Geocaching & Wandern: Von Lorch nach Kaub über den Rheinsteig

Vor ein paar Wochen wanderten saarzwerg und ich zusammen mit Freunden eine weitere Etappe des Rheinsteigs von Lorch bis nach Kaub.

In diesem Beitrag schildere ich Euch, was wir unterwegs alles erlebten, wo wir einkehrten und übernachteten und was es sonst noch bei dieser Wanderung zu beachten gibt. Kommt mit auf die virtuelle Wanderung über den Rheinsteig!

 

 

Unsere „Basis“ in der Jugendherberge Kaub

Nach den guten Erfahrungen bei unserer letzten Wanderung über den Rheinsteig von Kaub nach St. Goarshausen, buchen wir uns auch dieses Mal für zwei Übernachtungen mit Vollpension in der Rheinsteig-Jugendherberge Kaub ein.

Die Jugendherberge liegt sehr zentral mitten in der Altstadt und in fußläufiger Entfernung zum Bahnhof. Am späten Freitagnachmittag checken wir dort ein. Unser Auto stellen wir auf einen der kostenlosen Parkplätze am Bahnhof.

Nach dem Abendessen machen wir einen kleinen Verdauungsspaziergang durch die Altstadt und setzen uns anschließend in den schönen Innenhof der Jugendherberge, der bei gutem Wetter als Bistro dient.

Da wir uns im Rheingau, welcher unter anderem für den Weinbau bekannt ist, befinden, schauen wir uns die lokale Weinkarte an, die für eine Jugendherberge sehr umfangreich ist.

Nach kurzer Beratung entscheiden wir uns für einen feinherben Riesling, der uns allen sehr gut schmeckt!

Nach einem feuchtfröhlichen Abend im Bistro gehen wir in unsere Zimmer, die uns – wie auch schon im letzten Jahr – sehr gut gefallen. Wir haben bequeme Betten, ein großes und modernes Bad im Zimmer und viel Platz.

Da wir Vollpension gebucht haben, bekommen wir beim Frühstück unsere schon halb gefüllten Tüten für die Lunchpakete. Die Brötchen und den Belag dürfen wir uns selbst aussuchen und zubereiten, was ich persönlich sehr angenehm empfinde. Gerade was das Gesamtpaket „Übernachtung + Vollpension“ angeht, sind die Jugendherbergen im Saarland und Rheinland-Pfalz derzeit unschlagbar!

 

Mit der Bahn zu unserem Startpunkt in Lorch

Nach dem Frühstück spazieren wir gemütlich durch die Altstadt zum Bahnhof.

Da nicht alle aus unserer kleinen Wandergruppe über ein Deutschlandticket verfügen, müssen wir zunächst zum gegenüberliegenden Bahnsteig gehen, wo sich der einzige Ticketautomat befindet. Ein Einzelfahrschein nach Lorch kostet 3,40 €. Vom Automat bietet sich uns dieser tolle Ausblick auf die Burg Pfalzgrafenstein, die mitten im Rhein erbaut wurde.

Wir gehen zurück zum richtigen Bahnsteig für die Züge in Richtung Wiesbaden.

Pünktlich um 9:36 Uhr kommt unser Zug. Wir steigen ein und fahren gerade einmal sechs Minuten bis nach Lorch. Dabei wechseln wir das Bundesland von Rheinland-Pfalz nach Hessen, was laut der Tafel im Zug für eine unnötig komplizierte Tarifstruktur sorgt. Dafür liebe ich mein Deutschlandticket!

Zwei Haltestellen später verlassen wir den Zug wieder.

 

Durch den historischen Ortskern von Lorch

Vom Bahnhof schlendern wir durch Lorch bis zum Hilchenhaus, welches schon im 16. Jahrhundert erbaut wurde. Dort beginnen wir das LabAdventure „Lorch – das Tor zum Rheingau„.

Anschließend laufen wir durch die enge Gasse neben dem historischen Haus und steigen die Treppen zur historischen Weinpresse hinauf.

Sie befindet sich unmittelbar neben der großen Pfarrkirche.

Dort suchen wir recht lange nach dem Tradi „VI Heilig-Kreuz-Cache St. Martin„, den wir irgendwann dann doch noch finden können.

Als Nächstes laufen wir zu einem Aussichtspunkt am Friedhof von Lorch, der eine tolle Aussicht bietet.

Anschließend führt uns das LabAdventure durch den Ortskern hinunter zur Wisper und den historischen Häusern, die am Ufer stehen.

Nachdem wir alle Fragen des Adventures erfolgreich beantworten konnten, gehen wir zurück zur Brücke über die Wisper und beginnen mit der Etappe über den Reinsteig.

