Geocaching & Sightseeing in Israel – Am See Genezareth

Im zweiten Beitrag über unsere Israel und Jordanien Rundreise stelle ich Euch unsere Aktivitäten auf der Westseite des See Genezareths vor: Wir starten am Morgen mit einer Wanderung über die Hörner von Hittim hinunter zum Grab des Jetro. Anschließend verbringen wir unsere Mittagspause mit Baden im See Genezareth und einem Picknick. Danach schauen wir uns die Brotvermehrungskirche und Kapernaum an. Zum Abschluss des Tages besuchen wir den Laden eines Kibbuz, welches allerlei Produkte, die aus Datteln hergestellt werden.

Kommt mit auf die virtuelle Reise durch eine atemberaubende Landschaft zu den heiligen Stätten am See Genezareth!

 

 

Die Wanderung über die Hörner von Hittim

Gegen zehn Uhr erreichen wir den Parkplatz unterhalb der Hörner von Hittim. Wir steigen aus und schultern unsere Rucksäcke. Auch heute scheint wieder die Sonne und der Temperatursensor meines GPS-Geräts zeigt knapp 30 Grad Celsius an. Schon von unten ist zu sehen, dass es auf dieser Wanderung kaum Schatten geben wird.

Wir folgen dem kleinen Pfad nach oben. Im Aufstieg kommen wir an einem Denkmal vorbei, das uns informiert, dass Jesus an dieser Stelle die Kirche Gottes gegründet hat.

Wir steigen weiter nach oben. Bis zum höchsten Punkt des Gipfelplateaus waren es zum Glück nur 60 Höhenmeter. Ich bin als einer der ersten unserer kleinen Wandergruppe oben. Auf dem Schild lese ich, dass es nach links zu einem Aussichtspunkt auf das Schlachtfeld geht. Da es wohl noch etwas dauert, bis die komplette Gruppe oben sein wird, laufe ich schnell zum Aussichtspunkt hinüber. Es ist nicht weit.

Ein großes Schild erinnert hat an die Schlacht von Hattin, in der Saladin am 4. Juli 1187 den Kreuzfahrern ihre größte militärische Niederlage zufügte, was zum Verlust großer Teile der Kreuzfahrerstaaten einschließlich des Königreichs Jerusalem an die Muslime führte.

Die Aussicht von diesem Hügel ist sehr gut, ich kann weit in die Landschaft hinaus blicken.

Nachdem ich mich etwas umgeschaut habe, laufe ich wieder zurück zur Abzweigung. Inzwischen ist auch der Rest der Gruppe oben angekommen. Zu meiner Überraschung folgt unsere Reiseleiterin weiter dem Pfad über das Gipfelplateau, ohne zum Aussichtspunkt zu gehen. Gut, dass ich mir den schon angeschaut habe. Wir gehen zur nördlichen Abbruchkante und suchen uns eine der wenigen schattigen Stellen und genießen etwas die grandiose Aussicht auf den See Genezareth,

Als unsere Reiseführerin mit Erklärungen zur Entstehung dieser Landschaft beginnt, nutze ich die Pause um nach einem Geocache zu schauen, der sich hier in der Nähe befinden soll.

An den Koordinaten des Tradi Horns of Hattin angekommen, suche ich mühsam die vielen Olivenbäume ab, die an dieser Stelle stehen. Dann sehe ich einen Petling, der sich in etwa vier Metern Höhe auf dem Baum befindet. Ich klettere hinauf und trage mich ein. Auch von hier oben habe ich eine tolle Aussicht über die kleinen Hügel.

Ich gehe wieder zurück zur Gruppe, die zum Glück immer noch den Erklärungen lauscht. Dann geht es weiter, wir schulter unsere Rucksäcke und folgen weiter dem kleinen Pfad. Wieder kommen wir zu einem Aussichtspunkt. Dieses Mal zeigt uns eine große Informationstafel, was wir hier in der Ferne sehen können. Besonders auffällig ist das Arbel-Cliff mit seiner markanten Abbruchkante.

Hinter dem Aussichtspunkt wird das Gelände etwas schwieriger: Der Pfad schlängelt sich jetzt durch ein paar große Steinbrocken hindurch. Manche müssen wir sogar überklettern.

Kurz danach beginnt der Abstieg in kleinen, steilen Serpentinen. Nach ein paar hundert Metern wird das Gelände aber schon wieder flacher und ist angenehm zu gehen. Nachdem wir einen großen Teil des Abstiegs hinter uns gebracht haben, nutzen wir den einzigen Schatten unter einem großen Baum für eine kleine Trinkpause. Ein Blick zurück zeigt mir, wo wir eben noch die Aussicht genossen haben.

Allmählich nähern wir uns einer Straße, die von vielen Palmen gesäumt ist.

