Geocaching & Wandern: Rundwanderung Schwedenlöcher und Bastei

Im Jahr 2016 waren saarzwerg und ich eine Woche im Osten Deutschlands unterwegs und besuchten auf unserer Tour auch das Elbsandsteingebirge. Natürlich statteten wir dem Wahrzeichen der Region, der Basteibrücke, einen Besuch ab.

Dazu suchten wir uns die knapp fünf Kilometer lange Halbtages-Rundwanderung über die Schwedenlöcher und die Basteibrücke heraus. Kommt mit auf die virtuelle Wanderung durch eine der schönsten Regionen Deutschlands!

 

 

Einleitung

In meinem letzten Testbericht über das Geocaching-Magazin Rucksackabenteuer habe ich mir den Beitrag über die Sächsische Schweiz genauer angeschaut und dabei ist mir aufgefallen, dass darin die Basteibrücke mit keinem Wort erwähnt wurde. Im Jahr 2016 hatte ich die Gelegenheit dort eine Halbtagswanderung zu unternehmen, von der ich Euch heute berichten möchte. Damit möchte ich zeigen, dass auch ein Saarländer zum Geocaching bis nach Sachsen fährt ,-)

 

Eine Rundwanderung zu den Schwedenlöchern und der Bastei

Am Morgen besuchen wir die Festung Königsstein und fahren am Mittag weiter Richtung Bad Schandau, wo wir die Elbe überqueren. Von dort fahren wir in einem Bogen zum großen kostenpflichtigen Parkplatz an der Basteibrücke, wo wir erst einmal ein kleines Picknick veranstalten. Kurz vor zwei Uhr sind wir dann soweit zu unserer Rundwanderung aufzubrechen.

In der Vorbereitung unserer Tour habe ich mir bei den üblichen Tourenportalen eine kürzere Rundwanderung herausgesucht und diese etwas abgewandelt. Herausgekommen ist die Strecke, die ich Euch unten in der interaktiven Karte eingezeichnet habe. Leider ist mir der aufgezeichnete GPS-Track inzwischen verloren gegangen, so dass ich aus meinem Gedächnis die Tour neu planen musste. Die Strecke ist insgesamt knapp fünf Kilometer lang und überwindet ungefähr 250 Höhenmeter, die sich auf einen langen Abstieg am Anfang und einen langen Anstieg am Ende verteilen. Unterwegs konnten wir damals zwei Tradis und einen Earthcache loggen. Inzwischen sind noch ein paar Geocaches hinzugekommen. Mit viel Fotografieren, öfters die Aussicht genießen und Geocaching sind wir knappe drei Stunden unterwegs gewesen. Für erfahrene Wanderer geht das bestimmt auch in der Hälfte der Zeit, aber wo bleibt dann der Genuss?

 

Der Abstieg durch die Schwedenlöcher

Vom Parkplatz wandern wir in östlicher Richtung und sehen schon nach kurzer Zeit die mächtigen Sandsteinfelsen, für die diese Region so bekannt ist.

Wir wandern zunächst über den Gansweg ein Stück durch den Wald, bevor dann der Abstieg durch die Schwedenlöchern beginnt. Der Weg ist sehr gut angelegt: Es gibt viele Treppen und Stege.

Die Schwedenlöcher sind eine tief eingeschnittene Schlucht, die durch Erosion entstanden ist. Als im Dreißigjährigen Krieg ein benachbartes Dorf von schwedischen Soldaten zerstört worden ist, sind die Bauern der Gegend in diese unzugängliche Schlucht geflohen und haben dort ihr Hab und Gut in Sicherheit gebracht.

Der durch die Schlucht führende Wanderweg gehört zu den beliebtesten der Sächsischen Schweiz und laut Wikipedia sind in der Hauptsaison bis zu 2000 Personen pro Tag hier unterwegs. Bei uns war recht bescheidenes Wetter und trotzdem ist mir kaum ein Bild ohne Leute darauf gelungen, wie man hier an der Engstelle gut sehen kann.

Wir wandern weiter durch die Schlucht, die mich schon irgendwie an eine Alpenklamm erinnert. Stellenweise kann ich mit ausgestreckten Armen gleichzeitig die beiden Wände berühren.

Der Weg ist gut zu laufen und besteht an den Engstellen fast ausschließlich aus Betonplatten.

