Letzten September hatte ich die Gelegenheit bei perfektem Wanderwetter an einer Überschreitung des 1985 Meter hohen Aggenstein teilnehmen zu dürfen. Obwohl es eine Streckenwanderung ist, lässt sich diese Tour gut mit dem ÖPNV durchführen.
In diesem Beitrag zeige ich euch den genauen Verlauf dieser Tour mit vielen Bildern und gebe euch alles an die Hand, was ihr benötigt, um diese Bergwanderung selbst erleben zu können. Schaut doch mal rein!
Inhaltsverzeichnis
- Die Aggenstein-Überschreitung
- Mit der Bergbahn am Füssener Jöchle nach oben
- Der sanfte Anstieg zum Lumberger Grat
- Hinunter zur Sebenalpe
- Hinauf zur Bad Kissinger Hütte
- Rast an der Bad Kissinger Hütte mit Geocaching
- Hinauf zum Aggenstein-Gipfel
- Zurück zum Wanderweg
- Der steile Abstieg zur Hochalpbahn
- Ein kurzer Abstecher zur Ostlerhütte
- Ins Tal mit der Hochalpbahn und der Breitenbergbahn
- Transparenzhinweis
- Interaktive Karte der Wanderung
Die Aggenstein-Überschreitung
Laut meiner GPS-Aufzeichnung ist die Überschreitung des Aggenstein von der Bergstation am Füssener Jöchle bis zur Bergstation der Hochalbbahn eine knapp sieben Kilometer lange Wanderung, bei der 500 Höhenmeter im Aufstieg und 650 Höhenmeter im Abstieg überwunden werden. Auf dieser Strecke war ich viereinviertel Stunden, mit einer Rast in der Bad Kissinger Hütte und einer kleinen Rast auf dem Aggenstein, unterwegs.
Mit dem Abstecher zur Ostlerhütte, den wir vor der Talfahrt gemacht haben, verlängert sich diese Bergwanderung um knapp zwei Kilometer und 150 Höhenmeter im Auf- und Abstieg. Der Abstecher lohnt sich sehr wegen der tollen Aussicht bei der Hütte und dem leckeren Essen dort!
Die Strecke zwischen den beiden Talstationen der Bergbahnen (Füssener Jöchle Bahn, Breitenbergbahn) könnt Ihr mit dem Tälerbus zurücklegen. Bitte informiert euch vor eurer Tour über die genauen Fahrzeiten der Bergbahnen und Busse.
Falls ich diese Wanderung mal wiederholen sollte, so würde ich mein Auto an die Talstation Füssener Jöchle Bahn stellen, mit der ersten Bergbahn nach oben fahren, die Tour wandern und mich mit dem letzten Tälerbus wieder zurück zu meinem Auto fahren lassen. Eine autofreie Alternative wäre ab dem Bahnhof Pfronten-Steinach sich mit dem Tälerbus zur Füssener Jöchle Bahn fahren zu lassen, die Tour zu wandern und mit der Hochalp- und Breitenbergbahn wieder zum Ausgangspunkt zurückzukehren. Falls Ihr vorher dort übernachtet, solltet Ihr schauen, ob eure Gästekarte die Busse und Bergbahnen enthält.
Mit der Bergbahn am Füssener Jöchle nach oben
Wir fahren mit der ersten Bergbahn um 9:00 Uhr hoch zum Füssener Jöchle. Die Fahrt dauert eine gute viertel Stunde.
Oben angekommen, gehe ich zuerst auf die Sonnenterrasse und genieße den grandiosen Blick auf die umliegenden Berge.
Anschließend gehe ich wieder zurück zum Wanderweg und schau mir die nun vor mir liegende Strecke an.
Heute ist perfektes Bergwetter. Die Sonne scheint schon um diese Uhrzeit spürbar und man sollte sie in 1800 Metern Höhe nicht unterschätzen. Jemand aus unserer Gruppe reicht Sonnencreme herum, die ich dankbar annehme und mich eincreme. Nachdem das erledigt ist, wandern wir los.
Der sanfte Anstieg zum Lumberger Grat
Um den eingezäunten Bereich der Bergbahn zu verlassen, müssen wir ein Viehgatter passieren. In dieser Engstelle wartet eine Kuh auf uns. Es kostet uns ziemlich viel Überzeugungskraft, um die Kuh dazu zu bringen, zurück auf ihre Weide zu gehen.
Wir folgen dem breiten Fahrweg, der als Himmelstürmer-Route markiert ist und jederzeit eine tolle Panoramasicht nach Südwesten bietet.
Ich bleibe oft stehen und mach ein Foto von dieser atemberaubenden Bergwelt.
Die Fotomotive, die mir gefallen, tauchen hier im Sekundentakt auf. Durch das viele Fotografieren lande ich am Ende unserer kleinen Wandergruppe – aber es ist einfach zu schön hier um auf Fotos zu verzichten.