Vor dem Erreichen dieser Straße wird es kurz noch einmal spannend: Die komplette Gruppe muss einen tiefen Wassergraben über eine Holzplanke überqueren. Natürlich gehen wir einzeln und jeder fragt sich, ob das Brett bei ihm halten wird? … und es hat gehalten!

 

Am Grab des Jethro

Nachdem wir die Straße erreicht haben, wechseln wir die Hosen – vor Betreten dieser heiligen Stätte der Drusen müssen wir unsere Beine komplett bedecken.

Anschließend passieren wir das Pförtnerhäuschen und bekommen einen ersten Blick auf das große Gebäude, welches das Grab von Jethro beherbergt. Jethro war, laut der Tora, der Schwiegervater von Moses und wird von den Drusen verehrt. An diesem Gebäudekomplex wird bei unserem Besuch gebaut und ein großer Teil des Vorplatzes ist eine einzige Baustelle.

Wir betreten das Gebäude über eine breite Treppe, die auf das Dach führt. Dort befindet sich ein toll gestalteter Innenhof mit Brunnen. Ein Priester der Drusen erläutert uns die Regeln für einen Besuch des Grabes.

Dann ist es soweit, ich ziehe meine Schuhe aus und mache einen großen Schritt über die Schwelle, die ich nicht berühren darf.

Ich komme in einen großen und hohen Raum, in dem sich auf der rechten Seite das Grab befindet.

Ich warte geduldig, bis dieser Bereich frei wird und gehe dann selbst zum Grab.

Es ist bunt geschmückt. Die gläubigen Drusen, die vor mir am Grab waren, haben dieses geküsst und dort gebetet. Ich gehe wieder hinaus und schaue mich noch etwas auf dem Dach um.

Der kleine Innenhof hat es mir angetan. Ich mache unzählige Bilder aus verschiedenen Perspektiven.

Auch die Aussicht vom Dach ist toll, wäre da nicht die große Baustelle … langsam laufen wir zu unserem Reisebus zurück und setzen die Fahrt fort.

 

Picknick & Baden am See Genezareth

Wir fahren über Tiberias zu einer Badestelle am See Genezareth. Der See ist heute recht ruhig und die Sonne scheint. Allmählich ziehen jedoch Wolken auf.

Hier gibt es einen Kiesstrand mit vielen Palmen.

Der saarzwerg zieht die Badesachen an und steigt ins Wasser, welches für die Jahreszeit überraschend warm ist.

Während die anderen baden, kann ich die Antworten für den Earthcache Sea of Galilee and the Hot Springs in Erfahrung bringen. Danach helfe ich beim Vorbereiten unseres Picknicks.

Leider können wir nur die ersten Minuten genießen. Danach geht ein heftiges Gewitter mit Starkregen nieder. Wir stehen zwar etwas geschützt unter einem Sonnensegel, müssen aber nach wenigen Minuten feststellen, dass dieses nicht wasserdicht ist. Wir packen zusammen und rufen unseren Bus.

 

Die Brotvermehrungskirche

Als Nächstes fahren wir nach Tabgha zur Brotvermehrungskirche. Inzwischen hat es aufgehört zu regnen und die Sonne scheint wieder.

An diesem Ort soll Jesus mit nur ein paar Broten und ein paar Fischen eine große Menge an Leuten satt gemacht haben, in dem er diese Dinge vermehrt hat. Wir gehen in die Kirche hinein. Vor dem Altar befindet sich ein Mosaik mit Brot und Fischen, welches auf das beginnende 5. Jahrhundert datiert wird.

Obwohl nicht viele Besucher in der Kirche sind, gelingt es mir nicht, ein Bild vom kompletten Kirchenschiff ohne Leute zu machen.

Nachdem wir uns etwas umgeschaut haben, verlassen wir die Kirche wieder durch den großen Innenhof, in dem ein Olivenbaum Schatten spendet.

Wir steigen wieder in unseren Bus und fahren weiter.

 

Die Besichtigung von Kapernaum

Der letzte Punkt unseres Programmes für heute ist die Besichtigung von Kapernaum, welches als Wirkungsstätte des Jesus von Nazaret bekannt ist.

Nachdem wir unsere Tickets bekommen haben, gehen wir zunächst zum See, wo wir einen herrlichen Blick auf das gegenüberliegende Ufer haben. Das Licht der untergehenden Sonne verleiht dem Ganzen eine besondere Atmosphäre.

Wir gehen hinüber zu den Ruinen der alten Stadt. Heute stehen in diesem Bereich nur noch die Grundmauern, an deren linke Seite sich die Ruinen einer alten Synagoge anschließen.

