Geocaching & Wandern: Traumschleife Ehrbachklamm

Die mit 98 Erlebnispunkten ausgezeichnete Traumschleife Ehrbachklamm gehört derzeit zu den am höchsten bewerteten Premiumwanderwegen Deutschlands. Zusammen mit saarzwerg, tower27 und drei Muggels habe ich mir diesen abenteuerlichen Wanderweg angeschaut und dabei noch ein paar Geocaches gesucht.

Diese Wanderung hat meiner Meinung nach jeden Erlebnispunkt verdient, da sie mit einer tollen Klammdurchquerung, grandiosen Aussichtspunkten und kleinen Bergpfaden alles bietet, was das Wandererherz höher schlagen lässt. Kommt mit auf diese besondere virtuelle Wanderung!

 

 

Die Traumschleife Ehrbachklamm

Diese Wanderung ist etwas Besonderes: Zusammen mit dem Himmelsteig im Schwarzwald, den ich im letzten Frühjahr erwandern durfte, ist die Traumschleife Ehrbachklamm derzeit einer von zwei Premiumwanderwegen in Deutschland, die mit 98 Erlebnispunkten die höchste bisher vergebene Punktzahl vom Deutschen Wanderinstitut bekommen haben. Die Wanderung ist laut Wegbetreiber 8,9 Kilometer lang und überwindet dabei 390 Höhenmeter. Warum auf der Informationstafel am Parkplatz 590 Höhenmeter angegeben sind, hat sich mir nicht wirklich erschlossen?!

Wie es sich für einen ordentlichen Premiumwanderweg gehört, ist auch dieser vorbildlich gekennzeichnet. Für die reine Wanderung ohne Geocaching ist die Mitnahme eines GPS-Gerätes mit Track nicht notwendig.

Da es sich um eine Traumschleife handelt, sind auf der Strecke Kilometermarkierungen vorhanden. Ihr könnt also jederzeit genau sehen, was Ihr schon geschafft habt und welche Strecke noch vor Euch liegt.

In Bezug auf Geocaching schaut es bei dieser Wanderung eher mau aus: Auf der Strecke liegen nur drei Tradis. Mit einem kleinen Umweg kann noch ein Earthcache gespielt werden. Wer bereit ist, einen größeren und vor allem steilen Umweg zu machen, kann sogar noch einen Tradi aus dem Jahr 2001 angehen, den ich persönlich mit T2 etwas unterbewertet finde.

 

Der Weg hinunter in die Klamm

Gegen zwanzig vor elf erreichen wir an einem sonnigen Sonntagmorgen den Wanderparkplatz der Traumschleife. Zu unserer Überraschung ist der Parkplatz noch recht leer. Wir schultern unsere Rucksäcke und wandern los. Gleich am ersten Wegweiser finden wir ein laminiertes Schild, welches darauf hinweist, dass die Traumschleife gesperrt ist.

Wir überlegen, was wir nun tun sollen. Aus dem Saarland dauert die Anreise knapp zwei Stunden. Da wir alle trittsicher und gut zu Fuß sind, entscheiden wir gemeinsam, zumindest mal soweit zu wandern wie es gefahrlos möglich ist. Wir folgen den Markierungen vorbei an Feldern und Wiesen zum offiziellen Startpunkt.

Nachdem wir diesen erreicht haben, wandern wir die Traumschleife in Uhrzeigerrichtung, was bedeutet, dass wir die Klamm von unten nach oben durchwandern wollen, was uns angenehmer erscheint. In der offenen Landschaft zu Beginn des Weges bekommen wir tolle Aussichten weit ins Land geboten.

Dann beginnt ein Abstieg von knapp 200 Höhenmetern über meist breite Forstwege hinunter in das Tal des Ehrbachs. In der Hälfte unseres Abstieges kommen wir zum Aussichtspunkt ““, dessen Zugang über einen kleinen Bergpfad erfolgt.

Am Aussichtspunkt steht eine Bank mit Aussicht. Davon werden heute noch viele folgen. Etwas unterhalb dieses Aussichtspunkt wurde der Tradi Beuellay versteckt. Um ihn zu loggen, sollte man vorsichtig sein, da Ihr euch in abschüssigem und absturzgefährdetem Gebiet bewegt.

