Über Ostern sind saarzwerg und ich mal etwas geradelt: Wir sind vom Saarbrücker Hauptbahnhof in drei Tagen gemütlich nach Straßburg gefahren. Unterwegs haben wir natürlich auch nach Geocaches geschaut und am letzten Tag sogar einen Powertail absolviert – was mit dem Fahrrad ja recht schnell machbar ist.
Um von Saarbrücken nach Straßburg zu radeln, habe ich unsere Strecke entlang des Saar-Kohle-Kanals und später am Rhein-Marne-Kanal entlang geplant. Die Tagesetappen haben jeweils ca. 60km und sind fast komplett flach und geteert – also gemütlich machbar. In diesem Artikel werde ich Euch eine genaue Streckenbeschreibung mittels .gpx-Dateien geben und schildern, was wir in den drei Tagen alles erlebt haben…
Inhaltsverzeichnis
1. Etappe von Saarbrücken nach Mittersheim
Unsere erste Etappe der Radtour von Saarbrücken nach Straßburg hat laut meiner Planung 64 km und verläuft immer entlang des Saar-Kohle-Kanals. Die Strecke ist komplett geteert und hat keine Steigungen. Gerne stelle ich Euch den gpx-Track der ersten Etappe zum Download bereit.
Wir fahren mit dem Zug nach Saarbrücken und beginnen unsere Radtour so gegen 9:40 Uhr am Karfreitag. Leider ist das Wetter nicht ganz so toll – es ist stark bewölkt und tröpfelt manchmal etwas. Zunächst geht es zur Saar hinunter, wo wir auf der linken Seite der Saar flussaufwärts radeln.
Da ich immer noch dabei bin den neuen Garmin Monterra zu testen, habe ich während dieser Tour zwei GPS-Geräte am Lenker: besagten Garmin Monterra und den Garmin GPSmap 62s als Vergleichsgerät. Für die Dosensuche unterwegs ist das sehr angenehm, da mit dem Monterra die Geocaches gesucht werden, während der GPSmap für die Anzeige der Fahrstrecke zuständig ist – so muss ich nicht dauernd das Ziel wechseln ;-)
Kurz vor Saargemünd wird das Wetter etwas besser – die ersten blauen Stellen zeigen sich am Himmel. Der gut ausgebaute Radweg gibt immer mal wieder einen Blick auf kleine Ortschaften und ihre Kirchen frei.
Die einzigen Höhenunterschiede auf diesem Streckenabschnitt sind die Schleusen – an jeder geht es ein paar Höhenmeter nach oben. Unterwegs gibt es auch noch ein paar Geocaches. Bis Saargemünd haben wir „Ente gut – Alles gut“ und „Fournisseur Grosbliederstroff“ gesucht und gefunden.
Wir erreichen Saargemünd. Dort steht der verkleinerte Nachbau eines großen Kreuzfahrtschiffes – die „Majesty of the Seas“. Natürlich wurde diese Location mit einem Geocache markiert: „Majesty Of The Seas„.
Es ist schon beeindruckend, mit welcher Detailverliebtheit dieses Schiff nachgebaut wurde.
Es steht übrigens zum Verkauf über die Makler „Engels & Völker“, die sonst eher für den Verkauf von Luxusvillen bekannt sind.
Immer mal wieder gibt es einen schönen Blick auf ein kleines Dorf. Oft liegt es unter dem Niveau des Kanals – hoffen wir mal, dass er dicht bleibt!
Auch den ein oder anderen Bunker findet man am Saar-Kohle-Kanal. Dieser hier scheint hergerichtet worden zu sein. Leider befindet sich kein Schild daran, das auf den Besitzer oder seine Öffnungszeiten hindeutet. Als wir dort sind, ist er verschlossen.
An den Schleusen wurden die Häuschen der Schleusenwärter zum Teil sehr schön renoviert. Dieses hier bei Herbitzheim hat sogar eine kleine Kapelle mit Uhrenturm nebenan.
Bei Saaralbe gibt es noch die erste Kanalbrücke, die in dieser Art gebaut wurde, zu bewundern. Hier überquert der Kanal den Fluss Albe.
Unterwegs finden wir noch drei weitere Geocaches: „Pont Canal de l’Albe„, „Le port de plaisance de Harskirchen“ und „Ecluse N°16„.
Am frühen Nachmittag erreichen wir Mittersheim, wo wir unser Hotel beziehen. Ich habe mir das „L’Escale“ ausgesucht, da es in diesem Ort nicht sehr viele Möglichkeiten gibt. Die Zimmer sind äußerst bescheiden – dafür ist das Abendessen ein Genuss und rechtfertigt den Aufenthalt.
Am späten Nachmittag erkunden wir noch den Ort. Es gibt einen großen Stausee und auch zwei Geocaches – leider können wir keinen einzigen davon finden. An Ostern ist hier also tote Hose…
2. Etappe von Mittersheim nach Saverne
Die zweite Etappe der Radtour von Saarbrücken nach Straßburg hat laut meiner Planung 63 km und verläuft ab Mittersheim zunächst entlang des Saar-Kohle-Kanals und später am Rhein-Marne-Kanal bis Saverne. Die Strecke ist hier nicht komplett geteert und hat eine Steigungen bei Arzviller. Gerne stelle ich Euch den gpx-Track der zweiten Etappe zum Download bereit.
Leider ist auch an unserem zweiten Tag das Wetter nicht so toll – es ist zwar trocken, dafür aber eiskalt und sehr windig. Daher radeln wir den ersten Teil dieses Abschnittes recht fix.
Es geht immer entlang des Kanals…
Da der Kanal an einigen Stellen mitten durch die Seen verläuft, schaut das Ganze etwas kurios aus – rechts und links vom Kanal ein Damm und dahinter ein tiefer liegender See.
Auf dieser Strecke können wir auch wieder einige Geocaches einsammeln: „2. GC Team Jägermeister L’Etang du Stock„, „#06 Tour du petit Stock„, „#07 Tour du petit Stock„, „#08 Tour du petit Stock“ und „#09 Tour du petit Stock„.
Nach einiger Zeit erreichen wir die Schleuse Nummer eins am Saar-Kohle-Kanal. Von Saarbrücken bis hierher haben wir inzwischen 30 Schleusen passiert. Mit dem Fahrrad ist man da einfach schneller als mit dem Mietboot…
Wir erreichen die Abzweigung zum Rhein-Marne-Kanal. Rechts kann man hier mit dem Boot bis Paris fahren. Wir halten uns aber links nach Straßburg. Nun müssen wir den Kanal überqueren. Leider gibt es hier nur eine Fußgängerbrücke mit Stufen und einer Schiene für das Fahrrad. Saarzwerg muss die Gepäcktaschen vom Rad abmachen um es auf die andere Seite schieben zu können.
Bei Heming endet dann der gut ausgebaute und geteerte Radweg. Man muss hier ein kurzes Stück durch den Ort fahren, um dann wieder am Kanal entlang radeln zu können. Die nächsten 15 Kilometer führen über unbefestigte Wege. Hier war ich froh über mein gefedertes Mountainbike. Mit einem Trekkingrad sollte es aber auch funktionieren – nur ein Rennrad würde ich hier nicht nehmen wollen.
Kurz vor Hesse erreichen wir eine weitere Kanalbrücke und machen erst einmal Mittagspause. An dieser Stelle überbrückt der Kanal einen Fluss und die Straße. Toll, was die Ingenieure der damaligen Zeit schon alles bauen konnten!
Es ist zwar immer noch unangenehm kalt, aber wenigstens trocken. Der Raps blüht schön in der Landschaft. Noch immer fahren wir auf einem unbefestigten Weg am Kanal entlang.
Nun erreichen wir den Anlegeplatz „die alte Mühle“. Hier können die Mietboote auf die Tunneldurchfahrt warten. Eine Anzeige gibt letzte Informationen zum Kanal.
Hier beginnt nun die einzige wirkliche Steigung auf unserer Radtour. Während der Kanal durch zwei Tunnel verläuft, müssen wir über den „Berg“ radeln. Auf ca. vier Kilometern sind 70 Höhenmeter zu überwinden – also kein wirkliches Problem.
Hat man die Steigung geschafft, so geht es bis Straßburg nur noch abwärts. Bei Arzviller gibt es eine tolle Abfahrt durch den Ort bis zum Ende des zweiten Tunnels. Dort treffen wir auch wieder auf den Rhein-Marne-Kanal.
Hier haben wir nun zwei Möglichkeiten: entweder weiter dem Kanal zum Schiffshebewerk folgen oder entlang der alten Schleusen radeln. Da wir gelesen haben, dass das Schiffshebewerk wegen eines Defektes erst wieder im Mai öffnet, entscheiden wir uns für die landschaftlich schönere Strecke entlang der alten Schleusen. Diesen Weg mussten die Boote vor dem Bau des Schiffshebewerks nehmen: auf nur wenigen Kilometern Strecke sind neunzehn Schleusen zu nutzen gewesen…
Heute ist dieser Teil leergelaufen und die Schleusen verrostet.
Manche der Schleusenwärterhäuschen wurden renoviert und sind wieder bewohnt. Andere verfallen als Lostplace.
Am Ende des Tales treffen wir wieder auf den Rhein-Marne-Kanal. Nun haben wir endlich mal Glück und können beobachten, wie ein großes Flusskreuzfahrtschiff ohne Passagiere die Schleuse passiert. Rechts und links ist kaum noch Platz. Auf dem Bug steht der Whirlpool – da hätte ich gerade Lust mich mal reinzusetzen.
Von der Schleuse hat man auch einen schönen Blick auf die Lützelburg.
Die unbefestigte Strecke hat doch Einiges an Zeit gekostet. Wir erreichen am späten Nachmittag Saverne und beziehen unser Hotel Chez Jean (Provisionslink) nahe der Altstadt. Das Hotel ist auf Radfahrer vorbereitet – wir können unsere Räder in einem verschlossenen Schuppen abstellen.
Nun ist es Zeit noch etwas die Stadt zu erkunden. Saverne hat eine schöne historische Altstadt.
Mitten durch die Stadt verläuft der Kanal.
Da wir noch etwas Zeit vor dem Abendessen haben, werfen wir auch einen Blick in die Kirche.
Danach suchen und finden wir noch einen Geocache, den „Les „Wackes“ de Saverne„. Mit einem weiteren haben wir leider kein Glück. Ab 19:00 Uhr machen die Restaurants in Saverne auf – wir entscheiden uns für den Chinesen. Damit geht ein weiterer toller Tag auf unserer Radtour zu Ende.
3. Etappe von Saverne nach Straßburg mit Powertrail
Unsere dritte Etappe der Radtour von Saarbrücken nach Straßburg hat laut meiner Planung nur noch 46 km und verläuft immer entlang des Rhein-Marne-Kanals. Die Strecke ist komplett geteert und hat keine Steigungen. Gerne stelle ich Euch den gpx-Track der dritten Etappe zum Download bereit. Auf diesem Abschnitt verläuft auch der Canal-Marne-Rhin-Powertrail, dessen 68 aktuell noch aktive Dosen ich hier nicht alle aufführe. Wir haben jedoch nicht alle Dosen des Powertrails versucht, da einige davon vom Radweg aus gesehen auf der anderen Kanalseite liegen.
Heute Morgen ist das Wetter besser – es ist trocken und die Sonne zeigt sich schon ab und an. Da wir doch so ca. 50 Dosen des Powertrails unterwegs suchen wollen, starten wir heute etwas früher – wir schaffen es gegen neun Uhr wieder auf dem Sattel zu sitzen.
Die komplette Strecke ist heute geteert und flach, nur an den Schleusen geht es jeweils ein paar Meter nach unten. Stellenweise haben wir sehr guten und neuen Teer, so dass unsere Räder fast wie von selbst rollen…
Unterwegs habe ich außer diesem Foto überhaupt keine Bilder gemacht. Das Suchen und Loggen der ca. 50 Dosen ist sehr abwechslungsreich und hat vom Fotografieren abgelenkt. Nachdem wir die letzten Dosen am Kanal gefunden haben, erreichen wir auch schon einen Vorort von Straßburg. Kurz danach stehen wir auch schon vor dem Europaparlament.
Da wir schneller als erwartet unterwegs waren, entschließen wir uns noch zu einem Stopp an der Kathedrale. Vom Europaparlament führt ein Radweg gut ausgeschildert direkt in die Innenstadt.
In einem der vielen Cafes an der Kathedrale stellen wir unsere Räder ab und bestellen erst einmal ein Radler. Die Räder behalten wir natürlich im Blick.
Schnell noch das obligatorische Facebookfoto mit dem Handy machen…
Oder besser noch eins für den Blog im Querformat – so ein Radler vor der Kathedrale ist doch überraschend fotogen.
Abwechselnd schauen sich saarzwerg und ich die Kathedrale an – diese kostet mal keinen Eintritt. Der jeweils Andere bleibt sicherheitshalber bei den Rädern.
Die Kathedrale ist beeindruckend – recht hoch und düster. Nur durch die schön gestalteten Kirchenfenster fällt das Licht.
Im hinteren rechten Bereich gibt es noch eine astronomische Uhr zu bestaunen. Die finde ich faszinierend und „schieße“ daher noch einige Fotos davon… Leider habe ich wegen der Radtour meine Spiegelreflex zuhause gelassen… aber auch mein kleiner Fotoapparat macht noch halbwegs gute Bilder.
Nachdem wir beide nun die Kathedrale gesehen haben, ist es Zeit Richtung Bahnhof zu fahren…
Mögliche Verlängerung nach Kehl zum Bahnhof
Hier hat man nun zwei Möglichkeiten: entweder den Hauptbahnhof von Straßburg oder noch die sieben Kilometer bis Kehl zu dessen Bahnhof radeln. Wegen des Preises hat uns die freundliche Dame von der Deutschen Bahn zu Kehl als Abfahrtsort geraten. Wie gehabt ist hier noch die gpx-Datei unserer Verlängerung nach Kehl.
An der Kathedrale ist heute viel los – wir müssen unsere Räder wegen des Gedränges aus dem Altstadtkern heraus schieben.
Kurz hinter der Altstadt beginnen gut ausgebaute Radwege mit einer passenden Beschilderung. Wir fahren Richtung Kehl. Hier sollte man als Radfahrer unbedingt den Weg durch den Zwei-Länder-Garten am Rhein wählen – dann kann man über diese tolle Brücke radeln – und das macht Spaß!
Wir erreichen den Bahnhof in Kehl. Leider ist die Rückfahrt mit der Bahn zwar günstig, aber nicht sehr komfortabel. Wir müssen mit den Rädern insgesamt viermal umsteigen und sind fast vier Stunden unterwegs. Gegen Abend erreichen wir wieder unseren Heimatbahnhof Homburg, wo unsere Reise am Karfreitag begonnen hat.
Ich hoffe, diese Tourbeschreibung ist hilfreich und animiert Euch zum Nachfahren? Habt Ihr auch Geocaching-Erfahrungen auf längeren Radtouren gesammelt? Wenn ja, würde ich mich über Eure Kommentare freuen.
Ein super Tourbeschreibung, danke!!!!! Bei mir werden Erinnerungen wach. Ich habe vor ganz, ganz langer Zeit diese Tour von Straßburg bis Köln in drei Wochen im Ruderverein als Wanderfahrt zurückgelegt und werde jetzt den von Dir beschriebenen Teil mit dem Fahrrad nochmals erkunden. Ich bin schon sehr neugierig und freue mich auf die Fahrt, dann jetzt mit dem Rad.
Gruß Rainer
Dank Dir und wünsche Dir viel Spaß!
Sehr schöne Tour, DS Saarfüchs
Bin die Tour mit meiner Frau und erwachsenen Tochter auch gefahren.
Wir sind total ungeübte Radfahrer und es hat sehr viel Spaß gemacht.
Hatten die gleichen Haltepunkte und auch Route. Außer mit der Bahn
vom Hauptbahnhof Straßburg aus zurück. War (verständigungsmäßig)
etwas schwierig hat aber geklappt, und dann in einem Rutsch nach SB.
ich hatte leider den Fehler gemacht und hatte in Mittersheim im Hotel
nicht zu Abend gegessen. hatte dem Laden nicht so richtig getraut.
Klasse Tour
Um ehrlich zu sein war das Abendessen das Beste, was das Hotel in Mittersheim zu bieten hatte … die Zimmer waren zu unserer Zeit eher bescheiden. Aber das Essen war wie Gott in Frankreich! Freut mich, dass Euch die Tour gefallen hat!
Die Tour liest sich super! Ich habe vor sie im Juli d.J. zu fahren. Ich werde berichten 🚴♂️
Ich wünsch Dir tolles Wetter und schöne Erlebnisse!
Wie ist die Beschilderung dieser Strecke? Muss man die Unterkünfte vorbuchen?
Mit bestem Radlergruss Günter
Hallo Günther,
also ich habe unsere beiden Übernachtungen vorgebucht – gerade in Mittersheim gibt es nicht viel und unser Hotel hatte glaube ich nur zehn Zimmer. Die Beschilderung ist bis zum Schiffshebewerk absolut unzureichend – ich bin da nach dem GPS-Track gefahren, den ich mir zuhause vorbereitet hatte. Grundsätzlich kann man natürlich auch fast immer dem Kanal folgen ;-)
VG,
Joerg
Leider war das Schiffshebewerk auch Ende Juni noch geschlossen und eine Durchfahrt unmöglich. Wir mussten etliche KM zurückradeln, um die alternative Strecke zu nutzen. Also: vor der Tour informieren. Ansonsten erlebten wir -unterstützt durch diesen Reisebericht- drei tolle Radeltage.
Das ist ja mal ein toller Bericht.
Die Tour mit jeweils 60Km am Tag ist super Familienfreundlich. Toll rausgesucht und ein lohnendes Ziel. Da ich derzeit auf der Suche nach solchen tollen Touren bin, habt Ihr da genau des Pudels Kern getroffen. Da hat sich das Lesen echt gelohnt und wir werden sicher die Tour demnächst „kopieren“