Sightseeing & Geocaching – Mérida und seine römischen Bauwerke

  • Auf unserer Rundreise durch die Extremadura besuchten wir auch Mérida, die schon von den Römern unter dem Namen Emerita Augusta gegründet wurde. Heute sind dort noch einige recht gut erhaltene Bauwerke aus dieser Zeit zu besichtigen.

In der Altstadt von Mérida wurden einige Geocaches platziert, weshalb sich dort Geocaching und Sightseeing sehr gut miteinander verbinden lassen. Kommt mit auf den virtuellen Stadtbummel …

 

 

Die römische Brücke

Gegen 10 Uhr morgens stoppt unser Reisebus an der römischen Brücke über den Rio Guadiana und lässt uns dort aussteigen. Die Brücke ist mit knapp 800 Metern sehr lang und führt uns direkt in die Altstadt von Mérida.

Zwischendurch gibt es mehrere Abgänge zu den Inseln im Fluss, von denen ich die Brücke besser fotografieren kann. Da unsere Reisegruppe hier noch zusammen bleiben soll, haben wir leider keine Zeit die Tradis rund um die Brücke zu suchen. Auch den Tradi zu Beginn der Brücke habe ich schlicht übersehen zu suchen.

Je weiter wir die Brücke überquert haben, um so näher kommen wir der Altstadt. Auf der anderen Seite wird die Brücke von einer mächtigen Festung, dem Alcazaba, geschützt.

Im Kreisverkehr vor der Festung steht ein Denkmal, welches an die römische Geschichte der Stadt erinnert: Eine Wölfin mit Romulus und Remus.

Mérida wurde schon 25 vor Christi Geburt von den Römern unter dem Namen Emerita Augusta als Kolonie für Veteranen Römischer Legionen gegründet. Sie war die Hauptstadt der Provinz Lusitania. 1993 wurde die Brücke mitsamt den anderen archäologischen Stätten von Mérida zum UNESCO-Weltkulturerbe ernannt. Wir sind schon ganz neugierig darauf, was wir heute noch alles zu sehen bekommen!

 

Besichtigung der Alcazaba

Zunächst schauen wir uns die Festung an, die aus dem 9. Jahrhundert stammt und von Muslimen errichtet wurde. Außer den hohen und zum Teil begehbaren Mauern ist das Innere fast leer …

 

… bis auf eine Ausnahme: die Zisterne und ein kleines Museum an der Festungsmauer, das während unseres Besuches jedoch wegen Corona geschlossen ist.

Wir schauen uns die Zisterne an. In der Coronazeit wurde hier ein Einbahnstraßensystem eingerichtet. Auf der einen Seite befindet sich der Eingang und auf der gegenüberliegenden der Ausgang. Die Steine rechts und links des Eingangs sind mit einem Relief verziert worden.

Drinnen biegen wir in einen von zwei schmalen Gängen ein, der uns hinunter zum Wasserreservoir führt.

Im Wasserbecken schwimmen Goldfische. Auch in früheren Zeiten waren Fische in den Zisternen durchaus üblich. Sie waren eine einfache und wirkungsvolle Methode zu erkennen, ob das Wasser vergiftet worden war.

Über den zweiten Gang gehen wir wieder nach draußen. Nachdem wir die Zisterne wieder verlassen haben, gehen wir noch kurz auf die Festungsmauer. Von dort oben haben wir einen schönen Blick auf den Fluss und die römische Brücke.

 

Durch die Altstadt zum Theater

Unser nächstes Ziel ist das römische Theater. Dazu laufen wir einmal quer durch die Altstadt. Dabei überqueren wir den zentralen Platz in Mérida, die Plaza de España.

Von dort folgen wir der Fußgängerzone. Im Pflaster finde ich mehrfach diese Hinweise auf die römischen Wurzeln dieser Stadt.

Wir machen einen kleinen Umweg und kommen am Diana-Tempel vorbei.

An seiner Seite suchen wir schnell den Tradi Templo de Diana / Diana Temple, den wir zum Glück gut finden können. Danach folgen wir weiter der Fußgängerzone. Kurz vor dem römischen Theater ist diese sogar „überdacht“, was im Sommer sicher angenehmen Schatten spendet.