Nachdem wir uns ins Logbuch eingetragen haben, setzen wir die Wanderung fort und folgen weiter dem Forstweg nach unten.

Unten im Tal erreichen wir eine kleine Schutzhütte mit Picknicktischen und -bänken davor. Leider ist es noch zu früh für unsere Mittagspause – hier wäre eine gute Gelegenheit dazu gewesen.

Unser Wanderpfad führt uns nun zu einer Brücke, die den Ehrbach überquert.

Unmittelbar vor der Brücke zweigt links ein kleines Pfad ab, der dann am Bach entlang läuft.

 

Durch die Ehrbachklamm

Wir erreichen den Ehrbach, dem wir für knapp zweieinhalb Kilometer folgen werden. Zunächst ist das Tal recht breit und wir wandern gemütlich über einen kleinen Pfad auf der linken Seite des Baches das Tal hinauf.

Schon nach kurzer Zeit wird der Wanderpfad zwischen Bach und Steilhang “eingequetscht” – er wird abenteuerlicher. Ein erster kleiner Höhenunterschied wird mit einer Leiter überwunden.

Es folgt eine Stelle, wo der Pfad aus dem Fels herausgeschlagen wurde. Diese ist mit einem Stahlkabel abgesichert.

Das Tal geht danach in eine enge Klamm über. Wir laufen unmittelbar neben dem Bach. Hier ist Vorsicht angesagt, da die Steine manchmal moosig und naß sind. Dazu kommt, dass hier unten an den dunklen Stellen der Klamm stellenweise noch Eis vorhanden ist.

Langsam wird klar, warum die Klamm zur Zeit gesperrt ist. Sowohl im Bach als auch an den Hängen liegen viele umgestürzte Bäume, die wohl beim letzten Orkan umgefallen sind. Zu unserem Glück waren die Waldarbeiter hier aber schon tätig und haben zumindest den Wanderpfad freigelegt. Bisher kommen wir – nach unserer Ansicht – recht sicher voran.

Wir folgen weiter der Klamm gegen den Bachlauf nach oben. Dann erreichen wir einen Holzsteg, der um eine Felsnase herum führt. Der Steg wird von massiven Stahlträgern gestützt.

Im hinteren Teil ist das Geländer durch umstürzende Bäume zerstört worden. Da die Brücke uns stabil erscheint, überqueren wir sie, was mühelos funktioniert.

An einem kleinen Wasserfall sind noch viele Eiszapfen zu sehen. Ich finde es beeindruckend zu sehen, wie lange sich die Kälte in dieser Klamm halten kann.

Nach der Brücke folgt eine Passage über Felsen, die wieder mit einem Drahtseil abgesichert wurde.

Wir wandern weiter und erreichen eine weitere Brücke, auf der wir dieses Mal den Bach überqueren.

Hier befinden wir uns in der Nähe des Earthcaches Die Ehrbachklamm – Eine Betrachtung der Talbildung. Da dieser Geocache aus fünf Stationen besteht, verzichten wir darauf uns die Aufgaben näher anschauen. Übrigens – hier in der Nähe ist die Abzweigung, die Euch zur Rauschenburg bringt. Dort wurde der Tradi Ehrbachklamm Stash versteckt, der zu den ältesten noch aktiven Geocaches Deutschlands gehört. Ich konnte ihn im Jahr 2017 besuchen und habe darüber gebloggt. Da ich schon dort war, verzichte ich heute auf diesen steilen Umweg.

Kurze Zeit später wechseln wir erneut über eine Brücke die Bachseite. Danach wird das Tal allmählich breiter – wir haben den engsten Teil der Klamm hinter uns gebracht.

Unser Wanderpfad beginnt leicht anzusteigen.

Eine kleine Bank markiert das Ende des Weges durch die Klamm.

 

Der steile Aufstieg zum Aussichtspunkt

Nun geht es wieder nach oben. In kleinen und sehr engen Serpentinen geht es über Stufen sehr steil nach oben.

Nach etwa zwei Dritteln des Aufstieges erreichen wir eine Picknickbank mit Tisch und einer grandiosen Aussicht auf Schloss Schöneck.

