Lab- und Geocaching in der Festungsstadt Germersheim

Letztes Jahr im April besuchten saarzwerg und ich die ehemalige Festungsstadt Germersheim, in der noch viele historische Gebäude und Festungsmauern erhalten sind. Auf einem gut vier Kilometer langen Spaziergang schauten wir uns die tolle Stadt an.

Unterwegs konnten wir zwei komplette LabAdventures erfolgreich spielen und einen Tradi finden. So konnten wir in knapp zwei Stunden in einer beeindruckenden Kulisse 11 Funde verbuchen. Vielleicht wäre diese Tour ja auch etwas für Euch? Schaut doch mal in den Beitrag!

 

 

Die Festung

Die Festung Germersheim wurde in den Jahren 1834 bis 1861 erbaut und war die größte bayerische Festung außerhalb Bayerns. Sie wurde im Auftrag des bayerischen Königs Ludwig I. als Bollwerk gegen Frankreich errichtet. Die Festung bestand aus einer 3.200 Meter langen Stadtumwallung, die in sechs Fronten unterteilt war. Ihre stärksten Fronten waren die Fronte Beckers im Westsüdwesten und die Fronte Schmauß im Südsüdwesten. Beide Abschnitte waren mit je 490 Metern gleich lang.

Während der Erbauung wurden Arbeitsplätze geschaffen. Später bremste die Festung jedoch die Stadtentwicklung und verhinderte das Wachstum der Bevölkerungszahl sowie die Ansiedlung von Industrie. Seit 1878 war die Festung Standort des königlich-bayerischen 17. Infanterie-Regiments „Orff“. Aufgrund des Vertrages von Versailles wurde sie zwischen 1920 und 1922 größtenteils geschleift. Die noch erhaltenen Teile werden mittlerweile als lokales Kulturgut angesehen.

Im Internet habe ich einen Plan gefunden, der zeigt, wie die Festung damals wohl ausgesehen haben soll.

 

Parken und weiter zum Ludwigstor

Wir stellen unser Cachemobil auf dem großen kostenlosen Parkplatz am Bahnhof ab. Von dort laufen wir über einen gut ausgebauten Weg und durch einen Park zum Ludwigstor, in dem sich das Stadt- und Festungsmuseum von Germersheim, welches jedoch zurzeit wegen Umbaumaßnahmen bis auf Weiteres geschlossen ist, befindet. Das Ludwigstor ist eines der beiden Eingangstore zur ehemaligen Festungsstadt Germersheim. Das Tor  besteht aus einem zweistöckigen Gebäude, das auf einer Rostplatte von 850 Eichenpfählen errichtet wurde. Es ist 73 Meter lang und wurde bereits 1840 fertiggestellt.

Wir nähern uns dem Tor und sind beeindruckt von seiner Größe. In der damaligen Zeit hatte es sicher eine abschreckende Wirkung.

Rechts und links des Eingangs bewachen zwei Ritter das Tor. Die Figuren sind angeblich Darstellungen von König Ludwig I. von Bayern (links) und Friedrich von Schmauß, dem Erbauer der Festung Germersheim.

Heute ist der Durchgang offen. Wir gehen durch das Tor …

… und befinden uns nun im Inneren der ehemaligen Festungsstadt.

Hier beginnen wir mit dem LabAdventure Festungsstadt Germersheim, dessen erste Station wir nach einigem Suchen und Probieren lösen können.

 

Rund um das Zeughaus

Hinter dem Ludwigstor biegen wir nach links und an der nächsten größeren Kreuzung wieder nach rechts. Nach kurzer Zeit können wir schon das nächste große historische Gebäude sehen: Es ist das ehemalige Zeughaus, welches als Waffenlager der Festung Germersheim diente. Es wurde in den Jahren 1834 bis 1861 erbaut und ist heute eines der besterhaltenen Zeughäuser in Deutschland und beheimatet das deutsche Straßenmuseum.

Auf seinem Vorplatz wurde ein ehemaliger Kilometerstein aufgestellt, der einmal die Entfernung nach Germersheim angezeigt hatte.

Ich mache mal schnell ein Selfie von mir und poste es auf meiner Facebook-Seite.