Am Ende der Fußgängerzone befindet sich das Besucherzentrum des Theaters. Auf der gegenüberliegenden Seite liegt das römische Museum, welches von unserer Reiseführerin beworben wurde. Mit unserem Ticket dürften wir es sogar ohne Mehrkosten besuchen. Da wir uns aber noch weitere römische Bauwerke in der Stadt anschauen wollen, verzichten wir auf einen Besuch.

 

Besichtigung des römischen Theaters

Trotz der langen Warteschlange vor der Kasse kommen wir recht schnell ins Theater, da unsere Reiseführerin bei der Alcazaba ein Kombiticket für alle römischen Sehenswürdigkeiten gelöst hat und wir so einfach an der Kasse vorbei zur Ticketkontrolle gehen können. Drinnen bin ich angenehm überrascht, wie viel von den römischen Bauwerken noch zu sehen ist.

Wir laufen in einem großen Bogen zum Theater. Vor seinem Eingang steht links eine kleine Hütte, die die Überreste eines römischen Mosaiks schützt.

Danach gehen wir hinüber ins Theater. Wow – hier ist noch viel erhalten geblieben.

Zwischen den Sitzreihen finde ich Eingänge in die Unterwelt des Theaters. Die Gänge laufen unter den Bänken hindurch und haben Abzweigungen nach draußen. Die römischen Architekten haben sich hier überlegt, wie man schnell viele Menschen ins und aus dem Theater bringen kann. Wir schauen uns ein paar der Gänge an und ich erwische diesen schönen Blick.

Wir verlassen das Theater und gehen zu den Ruinen des Amphitheaters, welches unmittelbar neben dem Theater errichtet wurde.

Davon ist heute leider nicht mehr ganz so viel erhalten. Hier darf man die Sitzreihen nur an einer Stelle betreten. Heute ist echt viel los – ich kann fast kein Bild machen, auf dem nicht irgendwelche Touristen zu sehen sind. Auf den Earthcache im Amphitheater verzichten wir.

Nachdem wir uns genügend umgeschaut haben, wollen wir noch nach zwei Geocaches schauen.

Wir beginnen mit dem Earthcache, der sich mit dem hier verbauten Marmor beschäftigt.

Die Fragen des Veteado del mármol del Teatro Romano sind schnell beantwortet und wir machen zum Abschluss noch schnell ein Selfie.

Danach gehen wir zu dem Eingang ins Theater, durch den ein Holzsteg führt.

Unter diesem soll sich der Tradi TEATRO ROMANO / ROMAN THEATRE in Form eines römischen Schwertes verstecken. Es ist gar nicht so einfach einen Moment zu erwischen, an dem keine Leute den Gang einsehen. Mit etwas Geduld erwischen wir einen solchen Moment. Leider scheint es kurz vor unserem Besuch abhanden gekommen zu sein und so machen wir wie unsere Vorlogger nur ein Fotolog, welches zum Glück von dem Owner akzeptiert wird.

Wir laufen wieder zurück in Richtung des Eingangs und machen ein letztes Foto bevor wir das Gelände verlassen.

 

Unsere Mittagspause am Forum Romanum

Langsam beginnt unser Magen zu grummeln. Wir schauen uns nach einer Tapasbar um und werden in der Straße vor dem Forum Romanum fündig. Die Casa Paca hat Tische und Stühle auf die Straße gestellt.

Da wir einen freien Platz ergattern können, lassen wir uns dort nieder und genießen den Ausblick auf der Überreste der römischen Baukunst. Als ich die Speisekarte sehe, ist mir sofort klar, was ich bestellen werde: Salmorejo!

Sehr lecker und dort wirklich zu empfehlen! Leider haben wir uns für unser Essen eine schlechte Zeit ausgesucht, da wir danach feststellen müssen, dass fast alle Sightseeing-Spots von 14 bis 17 Uhr Siesta machen und daher geschlossen sind. Hätten wir doch mit dem Mittagessen noch etwas gewartet.

 

Ein kleiner Geocaching-Bummel durch Mérida

Was soll’s – machen wir eine kleine Geocaching-Runde durch Mérida. Zunächst schlendern wir zurück zur Festung und kommen an diesem tollen Brunnen vorbei.