 

Aufstieg zur Burg Nollig

Wir folgen der Beschilderung des Rheinsteigs, die uns nun kontinuierlich nach oben führt.

Oberhalb des Ortes laufen wir zunächst durch einen Hohlweg unter einer Brücke hindurch und anschließend über die Brücke. Dort bietet sich uns ein letzter Blick auf Lorch.

Danach geht unser breiter Wanderweg in einen schmalen Steig über. Eine Warntafel signalisiert, dass dieser Weg nicht bei Nässe begangen werden sollte und zeigt eine Alternative auf. Da wir heute aber strahlenden Sonnenschein haben, nehmen wir natürlich den Steig!

Nach oben hin wird unser Pfad immer steiler und verläuft stellenweise über Felsplatten. Für diese Mühe wird uns eine tolle Aussicht ins Rheintal geboten.

Einige Stellen des Steigs sind mit einem Stahlseil gesichert. Nachdem auch die letzte Steilstufe überwunden ist, erreichen wir den Aussichtspunkt bei der schönsten Weinsicht 2020. Zu unserem Glück hat Rheingau-Moments gerade an diesem Wochenende dort einen Weinstand aufgebaut.

Da es noch recht früh am Tag ist, gönnen wir uns eine erfrischende Traubensaft-Schorle.

 

Grandiose Ausblicke auf dem Rheinsteig rund um Lorchhausen

Nach der kleinen Erfrischungspause folgen wir weiter dem Rheinsteig, der nun recht eben oberhalb der Weinberge verläuft und tolle Aussichten ins Rheintal bietet.

Nach ein paar Kurven kommt auf der gegenüberliegenden Rheinseite Bacharach mit der Burg Stahleck, in der wir auch schon übernachtet haben, in Sicht. Kurz danach suchen wir den Tradi „Loggen mit Aussicht II„.

Unser Weg führt uns oberhalb der idyllisch gelegenen Clemens-Kapelle vorbei.

Kurz dahinter kommen wir zu einem Weinautomaten des Weinguts König, bei dem es uns bei unserer Wanderung über den Rhein-Wisper-Glück-Premiumwanderweg nicht gelungen war, eine Flasche Wein zu kaufen, da wir damals an der Jugendschutzprüfung gescheitert waren. Zu unserer Überraschung wurde diese Prüfung inzwischen ausgebaut und wir können uns für unsere Mittagspause eine Weinflasche samt Gläsern kaufen.

Unterwegs suchen wir die Tradis „Retzbachtal“ und „Blick auf Clemenskapelle„. Danach kommen wir an einer Herde Ziegen vorbei, die gerade im Schatten ausruhen.

Die Ziegen werden hier eingesetzt, um zu verhindern, dass die Steilhänge zuwachsen.

 

Mittagspause mit Wein und Aussicht

An einem Aussichtspunkt mit Picknick-Bänken haben wir Glück, dass die gerade in dem Moment frei werden, wo wir vorbeikommen. Wir nutzen die Gelegenheit und verbringen dort unsere Mittagspause mit unserem Lunchpaketen und dem gerade gekauften Wein, der den passenden Namen „Lorchhäuser Seligmacher“ trägt.

Gut gestärkt setzen wir unsere Wanderung danach fort.

 

Weiter über den Rheinsteig mit Aussicht

Nur wenige Meter hinter dem Aussichtspunkt befindet sich ein weiterer Geocache, der Tradi „Engweger Kopf„, für den wir etwas vom Weg hinuntersteigen müssen.

Anschließend laufen wir bei bestem Wetter und toller Aussicht auf Bacharach weiter über den Rheinsteig.

Da die Ziegen das Gelände frei von schnell wachsenden Büschen halten, bieten sich uns auf diesem Abschnitt viele tolle Aussichten ins Rheintal und auf das gegenüber liegende Bacharach mit der historischen Altstadt, der Stadtmauer und den vielen Türmen.

Etwas weiter biegen wir in den Wald ein. Als dieser sich etwas öffnet, sehen wir zum ersten Mal auf dieser Wanderung Kaub und die mitten im Rhein gelegene Zollfeste Pfalzgrafenstein.

Gerne möchte ich sie mal besichtigen, aber bei all unseren Besuchen bisher fuhr die kleine Fähre von Kaub zur Burg nicht.

 

Nächste Pause beim Grenzvogt

Nachdem wir etwas durch den schattigen Wald gewandert sind, kommen wir zu einem Wegweiser, der einen in der Nähe befindlichen Weinstand ankündigt.

Und tatsächlich, mitten im Wald befindet sich hier die kleine Hütte des Grenzvogts, in der kleine Speisen und kühle Getränke angeboten werden. Wir gönnen uns alle ein kühles Radler.