Am Zeughaus beantworten wir die Frage der zweiten Station unseres LabAdventures und machen anschließend einen kleinen Abstecher zum Tradi Deutsches Straßenmuseum -> Germersheim, den wir dank genauer Koordinaten sehr schnell finden können.

 

Weiter entlang der Festungsmauer

Die Carnot’sche Mauer in Germersheim ist eine etwa 250 Meter lange Mauer, die das Zeughaus mit dem Proviantamt verband. Sie wurde in den Jahren 1834 bis 1861 erbaut und ist nach dem französischen Festungsingenieur Lazare Nicolas Marguerite Carnot benannt. Die Mauer ist aus Sandstein und Backsteinen erbaut und hat eine Höhe von etwa 6 Metern. Sie ist mit einer Reihe von Schießscharten versehen und war mit Kanonen und anderen Waffen ausgestattet. Die Mauer diente als Verbindungsweg zwischen dem Zeughaus und dem Proviantamt, aber auch als Verteidigungsanlage. Wir folgen ihr nun nach Süden.

Nachdem wir am Stellplatz für Wohnmobile vorbeigekommen sind, kommen wir am ehemaligen Arrestgebäude vorbei. Dort beantworten wir die nächste Frage unseres LabAdventures.

Kurz danach folgen noch weitere Festungsmauern mit Öffnungen, durch die ich immer mal wieder einen Blick werfe.

In der Mauer sind heute noch die Schießscharten vorhanden, durch die Germersheim in der damaligen Zeit verteidigt werden konnte.

Leider sind Teile der Festungsanlagen schon etwas heruntergekommen. Auch die Graffiti-Sprüher tragen hier nicht zu einer Verschönerung bei!

Etwas weiter kommen wir zum Fachmarktzentrum Stadtkaserne, welches teilweise in den historischen Gebäuden untergebracht ist. Wir kaufen uns dort einen Mittagsimbiss und setzen unseren Rundgang Richtung Süden über den Parkplatz fort.

 

Am Weißenburger Tor

Vom Parkplatz des Einkaufszentrums aus überqueren wir die Straße und laufen durch den Park zum Weißenburger Tor. Das Tor wurde im Jahr 1839 erbaut und ist eines der beiden ehemaligen Stadttore der Germersheimer Festung. Heute beherbergt das Tor das Tourismus-, Kultur- und Besucherzentrum der Stadt Germersheim. Mit der davor liegenden Brücke sieht das Tor recht kolossal aus. Auf der Brücke beantworten wir die vorletzte Frage unseres LabAdventures.

Ich schaue von der Brücke nach links und sehe weitere historische Gebäude. Sie gehören zu der ehemaligen Fronte Lamotte.

Anschließend gehen wir durch das innen schön beleuchtete Weißenburger Tor hindurch.

Auf der stadtzugewandten Seite des Weißenburger Tores befindet sich ein großer Platz mit dem Octroi-Brunnen. Der Brunnen erinnert an die Zollabgabe (Octroi), die im 18. Jahrhundert in Germersheim erhoben wurde. Händler mussten vor den Stadttoren eine Steuer entrichten, um Waren in der Stadt verkaufen zu können. Dort beginnen wir das LabAdventure Wasser in der Stadt.

Wir schlendern nun nach Südwesten in Richtung des nächsten Brunnens.

 

Weiter zum Königsplatz

Auf unserem Weg durch die Altstadt kommen wir an diesen tollen japanischen Kirschblüten vorbei. Das Frühjahr ist generell eine gute Zeit die Pfalz zu besuchen!

Nachdem wir unterwegs auf dem Vorplatz der Sparkasse einen weiteren Labcache geloggt haben, erreichen wir in der Mitte der Altstadt den Königsplatz. Ursprünglich diente er als Exerzierplatz innerhalb der alten Festung Germersheim. Im Laufe der Jahre wurde er mehrfach umgestaltet. Rund um den Platz und in den Seitenstraßen befinden sich verschiedene Kunstobjekte.

Am Brunnen beantworten wir die Frage eines weiteren Labcaches.

Wir schlendern über den Platz und schauen uns die Kunstwerke genauer an.

Nachdem wir die andere Seite des Königsplatzes erreicht haben, biegen wir links in Richtung der ehemaligen Festungsmauer ab.

