Geocaching auf Island: Der Norden und Westen

Heute stelle ich Euch die nächste Etappe unserer zehntägigen Mietwagenrundreise durch Island vor: Wir fahren vom Mývatn über Akureyri nach Reykjavik.

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Die knapp 600 Kilometer lange Strecke fahren wir in zwei Tagen, damit noch genügend Zeit für die Sehenswürdigkeiten unterwegs bleibt: Goðafoss, Eyjafjörður, Akureyri, Glaumbær, Víðimýrarkirkja, Glanni-Wasserfall, Barnafoss & Hraunfossar und Deildartunguhver. Viel Spaß auf der virtuellen Reise …

 

 

Am Goðafoss

Der Goðafoss ist für mich einer der schönsten Wasserfälle in Island. Obwohl er nicht sehr hoch ist, das Wasser fällt nur 11 Meter in die Tiefe, erstreckt er sich doch über eine Breite von 158 Metern in Form eines Hufeisens. Auf beiden Seiten des Wasserfalls gibt es schöne Aussichtspunkte. Da der Wasserfall in unmittelbarer Nähe unserer Unterkunft liegt, schauen wir uns den Goðafoss von beiden Seiten ein Mal abends und einmal morgens an.

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Wir beginnen abends auf der südlichen Seite. Von unserem Parkplatz führt ein gepflasterter Weg am Flusstal entlang. An einer Stelle führt ein Pfad über Stufen nach unten zum Wasser. Ich folge ihm und gelange zum Ufer.

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Über Schotter gehe ich an der Felswand entlang bis nach vorn zum Wasserfall. Ich komme so nach heran, dass ich die Gischt im Gesicht spüren kann.

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Nach diesem kleinen Abenteuer geht’s wieder zurück nach oben auf den gepflasterten Weg. Am Ende ist eine Aussichtsplattform, von der ich in das “Hufeisen” schauen kann. Die ideale Stelle, um das Beweisfoto für den Earthcache “Genesis of Goðafoss” zu machen!

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Am nächsten Morgen kommen wir wieder zum Goðafoss, dieses Mal fahren wir zur anderen (nördlichen) Seite vom Wasserfall. Auch dort ist ein Parkplatz. Wer sein Auto nicht umparken möchte, kann auch die Brücke über den Fluss nehmen und bis zum Aussichtspunkt spazieren.

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Übersetzt heißt Goðafoss so viel wie “Wasserfall der Götter”. In der Zeit der Christianisierung Islands wurden hier die letzten Bilder der heidnischen Götter in den Fluss geworfen.

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Heute morgen glänzt der Goðafoss  in der Sonne. Wir haben Glück mit dem Wetter – es ist warm – ein T-Shirt reicht mir heute! Langsam kommen die Busse und der Uferbereich des Wasserfalls füllt sich mit Touristen. Einer hat sogar eine Drohne dabei und lässt sie aufsteigen. Das gibt bestimmt tolle Luftaufnahmen. Ausnahmsweise gibt es hier noch kein Drohnenverbotsschild.

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Es wird Zeit zum Geocaching: Neben dem Earthcache liegt hier noch der Tradi “Godafoss Cache“, den wir nach etwas Suchen finden können.

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Danach steigen wir in unseren Van und treten die lange Fahrt nach Reykjavik an. Unter Tagesziel ist ein Hotel am Ende des Hrútafjörður.

 

Am Eyjafjörður

Wir fahren durch ein Gebirgstal zwischen Hügeln und schneebedeckten Bergen hindurch.

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Zunächst geht es bergauf und später wieder lange hinunter. Nach einer Kurve sehen wir grüne Wiese und am Ende Wasser – wir erreichen den längsten Fjord Islands, den Eyjafjörður. Auf der Wiese haben die Bauern schon Heu gemacht und wetterfest in einer rosafarbigen Plastikverpackung auf dem Feld gelagert.

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Wir entschließen uns zu einer kurzen Pause am Fjord. Bei Svalbarð biegen wir von der Ringstraße ab und fahren bis zum Wasser. Dort suchen wir den Tradi “EDEs lighthouse III – Svalbarðseyrarviti“, der eine schöne Stelle markiert. Zum Einen gibt es dort ein interessantes “Steinmännchen” …

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… und zum Anderen einen schönen kleinen Leuchtturm. Ohne die Dose wären wir sicher hier vorbei gefahren.

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Gegenüber von unserem Parkplatz finden wir diese Trollhäuser.