Je tiefer wir kommen, um so höher werden die Wände an den Seiten. Es macht uns großen Spaß hier hindurch zu wandern. Stellenweise geht es sogar unter Felsen oder Felsdächern hindurch.

Langsam wird es flacher und die Treppen werden weniger.

Wir laufen über ein paar Stege …

… und erreichen den unteren Ausgang dieser engen Schlucht. Vom Parkplatz bis zum Ausgang der Schlucht sind wir eine knappe halbe Stunde unterwegs gewesen.

 

Vorbei am Amselsee

Nach der Schlucht biegen wir nach rechts in einen breiteren Weg ein und folgen diesem talauswärts bis zum Amselsee.

Hier liegen viele Ruderboote. Auf dem See ist jedoch keiner zu sehen. Es gibt auch ein paar Tretboote – die scheinen hier aber die Ausnahme zu sein.

 

Der Aufstieg zur Bastei mit grandiosen Ausblicken

Nachdem wir am Amselsee vorbeigelaufen sind, folgen wir weiter dem breiten Weg bis zum Eingang der Felsenbühne. Dort verlassen wir den Weg und folgen rechts einem Pfad, der mit einem Wegweiser zum Basteiweg markiert ist. Der Pfad steigt an und wir gewinnen schnell an Höhe.

Im oberen Teil des Weges tauchen die ersten Felsen auf. Kurze Zeit später piepst mein GPS-Gerät: Wir nähern uns dem Tradi Mönch, den wir nach etwas Suchen finden können.

Noch etwas weiter oben erreichen wir einen Aussichtspunkt mit einer tollen Sicht ins Elbtal und die dahinterliegenden Hügel. Hier blicke ich elbaufwärts auf die Ortschaft Rathen, wo eine Fähre die Ortsteile Rathen und Oberrathen verbindet, die auf verschiedenen Elbseiten liegen.

Der markante plateauartige Berg im Hintergrund ist der Lilienstein. Rechts davon fällt mir etwas Bekanntes auf. Ich fahre mein Zoom komplett aus und erhalte Gewissheit: Ich sehe die Festung Königsstein, die wir am Morgen besucht haben.

saarzwerg hat zum Glück eine kleine Kompaktkamera dabei, die einen größeren Zoom bietet und so können wir die Festung nah heranholen.

Falls Ihr mal in der Ecke seid, dann solltet Ihr auf jeden Fall den Königsstein besuchen. Uns haben die Festung und die Spazierwege auf dem Berg sehr gut gefallen.

Dann schauen wir noch in die andere Richtung: Elbabwärts kurz vor der Flussbiegung erkenne ich die Stadt Wehlen.

Auf der Elbe ist wenig los – ich muss etwas warten, bis ich ein Foto mit einem Boot schießen kann. Da ist bei uns auf Rhein und Mosel offensichtlich mehr los.

Vom See bis ganz nach oben benötigen wir etwa eine dreiviertel Stunde.

 

Die Felsenburg Neurathen

Nachdem wir den Aufstieg erfolgreich hinter uns gebracht haben, verfinstert sich leider der Himmel. Ich denke, dass jeden Moment ein Schauer herunterkommen wird.

Wir entschließen uns trotzdem die Felsenburg zu besichtigen und entrichten unseren Eintritt. Die Felsenburg Neurathen ist die größte mittelalterliche Felsenburg der Sächsischen Schweiz. Sie wurde 1289 das erste Mal urkundlich erwähnt. Die Burg verteilt sich über mehrere Felsen, die heute mit Metallbrücken verbunden sind.

Es lohnt sich auf jeden Fall den Eintritt zu zahlen, da es im kostenpflichtigen Bereich der Burg einige schöne Aussichtspunkte gibt. So können wir von dort auch das erste Mal die Basteibrücke sehen.

Im abgesperrten Bereich liegt auch ein Geocache: Der Tradi Basteibrücke und Felsenburg Neurathen, den wir gut finden können. Richtigerweise ist das Attribut “Eintritt” gesetzt, da ihr ohne zu zahlen nicht zur Dose gelangt. Der Weg durch die Felsenburg ist als Rundweg angelegt. Um zum nächsten Felsen zu kommen, überqueren wir eine lange Brücke.

An der Nord- und der Westseite gibt es viele schöne Aussichtspunkte, wo wir – wegen der erhöhten Lage der Felsenburg – die umliegenden Felstürme sehen können.

Das ist natürlich eine schöne Stelle für ein Selfie …

… und das Bild kann ich dann gleich als Logfoto für den Earthcache Bastei verwenden. Die Fragen sind für uns einfach zu beantworten und zur Ablesestation werden wir noch kommen.

Als wir nach Osten blicken, fällt ein markanter Felsen mit einer kleinen Figur auf der Spitze auf. Das ist der Mönch, an dessen Zuwegung wir eben den gleichnamigen Tradi gefunden hatten.

Auf dem Gelände der Felsenburg ist der Nachbau einer mittelalterlichen Steinschleuder aus dem 15. Jahrhundert ausgestellt.

Damit sind wir schon am letzten Aussichtspunkt auf dem Rundweg durch die Burg angekommen.

Gerade als wir die Felsenburg wieder verlassen, geht ein starker Regenschauer nieder. Zum Glück haben wir vorausschauend schon vorher unsere Regenklamotten angezogen.

 

Durch das Felsentor und über die Basteibrücke

Vom Ausgang der Felsenburg sind es nur wenige Schritte bis zum Neurathener Felsentor, hinter dem die berühmte Basteibrücke beginnt.

Als wir darüber gehen, haben wir sie (wegen des Regenschauers) einen kurzen Moment für uns ganz alleine.

Auf beiden Seiten der Brücke sind die mächtigen Felstürme und Felsmassive des Elbsandsteingebirges zu sehen.

Ich drehe mich um und blicke zurück: Es ist schon interessant zu sehen, wie sich der Weg zwischen den beiden Felsen hindurch quetscht. Der Name Felsentor ist da richtig passend!

Mit dem Bau der Basteibrücke wurde 1850 begonnen, die eine bestehende und inzwischen baufällig gewordene Holzbrücke ersetzte. Der Bau wurde ein Jahr später abgeschlossen.

Nachdem wir die Brücke überquert haben, halten wir uns rechts. Ich suche eine Stelle, wo ich die Brücke von der Seite fotografieren kann.

Wir folgen dem Weg, der etwas ansteigt. Von dort kann ich einen ersten besseren Blick auf die Basteibrücke erhaschen.

Der Weg führt uns zu einem Aussichtspunkt auf einem Felsen, wo wir von oben auf die Basteibrücke hinunterblicken können. Der Blick ist doch traumhaft, oder?

In der anderen Richtung sehe ich wieder die markanten Gansfelsen, vor denen ich mich ja schon in der Felsenburg fotografiert habe.

Wieder zurück auf dem Hauptweg ist es nicht mehr weit bis zum Parkplatz. Wir laufen am Panoramarestaurant vorbei und stehen wenige Minuten später wieder an unserem Auto. Damit geht eine sehr tolle Wanderung für uns zu Ende.

 

Interaktive Karte der Wanderung

Auf der folgenden Karte könnt Ihr den Verlauf unserer Wanderung über die Schwedenlöcher und die Basteibrücke sehen. Die Karte ist interaktiv: Ihr könnt hinein- und herauszoomen und die Marker anklicken. Bei den Geocaches öffnet ein Klick auf den Namen das zugehörige Listing auf geocaching.com.

Falls Euch unsere Tour interessiert, so könnt Ihr hier meine gpx-Datei mit allen Wegpunkten und Geocaches herunterladen.

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Wie hat Euch diese Tourempfehlung gefallen? Seid Ihr selbst schon im Elbsandsteingebirge unterwegs gewesen? Was sind Eure Empfehlungen für diese Region? Wie immer freue ich mich auf Eure Kommentare unter diesem Beitrag!

Saarfuchs

Jörg (Saarfuchs) betreibt Geocaching seit 2008. Sein besonderes Interesse galt zunächst Mysteries, dann den T5-Caches und mittlerweile den Lostplaces. Zu seinen Hobbies gehören Reisen, Fotografieren, Bergwanderungen und Hochtouren. Er geht weltweit auf Dosen-Suche und berichtet in seinem Blog regelmäßig mit vielen Fotos über sein “Geocaching” und damit verwandte Themen.

Ein Kommentar:

  1. Super schöne Tour. Kommt auf meine Liste. Danke!

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