Da es inzwischen schon halb ein Uhr ist, nutzen wir diese Gelegenheit für eine ausgiebige Mittagspause. Wir packen unsere Lunchpakete aus, die wir uns morgens im Hotel zusammengestellt haben. Nach einer guten halben Stunden packen wir unser Zeug zusammen und setzen den Aufstieg fort. Wir wandern weiter über einen schmalen Bergpfad nach oben. Allmählich wird es flacher – wir haben jetzt den steilsten Teil des Aufstiegs hinter uns gelassen. Wir nähern uns einem Aussichtspunkt – dabei geht es sogar wieder ein kleines Stück nach unten. Am Aussichtspunkt steht eine Bank und wir können den Tradi Just another Ehrbachstash suchen, den wir schnell finden. Wir wandern unter der Klippe des Aussichtspunktes vorbei.

Wir folgen weiter den Markierungen.

 

Mit tollen Ausblicken zurück zum Parkplatz

Unser Wanderweg verläuft nun durch den Hang, mal nach unten und dann wieder nach oben.

Dabei kommen wir an einigen tollen Aussichtspunkten vorbei, die meist mit einer Bank zum Verweilen ausgestattet sind. An einem wurde der Tradi Rauschenburgblick, den wir erst nach etwas  suchen finden können, versteckt.

Wie der Name der Dose schon sagt, gibt es hier eine tolle Aussicht auf die Rauschenburg, an der der zweitälteste noch aktive Geocaches Deutschlands versteckt wurde.

Nachdem ich ausgiebig fotografiert habe, setzen wir die Wanderung fort. Wir wandern leicht absteigend in ein kleines Tal, um auf der anderen Seite leicht aufsteigend wieder herauszulaufen. Die kleinen schmalen Pfade gefallen mir sehr gut – sind genau “mein Ding”!

Wir erreichen den nächsten Aussichtspunkt. Hier könnten wir alle paar Minuten eine Rast einlegen.

Danach geht es wieder nach oben. Der Anstieg endet an einer Schutzhütte, vor der wieder Picknicktische und Bänke aufgestellt wurden. Die Wanderinfrastruktur ist hier wirklich vorbildlich.

An der Hütte biegen wir in einen Pfad ein, der in einen breiten Forstweg übergeht. An einem weiteren Aussichtspunkt mit Sinnenbänken übersehen wir eine Abzweigung und verlassen so den Premiumwanderweg. Zum Glück ist das kein Problem, da uns der Forstweg zu einem Waldkindergarten führt, an dem wir wieder auf die Traumschleife Ehrbachklamm treffen. Nun ist es nicht mehr weit bis zum Parkplatz, den wir gegen 14:50 Uhr erreichen. Laut meinem GPS waren wir 4:15 h unterwegs und haben 9,7 Kilometer und 360 Höhenmeter erwandert.

 

Interaktive Karte der Wanderung

Auf der folgenden Karte könnt Ihr den genauen Verlauf unserer Geocaching-Tour über die Traumschleife Ehrbachklamm sehen. Die Karte ist interaktiv: Ihr könnt hinein- und herauszoomen und die Marker anklicken. Bei den Geocaches öffnet ein Klick auf den Namen das zugehörige Listing auf geocaching.com. Änderungen am Track musste ich keine vornehmen, da es leider noch keinen Multi gibt, dessen Stationen alle auf dieser Traumschleife liegen.

Falls Euch unsere Tour interessiert, so könnt Ihr hier meine gpx-Datei herunterladen.

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Wie hat Euch diese Tourempfehlung gefallen? Seid Ihr selbst schon zwischen Rhein und Mosel unterwegs gewesen? Was sind Eure Empfehlungen für diese Region? Wie immer freue ich mich auf Eure Kommentare unter diesem Beitrag!

Saarfuchs

Jörg (Saarfuchs) betreibt Geocaching seit 2008. Sein besonderes Interesse galt zunächst Mysteries, dann den T5-Caches und mittlerweile den Lostplaces. Zu seinen Hobbies gehören Reisen, Fotografieren, Bergwanderungen und Hochtouren. Er geht weltweit auf Dosen-Suche und berichtet in seinem Blog regelmäßig mit vielen Fotos über sein “Geocaching” und damit verwandte Themen.

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