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Irgendwie sind Feen und Trolle überall in Island gegenwärtig.

 

Blick auf Akureyri

Wir folgen wieder der Ringstraße. Am nächsten Parkplatz halten wir erneut. Von hier haben wir einen tollen Blick über den Fjord hinüber nach Akureyri, wo gerade ein Kreuzfahrer an der Reede liegt.

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Auch die Kirche, die der großen Kathedrale von Reykjavik nachempfunden ist, kann ich im Teleobjektiv gut erkennen.

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Auch an diesem Parkplatz können wir einen Geocache suchen: Wir tragen uns ins Logbuch des Tradis “Eyjafjörður View” ein.

 

Stadtbummel durch Akureyri

Wir umrunden die Spitze des Eyjafjörður und fahren nach Norden in die Stadt. Am Hafen finden wir einen freien Parkplatz für unseren Van.

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Dann spazieren wir zum Kreuzfahrtterminal. Unterwegs loggen wir den Tradi “Sulur“. Den großen Ozeanriesen schaue ich mir etwas genauer an. Am Terminal liegt die “Queen Victoria” der Cunard Line. Erst als ich davor stehe, realisiere ich, wie riesig so ein Kahn ist.

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Auf dem Parkplatz vor dem Terminal fällt mir dieser Super-Jeep auf. Damit werden Touristen über die F-Pisten ins Hochland und über Gletscher gefahren. Das macht sicher Spaß!

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Es wird Zeit die Altstadt zu erkunden. Wir spazieren vom Hafen in Richtung der Kirche. Unterwegs kommen wir an dieser Häuserwand mit dem tollen Graffiti vorbei.

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Gegenüber sind wieder Trolle “anwesend” – diese beiden sind sehr beliebt bei den Passanten, um ein “Selfie mit Troll” zu machen.

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Am Ende der Fußgängerzone beginnen die Treppen hinauf zur Akureyrarkirkja. Leider weisen uns große Informationstafeln darauf hin, dass heute eine Besichtigung wegen einer Beerdigung nicht möglich ist.

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Schade – dann nutzen wir die Zeit eben um eine weitere Dose zu suchen. Wir laufen über den Tradi “Downtown Akureyri” zurück in die Altstadt. Unterwegs kommen wir an den bunten Holzhäusern vorbei.

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Am Hang beim Graffiti finden wir ein kleines Café. Während die anderen Kaffee und Kuchen genießen, hole ich für saarzwerg und mich jeweils einen der typischen isländischen Hotdogs – die sind echt lecker.

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Vor unserem Café finden wir ebenfalls ein paar Trollhäuser. Naja, kann ja nicht schaden, für die kleinen Fabelwesen etwas zu tun … nicht, dass sie einen am Ende noch auf dem Kicker haben.

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Bevor wir unsere Fahrt fortsetzen, füllen wir in einem Supermarkt unsere Vorräte auf. Bei der Ausfahrt auf die Ringstraße fällt uns diese niedliche rote Ampel auf – so macht Warten wieder Spaß!

 

Weiter nach Westen

Leider wird nun das Wetter kontinuierlich schlechter. Wieder geht es zwischen schneebedeckten Hügeln und Bergen hindurch.

 

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Zwischendurch regnet es immer mal wieder …

 

Besuch bei den Island-Pferden

Nach einer guten Stunde Fahrt erreichen wir eine Pferdkoppel, an der wir gut parken können. Auf der Koppel steht eine große Herde Islandpferde mit einigen Fohlen.

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Ich packe mein Teleobjektiv aus und beginne zu fotografieren.

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Am Ende habe ich fast 40 Fotos von diesen niedlichen Tieren gemacht.

 

Die Torfhäuser von Glaumbær

Wir biegen von der Ringstraße rechts ab und folgen der Beschilderung zum Museum von Glaumbær. Auf dem Gelände dürfen wir uns kostenlos umschauen. Um sich auch in den Häusern umschauen zu können, müssten wir pro Person einen Eintritt von über 13? entrichten, was uns dann doch zuviel ist.

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So werfe ich nur einen kurzen Blick von außen in eine kleine Werkstatt und spaziere weiter zur Kirche, die neben dem Museum steht.

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Die Kirche ist innen sehr schön gestaltet. Ich mache ein Foto und verlasse sie wieder.

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Auf dem Weg zu unserem Auto komme ich an der Rückseite der Torfhäuser vorbei.