Von dort ist es nicht mehr weit bis zur Festungsmauer, …

… wo der Tradi Alcazaba árabe versteckt wurde. Obwohl er recht klein ist, findet ihn saarzwerg sofort. Danach gehen wir wieder hinüber zur Plaza de España.

In der Mitte des Platzes steht ein weiterer toller Brunnen, bei dem ich eine gefühlte Ewigkeit warten muss, bis ich endlich ein Bild ohne erkennbare Touristen machen kann. Dieser Brunnen scheint ein beliebter Selfie-Spot zu sein.

Unser nächstes Ziel ist ein aus der römischen Zeit stammender Bogen, der Trajansbogen. Der monumentale Bogen gewährte einst Zugang zu einer weitläufigen geheiligten Fläche, die einen riesigen Tempel des Kaiserkults umgab. Der Bogen hat eine Höhe von 15 Metern. Ursprünglich gab es hier drei Bögen, von denen der heute noch stehende der höchste in der Mitte war.

Dort wollen wir den Tradi Arco de Trajano suchen, was uns aber leider nicht gelingt. Schade, das es kein Spoilerbild oder einen vernünftigen Hint gibt?! Von dort ist es nicht mehr weit bis zu weiteren Überresten aus der römischen Zeit.

Wir schauen in unserem Plan, welche Sehenswürdigeiten keine Siesta haben und werden bei einer Kirche fündig, die über ein römisches Bauwerk gebaut wurde. Auf dem  Weg dorthin kommen wir an diesem Uhrenturm vorbei.

Davor wurde der Tradi La Puerta de la Villa versteckt, den wir dieses Mal gut finden können.

 

Die Unterwelt der Basílica de Santa Eulalia

Wir folgen weiter der Straße und erreichen nach wenigen Minuten die Kirche.

Auf der Rückseite ist der Eingang mit der Ticketkontrolle. Mit unserem Kombiticket bekommen wir Einlass und folgen der Treppe nach unten unter die Kirche.

Dort wurden die Überreste von christlichen Wandmalereien ausgegraben. Für diese Ausgrabungen wurde die Kirche auf ein Stahlgerüst gestellt. Am hinteren Ende der Ausgrabung gibt es die Möglichkeit hinauf zur Kirche zu gehen. Wir entrichten eine kleine Gebühr und betreten das Kirchenschiff.

Nachdem wir uns alles angeschaut haben, verlassen wir die Kirche wieder. Am Eingang wollen wir noch schnell den Tradi El Hornito suchen. leider haben wir hier abermals kein Glück. Wir müssen die Suche abbrechen, da wir zurück zu unserem Reisebus müssen.

 

Die interaktive Karte von Mérida

Auf der folgenden interaktiven Karte könnt Ihr nochmal die Sightseeing-Spots und Geocaches in Mérida sehen. Die Karte ist interaktiv – mit einem Klick auf die Geocaches bekommt Ihr weitere Informationen und könnt das Listing öffnen.

Falls Euch unsere Tour interessiert, so könnt Ihr hier meine gpx-Datei herunterladen.

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Dieser Beitrag ist Teil einer Artikelserie über unsere Reise durch die Extremadura. Den Übersichtsbeitrag mit den Links zu den Detail-Artikeln findet Ihr unter „Geocaching & Sightseeing in der Extremadura (Spanien)„.

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Wie hat Euch mein Beitrag über unseren Besuch in Mérida gefallen? Wäre diese tolle Stadt auch etwas für Euch? Welche Touren in der Extremadura könnt Ihr empfehlen? Wie immer freue ich mich über Eure Kommentare unter diesem Beitrag!

Saarfuchs

Jörg (Saarfuchs) betreibt Geocaching seit 2008. Sein besonderes Interesse galt zunächst Mysteries, dann den T5-Caches und mittlerweile den Lostplaces. Zu seinen Hobbies gehören Reisen, Fotografieren, Bergwanderungen und Hochtouren. Er geht weltweit auf Dosen-Suche und berichtet in seinem Blog regelmäßig mit vielen Fotos über sein “Geocaching” und damit verwandte Themen.

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