Entdecke auf dieser 63 Kilometer langen, spektakulären Tour durch den Saargau historische Höhepunkte wie den legendären Europe-1-Sender, das imposante Europa-Denkmal und die Völklinger Hütte, die zum UNESCO-Weltkulturerbe zählt – und das alles bequem mit dem E-Bike und dank Deutschlandticket ohne zusätzliche Anreisekosten.
Lass dich von den atemberaubenden Ausblicken, den versteckten Geocaches und der perfekten Mischung aus Natur und Kultur auf dem Saarland-Radweg begeistern. Schau dir den detaillierten Erfahrungsbericht an!
Inhaltsverzeichnis
Anfahrt zum Saarland-Radweg
Wie üblich fahre ich zunächst zu meinem Heimatbahnhof Limbach und steige dort in die Regionalbahn, die mich und mein E-Bike in etwa einer Stunde zum Bahnhof Merzig-Stadtmitte bringt. Dank‘ meines Deutschlandtickets ist die Fahrt für mich und mein Fahrrad ohne weitere Kosten. Gegen 11 Uhr starte ich in meine Radtour und fahre durch den Stadtpark zur Lothringer Straße, auf der ich die Saar überquere.
Ich habe heute Glück mit dem Wetter: Es ist sonnig und fast kein Wölkchem am Himmel.
Nach kurzer Fahrt erreiche ich Hilbringen, wo ich zunächst der Hauptstraße folge. An der nächsten größeren Abzweigung biege ich links ab und folge nun der Radweg-Beschilderung, die mich über einen ersten Anstieg schnell aus dem Ort führt. Ich radele jetzt zwischen Feldern und Wiesen hindurch. Da es auf dieser Strecke kaum Schatten gibt, wird es langsam immer wärmer.
Auf einer Kuppe piepst mein GPS: Ich habe den Tradi Apfelbaum mit Durchblick erreicht. Den Petling kann ich schnell finden und loggen.
Danach steige ich wieder auf mein Fahrrad und folge den Radmarkierungen bis nach Mondorf, wo ich mitten durch den Ortskern fahre, der mir gut gefällt.
Die Radweg-Schilder führen mich zu Landstraße 381, der ich jetzt leicht ansteigend bis nach Silwingen folge.
Durch den Saargau nach Fürweiler
Hier treffe ich auf den Saarland-Radweg genau an der Stelle, an der ich ihn bei meiner letzten Radtour durch den Saargau verlassen habe. Meine heutige Tour über den Saarland-Radweg beginnt gleich mit einer ordentlichen Steigung: Auf 800 Metern steigt der Radweg 60 Höhenmeter an. Dank‘ des guten Asphalts und meines E-Bikes ist das natürlich kein wirkliches Problem.
Gemütlich radle ich den sanften Ansieg hinauf – allerdings merke ich, dass heute die Sonne unbarmherzig scheint. Langsam wird es in der Sonne richtig heiß! Wegen der ausgedenkten Felder- und Wiesenlandschaft im Saargau sind zunächst auch keine längeren Abschnitte mit Schatten zu erwarten.
Oben angekommen bietet sich mir immer mal wieder ein schöner Ausblick in die Ferne. Nach einer Fahrt mit einem leicht welligen Profil kommt Biringen in Sicht.
Einen Augenblick später rolle ich schon auf einer verkehrsberuhigten Straße durch den kleinen Ort.
Mit seinen rund 350 Einwohnern ist Biringen ein kleines, aber geschichtsträchtiges Dorf, dessen Besiedlung bis in die Stein- und Eisenzeit zurückreicht. Der ländlich geprägte Ort wurde wahrscheinlich im 5. Jahrhundert von Franken gegründet und blickt auf eine bewegte Vergangenheit mit urkundlichen Erwähnungen ab 1030 zurück.
Auf der anderen Seite des Ortes leitet mich der Radweg wieder zwischen großen Feldern hindurch.
Auch dort piepst mein GPS wieder: Ich befinde mich in der Nähe des Tradis XOR #24 Mein Freund der Baum – IM GOLDDORF, der sogar recht interessant versteckt ist. Hier muss ich etwas suchen, bevor ich loggen kann. Etwas weiter kann ich den Tradi Walk of Dogs 4 loggen.
Im Weiteren liegen noch ein paar Tradis in kurzen Abstand auf der Strecke … da es mir aber langsam zu heiß wird, um dauernd anzuhalten, ignoriere ich die Dosen.
Nach einem kurzen Abschnitt auf einer kleinen Landstraße biege ich wieder rechts ab in einen landwirtschaftlichen Weg und fahre durch eine kleine Allee von Obstbäumen.