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Zum Abschluss suchen wir den Tradi “Glaumbær“, den wir gut finden können.

 

Die Torfkirche Víðimýrarkirkja

Nach einer kurzen Fahrt zurück zur Ringstraße halten wir an der Torfkirche Víðimýrarkirkja.Bei einer Torfkirche sind die Seitenwände aus Torf und die Vorder- und die Rückseite aus Holz.

Wir parken unser Auto und sind gerade auf dem Weg zum Eingang, als ein Anwohner eilig von seinem Haus in die Kirche rennt.

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Auch hier gibt es eine Eintrittsgebühr, weshalb wir für heute unser Sightseeing-Programm beenden. Wir halten nur noch einmal in Hvammstangi zum Essen  (Restaurantempfehlung) an, suchen dort den Tradi “Bekkurinn” und fahren dann ins Hotel (Übernachtungstipp).

 

Am Glanni-Wasserfall

Am nächsten Morgen fahren wir nach Süden in Richtung von Reykjavik. Unterwegs kommen wir am Glanni-Wasserfall vorbei, wo wir unsere erste Pause machen.

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Vom Parkplatz sind es nur wenige hundert Meter über enge Pfade durch eine dichte Vegetation bis zum Wasserfall. Er ist im Vergleich zu den anderen, die wir bisher gesehen haben, doch sehr klein. Dennoch hat auch er seinen Reiz…

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… und es gibt einen Geocache in der Nähe. Obwohl nur 50 Meter bis zu Dose, müssen wir uns zunächst einen Weg suchen. Am Ground Zero angekommen, finden wir den Tradi “Glanni beautiful waterfall” recht schnell.

 

Barnafoss & Hraunfossar

Wir fahren weiter bis zum heutigen Hauptziel: viele kleine Wasserfälle, die sich über schwarzes Lavagestein ergießen. Da es ein Touristenziel ist, gibt es einen großen Parkplatz.

Wir folgen zunächst dem Weg zum Barnafoss. Vom Aussichtspunkt kann ich sehen, wie er sich durch das Lavagestein gegraben hat.

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Dann überqueren wir den Fluss auf der Brücke. Wir spazieren hinauf zu einem weiteren Aussichtspunkt. Dort oben suchen wir den Tradi “Hraunfossar-Lava Falls/Barnafoss-Children´s Falls“, der etwas weiter weg vom allgemeinen Touristentrubel liegt.

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Anschließend wechseln wir wieder die Flussseite und folge dem Weg entlang des Ufer des Flusses. Nach wenigen Minuten erreiche ich den Aussichtspunkt am Hraunfossar.

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Auf der gegenüberliegenden Seite ergießen sich unzählige kleine Rinnsale über schwarzes Lavagestein. Ein echt tolles Fotomotiv!

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Bevor wir unseren Besuch am Hraunfossar beenden, suchen wir noch die Antworten zu dem Earthcache “Hraunfossar – water from lava“. Alle lassen sich vor Ort gut finden.

 

Die Thermalquellen von Deildartunguhver

Auf dem Rückweg zur Ringstraße halten wir noch kurz an den Thermalquellen von Deildartunguhver. Hier tritt kochendes Wasser an vielen Stellen aus einem Riss in der Erde.

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Natürlich wurde auch diese Stelle mit einem Earthcache versehen. Die Antworten zum EC “Deildartunguhver” können wir auf der Informationstafel schnell finden.

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Direkt am Parkplatz steht dieser kleine Self-Service-Verkaufsstand mit Tomaten, welche hier in der Nähe in Gewächshäusern gedeihen. Die Gewächshäuser werden mit Erdwärme geheizt, weshalb es hier in der Region besonders viele davon gibt.

 

Unterwegs nach Reykjavik

Zurück auf der Ringstraße folgen wir immer den Schildern Richtung Reykjavik. Je näher wir der Hauptstadt kommen, um so stärker wird der Regen. Unterwegs halten wir noch einmal, um einen Geocache zu heben. Am Wasserfall “Fossárrétt hin yngri” heben wir den Tradi “FOSSÁRRÉTT & SJÁVARFOSS WATERFALL“.

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Die Holzbrücke auf dem Weg zum Wasserfall ist sehr steil und bei diesem Wetter total glitschig. Ich muss echt aufpassen, dass ich mich nicht ablege.