Zum Glück steigt unser Wanderweg nur ganz sanft an und so kann ich nach einem Foto mit schnellen Schritten die Gruppe problemlos jeweils wieder erreichen
Nach nur knapp zwanzig Minuten erreichen wir den Sattel am Lumberger Grat, wo wir nun einen tollen Blick auf den Aggenstein bekommen. Mit guten Augen ist sogar schon die Bad Kissinger Hütte ein gutes Stück unterhalb des Gipfels zu sehen.
Wir passieren den Sattel und steigen auf der anderen Seite hinunter.
Hinunter zur Sebenalpe
Der breite Wanderweg geht jetzt in einen schmalen, abschüssigen Wanderfahrt über. In Serpentinen schlängelt er sich den Hang hinunter.
Bei den Teilen des Weges, die aktuell noch im Schatten liegen, ist besondere Vorsicht geboten: Es gibt hier feuchte Stellen, die insbesondere die Felsplatten, die wir passieren, rutschig werden lassen.
Weiter unten wird der Wanderpfad immer flacher und ist in der Sonne wieder angenehm zu gehen.
Wir wandern durch ein breites Tal. An der Seite ist ein unscheinbarer Tümpel zu sehen.
Nach kurzer Zeit erreichen wir die Sebenalpe, die jedoch nicht bewirtschaftet ist.
An der Wegkreuzung, unmittelbar hinter der Alpe warten wir auf den Rest der Gruppe. Nachdem wir wieder alle zusammen sind, setzen wir unsere Wanderung fort.
Hinauf zur Bad Kissinger Hütte
Nun folgt ein weiterer Aufstieg, der zunächst recht sanft beginnt. Über einen kleinen Bergpfad wandere ich durch einen kleinen Nadelwald leicht ansteigend.
Plötzlich öffnet sich der kleine Wald und der Pfad führt mich über eine große Wiese mit tollem Blick zum Aggenstein.
Am Rand der Wiese muss ich kurz meine Hände zu Hilfe nehmen, da es über großen Steinbrocken ein kurzes Stück nach unten geht. Danach setzt sich der Aufstieg fort und der Wanderweg wird allmählich steiler. Einige Zeit später erreiche ich einen Übergang mit dem passenden Namen „böser Tritt“. Hier bietet die Himmelstürmer-Route zwei Alternativen: rechts zweigt ein einfacher Pfad ab, der nach unten zur Breitenbergbahn führt und gerade aus der etwas schwierigere, der über die Bad Kissinger Hütte zum Aggenstein und weiter zur Hochalpbahn führt.
Zunächst genieße ich etwas die Aussicht an diesem Übergang in Richtung der Bergbahnen …
… bevor ich den letzten Anstieg hinauf zur Hütte in Angriff nehme.
Am Ende des Anstiegs befindet sich ein kleiner Buckel mit einem tollen Blick auf die Bad Kissinger Hütte.
Rast an der Bad Kissinger Hütte mit Geocaching
Wir haben Glück und finden einen freien Platz auf der gut besuchten Sonnenterrasse der Alpenvereinshütte.
Während zwei von uns sich drinnen anstellen, um für uns eine Runde Radler zu kaufen, nutze ich die Gelegenheit, um nach dem Traditional-Cache Bad Kissinger Hütte zu schauen. Seine Koordinaten sind zum Glück recht genau und so halte ich schon nach einer kurzen Suche die Dose in der Hand.
Ich trage mich in das Logbuch ein, stelle die Dose zurück an ihren Platz und gehe zu meiner Gruppe, wo schon ein kühles Radler auf mich wartet.
Hinauf zum Aggenstein-Gipfel
Nach einer guten halben Stunde setzen wir unsere Wanderung fort. Wir folgen dem gut ausgeschilderten Bergpfad, der zunächst quer zum Hang verläuft.
Kurzer Zeit steigt der Pfad steil an und gewinnt mit kleinen Serpentinen schnell an Höhe. Kurz vor dem Erreichen des Bayern-Tirol-Sattels zweigt links ein markierter und mit Stahlseilen gesicherter Steig ab, der uns zum Gipfel bringt. Die Aussicht vom Gipfel ins Tal ist grandios.
Am Gipfel ist es recht voll, da viele Wanderer hier oben Brotzeit machen.
Da auch wir am Gipfel eine kleine Pause einlegen, nutze ich erneut die Gelegenheit zum Geocaching und suche den Tradi Gipfelcache am Aggenstein, den ich auch recht schnell finden kann.
Nachdem jeder aus unserer Gruppe die Aussicht genossen und seine Fotos gemacht hat, beginnen wir unseren Abstieg vom Gipfel über den gleichen Weg, den wir gekommen sind.
Zurück zum Wanderweg
Auch hier ist wieder Vorsicht geboten, da ein Abstieg im Normalfall schwieriger als ein Aufstieg ist. Ich folge dem Verlauf der Stahlseile und nutze recht oft meine Hände, um mich festzuhalten.
