Was für mich einen guten Wandermulti ausmacht und wie ich ihn finde

Bedingt durch Corona haben saarzwerg und ich unsere Wanderleidenschaft wiederentdeckt und so ab 2020 bis heute knapp 60 Wander-Multis und Letterboxen erwandert.

In diesem Beitrag lasse ich diese Wanderungen Revue passieren und versuche zu ergründen, was meiner Meinung nach einen guten Wander-Cache ausmacht!

 

 

Einleitung

Wie fange ich bei diesem Thema am Besten an? Nun ja, bei dieser Art von Geocaching sollte ganz klar die Wanderung im Vordergrund stehen. Der Weg ist das Ziel! Daher gefallen mir meist die Wandercaches gut, deren Stationen auf einem schönen Wanderweg liegen oder aber, wenn der Owner mir eine schöne Strecke zeigt, die noch nicht als Wanderweg erschlossen wurde. Quasi ein Geheimtipp vom Owner, wobei hier die Herausforderung darin besteht, den Weg so gut zu beschreiben, dass ich nicht an jeder Abzweigung auf mein GPS schauen muss.

 

Wann sollte ein Geocache gelegt werden?

Diese Frage wurde schon im Frühjahr 2009 beantwortet, als ein Geocacher namens Morsix ein paar Fragen formuliert hat:

  • Ist die Lokation besonders interessant (landschaftlich, kulturell, architektonisch, sonst wie von Interesse?)
  • Ist es eine besondere Herausforderung, an die Dose zu kommen (und damit meine ich nicht zum 1000sten Mal Muggelalarmdose)
  • Hat die Dose irgendeinen besonderen Witz, eine geniale Tarnung oder etwas anderes?
  • Ist die Dose besonders spannend, ein Nachtcache vielleicht oder irgendwelche elektronischen Spielereien?

Er meinte, wenn ein Owner mindestens eine der Fragen mit Ja beantworten kann, sollte er die Dose legen und wenn nicht, es besser lassen.

 

Wann sollte ein Wandercache gelegt werden?

Die Morsix-Regeln wurden natürlich für einen Geocache allgemein formuliert. Für einen guten Wandercache möchte ich nur die erste Frage herausgreifen. Auf einem Wandercache möchte ich besonders interessante Locations sehen. Das können schöne Landschaften sein. Speziell imposante Felsen, idyllische Bachläufe, interessante Höhlen, atemberaubende Aussichtspunkte sind der Zucker einer jeden Wanderung.

Aufgewertet wird das Ganze noch durch Picknickplätze oder Wanderhütten, die auf der Strecke liegen. Aus dem Listing sollte hervorgehen, was ich unterwegs sehen werde, damit ich mich entsprechend vorbereiten kann.

Ich möchte wissen, ob ich meine Verpflegung mitnehmen muss oder ich unterwegs einkehren kann. Dazu gehört für mich auch die Empfehlung für einen Parkplatz in der Nähe des Startpunktes. Ich möchte vorher wissen, ob ich mein Auto irgendwo reinquetschen muss, oder ob genügend Parkraum zur Verfügung steht.

Die anderen drei Fragen bewerte ich persönlich als eher kontraproduktiv für einen Wandercache. Wie gesagt, ein schöner Wandercache sollte den Schwerpunkt auf die Wanderung legen, ich möchte schöne Landschaften und eine tolle Natur erleben. Daher brauche ich unterwegs keine Rätselstationen oder halsbrecherische Kletteraktionen. Auch die genialste Tarnung, die mich stundenlang suchen lässt, ist an anderer Stelle sicher besser aufgehoben.

 

Was erwarte ich von einem guten Wandercache?