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Wir kommen Reyjavik immer näher. Kurz vor der Einfahrt ins Stadtzentrum geraten wir in einen Stau. Die einzigen Staus, die wir auf dieser Reise erleben, sind beide rund um die Hauptstadt. Am Nachmittag erreichen wir unser Hotel. Von Reykjavik erzähle ich Euch im letzten Teil dieser kleinen Serie …

 

Übernachtungstipp

Für diese eineinhalb-Tagestour suchen wir uns ein Hotel am Ende des Hrútafjörður. Da es dort kaum Hotels gibt, buchen wir das North Star Hotel Staðarflöt (Provisionslink) mit einer Bewertung von 7,6 bei booking.com. Wir erwarten wenig und werden doch sehr positiv überrascht.

Es ist ein Hotel ohne Empfang. Nach Buchung und Zahlung erhalten wir eine Email mit Codes für die Schlüsseltresore. So können wir ankommen, wann wir wollen. Das WLAN im Hotel ist eins der schnellsten auf der ganzen Reise.

Am nächsten Morgen erwartet uns ein vielfältiges und leckeres Frühstücksbuffet, welches im Zimmerpreis einbegriffen ist. Eine freundliche Servicekraft füllt sofort wieder nach.

Auch das Auschecken geht recht schnell – einfach den Schlüssel zurück in den Schlüsseltresor und schon sind wir fertig. Dieses Hotel würden wir jederzeit wieder buchen.

 

Restaurantempfehlung Hvammstangi

Da wir schon aus der Hotelbeschreibung wissen, dass es dort kein Abendessen gibt, entscheiden wir uns für ein Restaurant gute 30 Kilometer vor dem Hotel in Hvammstangi. Bei Tripadvisor hat das Sjavarborg Restaurant den Platz 1 von 4, was ja nicht wirklich aussagekräftig ist.

Als wir dort ankommen, sind wir positiv überrascht – wir werden in einem großen und modernen Gastraum von freundlichem Personal auf englisch begrüßt. Die Speisekarte bietet eine große Auswahl. Ich esse wieder Lamm und werde nicht enttäuscht!

 

Interaktive Tour-Karte

Auf der folgenden Karte könnt Ihr den genauen Verlauf unserer zweitägigen Fahrt vom Mývatn nach Reykjavik sehen. Die Karte ist interaktiv – Ihr könnt hinein- und herauszoomen und die Marker anklicken.

Falls Euch dieser Tourabschnitt interessiert, so könnt Ihr hier meine gpx-Datei herunterladen.

 

Mein Fazit

Dieser Tourabschnitt war anders als die vorigen. Hier oben im Norden gibt es nicht mehr so viele Sightseeingziele wie im Süden – dafür begegnet man aber auch weniger Touristen. Obwohl ich diesen Abschnitt als Überführungsfahrt vom Mývatn  nach Reykjavik geplant hatte, so haben wir doch noch Einiges gesehen.

Ein Stopp im Einkaufszentrum von Akureyri bietet sich an, um die Vorräte wieder aufzufüllen.

Die Fjordlandschaft mit Hügeln, Bergen und Meer ist toll. Unterwegs gibt es noch zwei größere Wasserfälle mit Goðafoss  und Hraunfossar. An den niedlichen Islandpferden solltet Ihr nicht vorbeifahren. Die Torfhäuser von Glaumbær und die Torfkirche Víðimýrarkirkja lohnen sich zumindest von außen anzuschauen.

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Dieser Blogbeitrag ist Teil einer Artikelserie über unsere 10-tägige Rundtour in Island. Eine Übersicht mit allgemeinen Informationen über Island und den Links zu allen detaillierten Tourbeschreibungen findet Ihr in meinem Beitrag: “Geocaching auf Island: 10 Tage mit dem Mietwagen“.

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Mehr Bilder dieser Tour findet Ihr im Webalbum.

Wie hat Euch diese virtuelle Reise durch den Norden und Westen Islands gefallen? Wäre das auch etwas für Euch? Was hat Euch an Infos noch gefehlt? Wie immer freue ich mich über Eure Kommentare unter diesem Artikel.

Saarfuchs

Jörg (Saarfuchs) betreibt Geocaching seit 2008. Sein besonderes Interesse galt zunächst Mysteries, dann den T5-Caches und mittlerweile den Lostplaces. Zu seinen Hobbies gehören Reisen, Fotografieren, Bergwanderungen und Hochtouren. Er geht weltweit auf Dosen-Suche und berichtet in seinem Blog regelmäßig mit vielen Fotos über sein “Geocaching” und damit verwandte Themen.

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