Am 16. Mai 2015 fand in Mainz das Geocaching Giga-Event “Gutenberg 2015” statt. Einer der angebotenen Prgrammpunkte war eine Führung durch das ehemalige Fort St. Josef, das sich in Mainz befindet.
In diesem Artikel nehme ich Euch mit auf eine virtuelle Führung durch die Mainzer Unterwelt!
Inhaltsverzeichnis
Die Mainzer Unterwelt
Am Freitagnachmittag haben wir die Führung durch die Mainzer Unterwelt gebucht. Die Führung wird von den Mainzer Unterwelten e.V. veranstaltet.
Zunächst bekommen wir gemeinsam im großen unterirdischen Raum des Fort St. Josef seine Geschichte in einem Multimedia-Vortrag erklärt.
Unsere Gruppe ist fast 60 Personen groß, was aber kein Problem ist, da wir in drei Gruppen aufgeteilt werden.
Rund ums Fort
Eine Gruppe startet “übererdig” rund um das Fort Josef. Hier wird uns der Aufbau des Forts erklärt.
Die Balkone wurden genutzt, um die Mauer zu kontrollieren und den herannahenden Feind früher auszumachen.
Auf dem Fort steht eine steinerne Kanone – dort wurde zwischen dem ersten und dem zweiten Weltkrieg ein Kriegerdenkmal errichtet.
Auf der Vorderseite befinden sich ein großer steinerner Adler und der Name des Forts.
Tief unten im Fort St. Josef
Nun wird es spannend – wir steigen wieder in die Unterwelt hinab, in den größten Raum des ganzen Forts.
Von dort zweigt nach rechts und nach links je ein weiterer Gang ab, beide ansprechend illuminiert.
Der linke Gang führt nur zu einer kleinen Kammer – der rechte jedoch in ein verzweigtes Tunnelsystem.
Früher ging es dort zur Pulverkammer, mit Hilfe derer notfalls das ganze Fort in die Luft gesprengt werden konnte, um zu verhindern, dass der Feind es nutzen kann.
Heute hat die Uniklinik ihre Notstromaggregate dort untergebracht, weshalb der Raum nicht mehr zugänglich ist.
An einigen Stellen sieht man wieder Schießscharten, die früher nach draußen gingen. Heute sind sie zugeschüttet.
Auch der Eingang ist schön angestrahlt. Über diese Treppe betritt man das Fort heute.
Nach einer kurzen Einführung machen wir uns auf den Weg die Gänge zu erkunden. In einem Teil war im Zweiten Weltkrieg noch ein Luftschutzraum eingebaut worden. Dieser kann leider wegen Baufälligkeit nicht mehr betreten werden.
Nun haben wir Gelegenheit die niederen Gänge selbst etwas zu erforschen. Es macht Spaß gebückt durch die Gänge zu laufen…
In der Kontreeskarpe
Im dritten Teil der Führung geht es in die sogenannte Kontreeskrape, dass ist ein Tunnelsystem, von dem aus der Festungsgraben unter Beschuss genommen werden kann.
Auf dem folgenden Bild sieht man links die ehemaligen Schießscharten.
Vom Haupttunnel zweigen nach rechts viele schmale Gänge ab. Diese wurden früher genutzt, um unter den anrückenden Feind zu kommen und, wenn sich die Gelegenheit bot, diesen mit einer Schwarzpulverdetonation in einem der Gänge in die Luft zu sprengen.
Während der Führung haben wir Gelegenheit in einen dieser schmalen und niederen Gänge hineinzugehen und diesen bis zum Ende zu erforschen.
Mein Fazit
Hat man sich schon einige der großen Maginot-Bunker angeschaut, so wird man etwas enttäuscht sein, wie wenig hier noch zu sehen ist.
Trotzdem war es eine gelungene Abwechslung zum Giga-Event und es hat mir richtig Spaß gemacht die langen und niederen Gänge bis zum Ende zu erforschen.
Die Illumination finde ich gelungen und es macht Laune hier unten ein paar Fotos zu machen!
Wie immer freue ich mich über Eure Kommentare…
Wir haben die Führung bereits am Donnerstag gemacht. Wir wurden 2,5 h für 8 EUR/Person hervorragend unterhalten. Klar besteht dieser Rest eines Forts keinen Vergleich mit einem Gros Ouvrage der Maginot Linie. Aber die Mitglieder des Vereins, die die Führung durchführten, haben sehr unterhaltsam und auch kritisch das Fort erklärt und in die Geschichte eingeordnet. Das ist m.E. wertvoller als durch einen Bunker zu rennen und gar nicht zu wissen was man sieht und was darin früher passiert ist oder welche Schicksale damit verbunden sind.
Ich empfehle die Führung gerne weiter. Für mich was das eines der Highlights beim Giga in Mainz.