Nach der kleinen Pause wandern wir weiter und erreichen die Grenze zwischen Hessen und Rheinland-Pfalz. Jetzt wird auch klar, warum diese Verpflegungsstation den Namen „Grenzvogt“ trägt.

Gleich hinter der Grenze beginnt ein längerer Aufstieg.

 

Stets mit Blick auf die Pfalzgrafenstein

Oben angekommen, wandern wir recht eben weiter durch den Wald. An vielen Stellen öffnet sich der Wald und gibt einen tollen Blick auf die Pfalzgrafenstein frei.

Etwas weiter verlassen wir den Wald und wandern über einen schmalen Pfad. Auch hier bietet sich wieder ein grandioser Blick ins Rheintal.

Danach folgt ein sehr langer Aufstieg durch ein Bachtal nach oben.

 

Der lange Abstieg hinunter nach Kaub

Nachdem wir auch diesen Aufstieg hinter uns gebracht haben, kommt auf unserer Etappe jetzt nur noch der lange Abstieg hinunter nach Kaub. Dabei wandern wir zunächst über einen breiten Forstweg bis zu einer Straße, die wir queren. Anschließend gehen wir über einen schönen kleinen Weg in die Weinberge hinein.

Dabei kommen wir unmittelbar an der Burg Gutenfels vorbei, auf der gerade eine Veranstaltung stattfindet und ein Dudelsackspieler zu hören ist. Wir genießen etwas die Musik und wandern danach weiter.

Jetzt ist es nicht mehr weit. In der Ferne ist schon der Ortsrand von Kaub zu sehen.

Wir folgen weiter den Markierungen des Rheinsteigs und laufen kontinuierlich durch die Weinberge nach unten.

 

Tourausklang in der Straußwirtschaft

Dabei kommen wir an einer Straußwirtschaft vorbei. Wir gehen in den schönen Biergarten und fragen, ob noch etwas frei wäre.

Obwohl alle Tische schon für den Abend reserviert sind, dürfen wir uns auf ein Getränk setzen. Wir bestellen eine Weinschorle und kommen mit dem Winzer ins Gespräch, der uns erläutert, dass der Weinbau immer schwieriger wird: gestiegene Herstellungskosten und große Discounter, die die Preise drücken, machen es nicht leicht, rentabel zu arbeiten.

 

Mein Fazit

Laut meinem GPS hat die Tour von Bahnhof zu Bahnhof eine Länge von knapp 15 Kilometern auf denen etwa 500 Höhenmeter im Aufstieg überwunden werden. Mit vielen Pausen und dem Geocaching unterwegs benötigten wir  knapp acht Stunden.

Eine tolle und abwechselungsreiche Wanderung, die sehr, sehr viele tolle Aussichten ins Rheintal bietet.

 

Interaktive Karte der Wanderung

Auf der folgenden Karte könnt Ihr den genauen Verlauf unserer Geocaching-Wanderung über den Rheinsteigs von Lorch nach Kaub sehen. Die Karte ist interaktiv: Ihr könnt hinein- und herauszoomen und die Marker anklicken. Bei den Geocaches öffnet ein Klick auf den Namen das zugehörige Listing auf geocaching.com. Zusätzlich habe ich Euch die Wegpunkte eingezeichnet, an denen wir eingekehrt sind oder uns etwas zu „trinken“ kaufen konnten.

Falls Euch unsere Tour interessiert, so könnt Ihr hier meine gpx-Datei herunterladen. Unsere Wanderung habe ich ebenfalls bei komoot eingestellt.

** ** ** ** **

Wie hat Euch unser Bericht der Wanderung gefallen? Kennt Ihr diese Tour und wäre sie etwas für Euch? Was sind Eure Empfehlungen für diese Region? Wie immer freue ich mich auf Eure Kommentare unter diesem Artikel.

Saarfuchs

Jörg (Saarfuchs) betreibt Geocaching seit 2008. Sein besonderes Interesse galt zunächst Mysteries, dann den T5-Caches und mittlerweile den Lostplaces. Zu seinen Hobbies gehören Reisen, Fotografieren, Bergwanderungen und Hochtouren. Er geht weltweit auf Dosen-Suche und berichtet in seinem Blog regelmäßig mit vielen Fotos über sein “Geocaching” und damit verwandte Themen.

2 Kommentare:

  1. Vielen Dank für den tollen Bericht auch wenn das ja irgendwie auch meine erweiterte Homezone ist finde ich in Deiner interessanten kurzweiligen Beschreibung immer wieder Sachen die mir neu sind, das ist Klasse und macht Spaß.Freue mich auf weitere Wander und Cachebericht.Grüße aus Hessen vom Geokaefer

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert