Norditalien – Ein Spontanbesuch in Arezzo

Am Morgen verlassen wir San Marino und fahren über kleine Landstraßen durch die Hügellandschaft der Emilia-Romagna bis in die Toskana. Als wir gegen Mittag Arezzo erreichen, entscheiden wir spontan, in dessen historischer Altstadt unsere „Mittagspause“ zu verbringen. Obwohl wir dieses Ziel nicht wirklich gut vorbereitet haben, macht uns der etwa zweistündige Sightseeing- und Geocaching-Bummel großen Spaß!

Kommt mit auf die virtuelle Reise durch die schöne Altstadt von Arezzo!

 

 

Vom Parkplatz in die Altstadt

Im Norden der Altstadt finden wir an der Via Giuseppe Pietri mehrere große Parkplätze, von denen der westliche interessanterweise kostenlos ist und die beiden anderen unmittelbar daneben einen Parkscheinautomaten besitzen. Wir haben Glück, gerade als wir gegen 12 Uhr mittags dort ankommen, verlässt ein Auto den sonst überfüllten Parkplatz. Wir stellen unseren Wagen in die freigewordene Box und machen uns auf den Weg in die Altstadt.

Wir folgen der Beschilderung zur Altstadt entlang der anderen Parkplätze und kommen zu einer langen Rolltreppe, die wir bei den aktuellen hohen Temperaturen gerne nutzen.

Als wir oben an der Rolltreppe ankommen, sehen wir schon die Stadtmauer, die die Altstadt einst umgeben hatte. Durch ein Tor betreten wir sie.

Zu unserer Überraschung folgen anschließend noch einige weitere Rolltreppen, an deren Ende wir die örtliche Touristeninformation erreichen.

Die kostenlosen sanitären Anlagen in der Information sind sehr sauber und wir nutzen sie nach der langen Fahrt von San Marino in die Toskana gerne. Von dort gehen wir durch ein Tor und das dahinter liegende Gebäude und stehen unvermittelt auf dem großen Platz vor der Kathedrale von Arezzo.

 

Die Besichtigung der Kathedrale von Arezzo

Wir laufen über den großen Platz hinüber zum Eingang der Kathedrale. Von dort mache ich noch schnell ein Foto von dem beeindruckenden Uhrenturm, von dem ich vermute, dass er zu einem Palast gehört hat.

Dann laufe ich noch schnell vor das Denkmal und mache noch ein Bild von der Kathedrale.

Danach gehen wir hinein und können uns in dem hohen Kirchenschiff endlich etwas abkühlen. Die Kathedrale ist hoch, hat im Inneren mächtige Säulen, tolle Fenster und eine sehr schön bemalte Decke.

Die Decke schaue ich mir etwas genauer an. Die Gemälde dort oben sind wirklich toll.

Im hinteren Bereich des Kirchenschiffs befindet sich dieser tolle Altar, dessen Aufsatz komplett aus Marmor besteht und in dem der Heilige Donatus beigesetzt wurde. Seine Gebeine wurden 1340 von der alten Kathedrale in die neu errichtete überführt.

An der Seite daneben finden wir noch dieses kleine Fenster im Boden, das uns einen Blick auf das Grab des Bischofs erlaubt, der diese Kathedrale erbaut hat.

Nachdem wir uns ausgiebig umgeschaut haben, verlassen wir die Kathedrale wieder.

 

Vorbei an alten Palästen durch die Prachtstraße

Vom Domplatz laufen wir Richtung Süden und kommen dabei an zwei großen Palästen vorbei. Zunächst werfen wir einen Blick in den Innenhof des Mitte des 14. Jahrhunderts erbauten Palazzo dei Priori, in dem im Mittelalter die Gerichtsbarkeit und heute die Gemeinde untergebracht ist.

Wir folgen weiter der Straße nach unten und kommen zum Palazzo della Banca d’Italia, dessen Fassade toll bemalt ist.

An der nächsten Kreuzung biegen wir links in die Via Della Bicchieraia und anschließend wieder rechts in die Prachtstraße Corso Italia ein. Gleich am Eck lacht uns dieser pittoreske Delikatessenladen an. Obwohl wir langsam Hunger bekommen, finden wir dort nichts Passendes.

Etwas weiter den Corso Italia runter werden wir dann aber doch fündig: Im Antico Forno werden verschiedene Pizzen vom Blech zum Mitnehmen angeboten – wir kaufen uns je ein Stück und suchen uns eine Sitzgelegenheit am Eingang eines inzwischen geschlossenen Ladens.

Gut gestärkt folgen wir weiter der breiten Fußgängerzone nach unten und kommen dabei an einer kleinen Kirche vorbei. Allgemein habe ich hier in den Altstäden von Italien das Gefühl, dass früher sehr viele Kirchen gebaut wurden.

Wir folgen weiter der Fußgängerzone, die inzwischen ihr Gefälle verloren hat.

An der Stelle, wo der Corso Italia eine viel befahrene Straße kreuzt, biegen wir nach rechts ab.

 

Durch Arkaden zur Piazza Guido Monaco

Parallel zur Hauptstraße schlendern wir durch große und zum Glück kühle Arkaden, in denen auch ein paar Bars und Restaurants ihre Tische und Stühle rausgestellt haben.

Am Ende der Arkarden gelangen wir zu einem großen Kreisverkehr, in dessen Mitte eine Statue von Guido Monaco aufgestellt wurde.