Für mich beginnt ein guter Wandercache mit dem Listing. Darin möchte ich lesen, was mich auf der Suche nach dem Final erwartet. Ich möchte vorher wissen, wie lange die Wegstrecke ist und wie viele Stationen unterwegs zu suchen sind. Auch möchte ich wissen, welche Anforderungen an meine Kondition gestellt werden, wie viele Höhenmeter unterwegs zu überwinden sind. Eine Einschätzung des Owners, wie lange man – mit dem Suchen der Stationen – unterwegs sein wird, finde ich auch sehr hilfreich.

Da mir persönlich die Wanderung wichtiger als der Geocache ist, möchte ich unterwegs nicht endlos Zeit aufwenden, um die benötigten Informationen zusammenzutragen. Die Fragen sollten so formuliert sein, dass sie eindeutig zu beantworten sind. Am besten – wie ich finde – eignen sich dazu einfache Abesestationen. Ein schlechtes Beispiel für eine Frage hatte ich kürzlich: “Was ist unter Dir?”. Unter dem Weg war ein Rohr, durch das ein kleiner Fluss hindurch floss. Von dem gesuchten Wort sollte ich die Buchstabenanzahl bestimmen. Aber was meinte der Owner? Wasser? Fluss? Rohr? Bach? Brücke? Für mich ist diese Frage nicht eindeutig zu beantworten und sorgte für unnötigen Verdruss!

Apropos Verdruss – bei einem Wandercache erwarte ich, dass das Final gut gefunden werden kann. Dazu gehört für mich auch ein aktuelles Spoilerbild und möglichst auch ein Koordinatenchecker, der mir sagt, ob ich mich irgendwo verrechnet habe. Ich finde nichts deprimierender als 20 Kilometer zu wandern und am Ende die Dose nicht finden zu können. Doch, da war noch was – auf einem 24 Kilometer-Wandermulti, den ich mal gemacht hatte, meinte der Owner die Finaldose abseits des Wanderwegs auf einem Hügel verstecken zu müssen. Nach dieser Wanderung noch weitere 50 Höhenmeter querfeldein laufen zu müssen, finde ich persönlich dann nicht mehr so lustig!

Zusammenfassend möchte ich sagen, dass der Wandercache wenig Zeit beanspruchen sollte, die Stationen gut zu finden und eindeutig zu lösen sein sollten und das Final leicht zu berechnen und gut zu überprüfen sein sollte … aber dass ist nur meine persönliche Meinung!

 

Wie finde ich Wandercaches?

Ich nutze zwei Startpunkte zur Suche nach “schönen” Wandercaches.

Zum Einen beginne ich auf der Webseite des deutschen Wanderinstitutes und schaue dort nach Wanderwegen, die mich interessieren könnten. Dort sind alle Wege, die als Premiumwanderweg zertifiziert sind, nach Bundesländern sortiert, aufgelistet. Dort finde ich auch den GPX-Track der Wanderung, wobei ich schon festgestellt habe, dass dieser in einigen Fällen nicht mehr ganz aktuell ist. Die Premiumwanderwege sind mit sogenannten Erlebnispunkten versehen. Je höher die Zahl dieser Punkte ist, desto mehr gibt es unterwegs zu “erleben”. Wenn mich ein Weg interessiert, schaue ich anschließend, welche Geocaches auf der Strecke liegen und ob vielleicht sogar ein Wandermulti dort ausgelegt wurde.

Mein zweiter Ausgangspunkt ist die Suche auf Geocaching.com. Dort setze ich einen Filter auf die Cachetypen „Multi“ und „Letterbox“ und wähle das Attribut „5-10km“ oder „>10km“ aus. Leider lassen sich die Attribute nur nacheinander setzen, da eine Veroderung im Filter der Suche nicht möglich ist. Statt über die Attribute zu filtern, bringt auch eine Suche mit “Premiumwanderweg” oder “Traumschleife” im Namen meist gute Ergebnisse. Habe ich so einen Geocache gefunden, der mich interessiert, schaue ich im Listing, ob er sich an einem bekannten Wanderweg orientiert und ich versuche anschließend den GPX-Track des Weges zu finden.

