Du willst einen Cache über 3500m suchen? Dann bist Du im Ötztal genau richtig!
Geobergtour 2012
Wie in den letzten beiden Jahren, wollte ich auch in diesem Jahr für meine Geocaching-Freunde eine Bergtour anbieten: Dafür habe ich mir das Ötztal ausgesucht. Gemeinsam wollen wir Gletscher „erwandern“ und die Similaun besteigen.
In dieser dreiteiligen Artikelserie werde ich Euch von unserer Geobergtour 2012 ins Ötztal berichten. Sieben Geocacher sind losgezogen, um in fünf Tagen die Ötztaler Berge und Gletscher zu erwandern. Dabei haben wir natürlich auch die ein oder anderer Dose eingesammelt.
Ende letzten Jahres habe ich die Blumis-Blackhawks, Skampy und celialea, cineris, c0mrade und isalotta gefragt, ob sie noch Lust auf eine „kleine Bergwanderung“ hätten? Saarzwerg und Tower27 brauchte ich nicht zu fragen, da war klar, dass die auf jeden Fall mitkommen.
Bis auf isalotta und den weiblichen Teil der Blumis-Blackhawks wollten alle dabei sein.
Zur Vorbereitung habe ich ihnen noch den Firnkurs des DAVs ans Herz gelegt. Um für Alles gerüstet zu sein, haben tower27 und ich uns zusätzlich den Eiskurs des DAVs gegönnt.
Mitte August war es dann endlich soweit – sieben Flachlandbewohner fahren in die Berge!
Kurz vor drei Uhr am Nachmittag erreichen wir unseren Parkplatz in Vent.
Wir packen unsere Rucksäcke und laufen los Richtung Dorfmitte. Wie immer sind die Rucksäcke zu schwer. Wegen der Gletschertouren haben wir noch 50m Einfachseil dabei. c0mrade darf den Anfang machen und trägt heute das Seil.
In der Ortsmitte können wir noch einen Cache einsammeln: den schnellen Tradi „Ein Edelweiss in Vent„. Wir verlassen das Dorf und wandern das Rofental hinauf. Die Steigung ist noch moderat, heute werden ja auch „nur“ 500 Höhenmeter zu bewältigen sein.
Mitten im Tal, am Ende der Fahrstrecke, stehen noch ein paar Häuser und eine Kapelle. Diese bilden die „Rofener Höfe“. An der Hängebrücke suchen wir schnell noch den Tradi „9für5&5für1 – Rofnerhöfe“ und werfen einen Blick in die Schlucht, die die Rofen Ache gegraben hat.
Unser Weg wird allmählich zu einem Pfad und steigt langsam an. Wir laufen immer neben der Rofen Ache her. An manchen Stellen ist der Weg mit einem Stahlkabel gesichert.
Die Schlucht öffnet sich. An der ein oder anderen Stelle müssen wir einen Seitenbach überqueren.
Wir kommen an einer großen Holztafel vorbei. Hier soll ein Stausee zur Stromgewinnung gebaut werden. Die Staumauer soll über 150 Meter hoch werden. Kein Wunder, dass hier Viele dagegen sind. Ich möchte nicht, dass dieses schöne Tal verschwindet.
Wir können zum ersten Mal das Ziel des heutigen Tages sehen: das Hochjoch-Hospitz. Ab hier wird’s nochmal etwas steiler. Unsere Gruppe ist auseinander gerissen. Nach einiger Zeit erreichen auch die Letzten von uns die Hütte. Hier werden wir für zwei Nächte bleiben.
Wir lassen den Abend bei einem guten Essen und viel Radler ausklingen. Da ich vorbestellt habe, bekommen wir Bettenlager.
Am nächsten Morgen starten wir zur unserer ersten „richtigen“ Gletschertour. Wir lassen alles Unötige in der Hütte. Ich bin heute dran, das Seil zu schleppen. Es sind knappe 900 Höhenmeter geplant. Wir treffen uns vor der Hütte. Saarzwerg wird die Gletschertouren nicht mit machen, sie wandert stattdessen heute zur Bella-Vista-Hütte.
Das Wetter ist super. Direkt bei der Hütte geht’s über Grasmatten ordentlich nach oben. Wir haben einen herrlichen Blick auf den Hintereisferner und die Berge daneben.
Unsere Gruppe reißt immer öfter auseinander. Die Höhenmeter sind anstrengend. Wir machen mehrere Pausen. Nach einer Biegung sehen wir zum ersten Mal den Abbruch des Kesselwandferners, den wir heute noch überschreiten werden.
Bei einer der Pausen sehen wir ein Murmeltier.
Endlich haben wir den Gletscher erreicht. Wir sehen auch zum ersten Mal das Brandenburger Haus, unser heutiges Ziel. Vorher müssen wir noch den Kesselwandferner überqueren.
Als wir uns ins Seil einbinden, kommt gerade eine andere Gruppe vom Brandenburger Haus zurück. Wir nutzen die Gelegenheit zu einem kurzen „Schwatz“ und lassen ein Gruppenfoto von uns machen.
Laut meinem Führer soll die empfohlene Wegstrecke mit Stangen markiert sein. Dem ist heute nicht so! Ich gehe vor und suche einen möglichst spaltenfreien Weg über den Gletscher. Zu Beginn sind im Firn noch gut die Wegspuren zu erkennen.
Später auf dem Blankeis sind kaum noch Fußspuren zu erkennen. Daher triften wir zu weit nach links ab. So müssen wir die ein oder andere Spalte überqueren. Anseilen ist hier lebenswichtig. Der Ein oder Andere von uns steckt schon mal bis zu den Hüften in der Spalte. Ohne Seil wäre er wohl tiefer eingebrochen. Wir sind gut vorbereitet und haben auch einige Eisschrauben dabei. Bei einer besonders großen Spalte drehe ich eine Schraube hinein und sichere die Nachkommenden.
Wir haben die Hütte fast erreicht. Da es nun in Serpentinen über einen Geröllhang nach oben geht, ziehen wir die Steigeisen aus und packen das Seil weg.
Wir sind glücklich, die Hütte endlich erreicht zu haben. Laut Führer braucht man gute drei Stunden ohne Pause. Wir haben über fünf mit Pausen benötigt. Nun sind wir „etwas“ geschafft, aber auch stolz auf uns.
„Wir haben das Mammut erlegt!“ Naja, eigentlich hat Blumi den c0mrade erlegt! Nun geht’s in die Hütte. Eine gute Suppe und ein Radler bringen unsere Kräfte wieder zurück.
Von hier oben hat man eine grandiose Aussicht auf die umliegenden 3000er. Alleine hierfür hat sich diese Tour gelohnt. Eine Dose wurde hier oben noch nicht versteckt. Es muss ja auch nicht überall eine Dose platziert werden.
Nach einer ausgiebigen Rast machen wir uns bereit für den Rückweg. Eigentlich wollten wir noch auf die Dahmannspitze. Der Hinweg ist mit 30 Minuten angegeben. Für uns dauert das aber zu lange. Wir wollen kein Risiko eingehen und beginnen den Rückweg.
Der Rückweg über den Gletscher ist leichter zu finden. Die Spur im Firn ist gut zu sehen. Zu Beginn gibt es keine Spalten. Später, wo der Gletscher steiler wird, überqueren wir die eine oder andere kleine Spalte – aber kein Vergleich zum Hinweg.
Wir verlassen den Gletscher. Seil, Sitzgurt, Helm und Steigeisen packen wir wieder in den Rucksack. Auch beim Abstieg reißt die Gruppe immer öfter auseinander. Überall hat es hier grandiose Ausblicke auf die Gletscherwelt des Ötztales.
Wir machen mehrere Pausen und sammeln die Gruppe wieder.
Gegen 17:00 Uhr erreichen wir wieder das Hochjochhospitz. Zuhause hatte ich noch vier Wochen vorher ein Event („Meet & Greet am Hochjoch-Hospitz„) eingestellt. Ich hatte die Hoffung, mich vielleicht mit dem ein oder anderen Einheimischen über die Touren hier im Ötztal austauschen zu können. Leider war nur unsere Gruppe anwesend. Wieder lassen wir den Abend bei Radler, Jagertee und einem guten Essen ausklingen.
Im nächsten Teil berichte ich Euch von der Überschreitung des Hochjochferners, des Hauslabjochs und unserem Besuch bei Ötzi.
hi,
ja schöne bilder…..schade das wir nicht durften….
Schöner Bericht, insbesonders wegen der Bilder.