Kurze Zeit später erreiche ich Fürweiler, wo ich um den Ortskern herum durch ein kleines Wohngebiet radele.
Aber auch dieser Ort ist nicht groß und so verlasse ich ihn recht schnell wieder auf der anderen Seite …
Der Geocache mit der großen Box
Kurz hinter dem Ort leiten mich die Radweg-Schilder wieder von der Landstraße weg und an einem Wäldchen vorbei. Als dort mein GPS piepst, befinde ich mich gerade im Schatten, weshalb ich anhalte, um nach dieser Dose zu schauen. Meine App zeigt mir an, dass es sich um eine Large-Dose handeln soll. Nachdem ich mir einen Weg ins Unterholz gebahnt habe, werde ich fündig!
Hier finde ich eine riesige Dose mit ein paar Tassen und einem Logbuch. Eine schöne Idee, wie ich finde. Ich trage mich in Logbuch des Tradis „Du hast doch nicht mehr alle Tassen im Schrank!“ ein und radle anschließend wieder weiter.
Hinunter ins Tal der Nied
Anschließend rolle ich über die Höhen des Saargaus, mit tollen Aussichten in die Landschaft.
Allmählich beginnt die Abfahrt hinunter ins Tal der Nied. Von weitem kann ich schon Hemmersdorf sehen, welches unten im Tal liegt.
Die Abfahrt ist dank des asphaltierten Wegs gut zu fahren. Ich muss nicht mehr treten – das Rad rollt immer schneller werdend durch eine große Serpentine.
Kurz danach folgt die steile Abfahrt nach Hemmersdorf hinunter. Ich fahre durch den Ort und passiere die Nied auf einer Brücke.
Gleich hinter der Brücke verlasse ich die Straße und fahre über einen Freizeitweg eben an der Nied entlang.
Auf diesem Weg komme ich recht zügig zur Wackenmühle, die über ein Restaurant mit einem Biergarten verfügt. Da hier aber sehr viel los ist und die Autos schon entlang der Straße parken, verzichte ich auf eine Einkehr.
Hinauf nach Berus
Danach folgt ein langer Aufstieg nach Kerlingen hinauf, der mit dem E-Bike selbstverständlich angenehm ohne großen Kraftaufwand zu fahren ist.
Kurz hinter dem Ort folgt eine kurze, aber sehr schöne Abfahrt …
… bevor er dann wieder nach oben Richtung Berus geht.
Sobald der ehemalige Sendeturm in Sicht kommt, habe ich den langen Anstieg hinter mich gebracht.
Die Sendeanlage Berus im Saarland war der legendäre Standort des französischen Langwellensenders Europe 1. Sie ist bekannt für ihre architektonisch einzigartige Sendehalle und ihre gigantischen Sendemasten.
Der Sender wurde nach dem Krieg im Saarland errichtet, um das private Rundfunkverbot in Frankreich zu umgehen. Er nutzte eine spezielle Richtantenne, die einen klaren Empfang bis nach Nordafrika ermöglichte, während er in Deutschland kaum zu empfangen war.
Heute ist die Anlage ein bedeutendes Industriedenkmal, das die wechselvolle Geschichte des Rundfunks widerspiegelt und als Kulturzentrum dient.
Nachdem ich den Sender passiert habe, folgt eine kurze Abfahrt bis zu einem Parkplatz, wo ich rechts in einen kleinen asphaltierten Weg einbiege. Dieser bringt mich zu einer kleinen Kapelle. Die St.-Oranna-Kapelle in Berus ist ein historischer Wallfahrtsort, der der heiligen Oranna geweiht ist und seit Jahrhunderten Pilger anzieht. Sie ist bekannt dafür, Kopf- und Ohrenleiden zu lindern, und gilt als Ort der Ehestiftung. All dies macht sie zu einem wichtigen kulturellen und spirituellen Zentrum in der Region.
Hinter der Kapelle beginnt ein kleiner Aufstieg, von dem aus ich weit ins Saarland blicken kann. Sogar das Saarpolygon auf der Bergehalde Duhamel in Ensdorf ist von hier oben gut zu sehen.
Ich folge weiter der kleinen Straße, die mich vorbei am Margaretenhof führt, auf dessen Außenterrasse gerade nicht viel los ist. Auch hier bestünde die Möglichkeit zu einer Einkehr.
Am Europa-Denkmal
Nur ein paar hundert Meter weiter halte ich an, um mir das Europa-Denkmal anzuschauen, welches unmittelbar am Saarland-Radweg liegt.