Dabei handelt es sich um einen Benediktinermönch, Musiktheoretiker und Lehrer, der um 1000 hier tätig war. Er hat übrigens die vier Notenlinien, so, wie wir sie heute benutzen, erfunden.

 

Zurück zum Dom-Platz

Von der Piazza Guido Monaco laufen wir nun wieder leicht bergauf in Richtung der Kathedrale. An der Hauptstraße kommen wir an einem beeindruckenden Gebäude vorbei, in dem sich heute die Post befindet.

Kurz danach biegen wir wieder rechts in Richtung der Fußgängerzone ab und verlassen den lauten italienischen Verkehr. Am Ende der Gasse kommen wir schon wieder an einer Kirche, der Basilica Di San Francesco, vorbei.

Wir biegen nach links ab und schlendern an der Kirche entlang, bis wir zu ihrem Vorplatz kommen, auf dem die Statue von Vittorio Fossombroni, einem toskanischen Staatsmann und Mathematiker, der hier in Arezzo 1754 geboren wurde, steht.

Wir gehen an der Statue vorbei und betreten die Basilica Di San Francesco durch den Haupteingang. Da wir keine Tickets gekauft haben, dürfen wir uns nur aus dem gläsernen Eingangsbereich heraus umschauen. Ich mache nur dieses Foto und wir verlassen die Kirche wieder.

Als wir die Basilika verlassen, werfen wir noch einen kurzen Blick über den großen Platz vor der Kirche und gehen anschließend weiter in Richtung des Dom-Platzes.

Unterwegs entdecke ich in einer kleinen Nische eines Hauses dieses kleine Marienrelief.

Kurze Zeit später stehen wir schon wieder auf dem Dom-Platz.

Als wir dort ankommen, fällt mir auf, dass wir hier noch gar nicht nach einem Geocache geschaut haben. Ich packe mein Smartphone aus und starte die App: Wir haben Glück, auf dem Weg zurück zum Parkplatz liegt noch ein Tradi …

 

Wenigstens noch ein Geocache in Arezzo

Wir verlassen die Altstadt und nehmen die Rolltreppen nach unten. Bevor wir die Stadtmauer passieren, biegen wir nach rechts ab und steigen ein paar Treppen hinauf

Dann meldet sich meine Geocaching-App: Wir sind in der Nähe des Tradi Il prato angekommen. Erst dort stelle ich fest, dass er einen Schwierigkeitsgrad von 4,5 hat. Dementsprechend lange suchen wir danach. Am Ende wird saarzwerg dann aber doch noch fündig!

Wir tragen uns ins Logbuch ein und gegen zurück zum Stadttor, durch das wir nun die Altstadt in Richtung Parkplatz verlassen.

Anschließend fahren wir nach Siena, was dann aber eine andere Geschichte ist …

 

Mein Fazit

Zwei Stunden für einen Spontanbesuch in Arezzo sind lohnenswert – jedoch bedauere ich dort nicht mindestens einen halben Tag verbracht zu haben. Die Altstadt ist toll und wir haben uns nur einen Teil davon anschauen können. Während ich diesen Beitrags schreibe und mir dabei in Google Earth Arezzo anschaue, fällt mir auf, was wir alles verpasst haben: die Reste des römischen Amphitheaters, die Festung der Medici und natürlich den großen Piazza Grande, der umringt von Palästen ist. Aber so haben wir wenigstens einen Grund mal wieder in die Toskana zu kommen!

 

Interaktive Karte von unserem Besuch

Auf der folgenden Karte könnt Ihr den genauen Verlauf unseres kleinen Geocaching- und Sightseeing-Spaziergangs durch Arezzo sehen. Die Karte ist interaktiv: Ihr könnt hinein- und herauszoomen und die Marker anklicken. Der Geocache, den wir dort gesucht haben, ist ebenfalls auf der Karte eingezeichnet. Ein Klick auf das Cachesymbol öffnet ein kleines Fenster mit weiteren Informationen.

Falls Euch unsere Tour interessiert, so könnt Ihr hier meine gpx-Datei herunterladen.

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Dieser Beitrag ist Teil einer Artikelserie über unseren Besuch in San Marino und Norditalien mit einem Schwerpunkt auf der Toskana. Unsere komplette Reiseroute findet Ihr im Überblicksbeitrag „8 Tage Autorundreise durch Norditalien und San Marino„, wo Ihr auch die Links zu den weiteren Detailberichten, die ich bereits zu ausgewählten Zielen unserer Reise geschrieben habe, findet.

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Wie hat Euch dieser Reisebericht über unseren Besuch in der historischen Altstadt von Arezzo gefallen? Seid Ihr selbst schon in der Toskana unterwegs gewesen? Was sind Eure Empfehlungen für diese Region? Wie immer freue ich mich auf Eure Kommentare unter diesem Artikel!

Saarfuchs

Jörg (Saarfuchs) betreibt Geocaching seit 2008. Sein besonderes Interesse galt zunächst Mysteries, dann den T5-Caches und mittlerweile den Lostplaces. Zu seinen Hobbies gehören Reisen, Fotografieren, Bergwanderungen und Hochtouren. Er geht weltweit auf Dosen-Suche und berichtet in seinem Blog regelmäßig mit vielen Fotos über sein “Geocaching” und damit verwandte Themen.

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