Habe ich so ein paar Wandercaches in einer Region gefunden, schaue ich in deren Listings, in welchen Lesezeichenlisten (Bookmarklisten) sie vorkommen. Haben diese Lesezeichenlisten etwas mit Wandern zu tun, schaue ich sie mir genauer an – so finde ich oft weitere interessante Wandercaches in dieser Region.

Apropos Lesezeichenliste – da ich viel im Saarland und im Pfälzerwald wandern gehe, habe ich mir für diese beiden Regionen jeweils eine umfangreiche Lesezeichenliste zusammengestellt. Hier die beiden Links zu den Listen:

Wenn Euch die Listen gefallen, würde ich mich freuen, wenn Ihr sie auf geocaching.com positiv bewertet.

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Wie hat Euch dieser Beitrag gefallen? Geht Ihr selbst öfter auf die Suche nach Wandercaches? Was sind Eure Favoriten und was macht einen guten Wandercache für Euch aus?

 

Saarfuchs

Jörg (Saarfuchs) betreibt Geocaching seit 2008. Sein besonderes Interesse galt zunächst Mysteries, dann den T5-Caches und mittlerweile den Lostplaces. Zu seinen Hobbies gehören Reisen, Fotografieren, Bergwanderungen und Hochtouren. Er geht weltweit auf Dosen-Suche und berichtet in seinem Blog regelmäßig mit vielen Fotos über sein “Geocaching” und damit verwandte Themen.

4 Kommentare:

  1. Ich bin schon sehr viele Wandercaches gelaufen und habe seit Oktober – Corona bedingt – meine freie Zeit dazu genutzt, zahlreiche Wandercaches zu legen an der Bergstraße/Vorderer Odenwald. Serienname: “Wanderbarer ODW”.

    Wichtige Anforderungen für mich bei meinen Caches sind dabei neben einer interessanten Wegführung: Track im Listing, vorgegebene Wegpunkte (nix rechnen unterwegs), einfache Aufgaben, einfache Lösung der Stationen. Ich habe mir dazu ein besonderes Lösungsblatt überlegt, mit dem man quasi einen Stationen-Geochecker hat und nur eine (!) einfache Rechnung am Ende lösen muss. Es verzeiht auch 1-2 fehlende/falsche Lösungen. Außerdem gibt es immer einen Hint und ein Spoilerfoto.

    Wichtig für mich auch: Kilometerzahl im Cachetitel nennen, so dass es gleich ersichtlich ist, dass es sich um einen Wandercache handelt. Von einer aufschlussreichen Cachebeschreibung und einem Parkplatz brauchen wir nicht reden, das ist klar. Ich starte immer in der Nähe eines Parkplatzes. Und es gibt immer anständige Boxen (nur Lock&Lock) und Logbücher, meist Regular.

    Ich habe hier offensichtlich den absoluten Nerv der heimischen Cachergemeinde getroffen mit meinen Runden, wenn ich sehe, wie viele Cacher trotz widrigen Wetterbedingungen dadurch unterwegs sind und sich freuen. Das freut mich ebenfalls sehr, denn die Streckenfindung und Ausarbeitung ist immer sehr viel Arbeit, auch wenn sie mir wahnsinnig Spaß macht.

    Eigentlich verstehe ich gar nicht, warum ihr noch keine von meinen Wandercaches gemacht habt – hier könntet ihr alleine mit meinen neuen Runden eine Woche Urlaub machen – aber was nicht ist, kann ja noch werden ;-)

  2. Ich bin selbst Owner zweier Wandercache-Serien und stimme mit Saarfuchs vollinhaltlich überein.

    Ein kurzer Check zeigt, dass alle genannten Kriterien und Anforderungen auch auf meine Wandercaches zutreffen – somit bin ich wohl ISO-Saarfuchs-zertifiziert – sehr gut!

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