 

Rund um die Fronte Beckers

Nach einem kurzen Spaziergang taucht auf der linken Seite die Fronte Beckers auf. Sie wurde nach dem bayerischen Generalmajor Joseph Becker benannt. Die Fronte Beckers ist eine der stärksten Bastionen der Festung und wurde in den Jahren 1834 bis 1861 erbaut. Die Fronte ist etwa 490 Meter lang und besteht aus zwei Facen und zwei Flanken. Wir stehen vor einem kleinen Turm an einem Wall.

Von der Stadtseite aus betrachtet wirkt diese Bastion recht unscheinbar. Wir nehmen einen der beiden Wege, die uns auf den Wall hinaufführen. Oben angekommen sehen wir, dass der Turm sich nach hinten zu einem Gebäude verbindet.

Wir gehen zur Außenseite des Walls und sehen die vor uns liegende Fronte Beckers. Der Teil, der dem Festungswall zugewandt ist, ist wesentlich größer und beeindruckender als der Teil, der der Stadt zugewandt ist.

An der Fronte Becker können wir die letzte Frage unseres LabAdventures gut beantworten und dieses damit erfolgreich abschließen.

Nachdem wir uns umgeschaut haben, verlassen wir die Bastion und laufen in Richtung des nächsten Brunnens.

 

Durch die Altstadt

Wir laufen durch die verkehrsberuhigten Gassen von Germersheim.

Immer mal wieder ist ein toll restauriertes Haus zu sehen.

Hier scheint sich ein Architekt „ausgetobt“ und moderne Glaselemente mit altem Fachwerk verbunden zu haben.

Wir laufen zunächst zum Nardini-Platz, wo wir einen weiteren Labcache loggen. Danach setzen wir unseren Rundgang in Richtung der Kirche St. Jakobus fort.

Nach einem kurzen Spaziergang erreichen wir die Kirche.

Auf dem Platz vor der Kirche befindet sich der letzte Brunnen, der uns noch zum Abschluss des zweiten LabAdventures fehlt.

Nachdem wir dort die letzte Frage beantwortet haben, können wir auch dieses erfolgreich abschließen.

Mit diesem elften Fund des Tages beenden wir unseren Rundgang durch Germersheim und laufen nun in Richtung unseres Cachemobils.

 

Der Weg zurück zum Parkplatz

Vom Kirchplatz laufen wir in Richtung des Ludwigstors. Am Ende der Straße gehen wir eine Treppe hinunter, von der aus wir schon das Tor sehen können.

Dieses Mal laufen wir nicht durch das Tor, sondern um das Gebäude herum. Danach schlendern wir durch den Park und laufen unten am See vorbei.

Kurze Zeit später überqueren wir die Hauptstraße und laufen zurück zu unserem Auto. Damit geht ein toller Stadtbummel durch die ehemalige Festungsstadt Germersheim zu Ende.

 

Interaktive Karte der Tour durch Germersheim

Auf der folgenden Karte könnt Ihr den genauen Verlauf unserer Geocaching-Tour durch Germersheim sehen. Die Karte ist interaktiv: Ihr könnt hinein- und herauszoomen und die Marker anklicken. Bei den Lab- und Geocaches öffnet ein Klick auf den Namen das zugehörige Listing auf geocaching.com.

Falls Euch meine Tour interessiert, so könnt Ihr hier meine gpx-Datei mit allen Wegpunkten und Geocaches herunterladen.

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Wie hat Euch diese Tourempfehlung gefallen? Seid Ihr selbst schon in Germersheim unterwegs gewesen? Was sind Eure Empfehlungen für die Pfälzer Rheinebene? Wie immer freue ich mich auf Eure Kommentare unter diesem Beitrag!

Saarfuchs

Jörg (Saarfuchs) betreibt Geocaching seit 2008. Sein besonderes Interesse galt zunächst Mysteries, dann den T5-Caches und mittlerweile den Lostplaces. Zu seinen Hobbies gehören Reisen, Fotografieren, Bergwanderungen und Hochtouren. Er geht weltweit auf Dosen-Suche und berichtet in seinem Blog regelmäßig mit vielen Fotos über sein “Geocaching” und damit verwandte Themen.

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