Diese schauen wir uns nun etwas genauer an. Leider ist es fast unmöglich im Innenraum zu fotografieren, da hier sehr viele Touristen unterwegs sind. Zumindest gelingt mir dieses Foto.

Danach gehen wir wieder zurück zu den Grundmauern des alten Kapernaum. Über den Resten eines Hauses, welches einmal von Petrus bewohnt gewesen sein soll, wurde eine futuristisch anmutende Kirche errichtet.

Wir gehen in diese Kirche hinein: In der Mitte gibt es ein großes Glasfenster im Boden, welches die Sicht auf die Grundmauern des Hauses von Petrus freigibt.

Durch das Fenster sind die Mauern gut zu erkennen.

Nachdem wir alles gesehen haben, laufen wir langsam zu unserem Bus zurück und treten die Rückfahrt zu unserem Kibbuz an.

 

Zum Abschluss ein Besuch im Laden mit Produkten aus Datteln

Unterwegs halte wir jedoch noch einmal an: Unsere Reiseleiterin möchte uns zeigen, was alles aus Dattel hergestellt werden kann.

Durch den großen Laden werden wir in ein Hinterzimmer geführt, wo wir uns einen englischen Film mit deutschen Untertiteln anschauen, welches die Geschichte des lokalen Kibbuz und seiner Dattelplantage erklärt. Danach können wir einige der Produkte verkosten.

Wir finden den Dattelhonig sehr lecker und kaufen uns eine Flasche. Der Geschmack erinnert mich an “Fenner Harz”, welches bei uns im Saarland verkauft wird. Nachdem alle mit ihren Einkäufen fertig sind, fahren wir zurück zum Kibbuz, wo wir übernachten. Morgen fahren wir dann nach Jordanien … aber das ist eine andere Geschichte!

 

Übernachtungsempfehlung für die Region

Während unserer Zeit am See Genezareth und in den Golanhöhen übernachten wir im Shaar Hagolan Kibbutz Country Lodging (Provisionslink), welches dem Kibbutz Shaar Hagolan gehört. Das Gästehaus ist sehr einfach. Die Zimmer sind recht geräumig und sogar mit einer kleinen Küchenzeile sowie einem eigenen Badezimmer mit einer Dusche ausgestattet. Das Frühstück und Abendessen wird in einem eigenen Gebäude eingenommen. Beides wird in Buffetform angeboten. Im Kibbutz ist es üblich seinen Tisch anschließend selbst abzuräumen.

Dieses Gästehaus wird von vielen Reisegruppen genutzt. Auch wir würden hier wieder übernachten wollen, wenn denn das Preisleistungsverhältnis stimmt. Das Kibbutz Shaar Hagolan habe ich ja schon näher im Beitrag “Geocaching & Sightseeing in Israel – Tipps für die Planung” vorgestellt.

 

Interaktive Karte unserer Tour durch die Golanhöhen

Auf der folgenden Karte könnt Ihr den genauen Verlauf unserer Wanderung über die Hörner des Hittin bis zum Grab des Jethro sehen. Auch die anderen Sightseing-Spots und die beiden Geocaches, die wir besucht haben, sind in der Karte zu eingezeichnet. Die Karte ist interaktiv: Ihr könnt hinein- und herauszoomen und die Marker anklicken. Bitte beachtet, dass es sich bei den Links zu Unterkünften um Provisionslinks handelt: Ihr bezahlt bei einer Buchung über diesen Link nicht mehr und ich bekomme eine kleine Provision, die mir hilft meine Serverkosten zu decken.

Falls Euch unsere Reiseroute interessiert, so könnt Ihr hier meine gpx-Datei herunterladen.

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Dieser Beitrag gehört zu einer Artikelserie über eine geführte Rundreise durch Israel und Jordanien, die wir im Herbst 2022 unternommen haben. Der Übersichtsartikel “Zwei Wochen Rundreise Israel und Jordanien” erläutert den genauen Verlauf der Reise und verlinkt zu den weiteren Detailbeträgen, wo ich bestimmte Orte oder Aspekte genauer vorstelle.

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Wie hat Euch mein Erfahrungsbericht vom See Genezareth gefallen? Seid Ihr selbst schon dort unterwegs gewesen oder wollt Ihr mal dorthin? Wie immer freue ich mich auf Eure Kommentare unter diesem Beitrag.

Saarfuchs

Jörg (Saarfuchs) betreibt Geocaching seit 2008. Sein besonderes Interesse galt zunächst Mysteries, dann den T5-Caches und mittlerweile den Lostplaces. Zu seinen Hobbies gehören Reisen, Fotografieren, Bergwanderungen und Hochtouren. Er geht weltweit auf Dosen-Suche und berichtet in seinem Blog regelmäßig mit vielen Fotos über sein “Geocaching” und damit verwandte Themen.

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