Im Abstieg ist der kleine Bergpfad mit seinen kleinen Serpentinen, über den wir aufgestiegen sind, gut zu sehen.
Als ich schon fast unten bin, bittet mich Sven (ebenfalls ein Blogger, der die Seite thebackpacker.de betreibt) von ihm ein Foto zu machen. Darauf ist die Beschaffenheit des letzten Wegstücks unterhalb des Gipfels gut zu erkennen.
Kurze Zeit später erreiche ich die Abzweigung zum Wanderweg. Von hier bis zum Sattel sind es nur wenige Schritte.
Der steile Abstieg zur Hochalpbahn
Vom Sattel aus geht es in kleinen Serpentinen auf der anderen Seite des Berges wieder steil nach unten. Auch hier ist Vorsicht geboten, da viele kleine Steine auf dem Weg liegen und man hier auf keinem Fall ins Rutschen kommen sollte!
Nachdem wir den ersten Teil der Serpentinen geschafft haben, quert unser Steig eine Felsrippe und gibt anschließend die Sicht in Richtung der Hochalpbahn frei.
Etwas weiter haben sich die Wolken etwas gelichtet und ich kann nun den kompletten Wegverlauf bis zur Bergbahn sehen.
Nachdem wir das steile Stück mit den Serpentinen überwunden haben, wird unsere Wanderung wieder gemütlicher: Ich laufe fast eben über saftige Wiesen in Richtung des breiten Fahrwegs, der von hier aus schon gut zu erkennen ist.
Am Fahrweg angekommen, folgt noch ein kleiner Anstieg zur Bergstation der Hochalpbahn.
Ein kurzer Abstecher zur Ostlerhütte
Da wir recht schnell vorangekommen sind, haben wir noch viel Zeit übrig. Daher beschließen wir im Eiltempo die 150 Höhenmeter zur Ostlerhütte hochzulaufen und dort noch einmal einzukehren. Gesagt. Getan!
Ich gönne mir eine Leberknödelsuppe und dazu ein kühles Radler. Was will man mehr? Nach einer guten Stunde Pause treten wir den Rückweg an und laufen den gleichen Weg, den wir gekommen sind, zurück zur Bergstation der Hochalpbahn. Auf dem Weg nach unten komme ich an einem Aussichtspunkt vorbei, von dem ich in der Ferne sogar das berühmte Schloss Schwanstein sehen kann.
Etwas weiter weißen drei Würfel mit Informationen auf die Wandertriologie Allgäu hin.
Gegen 15 Uhr erreichen wir die Bergbahn.
Ins Tal mit der Hochalpbahn und der Breitenbergbahn
Wir setzen uns in den Sessellift und fahren gemütlich nach unten.
Nach einiger Zeit kommt die Talstation der Hochalpbahn und die Bergstation der Breitenbergbahn in Sicht.
Die erste Fahrt dauert ungefähr zwölf Minuten. Danach steigen wir in die Breitenbergbahn um und fahren weiter ins Tal. Auch diese Fahrt dauert knappe zwölf Minuten. Mit der Ankunft an der Talstation geht eine der schönsten Bergwanderungen, die ich bisher erleben durfte, zu Ende.
Transparenzhinweis
Diese Wanderung habe ich im Rahmen einer Pressereise unternommen, zu der ich von der Allgäu GmbH eingeladen wurde. Bei dieser Wanderung wurden alle Kosten vor Ort (Unterkunft, Verpflegung, Bergbahnen, …) für mich übernommen. Wer mich kennt, weiß, dass eine solche Einladung meine Objektivität nicht beeinflusst.
Interaktive Karte der Wanderung
Auf der folgenden Karte könnt Ihr den genauen Verlauf meiner Wanderung von der Bergstation Füssener Jöchle über den Aggenstein bis zur Bergstation der Hochalpbahn sehen. Die Karte ist interaktiv: Ihr könnt hinein- und herauszoomen und die Marker anklicken. Bei den Geocaches öffnet ein Klick auf den Namen das zugehörige Listing auf geocaching.com.
Falls Euch diese Tour interessiert, so könnt Ihr hier meine gpx-Datei herunterladen. Unsere Wanderung habe ich ebenfalls bei komoot eingestellt.
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Falls Ihr mehr über meinen Wander-Aufenthalt im Allgäu und meine Touren sowie über die Unterkünfte, in denen ich übernachtet habe, erfahren möchtet, so werft doch mal einen Blick in den Übersichtsartikel „Auf Routen der Wandertrilogie vier Tage durchs Allgäu„.
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Wie hat Euch der Bericht zu dieser Bergwanderung gefallen? Kennt Ihr diese Tour und wäre sie etwas für Euch? Was sind Eure Empfehlungen für die Region Pfronten im Allgäu und das Tannheimer Tal? Wie immer freue ich mich auf Eure Kommentare unter diesem Artikel.