Wandermulti: Keep on rockin’ – Ariustour

Am letzten Sonntag bin ich mit saarzwerg zum zweiten Mal den Premiumwanderweg Ariustour bei Pirmasens gewandert. Kurz nach unserem ersten Mal wurde der gleichnamige Wandermulti veröffentlicht, was für uns eine schöne Motivation war, diese Tour noch einmal zu wiederholen.

Unterwegs kommen wir durch ein schönes Dorf, wandern überwiegend über schöne kleine Pfade, kommen an tollen Felsen vorbei und können fast am Ende die Aussicht von einer Burgruine bestaunen. Kommt mit auf die virtuelle Wanderung durch den Pfälzerwald!

 

 

Die Ariustour

Ruppertsweiler ist ein kleines Dorf im Pfälzerwald in der Nähe von Pirmasens. Dort startet die Ariustour, ein 11,1 Kilometer langer Premiumwanderweg, welcher vom deutschen Wanderinstitut in 2020 mit 51 Erlebnispunkten ausgezeichnet wurde. Am Startpunkt befindet sich ein schöner großer Wanderparkplatz …

… mit einer Informationstafel, die den genauen Verlauf der Wanderung und die besonderen Dinge, die es zu entdecken gibt, zeigt. Die Höhenunterschiede sind recht moderat: Es gibt nur zwei längere Steigungen.

Wie es sich für einen Premiumwanderweg gehört, ist auch dieser vorbildlich markiert. Als Markierung wird eine kleine Grafik genutzt, die den rot-weißen Funkmast auf dem großen Arius (Berg) zeigt.

Ende November 2020 wurde auf der Wanderroute der Multicache Keep on rockin’ – Ariustour, der aus fünf einfachen Ablesestationen besteht, versteckt. Wir sind die Tour Mitte Juli 2020 und nun wieder am letzten Wochenende gewandert. Die meisten Bilder in diesem Beitrag stammen von der ersten Wanderung. Wir sind auf beiden Wanderungen mit Geocaching und einer einstündigen Mittagspause jeweils viereinhalb Stunden unterwegs gewesen und mein GPS zeigt am Ende der Tour ca. 400 Höhenmeter an.

 

Durch Ruppertsweiler

Wir starten um 10:15 Uhr am Wanderparkplatz und spazieren zunächst durch das kleine Örtchen Ruppertsweiler.

Dort folgen wir der Hauptstraße bis zur ersten Ablesestation unseres Multicaches.

In der Nähe der Kirche biegen wir zunächst rechts ab und kurz danach wieder links in eine kleine Gasse hinein. Anschließend folgen wir der Straße in den Wald.

 

Flach durch den Wald

Der erste Teil führt uns über breite und überwiegend flache Waldwege. Unterwegs kommen wir an einem eingezäunten und verbunkerten Gebäude vorbei.

Dabei handelt es sich um das ehemalige US Army Depot Site 17 (Ruppertsweiler Warehouse Gebäude 7608), welches inzwischen wohl von einem Eventservice genutzt wird. Scheinbar bietet sich diese große unterirdische Lagerhalle außerhalb des Ortes für große Partys und Feste an, wenn da nicht Corona wäre …

Kurz danach suchen wir den ersten Geocache des Tages: den Tradi Eckpfeilersteg, der schnell und leicht zu finden ist.

Danach biegen wir links in den breiten Waldweg ein.

 

Hinauf zum kleinen Maiblumenfelsen

Kurz danach zweigt links ein schmaler Pfad in den Hang ab, der mit unserer Wandermarkierung versehen ist. Nun geht es den Berg hinauf!

Bis zum Felsen überwinden wir auf einem knappen Kilometer Strecke ca. 130 Höhenmeter, meist auf kleinen Pfaden. Oben angekommen schauen wir uns den kleinen Maiblumenfelsen etwas genauer an – hier ist auch die zweite Station des Wandermultis zu suchen.

Apropos suchen – auch ein Tradi mit dem passenden Namen Kleiner Maiblumenfelsen kann hier gesucht werden. Falls Euch der Aufstieg müde gemacht haben sollte, so bietet sich eine kleine Rast unter dem Felsdach an. Hier wurde inzwischen ein Tisch mit Bänken aufgestellt, der bei unserer ersten Wanderung noch nicht da war.

Der markierte Wanderpfad führt uns auf die Felsen. Oben wurden Treppenstufen  aus dem weichen Sandstein herausgeschlagen.

Leider sind die Bäume um das Felsplateau so hoch, dass an eine Aussicht nicht mehr zu denken ist.

Wir laufen über die Felsen und folgen weiter dem markierten Wanderweg.

 

Über den großen Arius

Am kleinen Maiblumenfelsen haben wir den ersten großen Anstieg geschafft. Ab hier wird es zunächst flach und im weiteren Verlauf absteigend. Wir wandern zunächst über einen breiten Forstweg und biegen dann in einen kleinen Wanderpfad ab.

Dieser verläuft parallel zum Hang und kommt an ein paar zunächst kleineren Felsen vorbei. Etwas abseits vom Weg findet Ihr eine kleine Schutzhütte.

In deren Nähe suchen wir den Tradi Nasse Felsen, der gut geschützt in einer Felsspalte zu finden ist. Im weiteren Verlauf dieses Abschnitts werden die Felsen immer größer und höher.

Daher gefallen mir die Wanderungen im Pfälzerwald so gut: Es gibt unzählige Sandsteinfelsen zu sehen und immer wieder schöne Strukturen an ihnen zu bewundern.

Wir bleiben auf dem schmalen Wanderpfad, der inzwischen bergab verläuft.

Ich kann mich an den Felsen überhaupt nicht satt sehen …

… und genieße diese Wanderung.

Langsam geht es ordentlich den Berg hinunter zu einem Denkmal. Dort lesen wir die gesuchte Information für unseren Wandermulti ab und kommen zum Forsthaus Beckenhof.

 

Vom Beckenhof zum Starkenbrunnen

Auf diesem Abschnitt der Wanderung liegen zwei Hütten: der privat geführte Beckenhof und die Hütte am Starkenbrunnen vom Pfälzerwaldverein. Beide Möglichkeiten zur Einkehr liegen in der Hälfte der Wanderung etwa einen Kilometer auseinander. Bei unserer ersten Wanderung im Juli des letzten Jahres waren beide Hütten mit Hygieneauflagen geöffnet. Am letzten Wochenende sind natürlich beide geschlossen gewesen.

Wie bei den meisten unserer Wanderungen haben wir auch dieses Mal ein Picknick dabei. Eigentlich war geplant die Tische und Bänke im Außenbereich des Forsthauses Beckenhof zu nutzen – leider sind diese jedoch mit Kunststoffplanen überzogen und daher nicht zu nutzen.

Also wandern wir weiter in Richtung des PWV-Hütte. Gleich hinter dem Forsthaus stößt der Premiumwanderweg PS Felsenwald, den wir auch schon gelaufen sind, auf unseren und beide führen nun das Tal hinab.

Dann piepst mein GPS: Wir nähern uns dem Tradi Ein kurzer Weg (6), der auf der anderen Seite des Teiches zwischen Felsen versteckt wurde.

Nachdem wir das Logbuch signiert haben, ist es auch nicht mehr weit bis zur PWV-Hütte am Starkenbrunnen, die heute ebenfalls geschlossen ist. Das folgende Bild stammt von unserer Tour im letzten Sommer.

Wir sind fast die einzigen auf diesem weitläufigen Gelände. Es gibt hier viele Tische und Bänke. Wir suchen uns einen Platz in der Sonne und packen unser Picknick aus. Fast eine ganze Stunde verbringen wir hier, bevor wir wieder unsere Wanderung fortsetzen.

Wir wandern über einen breiten Forstweg und biegen dann in einen schmalen Wanderpfad ein, der uns zu einer breiten Landstraße bringt.

 

Hinauf zum Ruppertstein

Wir wandern durch einen schönen Nadelwald. Nach kurzer Zeit steigt unser kleiner Wanderpfad kontinuierlich und nicht zu steil an. Ein Schild informiert uns, dass es nun gute eineinhalb Kilometer bis ganz nach oben sind.

Auf dieser Strecke steigt unser Weg 150 Höhenmeter an. Wir benötigen eine knappe halbe Stunde für die zweite und letzte längere Steigung bis zum Ruppertstein, auf dem sich die Burgruine befindet.

Am Felsen ist ein gelber Wegweiser angebracht, auf dem wir die letzte noch fehlende Information für unseren Wandermulti finden.

 

An der Burgruine

An der rechten Seite des Felsens gibt es eine Steintreppe, die nach oben führt.

Oben an der engsten Stelle wurde ein kleiner Durchgang durch den Fels geschlagen. Dies ist der einzige Weg nach oben auf das Felsplateau. Heute ist dieser Durchgang mit einem Eisengitter versperrt.

Dies dient zum Schutz der Wanderfalken, die ab Februar bis in den Sommer ihre Jungen in den Felsen ausbrüten und großziehen. Die aktuelle Liste der Felssperrungen findet Ihr unter anderem auf der Webseite vom NABU.

Bei unserem Besuch im letzten Juli war die Vogelbrut jedoch schon beendet, die Eisentür war offen und wir konnten die Treppe hinaufsteigen und uns oben umschauen. Hinter der Tür sieht man die aus dem Buntsandstein herausgehauenen Treppenstufen, die nach oben auf das Felsplateau führen.

Von dort oben haben wir nach Südosten eine tolle Aussicht über die bewaldeten Hügel des Pfälzerwaldes.

Auf der anderen Seite sehen wir Ruppertsweiler. Dort unten am rechten Ortsrand haben wir irgendwo unser Auto geparkt.

Nachdem wir wieder hinunter zum Wanderweg gestiegen sind, schauen wir uns noch etwas am Ruppertstein um. Leider führt kein Weg rund um den Felsen und so müssen wir den gleichen Weg wieder zurück laufen.

 

Der Abstieg zum Parkplatz

Am Ruppertstein gibt es einen Tisch mit Bänken. Dort rechnen wir die Finalkoordinaten aus und sehen, dass sie auf dem Weg nach unten liegen. Dann beginnen wir mit unserem Abstieg. Bis zum Parkplatz sind es nur noch zwei Kilomter und 150 Höhenmeter im Abstieg. Es geht zunächst über einen schmalen Wanderpfad und später über breite Forstwege.

Für den Abstieg benötigen wir eine gute halbe Stunde. Das Final unseres Wandermultis haben wir richtig ausgerechnet und konnten die Dose schnell finden. Am Auto angekommen stellen wir fest, dass sich der Parkplatz fast komplett gefüllt hat. Es war also gut halbwegs zeitig in die Wanderung zu starten.

 

Die militärischen Überreste von Ruppertsweiler

Wenn Ihr Euch die OpenStreetMap-Karte von dieser Wanderung genauer anschaut, dann werdet Ihr feststellen, dass es neben dem dem unterirdischen Lagerraum unter dem großen Arius noch ein großes Hohlgangsystem gibt. Dieses war der NATO-Kommandobunker „Arius RUF 1“, der als Ausweichsitz des NATO-Hauptquartiers AIRNORTH diente und 1992 aufgegeben wurde. Die Gänge sind in der Karte eingezeichnet. Vor den Gängen liegt der Tradi Zu Gast in Ruppertsweiler – Lost Place, den wir recht schnell finden können.

Von dem Lostplace ist an dieser Stelle leider fast nichts mehr zu sehen.

Die ehemaligen Eingänge sind nur noch zu erahnen und scheinen komplett verschlossen und übererdet worden zu sein.

Die Anlage wurde also zurückgebaut. Wir loggen den Tradi und fahren wieder nach Hause …

 

Interaktive Karte der Wanderung

Auf der folgenden Karte könnt Ihr den genauen Verlauf unserer Geocaching-Tour entlang der Keep on rockin’ – Ariustour sehen. Die Karte ist interaktiv: Ihr könnt hinein- und herauszoomen und die Marker anklicken. Bei den Geocaches öffnet ein Klick auf den Namen das zugehörige Listing auf geocaching.com. Natürlich wurden die Koordinaten des Multis  nicht korrigiert und der Weg zum Multi aus dem Track entfernt.

Falls Euch meine Tour interessiert, so könnt Ihr hier meine gpx-Datei mit allen Wegpunkten und Geocaches herunterladen.

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Wie hat Euch diese Tourempfehlung gefallen? Seid Ihr selbst schon im Pfälzerwald unterwegs gewesen? Was sind Eure Empfehlungen für diese Region? Wie immer freue ich mich auf Eure Kommentare unter diesem Beitrag!

Saarfuchs

Jörg (Saarfuchs) betreibt Geocaching seit 2008. Sein besonderes Interesse galt zunächst Mysteries, dann den T5-Caches und mittlerweile den Lostplaces. Zu seinen Hobbies gehören Reisen, Fotografieren, Bergwanderungen und Hochtouren. Er geht weltweit auf Dosen-Suche und berichtet in seinem Blog regelmäßig mit vielen Fotos über sein “Geocaching” und damit verwandte Themen.

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