Das Europa-Denkmal in Berus ist ein 1970 eingeweihtes, 16 Meter hohes Mahnmal, das die deutsch-französische Freundschaft und die europäische Einigung symbolisiert. Es erinnert an die „Großen Europäer“ und dient als wichtiger Ort der Begegnung und des Austauschs. Von dort aus hat man einen weiten Blick über die saarländisch-französische Grenze.
Ich gehe auf die Aussichtsplattform und schaue nach Frankreich.
Danach beginnt eine lange Abfahrt, zunächst durch einen schattigen Wald. Allerdings ist der Untergrund teilweise uneben und in schlechtem Zustand. Hier ist meine volle Konzentration gefragt.
Der Radweg mündet in eine Serpentine der Straße, die hinunter nach Überherrn führt. Ab dort kann ich die Abfahrt dann wieder geniesen.
Durch den Warndt
Anschließend radle ich über kleine verkehrsberuhigte Strassen durch Überherrn und komme am Friedhof und der Kirche St. Bonifatius vorbei.
Nachdem ich den Ort hinter mir gelassen habe, fahre ich durch einen schattigen Wald leicht ansteigend.
Danach kreuze ich zwei Landstrassen und fahre in den großen Warndtwald ein. Der guten Radweg-Markierung folge ich bis zum Warndtweier. Dort verlasse ich den Saarland-Radweg. Die große Schleife durch den Warndtwald hebe ich mir für eine andere Tour auf.
Um zum Bahnhof zu kommen, folge ich jetzt der Beschilderung des Radwegs „Velo V“ über Ludtweiler und Geislautern.
Ankunft in Völklingen
Am Ortsrand von Völklingen ist zur Zeit ein Teil des Saarland-Radwegs gesperrt. Eine Umleitung ist aber gut sichtbar ausgeschildert.
Als ich die Brücke über die Saar überquere, ist auf der linken Seite schon die ehemalige Völklinger Hütte zu sehen, die mittlerweile UNESCO-Weltkulturerbe ist.
Es ist beeindruckend zu sehen, wie viel von diesem Industriedenkmal noch erhalten geblieben ist.
Kurz vor dem Bahnhof fällt mir diese Streetart ins Auge, die die vielen Gastarbeiter würdigt, die in der ehemalige Hütte gearbeitet haben.
Nach etwa fünf Stunden Radtour erreiche ich gegen 16 Uhr den Bahnhof in Völklingen, wo kurze Zeit später der Regionalexpress Richtung nach Hause abfährt.
So geht eine tolle Radtour über den Saarland-Radweg durch den Saargau und den Warndt zu Ende.
Mein Fazit
Laut meinem GPS hat die von mir gewählte Etappe des Saarland-Radwegs vom Bahnhof in Merzig zum Bahnhof im Völklingen eine Länge von 63,4 Kilometern auf denen 850 Höhenmeter im Aufstieg zu bewältigen sind, was schon ganz ordentlich für eine Radtour ist. Die Strecke führt überwiegend über asphaltierte Radwege und bietet viele Anstiege, aber auch tolle Abfahrten und Passagen mit schönen Aussichten. Auf den ersten zwei Dritteln der Tour gibt es sehr wenig Schatten. Die Möglichkeiten zur Einkehr sind auch recht begrenzt, weshalb ich mir ein eigenes Picknick mitgenommen habe.
Auf der Route liegen viele Lab- und Geocaches. Wegen des heißen Wetters habe ich allerdings nur vier Geocaches gesucht und geloggt.
Falls Ihr keine Angst vor Steigungen habe und gerne durch schöne Landschaften radelt, so möchte ich Euch diese Tour ans Herz legen!
Die interaktive Karte unserer Radtour über den Saarland-Radweg
Auf der folgenden interaktiven Karte könnt Ihr nochmal den Verlauf unserer Radtour über den Saarland-Radweg vom Bahnhof in Merzig bis zum Bahnhof in Völklingen sehen. Die Karte ist interaktiv – mit einem Klick auf einen Geocache bekommt Ihr weitere Informationen und könnt das Listing öffnen. Unsere genutzten Bahnhöfe, den genauen Verlauf der Radtour und die Geocaches, die unterwegs auf der Strecke liegen, habe ich Euch ebenfalls eingezeichnet.
Falls Euch unsere Tour interessiert, so könnt Ihr hier meine gpx-Datei herunterladen. Bei komoot habe ich diese Tour auch eingestellt.
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Wie hat Euch mein Beitrag über unsere Radtour über den Saarland-Radweg gefallen? Wäre die Tour auch etwas für Euch? Welche Radtouren im Saarland könnt Ihr empfehlen? Wie immer freue ich mich über Eure Kommentare unter diesem Beitrag!