einige Zeit recht eben, bevor es über eine Wiese wieder ein gutes Stück nach oben geht.

Langsam wird es Zeit für unsere Mittagspause, was sich aber schwierig gestaltet, da auf allen Bänken, an denen wir hier oben auf der Hochebene vorbeikommen, noch Schnee liegt.

 

Mittagspause am Vier-Burgen-Blick

Wir verlassen am Wegweise Vier-Burgen-Blick kurz den Wanderweg und gehen zu dem Aussichtspunkt mit einem Tisch und zwei fast schneefreien Bänken. Leider ist es hier sehr windig und kalt. Was soll’s? Ich nehme meine Regenjacke aus dem Rucksack und wir geniesen unser Picknick.

Uns erschließt sich jedoch nicht, welche vier Burgen wir hier erblicken können sollen?

 

Weiter durch die Weinberge

Zwanzig Minuten später wandern wir weiter. Nun geht es über Wiesen und zwischen Feldern hindurch. Etwa eine halbe Stunde später biegen wir in einen Feldweg ein, der uns das erste Mal einen tollen Blick in das Rheintal eröffnet.

Kurze Zeit später taucht auch unsere Unterkunft, die Burg Stahleck hinter einem Felsen auf.

An der letzten Station berechenen wir die Finalkoordinaten, welche richtig gut ausschauen, da sie unmittelbar am Wanderweg liegen. Und wirklich, dort angekommen, springt und die „Box“ direkt ins Auge.

Wir tragen uns in Logbuch ein und folgen weiter der Stahlbergschleife, die jetzt immer mehr atemberaubende Aussichten auf Bacharach und ins Rheintal bietet.

Dabei kommen wir auch am bekannten Heinrich-Heine-Blick vorbei.

 

Der Abstieg nach Bacharach

Kurz hinter diesem Aussichtspunkt, beginnt der Orionsteig, ein steiler Pfad, der durch die Weinberge nach unten nach Bacharach führt. Unterwegs haben wir immer die Burg Stahleck im Blick.

In kleinen Serpentinen steigen wir nach unten, bis wir wieder einen breiten Fahrweg erreichen.

Kurz danach biegen wir aber wieder in den steilen Hang ab, steigen eine Treppe herunter und folgen wieder einem schmalen Pfad.

Unterwegs bekommen wir mehr und mehr schöne Aussichten auf die Altstadt von Bacharach. Neben der Kirche ist die Ruine der Wernerkapelle zu sehen.

Unser Pfad folgt ein Stück der ehemaligen Stadtmauer und kommen dabei auch an einem großen Turm vorbei, der bestiegen werden kann.

Da wir von oben schon eine gute Sicht hatten, verzichten wir auf die Besteigung und folgen dem Pfad weiter, bis wir Bacharach erreichen.

 

Sightseeing in der Altstadt von Bacharach

Am Stadttor verlassen wir den Premiumwanderweg, da wir noch einen Abstecher in die Altstadt von Bacharach machen wollen. Wir laufen durch die Gassen mit den schönen Fachwerkhäusern.

Wir kommen mit einem Einheimischen ins Gespräch, der uns unbedingt „Klein-Venedig“ zeigen will. Dort angekommen, gibt es sogar einen Balkon auf dem Julia stehen könnte.

Nachdem wir etwas durch die Gassen geschlendert sind, suchen wir uns ein Café. Wir kehren ins Rusticana ein, eigentlich ein restaurant, in dem es aber auch Kaffee und Kuchen gibt. Leider war das keine so gute Idee, da wir später sehen, dass weiter die Hauptstaße entlang, noch ein richtiges Café offen hat.

Nach unserer Café-Pause und einem kleinen Rundgang im Ort, treten wir den Rückweg zur Burg Stahleck an. Dazu nehmen wir den Treppen weg, der an der Kirche startet und an der werner-Kapelle vorbeiführt. Dabei können wir den schon vorher gelösten Mystery Ein komischer Heiliger suchen und loggen. Gegen 16:30 Uhr kommen wir wieder an „unserer“ Burg an.

 

Der Premiumwanderweg „Rhein-Wisper-Glück“

Am nächsten Tag wollen wir auf der gegenüberliegenden Rheinseite den mit sehr vielen Erlebnispunkten versehenen Wanderweg Rhein-Wisper-Glück laufen, wovon ich Euch in einem meiner nächsten Beiträge berichten werde.

 

Interaktive Karte der Wanderung

Auf der folgenden Karte könnt Ihr den genauen Verlauf unserer Geocaching-Wanderung über den Premiumwanderweg „Stahlbergschleife“ sehen. Die Karte ist interaktiv: Ihr könnt hinein- und herauszoomen und die Marker anklicken. Bei den Geocaches öffnet ein Klick auf den Namen das zugehörige Listing auf geocaching.com. Das Final des Wandermultis und den Weg dahin habe ich natürlich aus dem Track entfernt.

Falls Euch unsere Tour interessiert, so könnt Ihr hier meine gpx-Datei herunterladen.

** ** ** ** **

Wie hat Euch unser Bericht der Wanderung gefallen? Kennt Ihr diese Tour und wäre sie etwas für Euch? Was sind Eure Empfehlungen für diese Region? Wie immer freue ich mich auf Eure Kommentare unter diesem Artikel.

Saarfuchs

Jörg (Saarfuchs) betreibt Geocaching seit 2008. Sein besonderes Interesse galt zunächst Mysteries, dann den T5-Caches und mittlerweile den Lostplaces. Zu seinen Hobbies gehören Reisen, Fotografieren, Bergwanderungen und Hochtouren. Er geht weltweit auf Dosen-Suche und berichtet in seinem Blog regelmäßig mit vielen Fotos über sein “Geocaching” und damit verwandte Themen.

2 Kommentare:

  1. Ein toller Reisebericht der mich mit Sicherheit überzeugt hat, diesen Teil Deutschlands endlich mal zu bereisen. Eine Übernachtung auf der Burg steigert die Vorfreude
    Vielen Dank und weiter so
    Gruß aus Berlin

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert